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Veröffentlicht am 05.01.2021

Kurzweilig, aber ganz schön!

Nordlichtglanz und Rentierglück
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MEINE MEINUNG
Durch die etwas komische Stimmung dieses Jahr fehlt mir ein wenig der Weihnachtszauber, weswegen ich mich quer durch Weihnachtsromane lese. Deswegen ist mir auch gleich das wunderschöne, ...

MEINE MEINUNG
Durch die etwas komische Stimmung dieses Jahr fehlt mir ein wenig der Weihnachtszauber, weswegen ich mich quer durch Weihnachtsromane lese. Deswegen ist mir auch gleich das wunderschöne, zauberhafte Cover dieses Buchs aufgefallen und der Klappentext konnte mich schnell begeistern.

Zoey ist genervt: im Zuge eines Zeugenschutzprogramms muss sie ihre geliebte Heimat in New York verlassen und wird ins kalte Lappland geschickt. Wäre das nicht genug, muss sie sich nun auch noch die Finger schmutzig machen und auf der Rentier-Farm ihrer neuen Familie helfen. Und dann ist da auch noch Shane, der sie immer wieder auf die Palme bringt, aber auch ihr Herz schneller klopfen lässt ...

Zoey ist ein typisches, verwöhntes Mädchen mit reichen Eltern und einem riesigen Freundeskreis. Sie liebt Partys und Luxus und ihr Auftreten nach Außen ist ihr super wichtig. Sie ist es gewohnt, das zu bekommen, was sie fordert, weswegen sie schnell zickig und wütend wird, wenn etwas mal nicht nach ihrem Plan läuft. Und gleichzeitig kennt sie kaum das wohlige Gefühl des "zu Hause seins" und obwohl ihr Freundeskreis riesig ist, kann sie mit Fürsorge und Zwischenmenschlichkeit eher wenig anfangen.

Shanes Familie stammt zwar auch aus Amerika, doch das finnische Leben hat es ihnen so angetan, dass sie ausgewandert sind. So haben sie die Rentierfarm eröffnet, nicht um sie etwa zu schlachten, sondern um sie wie Haustiere zu halten, mit ihnen zu kuscheln und spielen. Außerdem ist Shane preisgekrönter Rentier-Jockey und geht im Zusammenspielt mit den Tieren absolut auf.

Mit Zoey hatte ich anfängliche Schwierigkeiten, einfach weil ihre uneinsichtige Art mich wirklich genervt hat. Aber das war ja schließlich im Sinne der Handlung so vorgesehen, weswegen ich mich nicht groß daran aufgehangen habe. Ihre Entwicklung im Laufe des Buches verläuft zwar sehr schnell, doch ich habe diese Änderung wirklich sehr genossen, da sie dadurch deutlich sympathischer war. Authentischer wäre eine langsame, stückchenweise Entwicklung allerdings schon gewesen. Mit Shane bin ich auch erst mit der Zeit warm geworden, doch im Großen und Ganzen mochte ich ihn eigentlich. Und obwohl Zoey ihn anfänglich als total ätzenden Kerl darstellt, fand ich ihn eigentlich die ganze Zeit über recht sympathisch.

Aber auch mit dem Schreibstil habe ich mich etwas schwer getan. Insgesamt ließ es sich zwar relativ schnell lesen, doch bin ich an einigen Stellen über so manche Formulierungen gestolpert. Die Autorin hat eine ganz bestimmte Art sich auszudrücken, die ich gar nicht so recht beschreiben kann. Es war für mich eher gewöhnungsbedürftig und hat mich wie gesagt häufiger zum Stocken gebracht. Zudem waren die Kapitel wirklich unglaublich kurz, wovon ich ehrlich gesagt kein großer Fan bin.

Die Handlung ist zunächst genau das, was ich erwartet habe und besonders die geschaffene Atmosphäre möchte ich hier ganz unbedingt loben. Die Autorin hat nämlich genau das geschafft, was ich mir gewünscht hatte und hat mich ganz leicht in das frostige Lappland geschickt und mir einige fast magische Winter-Momente geschenkt. Die Szenerie wurde wunderbar beschrieben und ich habe mich gleich so gefühlt, als würde auch ich mich auf der Rentier-Farm befinden.

