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Veröffentlicht am 14.09.2017

Außergewöhnlich und wunderschön

Die Welt ist kein Ozean
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Franziska hat sich für ihr Schulpraktikum in einer Psychiatrie beworben und wurde auch angenommen, sie möchte ihre geschützte, perfekte Welt verlassen und sich auf das harte Leben vorbereiten, indem sie ...

Franziska hat sich für ihr Schulpraktikum in einer Psychiatrie beworben und wurde auch angenommen, sie möchte ihre geschützte, perfekte Welt verlassen und sich auf das harte Leben vorbereiten, indem sie die Geschichten von Jugendlichen erfährt, deren Leben nicht so toll war, wie ihres. In ihrem Umfeld versteht keiner so wirklich, warum sie ausgerechnet dort Erfahrungen sammeln möchte, dennoch lässt Franzi sich nicht von ihrer Idee ablenken. Schließlich ist es so weit und sie beginnt ihr Praktikum, sie wird freundlich aufgenommen, allerdings auch immer wieder darauf hingewiesen, dass sie sich mit den Patienten nicht anfreunden darf. Sie versteht sich mit allen gut, aber besonders fasziniert Tucker sie. Ein Junge in ihrem Alter, der seit einem Jahr kein Wort mehr verloren hat. Nach einem traumatischen Erlebnis hat er begonnen, zu schweigen. Aber Franzi versucht, Kontakt zu ihm zu knüpfen, auch wenn das heißt, dass sie ihm ständig Monologe hält, was ihn nicht zu stören scheint. Den Oberarzt stört das allerdings um einiges mehr...
Franziska lebt ein gutes Leben, ihr Vater ist Staatsanwalt und somit viel beschäftigt. Ihre Mutter ist eine "Staatsanwaltsfrau", trägt Polokleidchen und Perlen-Ohrringe und isst nichts mit vielen Kohlenhydraten. Franzis Schwester lebt zum Teil bei ihrem Freund, Noah, der ehemals in einer Gang Mitglied war, die in Häuser eingestiegen ist und Dinge geklaut hat, zunächst ein Dorn im Auge ihrer Eltern. Franzis beste Freundin, Nelli, versteht ebenfalls nicht, warum Franzi unbedingt in der Psychiatrie arbeiten möchte, findet sich allerdings schnell damit ab. Sie ist selbstbewusst und will unbedingt Staatsanwältin werden. Franziska selbst spielt schon ein Leben lang Klavier und möchte unbedingt nach Australien, wo sie an einem Musikcollege studieren möchte. Doch nachdem sie auf Tucker getroffen ist, würde sie am liebsten bei ihm bleiben.
Geschrieben wurde das Buch in der Ich-Form aus Franzis Sicht. Der Schreibstil war sehr einfach zu verstehen, man wurde gleich in das Geschehen geschmissen, allerdings war das kein Problem, ich konnte mich schnell in die Situation versetzen und mich mit Franzi anfreunden.
Die Umsetzung war einfach fantastisch, meiner Meinung nach war das ganze sehr realistisch aufgebaut. Zunächst kamen mir die ganzen kleinen Streitigkeiten zwischen Franzi und Nelly etwas seltsam vor, aber nach der Hälfte des Buches ist mir aufgefallen, dass ich mich mit meiner beste Freund ebenso verhalte. Erst wird etwas total unnötiges gestritten, doch dann passiert irgendetwas, das man dem anderen sofort erzählen muss und damit ist der "Streit" auch schon wieder aufgehoben. Auch das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter und Vater und Tochter erschien mir zunächst sehr oberflächig, aber dann doch wieder sehr realistisch. Auch die Entwicklung dieser Verhältnisse hat mir sehr gut gefallen.
Und zuletzt ist da natürlich noch das doch ziemlich schwierige Thema, das von der Autorin wirklich sehr gut eingearbeitet wurde. Vor allem zu Ende hin wird besonders deutlich, dass alle Menschen anders mit psychischen Krankheiten umgehen und dass man vielleicht besonders daran merkt, wie wichtig der kranke Mensche wem ist.

