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Veröffentlicht am 28.10.2019

Ein wunderschönes, mitreißendes Buch!

Alles okay
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MEINE MEINUNG
Schon vor einer ganzen Weile habe ich das Buch auf Goodreads entdeckt und mich gleich in das Cover verliebt. Auch der Klappentext klang ganz interessant, doch nach dem Kauf wurde das Buch ...

MEINE MEINUNG
Schon vor einer ganzen Weile habe ich das Buch auf Goodreads entdeckt und mich gleich in das Cover verliebt. Auch der Klappentext klang ganz interessant, doch nach dem Kauf wurde das Buch erstmal knapp ein Jahr ins Regal verbannt. Als dann die deutsche Übersetzung erschienen ist und ich von allen Seiten nur gutes gehört habe, habe ich mich endlich dazu aufgerafft, dieses Buch zu lesen.

Der Klappentext des englischen Taschenbuches verrät weitaus weniger, als der deutsche, weswegen ich kaum wusste, worauf ich mich einlassen würde. Ich kann schon mal im Voraus sagen, dass ich die Version des englischen Verlages mehr mag, da ich so mit dem Lesen mehr überrascht wurde.

Aber fangen wir von vorne an, bevor ich schon das Ende vorweg nehme. Marin ist ein junges Mädchen, das schon jetzt schwere Verluste in ihrem Leben erfahren hat und gerade nach dem Letzten aus ihrem alten Leben flieht. Sie lässt ihre Vergangenheit zurück und damit auch ihre beste Freundin, ihre Seelenverwandte, Mabel. Doch nun sind Winterferien und Mabel wird Marin in ihrem verlassenen Studentenwohnheim besuchen, womit die Vergangenheit sie wieder einholen wird.

Der Roman ist in der Ich-Form aus Marins Perspektive geschrieben worden und wechselt zwischen der Vergangenheit – vor dem bisher unbekannten Erlebnis – und der Gegenwart. Nina LaCours Schreibstil hat mich von der ersten Seite an fesseln und einnehmen können. Sie schreibt sehr poetisch emotional, sodass ich mich sofort in die Geschichte einfühlen konnte.

Marin hat wie gesagt gerade erst einen Schicksalsschlag erlitten und versucht nun, sich von all dem zu distanzieren. Ihr Zimmer im Studentenwohnheim ist eher praktikabel, als gemütlich und heimisch eingerichtet, sie redet mit niemandem über ihr „vorheriges“ Leben und lässt sich von den Tagen mitziehen. Nur Mabel, ihre beste Freundin – oder auch sogar mehr als nur das – konfrontiert sie nun mit der Vergangenheit und bringt Mabel dazu, sich endlich damit zu beschäftigen. Im Gegensatz dazu lernen wir gleichzeitig die unbeschwerte Marin vor dem Ereignissen kennen und erfahren nach und nach immer mehr über sie und das, was sie so aus dem Leben gerissen hat.

LaCour hat die wohl unterschiedlichsten Stimmungen perfekt einfangen können. Die Vergangenheit spielt im perfekt scheinenden Sommer kurz vor dem Uni-Beginn, in dem Marin und ihre Freunde einfach ihr Leben genießen. Die Sonne scheint, das Meer glitzert und alles scheint unbeschwert.
Im Gegensatz dazu spielt die Gegenwart, nachdem Marins Leben sich um 180 Grad gedreht hat, im Winter. In der dunklen und kalten Jahreszeit, in der sich all ihre Uni-Freunde auf den Weg zu ihren Familien gemacht haben und sie nun allein im Studentenwohnheim ist.
Diese Unterstützung der Stimmung durch die Jahreszeiten hat mir wahnsinnig gut gefallen, auch wenn sie sehr unterschwellig passiert und mir tatsächlich erst auf den letzten Seiten bewusst geworden ist.
Die grundlegende Stimmung ist also durchmischt, allgemein doch sehr melancholisch, traurig und ergreifend, was mich sehr mitnehmen konnte.

Die Verbindung zwischen Marin und Mabel hat mir sehr gut gefallen. Sie ist nicht zu eindeutig, auch wenn klar wird, dass die zwei mehr als nur Freundschaft verbindet. Seelenverwandtschaft und auch romantische Liebe würde das ganze schon eher treffen, obwohl die zwei sich da vermutlich selbst nicht ganz sicher sind. Sicher ist aber, dass sie einander vertrauen und füreinander da sind, ich habe die zwei zusammen absolut geliebt.