Insgesamt schreitet die Handlung hier in zügigen Schritten voran, was vermutlich der recht geringen Seitenzahl geschuldet ist. Genauso wie Zoey sich anfangs unglaublich plötzlich weiter entwickelt hat, verläuft auch der Rest sehr plötzlich und flott. Es gibt viele Sprünge und vieles geschieht unglaublich schnell.
So nähern sich Zoey und Shane relativ plötzlich sehr stark an, wobei mir ein wenig das Knistern zwischen ihnen auf der Strecke blieb. Es gibt ein paar sehr schöne, stimmige Szenen zwischen ihnen, die wieder wunderbar die schöne Atmosphäre aufgreifen, doch es ging mir etwas zu schnell bei den beiden.

Zum Ende hin wird es auch noch mal richtig spannend, etwas anderes hatte ich nach dem Klappentext auch nicht erwartet. Wie der Rest des Buches löst sich das alles allerdings wieder sehr schnell auf, was ich ein wenig schade fand. Etwas mehr Nervenkitzel und Dramatik hätte die Handlung da schon noch vertragen können.

Und obwohl ich hier sehr viel Kritik abgegeben habe, habe ich die Geschichte aber echt gerne gelesen. Besonders die schöne Stimmung und Atmosphäre haben mich absolut einnehmen können und auch wenn die Charaktere nicht meine liebsten sind, fand ich sie sehr stimmig für die Geschichte.

FAZIT
Ein kurzweiliges, aber schönes Winter-Buch, das mir ganz viel Fernweh für Lappland bereiten konnte. Die Charaktere sind etwas oberflächiger und die Handlung verläuft sehr schnell, aber insgesamt war es ein schönes Lesevergügen.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.11.2020

Schöne Unterhaltung für Zwischendurch!

Small Town Dreams (Minot Love Story 2)
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MEINE MEINUNG
Ich habe das Buch im Katalog von netgalley entdeckt und fand den Klappentext ganz witzig, weswegen ich es gleich angefragt habe. Dass es der zweite Teil einer Reihe ist, habe ich erst im ...

MEINE MEINUNG
Ich habe das Buch im Katalog von netgalley entdeckt und fand den Klappentext ganz witzig, weswegen ich es gleich angefragt habe. Dass es der zweite Teil einer Reihe ist, habe ich erst im Nachhinein entdeckt. Ich kann aber schon mal vorweg nehmen, dass das beim Lesen gar kein Hindernis war, die Figuren tauchen zwar hin und wieder mal auf, aber auch ohne das Vorwissen bin ich sehr gut zurecht gekommen.

Rylee hat nur einen großen Traum: endlich am College ihrer Träume Schauspielerei zu studieren. Beim Vorspielen lernt sie Tristan kennen, der ihr sofort den Kopf verdreht. Bis der verträumte Tristan sich schlagartig verändert und als selbstbewusster junger Mann mit ihr flirtet, woraufhin die beiden schnell im Bett landen. Als Tristan am nächsten Tag nichts mehr davon zu wissen scheint, wird Rylee skeptisch und als sie schließlich von seinem Bad Boy-Zwilling Donovan erfährt, denkt sie, sie sei auf ein krankes Spiel der Zwillinge hereingefallen ...

Rylee ist mit ihrer Mutter aufgewachsen und war schon immer aufgedreht, freundlich und lebensfroh. Alles Eigenschaften, die sie auch im jungen Erwachsenenalter noch hat und gerne durch ihre Kleidung nach außen zeigt. Sie sieht immer zunächst das gute im Menschen und erfüllt sich endlich ihren großen Traum und studiert Schauspielerei. Ich fand Rylee ganz sympathisch, ich schätze, ich würde gut mir auskommen und in ihr eine gute Freundin können.