Fazit:
Ein wunderschönes Buch über ein trauriges Thema, das auch mich zum Weinen gebracht hat. Der Inhalt war klasse und die Charaktere einfach perfekt, der Schreibstil war sehr leicht zu lesen. Und obwohl das Ende doch ziemlich offen ist, bin ich der Meinung, dass es so zu dem Roman ziemlich gut passt. Ich bin wirklich überrascht davon, wie gut dieses Buch ist, es war so schön, in diese Welt eintauchen zu können und das Schicksal von Tucker zu erfahren, so wie die Entwicklung einer Freundschaft/Beziehung zwischen Franzi und ihm verfolgen zu können.
Außerdem muss auch noch gesagt werden, dass sowohl der Titel, als auch das Cover einfach perfekt passen.

Veröffentlicht am 14.09.2017

Ich bin sprachlos...

Ein ganzes halbes Jahr
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Will hatte einen Unfall ist ist seitdem unterhalb seines Halses gelähmt, sein altes abenteuerlustiges Leben kann er nicht mehr leben und er ist seitdem 24 Stunden am Tag auf Hilfe angewiesen. Louisa hatte ...

Will hatte einen Unfall ist ist seitdem unterhalb seines Halses gelähmt, sein altes abenteuerlustiges Leben kann er nicht mehr leben und er ist seitdem 24 Stunden am Tag auf Hilfe angewiesen. Louisa hatte es bisher auch nicht immer leicht in ihrem Leben, immer stand sie im Schatten ihrer jüngeren Schwester und ständig hackt ihre ganze Familie auf ihr herum. Als sie dann auch noch ihren Job verliert, verzweifelt sie vollends. Im Jobcenter wird sie auf einen Pflegejob aufmerksam gemacht, den sie zunächst ablehnen möchte, aus Mangel an Alternativen sagt sie schließlich zu und wird somit zur Pflegerin für Will. Will benimmt sich ihr gegenüber kühl und abweisend, er scheint sie nicht zu mögen und würde seine Zeit lieber mit jemand anderen verbringen wollen. Lou lässt sich davon allerdings nicht einschüchtern und versucht auf jede erdenkliche Art und Weise ihn aufzuheitern.
Lou war mir gleich sympathisch, sie hat ein einfaches Leben, ihr Vater arbeitet und ihre Muter kümmert sich um ihren Großvater, der einen Schlaganfall hatte. Ihre kleine Schwester hat vor einer Weile ein Kind bekommen und musste deswegen ihr Studium abbrechen und lebt wieder zu Hause. Lou selbst ist vergeben an einen Sportler, der außer seinen Bestzeiten nichts im Kopf hat, sie selbst hat Jahre lang in einem Café gearbeitet, das nun schließt. Sie wird oft von allen Seiten schräg angeguckt, was vermutlich mit ihrem ausgefallenen Kleidungsstil zusammen hängt.
Will hatte ein interessantes Leben vor dem Unfall, er war sportlich und immer auf der Suche nach neuen Abenteuern. Nach dem Unfall ist er nicht wieder zu erkennen, er schweigt viel und hat auf nichts Lust, was verständlich ist, da er fast seinen ganzen Körper nicht bewegen kann.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, der Prolog ist in der Er-Form aus Wills Sicht verfasst, der Rest in der Ich-Form aus Lous Sicht, was mir wesentlich besser gefallen hat. Teilweise wurden Kapitel aus der Sicht anderer Personen verfasst, was ich allerdings nicht ganz verstanden habe. Der Schreibstil war sehr leicht und flüssig, ich konnte das Buch weglegen und am nächsten Tag mitten im Kapitel weiter lesen, ohne dass ich das Gefühl hatte, es noch einmal von vorne lesen zu müssen.
Auch die Umsetzung war einfach fantastisch, es war anders, als erwartet, vor allem Wills Verhalten hatte ich mir doch etwas freundlich vorgestellt, aber das war einfach sein Charakter. Ich musste oft ein Tränen laufen lassen, was aber nur zeigt, wie emotional bewegend dieses Buch für mich war.