Insgesamt steht das Thema Trauerbewältigung hier an erster Stelle. Es wird gezeigt, wie ein Mensch aus dem Leben geworfen wird, trauert, sich zurück zieht und versucht irgendwie durch die Tage zu kommen. Immer wieder wurde mir hier das Herz zerrissen und so oft hätte ich Marin gerne in die Arme genommen und auf die richtige Spur zurück gebracht, doch so schnell und einfach ist das einfach nicht möglich, wie LaCour sehr schön darstellen konnte.


Insgesamt geht es hier nicht um große und spannende Höhepunkte, sondern um die Gefühle der Protagonisten und das, was sie erleben. Um etwas alltägliches, das jedem von uns passieren kann und nicht, um das außergewöhnlichste, was es nur noch schöner gemacht hat.

Dennoch habe mich immer wieder überraschen lassen, als ich mit Mabel gemeinsam die ganze Geschichte von Marin erfahren konnte.

FAZIT
Obwohl das Buch wirklich nicht dick ist, hat es mich absolut einnehmen und begeistern können. Ihre poetische, sowie emotionale Sprache hat mich gefesselt und die Protagonisten haben mich faszinieren können. Es ist ein ruhiges Buch, das doch aufregend ist. Mein erstes Buch von Nina LaCour, aber definitiv nicht mein letztes!

Veröffentlicht am 08.10.2019

Ein spannender Start in eine neue Reihe!

Perfect Twin - Der Aufbruch
1

Meine Meinung
In letzter Zeit habe ich sehr wenig Dystopien gelesen und das, obwohl das vor ein paar Jahren noch mein Lieblings-Genre war! Als ich „Perfect Twin“ von Rachel Cohn in der Vorschau entdeckt ...

Meine Meinung
In letzter Zeit habe ich sehr wenig Dystopien gelesen und das, obwohl das vor ein paar Jahren noch mein Lieblings-Genre war! Als ich „Perfect Twin“ von Rachel Cohn in der Vorschau entdeckt habe, war ich gleich fasziniert vom Inhalt und habe mich sehr auf das Buch gefreut, obwohl ich bisher nur Jugend-Liebes-Romane von Rachel Cohn in Zusammenarbeit mit David Levithan kannte.

Elysia ist 16 Jahre alt und ein Klon, der einer reichen Familie auf der perfekten Insel Demesne dient. Obwohl sich die Entwicklung von Teenager-Klonen noch in der Beta-Phase befindet, scheint Elysia perfekt gelungen zu sein: keine Gefühle oder Emotionen, sie ist nur da, um zu dienen und hinterfragt schon gar nicht ihre Entstehung. So scheint es wenigstens. Doch Elysia fühlt Angst und Wut, Schmerz und Bedauern, Liebe und Freude. Eigentlich sollte sie diese Gefühle nur durch ihren implantierten Chip erkennen können, der ihr sämtliche Informationen liefert. Doch sie merkt langsam, dass die perfekte Insel gar nicht so perfekt ist, wie es scheint und dass Klone mehr Gefühle haben, als sich alle eingestehen wollen.

Elysia ist wie ein naives Mädchen, das nichts von der Welt weiß. Nun, sie weiß tatsächlich nichts von der Welt – sämtliche Informationen werden ihr nur nach Abfrage von ihrem Chip geliefert. So weiß sie kaum, wie sich zu verhalten soll, lernt nach und nach die menschlichen Emotionen erst kennen und bestimmte Ausdruckformen – gerade Slang und Redewendungen – kann sie kaum einem Kontext zuordnen. Sie weiß nicht, wer sie ist und hat eigentlich nur die Aufgabe, Menschen zu dienen. Obwohl bei ihr immer wieder Emotionen spürbar sind, bleibt sie das ganze Buch über ziemlich unbeholfen, was diese angeht. Das hat es einigen Situationen etwas anstrengend gemacht, da vieles ein wenig langatmig wurde.

Geschrieben wurde der Roman in der Ich-Form aus Elysias Perspektive. Den Schreibstil fand ich ganz okay, auch wenn ich zwischendurch immer wieder Lesepausen einlegen musste. Er ist emotionsloser, als ich es gewohnt bin, was sich aber vermutlich auf das Verhalten des Teenager-Klons zurückführen lässt. Dennoch war es teilweise etwas ungewohnt, so sachliche Beschreibungen zu lesen.