Tristan kommt aus der Kleinstadt, in die Rylee nun zieht und lebt mit seiner Familie zusammen, da er sich besonders mit seinen Geschwistern super versteht. Er ist eher ruhig, etwas schüchtern und bekommt von seinen Mitmenschen auch schon mal dumme Kommentare zu hören. Das scheint ihn allerdings nie großartig zu stören, da er meistens drüber stehen kann. Er ist romantisch, etwas unsicher und vorsichtig, aber auch liebevoll. Insgesamt war auch er mir super sympathisch, er war einfach süß, wenn auch etwas trottelig, aber trotzdem süß.

Dass die beiden so schnell eine so tiefe Verbundenheit zueinander spüren, fand ich zunächst etwas unrealistisch. Aber ganz ehrlich? Es kann tatsächlich passieren, dass nur ein Treffen dazu führt, wahnsinnig verliebt zu sein, glaubt mir. Die Entwicklung von den beiden fand ich auch ganz süß, auch wenn sie schließlich ungewollt von Donovan unterbrochen wird.

Sämtliche Charaktere, sowohl Protagonisten als auch Nebencharaktere, bedienen sich hier gängigen Klischees und spiegeln typischen Stereotypen wider. Sie sind relativ oberflächig und besonders die Nebencharaktere erfüllen einfach ihren Zweck in dieser Geschichte. Das hat mich in diesem Zusammenhang aber nicht sonderlich gestört.

Die Handlung ist genau das, was der Klappentext schon verspricht. Der verrät meiner Meinung nach auch schon zu viel vom Inhalt, ich hätte die Überraschung gerne beim Lesen erst gehabt. Man hätte es eher etwas andeuten sollen, aber so wusste ich von Anfang an einfach zu viel.

Insgesamt habe ich die Geschichte trotzdem gerne verfolgt und auch mit Rylee mitgefiebert. Ich fand es sehr unterhaltsam und habe es auch recht schnell lesen können, auch wenn man sagen muss, dass die Handlung noch eher oberflächig ist. Es werden ein paar Themen angeschnitten, die zu etwas mehr Tiefe hätten führen können, ohne dass das wirklich passiert ist.

FAZIT
Eine schöne Unterhaltung für Zwischendurch, die durchaus auch Potential zu mehr gehabt hätte. Die Charaktere sind zwar oberflächig, trotzdem aber sehr süß und auch liebenswert. Die Handlung ist ganz witzig, auch wenn der Klappentext da leider schon zu viel verraten hat. Für eine lockere und kurzweilige Unterhaltung für Zwischendurch war die Geschichte auf jeden Fall sehr gut!

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.08.2020

Leider der schwächste Teil der Reihe

Der letzte erste Song
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MEINE MEINUNG
Nach etwas zu langer Zeit habe ich nun auch endlich zum letzen Band der Firsts-Reihe geriffen. Das Cover reiht sich gut in die Reihe ein, auch wenn ich immer noch kein großer Fan von der ...

MEINE MEINUNG
Nach etwas zu langer Zeit habe ich nun auch endlich zum letzen Band der Firsts-Reihe geriffen. Das Cover reiht sich gut in die Reihe ein, auch wenn ich immer noch kein großer Fan von der Gestaltung bin. Doch hier mag ich den Farbakzent am meisten.

Mason und Grace haben nicht viel gemeinsam und haben nur durch ihre gemeinsame Freundesgruppe Kontakt. Bis Masons Band eine Sängerin fehlt und Grace von ihrer besten Freundin überredet wird, vorzusingen. Wider Erwarten wird sie in der Band aufgenommen und verbringt nun regelmäßig Zeit mit Mason, der ihren Bauch mittlerweile zum Kribbeln bringt. Doch Mason ist bereits an seine große Liebe vergeben ...