Fazit:
Ich hätte es mir nicht besser vorstellen können. Die Verbindung zwischen Lou und Will ist außergewöhnlich und nicht dieses typische "Liebe-auf-dem-ersten-Blick-und-alles-ist-gut", sondern etwas wunderschönes, realistisches und trauriges. Der Schreibstil war klasse und die Charaktere und deren Geschichte sind mir ans Herz gewachsen.

Veröffentlicht am 14.09.2017

Der schönste Teil der Reihe!

Wer will schon einen Rockstar?
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Annes steht alleine in ihrer Wohnung, in der die ganzen Möbel fehlen. Sie wurde von ihrer Mitbewohnerin verlassen, die die Möbel mitgenommen hat, genauso wie ihre Schulden bei Anne. Diese kann weder die ...

Annes steht alleine in ihrer Wohnung, in der die ganzen Möbel fehlen. Sie wurde von ihrer Mitbewohnerin verlassen, die die Möbel mitgenommen hat, genauso wie ihre Schulden bei Anne. Diese kann weder die Miete zahlen, noch neue Möbel kaufen und steht vor großer Verzweiflung. Um sich abzulenken geht sie mit Freunden von Ev und David feiern und lernt gleich die ganze Band, mitsamt Malcolm, kennen. Malcolm macht ihr von Anfang an schöne Augen, spricht über seine große Liebe zu ihr und sagt, er würde einziehen, was Anne ihm natürlich nicht glaubt. Als er dann einige Tage später mit neuen Möbeln und einem Vorschlag in ihrer Wohnung steht, kann sie nicht nein sagen. So täuschen die zwei eine Beziehung vor und Malcolm hilft Anne aus ihrer Situation.
Anne ist ein Mensch, der nicht "nein" sagen kann. Egal, worum es geht, sie sagt immer zu. Spontan eine Doppelschicht übernehmen? Okay. Du willst mal eben ein wenig Geld? Hier nimm es. Auch ihr Freund, Reece, scheint sie seit Jahren hinzuhalten und ihr macht es nichts aus, zumindest bis sie Mal kennen lernt. Er sagt ihr gleich, sie solle Grenzen aufbauen und arbeitet mit ihr an ihrem Selbstbewusstsein. Sie selbst glaubt nicht an die wirkliche Liebe, da ihr Vater ihre Mutter verlassen hat, die seitdem in einer tiefen Depression steckt. Sie hat Anne und ihre kleine Schwester vernachlässigt, sodass Anne in einer Art Mutterrolle leben musste.
Mal selbst scheint nach Außen ziemlich locker zu sein, aber auch er kämpft in seinem Herzen mit Problemen. Er hat immer einen lustigen Spruch auf den Lippen, von denen man meistens nicht weiß, ob sie ernst gemeint sind oder nicht, aber wenn er wütend wird, greift auch er zur Flasche und lässt sich an seinem Schlagzeug aus.
Der Schreibstil ist immer noch einfach fantastisch, geschrieben wurde in der Ich-Form aus Annes Sicht und ich konnte mich wirklich sehr gut mit ihr identifizieren. Ich konnte in jeder Hinsicht mit ihren Entscheidungen und Handlungen umgehen und sie nachvollziehen und habe sowohl Anne als auch Mal in mein Herz geschlossen.
Aus eigener Dummheit habe ich den dritten Teil vor diesem zweiten gelesen, weswegen ich mich selbst ziemlich gespoilert habe. Der dritte handelt zwar von Jimmy und Lena, also anderen Personen, aber dennoch erfährt der Leser bei dieser Art von Reihe ja auch immer noch etwas über die anderen Figuren. So wusste ich also schon einige Dinge - unter anderem wie aus- und weitergeht, was natürlich schade war. Daher war das Buch sehr vorhersehbar für mich, aber ansonsten war auch die Umsetzung wirklich klasse.