Die Handlung hat mich allerdings sehr begeistern können.
Die ganze Idee, das Konzept der Klone, die Perfektion auf Demesne, während der Rest der Welt unterzugehen scheint – ich war absolut gefesselt und fasziniert. Während wir langsam in diese Welt geführt wurden und auch ihre Schattenseiten langsam kennen gelernt haben, verbringt Elysia viel Zeit mit den Kindern „ihrer“ Familie und dessen Freunden. Ich muss zugeben, dass diese Szenen für mich vergleichsweise langweilig waren. Es gibt so vieles, über das ich gerne mehr erfahren hätte, als über die surfenden Jugendlichen. Aber da hoffe ich auf weitreichende Erklärungen in einem folgenden Teil.
Zudem habe ich beim Lesen stets Vermutungen über den weiteren Verlauf aufgestellt, doch so häufig war das eingetretene für mich überhaupt nicht vorhersehbar.
An einigen Stellen hatte ich ganz knapp vorher Vermutungen, die auch nicht falsch waren, aber langfristig gesehen wurde ich stets überrascht. Gerade zum Ende hin gab es einen Knall nach dem nächsten und ich war absolut schockiert.

Fazit
Eine absolut faszinierende Geschichte über die Menschheit, das Experiment der Klone und die Entwicklung einer „perfekten Welt“. Rachel Cohn hat mich fesseln und immer wieder mit schockierenden Wendungen überraschen können. Besonders der Cliffhanger am Ende war sehr fies und ich hoffe, dass ein zweiter Teil bald erscheinen wird.

Veröffentlicht am 08.10.2019

Es hat meine Erwartungen bei weitem übertroffen!

Never Too Close
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Meine Meinung
Als ich das Buch auf lesejury.de entdeckt habe, habe ich mich gleich für die Leserunde beworben. Das Cover hat mich gleich begeistert und auch der Klappentext hat mich direkt angesprochen. ...

Meine Meinung
Als ich das Buch auf lesejury.de entdeckt habe, habe ich mich gleich für die Leserunde beworben. Das Cover hat mich gleich begeistert und auch der Klappentext hat mich direkt angesprochen. In der Leserunde wurde ich zwar nicht angenommen, aber das hat mich natürlich nicht davon abhalten lassen, das Buch trotzdem zu lesen.

Wir lernen Violette und Loan kennen, als sie auch das erste Mal aufeinander treffen. Ausgerechnet ein feststeckender Aufzug ist der Grund für den Beginn einer besten Freundschaft. Die beiden teilen (fast) jedes Geheimnis miteinander, haben den gleich Humor und sind füreinander da, wenn es dem anderem schlecht geht. Von außen könnte man meinen, die beiden wären ein Paar, doch für sie ist nur eine beste Freundschaft. Bisher.

Violette ist eine junge Studentin in Paris, die den Traum verfolgt, erfolgreiche Designerin zu werden. Sie ist ein wenig naiv, plappert gerne vor sich hin, ist manchmal etwas aufgedreht und war mir sehr sympathisch. Das kann ich gar nicht genauer begründen, aber ich habe ihren Charakter sehr gemocht. Loan, ihr bester Freund, ist ein liebervoller Feuerwehrmann, der stets für seine Freunde da ist. Er ist etwas verschlossener als Violette, aber nicht weniger sympathisch. Er ist sehr humorvoll und hat mir immer wieder ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern können.

Geschrieben ist der Roman in der Ich-Form, abwechselnd aus den Perspektiven von Loan und Violette. Den Schreibstil fand ich ganz gut, trotz der hohen Seitenzahl bin ich durch die Seiten geflogen und wollte gar nicht mehr aufhören, zu lesen.