Grace haben wir ja schon in den vorherigen Teilen kennen gelernt, auch wenn man nicht allzu viel über sie erfahren hat. Die Distanz war immer noch etwas zu groß, weswegen ich sehr gespannt auf ihre Geschichte war. Sie kommt aus der gleichen Stadt wie Emery, lebte dort aber in ganz anderen Kreisen. Ihre Familie ist wohlhabend und ihre Mutter hat große Pläne für ihre Tochter, mit denen Grace aber weniger einverstanden ist. Lieber studiert sie, spielt Theater und singt in ihrer Freizeit - niemals auf einer großen Bühne. Aber obwohl ihre Mutter so weit entfernt ist, schafft sie es noch immer Grace (gedanklich) unter Kontrolle zu halten, weswegen sie zurückhaltend ist und sich zu wenig zutraut.
Mason kennen wir auch schon, doch war er mir vorher wenig sympathisch. Hier lernen wir allerdings ganz neue Seiten von ihm kennen, die ganz spannend waren. Er liebt sehr stark und ist sehr aufopferungsvoll; für die Menschen, die er mag und liebt würde er so einiges tun. Er liebt zudem die Musik und kann darin komplet aufgehen und er selbst sein.

Beide Charaktere haben mir gut gefallen, besonders Mason hatte ich mir ganz anders vorgestellt. Ich fand es schön, eine andere Seite von ihm kennen zu lernen, die teilweise sehr romantisch und süß ist. Er versteht vieles auch ohne Worte und weiß oft genau, was er machen muss, um aufzumuntern. Ich habe ihn in diesem Teil wirklich in mein Herz schließen können, genauso wie Grace auch.

Die Handlung hat mir sehr gut gefallen, auch wenn es nicht besonders aufregend oder außergewöhnlich war. Eigentlich war es sogar sehr vorherhsehbar, was mich aber hier nicht wirklich gestört hat. Ich mochte die Atmosphäre des Buches, die seichte Handlung, die nicht zu viel Aufregung fordert, aber an einigen Stellen natürlich trotzdem etwas Drama beinhaltet.

Graces Situation bietet da noch ein wenig mehr Tiefgang, doch leider wurde das hier nicht vollends ausgeschöpft. (view spoiler) Da hätte ich mir noch ein wenig mehr gewünscht, aber gleichzeitig passte es auch nicht wirklich zur Leichtigkeit des restlichen Romans.

Insgesamt blieb die Handlung also eher oberflächig, was ich in diesem Fall aber gar nicht negativ meine. So war es ein ruhiger Roman, den ich richtig zum Abschalten lesen konnte, was mir sehr gefallen hat.

Auch gut gefallen hat mir das Tempo der Beziehung zwischen Grace und Mason. Wir starten wirklich bei Null, bei zwei Personen, die sich kaum kennen und langsam eine Freundschaft aufbauen, aus der letztendlich eben auch mehr wird. Ich habe diese Entwicklung, die auf mich einen authentischen Eindruck machte, sehr gerne verfolgt.
Wäre da nicht Jenny, Masons Herzensdame, gewesen. Der Klappentext und die Vorgänger haben da schon einiges verraten, aber leider war es doch etwas nerviger, als gedacht. (view spoiler)

Auch das Ende war meiner Meinung nach viel zu dramatisiert, das haben die beiden Charaktere gar nicht mehr gebraucht.

Aber trotz allem habe ich das Buch sehr genossen und sehr gerne gelesen. Es ist nicht mein Favorit der Reihe, aber es hat mir trotzdem Spaß gemacht, es zu lesen.

FAZIT
Ein etwas enttäuschender Abschluss einer sonst so schönen Reihe. Leider konnte mich die Handlung nicht mehr vollends überzeugen und hat mich nicht immer begeistert. Die Dynamik und Atmosphäre fand ich super schön und die Charaktere an sich haben mir auch gefallen. Nicht mein Favorit der Reihe, dennoch nicht wirklich schlecht.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.08.2020

Eigentlich ganz schön, aber auch sehr inhaltslos

Truly
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MEINE MEINUNG
Von Ava Reed hat man ja schon eine Menge positives gehört, ich persönlich habe noch nie ein Buch von ihr gelesen. Doch als ich erfahren habe, dass sie eine NA-Reihe bei LYX veröffentlich, ...