Eine tolle Fortsetzung mit klasse Figuren. Ich muss zugeben, dass Anne und Malcolm aus den ersten drei Teilen meine Lieblinge sind. Sie sind bei allen Dingen so leidenschaftlich dabei und man muss die verrückten Ideen von Mal einfach lieben. Auch die Geschichten, die Anne und Mal mit sich herumtragen sind wirklich bewegend und haben mich ziemlich mitgenommen.

Veröffentlicht am 14.09.2017

Super schönes Buch

Die Ungehörigkeit des Glücks
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Caroline hatte zu ihrer Mutter nie wirklichen Kontakt, da sie bei ihrer Tante aufgewachsen ist. Doch auf einmal wird sie vom Krankenhaus benachrichtigt, ihre Mutter wäre dort und bräuchte eine Unterkunft. ...

Caroline hatte zu ihrer Mutter nie wirklichen Kontakt, da sie bei ihrer Tante aufgewachsen ist. Doch auf einmal wird sie vom Krankenhaus benachrichtigt, ihre Mutter wäre dort und bräuchte eine Unterkunft. Merklich genervt und nach viel Diskussion nimmt Caroline schließlich ihre verwirrte Mutter zu Hause auf, vorübergehend. Die 17-jährige Katie freundet sich schnell mit der ihr unbekannten Großmutter an. Immer wieder gibt diese, Mary, Dinge über ihr Leben preis und Katie fängt an, sich immer mehr für ihre Familie zu interessieren.
Caroline hingegen mag das überhaupt nicht, sie fühlt sich seitdem sie klein ist von Mary im Stich gelassen und würde sie am liebsten gleich in das nächste Heim abschieben. Mary selbst bekommt von dem ganzen Theater um sie herum kaum etwas mit, da ihr Gedächtnis langsam immer mehr schwindet. Immer wieder läuft sie durch die Stadt auf der Suche nach ihrer verstorbenen Schwester und vergisst kurze Zeit darauf, was sie eigentlich mitten auf der Straße macht.

Katie ist ein gewöhnliches junges Mädchen, das ein wenig unter der Strenge ihrer Mutter leidet. Sie darf nicht zu weit von zu Hause, eigentlich nur zur Schule, wo sie immer gute Noten schreiben muss, und zurück.Viele Freunde hat sie auch nicht. Nach ihrem Umzug hat sie sich mit Esme angefreundet, doch nach einem Missverständnis und vielen verdrehten Gerüchten hat sie keine Freunde mehr.
Ihr kleiner Bruder Steve hat einen Gendefekt und benötigt deswegen eine spezielle Pflege, er hängt noch sehr daran, dass sein Vater Caroline verlassen hat und nun mit einer jüngeren zusammen lebt.
Caroline selbst ist sehr streng, plant alles durch und hat große Angst, dass ihren Kindern etwas passiert. Sie ist bei ihrer Tante aufgewachsen und als sie erfahren hat, dass Mary ihre wirkliche Mutter ist, fühlt sie sich von ihr allein gelassen.
Mary war ein abenteuerlustiges und ja schon rebellisches Mädchen, was ihr auch immer wieder Ärger einhandelte. Sie war offen für alles und jeden und wollte sich nichts vorschreiben lassen. Mittlerweile leidet sie an Demenz, weswegen sie sich oft im Kreis dreht und nicht wirklich weiter kommt.