Die Handlung klang im Klappentext ganz witzig – Violette bittet ihren besten Freund, sie zu entjungfern.
Da kann man natürlich schon ahnen, auf was das ganze hinausläuft, was die Überraschungen etwas vorweg nimmt. Trotz seiner Vorhersehbarkeit fand ich das Buch an keinster Stelle langweilig und bin mit Freude in das Leben der französischen jungen Erwachsenen eingetaucht. Die Freundschaft zwischen Violette und Loan ist eine ganz schöne, die sich wohl jeder wünschen würde. Zumindest bis Violette ihn fragt, sie zu entjungfern. Das hat das Ganze etwas absurd gemacht, besonders durch Violettes Hauptgrund, warum es gerade jetzt geschehen müsse. Durch den Klappentext hätte ich natürlich wissen müssen, worauf genau ich mich da einlasse, etwas verrückt war es trotzdem.
Es gab einie Aufs und Abs, die in meinen Augen etwas klein gehalten worden sind oder zu gehäuft auftraten. Ich hatte auf einen großen Knall gehofft, der eine Art Wendepunkt darstellt oder ähnliches. Aber leider hatte ich relativ viele eher flachere Höhepunkte, die natürlich auch nicht schlecht waren.
Insgesamt habe ich mich in der Atmosphäre dieser Welt einfach wahnsinnig wohl gefühlt – die Freundschaft aller Charaktere ist unglaublich schön und an einigen Stellen hätte ich mir gewünscht, mit ihnen auf der Couch zu sitzen und Filme zu schauen.

Fazit
Ein wunderschönes Buch über Freundschaften, Liebe, Vertrauen und Verrat – alles in der wunderschönen Atmosphäre von französischen jungen Erwachsenen vereint. Ich habe mich in der etwas verrückten Geschichte mit ihren interessanten Charakteren sehr wohl gefühlt, auch wenn ich kleine Kritikpunkte habe. Ich freue mich schon, nächstes Jahr wieder in den Freundeskreis eintauchen zu dürfen und den 2. Teil zu lesen.

Veröffentlicht am 08.10.2019

Fesselnd und begeisternd!

Fast genial
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Meine Meinung
Von Benedict Wells habe ich so viel gutes gehört, dass ich mir nun ein eigenes Bild von ihm machen musste. Ich bin dennoch mit gemischten Erwartungen an das Buch heran gegangen, da es sich ...

Meine Meinung
Von Benedict Wells habe ich so viel gutes gehört, dass ich mir nun ein eigenes Bild von ihm machen musste. Ich bin dennoch mit gemischten Erwartungen an das Buch heran gegangen, da es sich nicht in meinen üblichen Genres befindet.

Francis ist gerade 18 Jahre alt, wirkt in vielen Sichten aber deutlich älter. Er lebt mit seiner Mutter zusammen, die an einer psychischen Erkrankung leidet, was ihn schnell zu einer Selbstständigkeit gezwungen hat. In anderen Dingen, wie zum Beispiel den Erfahrungen mit Frauen, ist er vielleicht noch nicht so weit, wie seine Mitschüler. Er wusste nie, wer sein Vater war, doch nun weiß er, dass er ein Genie gewesen sein muss und begibt sich auf die Suche nach ihm.
Ich wusste anfangs nicht so ganz, was ich mit Francis anfangen soll. Mag ich ihn? Finde ich ihn seltsam? Ist er mir sympathisch? Vermutlich etwas von allem, so ganz sicher bin ich mir auch nach dem Buch nicht, er ist auf jeden Fall ein sehr interessanter Charakter. Genauso seine Reise-Begleitung: sein bester Freund Grover und Anne-May, ein Mädchen, das er gerade erst kennen gelernt hat.

Der Schreibstil von Benedict Wells hat mir unglaublich gut gefallen. Zunächst hatte ich kleine Start-Schwierigkeiten und musste mich erst einmal wirklich einlesen, aber nach wenigen Seiten war ich gefesselt und konnte das Buch gar nicht mehr weglegen. Ich kann gar nicht genau bestimmen, woran es lag, aber die Erzählweise hat mich wirklich faszinieren können.

Die Handlung erinnert mich rückblickend ein wenig an Tschick, was aber eigentlich nur am Roadtrip-Feeling liegen kann. Insgesamt hat sie mich total begeistern können, wobei es nicht wirklich darum ging, was eigentlich passiert, sondern viel mehr um die Charaktere und ihr Miteinander. Und das wurde auch nie langweilig und hat mir wahnsinnig gut gefallen. Mein wohl einziger Kritikpunkt wäre wohl das Ende, das ziemlich offen ist, was wiederum total gut zur Geschichte passen würde.

Fazit
Eine wunderschöne Geschichte über drei Teenager auf der Suche nach sich selbst, die besonders durch den fesselnden Schreibstil überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 08.10.2019

Der perfekte Mix aus Rockstar-Liebes-Roman, Ernsthaftigkeit und Humor!