MEINE MEINUNG
Von Ava Reed hat man ja schon eine Menge positives gehört, ich persönlich habe noch nie ein Buch von ihr gelesen. Doch als ich erfahren habe, dass sie eine NA-Reihe bei LYX veröffentlich, bin ich gleich hellhörig geworden. Das Cover gefällt mir unglaublich gut, die Farbekzente im Titel heben den richtig gut hervor.

Es geht um Andie, die nun endlich nach Seattle zieht und ihren großen Traum verwirklichen möchte. Dass sie ohne Geld, Wohnung und ohne Job startet, ist nur das erste Hindernis. Zum Glück hat sie ihre beste Freundin, June, die ihr einen Job verschafft, womit ein Problem von der Liste gestrichen werden kann. Wäre da nicht Cooper, ihr neuer Arbeitskollege, der ihr zwar hilft, aber sie gleichzeitig immer wieder von sich stößt...

Andi ist ein organisationsfreak und würde gerne alles kontrollieren. In Chaos fühlt sie sich unwohl, auch wenn es nur das schiefe Tee-Licht auf dem Esstisch ist. Sie ist ein ruhiger Mensch, der eher ein wenig zurückhaltend ist und nicht so offen agiert, wie ihre beste Freundin.
Cooper arbeitet in der Bar, in der nun auch Andie arbeiten wird, und ist sehr verschlossen. Er redet nicht viel, vor allem nicht über seine Gefühle und lebt sehr verschlossen. Er hat seinen Freundeskreis, der immer für ihn da ist und er geht in seinen Zeichnungen auf, doch anderen gegenüber zieht er hohe Mauern auf.

Bei beiden Charakteren fehlte mir etwas, sie waren nicht wirklich greifbar für micht. Es gab kaum einschlagende Charakterzüge, außer Andies Ordnungswahn und Coopers Geheimnis, die die beidne irgendwie hätten beschreiben können. Sie waren dadurch sehr austauschbar und haben es leider nicht geschafft, mich wirklich überzeugen zu können.

Der Roman ist in der Ich-Form, aus den wechselnden Perspektiven von Andie und Cooper verfasst worden. Der Schreibstil ist sehr leicht und flüssig zu lesen, weswegen ich wahnsinnig schnell durch die Seiten geflogen bin. Aber trotz Coopers Perspektive fehlten mir teilweise noch mehr Einblicke in seine Gefühlswelt. Dass das große Geheimnis nicht direkt zu Beginn verraten wird, ist ja klar, trotzdem fehlte mir hier etwas.

Die Handlung ist ... anders, als erwartet, sagen wir es mal so.
Wir lernen zunächst Andie kennen, die auf Cooper trifft und schließlich entwickelt sich langsam etwas zwischen ihnen, was nicht genau definierbar ist. Das Tempo, in dem sich die Figuren hier weiter bewegen, fand ich super angenehm. Es wird nicht überstürzt und nicht nach wenigen Kapiteln von der großen Liebe gesprochen, nein, es entwickelt sich eine langsame Verliebtheit.
Doch gleichzeitig passierte leider nichts drumherum, also wirklich rein gar nichts.

Während Andies und Coopers Entwicklung also wegen Coopers Geheimnis immer wieder stockt und häufig von vorne beginnt, erleben wir nicht sonderlich viel. Neben Andies Arbeit in der Bar, ein paar Treffen mit June und wenigen anderen, alltäglichen Dingen passiert nichts. Nicht einmal der Uni-Alltag wird sonderlich großartig mit eingebunden. Rückblickend frage ich mich wirklich, womit ich knapp 400 Seiten verbracht habe...

Und wie bereits gesagt, startet Andies und Cooper Beziehung zueinander immer wieder von vorne. Cooper blockt Andie so viel und so lange ab, dass hier wirklich kaum Fortschritte einer Verbindung festzustellen sind. Auch die Tatsache, dass die beiden zwar (erzwungenermaßen) immer wieder Zeit miteinander verbracht haben, aber nie wirklich miteinander gesprochen haben, hat es noch schwieriger gemacht, die Verbindung zwischen ihnen ernst zu nehmen. Hier sind keine Funken übergesprungen und die Leidenschaft fehlte leider auch, für mich war es hier wirklich keine "Liebesgeschichte".