Geschrieben wurde der Roman in der Sie-Form, abwechselnd aus der Sicht von Mary und Katie. Einige Kapitel sind auch Rückblicke in Marys Leben als junge Frau. Besonders diese Rückblicke haben mir sehr gut gefallen. Zunächst kam mir der Schreibstil ziemlich seltsam vor, aber schon nach wenigen Seiten habe ich mich dran gewöhnt und habe das Buch regelrecht verschlungen.

Verständlicherweise ist das Buch von vielen traurigen und emotionalen Szenen geprägt und ich musste nicht selten zum Taschenbuch greifen. Nach und nach wird das Verhältnis zwischen Caroline und Mary, aber auch Pat deutlicher und deutlicher. Der Leser deckt all diese Geheimnisse gemeinsam mit Katie auf.
Nebenher gibt es sozusagen noch eine zweite Handlung, in der es um Katies Verhältnis zu Esme geht. Das ganze ist ein wenig schwer zu erklären, ohne zu spoilern, aber ich schätze ich kann so viel sagen, dass Katie mehr als nur Freundschaft empfindet und nun von Esme und ihrer Clique dafür gemobbt wird. Viele Kapitel, in denen Katie und Esme aufeinander stoßen haben mich ehrlich gesagt fremdschämen lassen. Ich habe vieles zwar verstehen, aber nicht wirklich nachvollziehen können.
Außerdem muss ich zugeben, dass diese zweite Handlung nicht so spannend war, wie mehr über Familie zu erfahren.


Nur ein Mann war von ihr gegangen, aber es fühlte sich an, wie für alle Ewigkeit, etwas so Dauerhaftes und Unaufhaltsamen, dass es sie zerriss. Wäre sie ein Baum, würde sie alle Blätter abwerfen.
- Seite 174

Fazit:

Eine schöne Handlung, die sehr tiefgründig umgesetzt wurde. Die Charaktere waren alle ganz besonders und jeder hat seine Gründe so zu sein und so zu handeln, wie er nun einmal ist und handelt.
Am besten haben mir tatsächlich Geschichten aus Marys Leben als junge Frau gefallen, aber auch alles andere hat mich einfach in den Bann gezogen. Ich bin einfach total begeistert und hin und weg und vermutlich werde ich das Buch noch einmal lesen, weil es wirklich klasse war.

Veröffentlicht am 13.09.2017

So ein wundervoller Roman

Mein Leben nebenan
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Meine Meinung

Alice übernimmt nach dem Unfall ihres Vater die Rolle der Mutter ihren kleinen Geschwistern gegenüber, da ihre eigene genug im Stress ist. Eigentlich freut sie sich schon lange, endlich ...

Meine Meinung

Alice übernimmt nach dem Unfall ihres Vater die Rolle der Mutter ihren kleinen Geschwistern gegenüber, da ihre eigene genug im Stress ist. Eigentlich freut sie sich schon lange, endlich in das Apartment über der Garage zu ziehen, um wenigstens hin und wieder Zeit für sich zu haben. Doch Timothy, Tim genannt, macht ihr einen dicken Strich durch die Rechnung. Er selbst hat Probleme mit seinem Vater, weswegen er ausziehen muss und dafür ist das verlassene Apartment einfach perfekt. Was er nicht weiß, ist dass seine Probleme mit einem neuen Heim nicht verschwinden und auch Alice muss sich einer großen Herausforderung stellen.