Midnight Blue
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Meine Meinung
Als ich kurz nach Erscheinen schon zahlreiche positive Meinungen über „Midnight Blue“ gelesen habe, war es für mich klar, dass ich das Buch auch unbedingt lesen muss. Das Cover hatte mich ...

Meine Meinung
Als ich kurz nach Erscheinen schon zahlreiche positive Meinungen über „Midnight Blue“ gelesen habe, war es für mich klar, dass ich das Buch auch unbedingt lesen muss. Das Cover hatte mich zuvor schon angesprochen, aber weil mir „Vicious Love“ der Autorin nicht unbedingt zugesagt hat, war ich zunächst unsicher. Wie gesagt haben mich die Meinungen einiger Freunde schnell umgestimmt.

Indie ist eine junge Frau mit großen Problem und vor allem ein wenig mehr Geld würde die meisten davon lösen können. Sie lebt gemeinsam mit ihrem Bruder, ihrer Schwägerin und ihrem Neffen und würde für die drei Personen alles machen. Generell könnte sie kaum einem Menschen eine Bitte abschlagen und ist ein wahnsinnig herzensguter Mensch, der gleichzeitig aber auch selbstbewusst auftritt und Konter geben kann.
Sie war mir schnell sehr sympathisch und ich kann sie mir gut als gute Freundin vorstellen.

Mit Alex hingegen hatte ich ein paar mehr Probleme. Er ist berühmter Musiker, der es sich durch einige Fehlauftritte, so wie Drogenmissbrauch verscherzt hat. Obwohl er seine Fehler wohl gewissermaßen versteht, kümmert er sich nicht aktiv darum, diese wieder gut zu machen. Er verhält sich, wie man es von einem typischen Bad Boy Superstar erwarten würde, weswegen meine Erwartungshaltung gar nicht anders war. Dennoch ist es mir teilweise sehr schwer mit ihm gefallen, teilweise mochte ich ihn aber auch sehr – es war ein stetiger Wechsel.

Dennoch muss ich aber sagen, dass beide Charaktere wirklich schön ausgearbeitet waren. Auch wenn mir Alex nicht dauerhaft ein Lächeln ins Gesicht zaubern konnte, so konnte ich seine Beweggründe wenigstens nachvollziehen. Auch wenn er sehr impulsiv und häufig unüberlegt handelt, wird sein Handeln so gut begründet, dass ich verstehen konnte, wo es herkommt. Ich hoffe, es ist einigermaßen verständlich, was ich damit meine. Genauso ging es mir auch bei Indigo, all ihre Handlungen führen zurück auf bestimmte Gründe, sodass ich ihr Verhalten zu keinem Zeitpunkt unbegründet empfunden habe.
Genauso begeistert haben mich auch die Charakterentwicklungen, die ganz besonders gut gelungen sind.

Geschrieben ist der Roman in der Ich-Form, abwechselnd aus den Perspektiven von Indie und Alex, unterstützt durch zahlreiche Songtext von Alex. Der Schreibstil hat mir gut gefallen, ich habe schnell in das Buch gefunden und konnte es sehr flüssig und schnell lesen.

Die Handlung hat mich schnell begeistern können. Indie als sympathische Protagonistin hat mir den Einstieg sehr leicht machen können und schnell war ich auch vom Inhalt gefesselt. Es hat mir wahnsinnigen Spaß gemacht, Indie und Alex bei ihrem ständigen Schlagabtausch zu folgen und ihre Entwicklung zum nächtlichen Song-Schreib-Ritual mitzuerleben. Diese „midnight blues“ fand ich nämlich super schön, ich glaube, die waren meine Lieblingsszenen aus dem Buch. Auch sehr schön fand ich die stetig auftauchenden Kleine Prinz-Referenzen, die mir vor allem Alex immer sympathischer machen konnten.
Ihre kleinen Streitigkeiten haben einen angenehmen und humorvollen Kontrast zu den schwierigeren Themen des Buches, wie Drogensucht, Betrug, Geld und Macht, gebildet. Gemeinsam mit Indies und Alex Entwicklung, die in einem super angenehmen Tempo voran schritt, hat mich dieses Buch sehr begeistern können.


Fazit
Ein unsympathischer Rockstar und seine herzensliebe „Babysitterin“ – eine Geschichte, die mich mit einem perfekten Mix aus Liebes-Rockstar-Roman, ernsteren Themen, schön ausgearbeiteten Protagonisten und einer guten Portion Witz begeistern und fesseln konnte.