Und obwohl ich das Tempo des Buches total mochte, ist leider genau das passiert, was ich ab der Mitte des Buchs bereits erwartet habe: zu viel Drama und zu viel Hektik in den letzten Kapiteln. Irgendwie brauchte diese Geschichte ja noch ein Ende und so ruhig der Rest auch verlief, so gedrängt und gequetscht war das Ende leider. Es passiert viel auf einmal, es gab ein bisschen zu viel Drama und zack - Prolog. Besonders verwirrt war ich allerdings auch davon, dass eines der letzten Kapitel es zwei mal in das Buch geschafft hat - einmal aus Andies und einmal aus Coopers Perspektive, was wirklich nicht hätte sein müssen, weil der Perspektivwechsel auch keine neuen Erkenntnisse bringen konnte.

Aber gleichzeitig bin ich regelrecht durch die Seiten geflogen, habe mich absolut wohl in der Geschichte gefühlt und mich immer wieder darauf, sie weiter lesen zu können. Ich mochte das Tempo, das aber viel zu langsam für einen Einzelband war. Es war wie die Vorbereitung auf die große Liebesgeschichte zwischen den zwei Protagonisten, die definitiv einen zweiten Band verdient hätte, doch leider nicht bekommt. Ich wollte das Buch wirklich gerne mögen, doch leider hat es mir der fehlende Plot und die nicht wirkliche vorhandene Liebesgeschichte hier etwas schwer gemacht.

Und ich möchte noch kurz auf Coopers Geheimnis eingehen, natürlich ohne zu spoilern. Ich habe sehr schnell vermutet, was passiert könnte und war super enttäuscht, dass er hier keine Trigger-Warnung gab. Ich habe beim Lesen extra noch mal umher geblättert, aber nirgends etwas gefunden. Ich persönlich reagiere nicht auf viele Themen sensibel, doch auf ausgerechnet dieses schon. Da ich es schon geahnt habe, war ich etwas darauf vorbereitet und konnte bei der großen Geheimnis-Entlüftung ein paar Zeilen überspringen und zum Glück wurde es gra nicht so tiefgehend besprochen, doch insgesamt wäre eine Warnung wirklich deutlich besser gewesen.

FAZIT
Ich wollte dieses Buch wirklich lieben und hatte sehr hohe Erwartungen, doch leider bin ich enttäuscht. Obwohl es sich schnell lesen ließ, ich mich in der Geschichte und der Freundesgruppe sehr wohl gefühlt habe, hat der fehlende Plot mir sehr zu schaffen gemacht. Auf fast 400 Seiten passiert kaum etwas, weder die Liebesgeschichte entwickelt sich, noch entstehen wirkliche weitere Handlungsstränge. Den zweiten Teil werde ich dennoch lesen, da die Energie zwischen June und Mason schon hier eine deutliche bessere war.

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Veröffentlicht am 25.08.2020

Nicht mein Lieblingsbuch der Autorin

Die tausend Teile meines Herzens
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MEINE MEINUNG
Als großer Fan von Colleen Hoover durfte natürlich auch "Without Merit" nicht fehlen. Der Klappentext verrät sehr wenig, weswegen ich nur umso gespannter auf den Inhalt war. Das Cover ist ...

MEINE MEINUNG
Als großer Fan von Colleen Hoover durfte natürlich auch "Without Merit" nicht fehlen. Der Klappentext verrät sehr wenig, weswegen ich nur umso gespannter auf den Inhalt war. Das Cover ist nicht ganz mein Fall, aber es passt ganz gut zum Inhalt.

Merits Familie ist nicht ganz normal. Sie lebt mit ihrer Zwillingschwester, ihrem großen Bruder, ihrem Halbbruder, ihren Eltern und der neuen Frau ihres Vaters in einer alten, umgebauten Kirche. Während ihre Geschwister perfekt scheinen, fühlt sie sich in ihrer eigenen Familie als das schwarze Schaf. Als sie genug von ihren Familiengeheimnissen hat, plant sie eine Flucht aus ihrem verkorksten Leben, die allerdings schief geht. Nun muss sie sich ihrer Familie und all den schrecklichen Dingen stellen.