Alice und Tim sind dem Leser ja schon aus dem vorherigen Teil bekannt. Alice als das Mädchen, das sich im Bikini im Garten sonnt und einen Typen nach dem anderen mit nach Hause bringt. Tim als Nans, Samanthas (Ex-) beste Freundin), Bruder, der viel mit Drogen und Alkohol am Hut hat. Doch nun lernen wir sie in diesem Teil besser kennen und erfahren, was noch alles hinter ihrer Fassade steckt.
Alice übernimmt wie gesagt momentan die Mutterrolle zu Hause, sie beschwert sich nicht, doch der Leser merkt, wie überfordert sie ist. Nicht einmal nachts hat sie ihre Ruhe, da sie sich das Zimmer mit ihrer kleinen Schwester teilen muss. Zudem sorgt sie sich um ihre eigene Krankenschwester Ausbildung, ihren verletzten Vater und das Geld, das langsam immer knapper wird.
Tim ist Nans Zwillingsbruder und steht somit immer im direkten Vergleich zu seiner perfekter Schwester. Er lebt in einer Familie, in der Probleme lieber tot geschwiegen werden, die nach Außen hin allerdings perfekt erscheint. Nachdem er von einigen Schulen geflogen ist, hat er die Highschool abgebrochen und schlägt sich mit verschiedenen Jobs herum, seine Eltern halten nicht viel ihm, obwohl er mittlerweile wenigstens sein Alkoholproblem im Griff hat.
Beide Charaktere wirken weitaus älter als 19 (Alice) und 17 (Tim), sie stellen sich vielen Problemen, mit denen ich mit meinen fast 18 Jahren auf keinen Fall umgehen könnte. Ich finde die beiden super sympathisch und kann einfach nichts gegen sie sagen. Sie wirken, ebenso wie alle Nebencharaktere, total authentisch und das gefällt mir. Außerdem habe ich mich ein klein wenig in George verliebt, der ist einfach zuckersüß.

Der Roman ist in der Ich-Form aus den Perspektiven von Alice und Tim verfasst worden, was der Leser anhand der Schriftart auseinander halten kann. Es findet kein regelmäßiger Wechsel statt und ich habe fast das Gefühl, dass es sogar mehr aus Tims Sicht verfasst worden ist, aber das kann ich mir auch nur eingebildet haben. Der Schreibstil ist fantastisch, 510 Seiten sind an sich ja schon nicht wenig, aber mit dem Schreibstil von Fizpatrick flog das nur so an mir vorbei und zack war das Buch schon fertig, ohne dass ich es wirklich mitbekommen habe.

Die Umsetzung der Handlung ist tiefgehender, als erwartet, der Klappentext wird der wirklichen Handlung meiner Meinung nach kaum gerecht.
Aber fangen wir mal vorne an: Das Buch knüpft relativ zeitnah an den ersten Band an, was mir gut gefallen hat. Ich finde den Wechsel der Protagonisten allerdings sehr gut, da Alice von dem Unfall und der ganzen Last einfach viel mehr betroffen ist als Samantha und ich glaube auch als Jase, da sie sich ja um alles kümmern muss. Ebenfalls sehr gut finde ich, dass Alice älter als Tim ist und somit schon das erste Klischee vom Tisch ist. Noch ein Klischee, an dem Fitzpatrick sich nicht bedient hat ist das typische Good Girl, Bad Boy. Tim ist zwar schon ein Bad Boy, er hat sein Leben bisher nicht wirklich auf die Reihe bekommen und ist schnell in Drogen und Alkohol gerutscht. Aber Alice ist auch nicht die Unschuld vom Lande, immer wieder wechselt sie ihre Partner und zieht ihr "Nummer" ab. Ebenfalls schön finde ich, dass es nicht nur ausschließlich um die Liebesgeschichte zwischen Alice und Tim geht, mit der der Leser ja von Anfang an rechnen kann. Nein, die schleicht sogar ein wenig vor sich her, während beide Charaktere sich ihren eigenen Problemen widmen.
Du merkst vermutlich schon, dass ich wirklich sehr gefesselt wurde. Und auch das Ende passt sehr gut zum Inhalt, ich hatte zwar schon teilweise damit gerechnet, aber es war doch einfach ganz schön.
Fazit

Ich bin restlos begeistert und sehe keinen negativen Punkt in diesem Buch, es ist einfach wunderschön. Ich mag alle Charaktere total gerne, auch die Nebencharaktere habe ich schnell ins Herz geschlossen, der Schreibstil ist klasse und die Handlung war einfach sehr schön.