Merit ist mit ihrem Leben unzufrieden, vieles läuft schief und am liebsten würde sie vor allem fliehen. Jedes mal, wenn etwas schief läuft, kauft sie sich im Antiquitäten-Laden eine Trophäe von etwas, das sie nicht gewonnen hat. Sie schwänzt seit einigen Wochen die Schule, doch niemand scheint es aufzufallen, besonders nicht ihrer Familie. Aber der fällt es auch nicht auf, wenn sie einen ganzen Tag lang kein einziges Wort spricht.

Ich bin ehrlich gesagt nicht großartig mit ihr zurecht gekommen. Sie hat in ihrem Leben einiges aushalten müssen und die Geheimnisse ihrer Familie scheinen sie zu zerstören, weswegen sie eine zynische und gemeine Art entwickelt hat, vermutlich eher als Schutzmechanismus. Doch genau dadurch fehlte mir die Sympathie ihr gegenüber und da sie die Protagonistin war, ist das sehr schade gewesen.
Aber auch die Nebenfiguren sind allesamt sehr eigen und keinen davon habe ich wirklich in mein Herz schließen können, außer Sagan eventuell. Alle hüten große Geheimnisse voreinander, die das Familienleben immer mehr zerstören. Alle sprechen kaum über ihre Gefühle, alle sind viel mit sich selbst beschäftigt und durchleben ihre eigenen Probleme. Mir fehlte allerdings der Draht zu ihnen, was vermutlich auch durch Merits "Hass" auf ihre Familie begründet ist.

Die Handlung konnte mich auch eher weniger begeistern. Lange konnte ich gar nicht wirklich einordnen, worum es eigentlich geht und worauf die Handlung hinaus möchte. Es geht hier weniger um Liebe, wie bei anderen Büchern der Autorin, sondern viel um Familie, Geheimnisse, (psychsiche) Krankheiten, sich selbst zu finden und Probleme zu bewältigen.
Die Handlung um diese Themen herum war allerdings sehr wirr und hat für mich nichts bestimmtes verfolgt. Die Autorin hat hier sehr viele Themen angerissen und keins davon wirklich zu Ende geführt. Ich hätte mir gewünscht, hätte sie sich auf eins konzentriert und es wirklich ausgearbeitet.
Wie gesagt hat jeder der Charaktere und bei ziemlich jedem fehlten mir mehr Infos, mehr Erklärungen. Es wird häufig kurz angeschnitten, in den Grundzügen erklärt, und dann wird das Thema auch schon wieder fallen gelassen. Es war einfach nichts ganzes.

Allgemein hat mich das Buch auch nicht berühren können, in keinem Sinne. Emotionale Szenen waren häufig zu schnell wieder vorbei, als dass sie mich berühren konnten. Allgemein war vieles sehr schnell abgehandelt und fertig. Besonders nach dem großen Höhepunkt der Handlung ging mir alles zu schnell, besonders was die schnelle Charakter-Entwicklungen sämtlicher Charaktere angeht.

Zum Schluss muss ich aber noch einmal sagen, dass ich das Merkwürdige an dem Buch in gewissem Maße allerdings auch sehr mochte. Auch wenn mir die Themen häufig zu oberflächig geblieben sind, war ich doch sehr gefesselt von dem Buch und konnte gar nicht aufhören, es zu lesen.

FAZIT
Welche Themen Colleen Hoover hier aufgreift, sind sehr wichtig und nicht zu unterschätzen. Leider war die Handlung drumherum sehr wirr und merkwürdig, sodass der Kern häufig verfehlt wurde. Vieles wurde zu kurz angeschnitten ohne dass es tiefer thematisiert wurde, was mich sehr enttäuscht hat. Es ist ein ganz anderes Buch von der Autorin, welches mich nicht erreichen konnte, obwohl es mich gleichzeitig in seinen Bann ziehen konnte.

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