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Veröffentlicht am 28.09.2021

Großartiger 4. Teil der Reihe um die Thalheim-Schwestern in den 1960er Jahren

Die Schwestern vom Ku'damm: Ein neuer Morgen
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Mit „Ein neuer Morgen“ legt Brigitte Riebe den 4. Teil ihrer 50er-Jahre-Reihe vor. Das Buch deckt den Zeitraum Herbst 1966 bis Juli 1971 ab. Im Mittelpunkt steht diesmal Miriam Feldmann, genannt Miri, ...

Mit „Ein neuer Morgen“ legt Brigitte Riebe den 4. Teil ihrer 50er-Jahre-Reihe vor. Das Buch deckt den Zeitraum Herbst 1966 bis Juli 1971 ab. Im Mittelpunkt steht diesmal Miriam Feldmann, genannt Miri, die vierte Tochter des Kaufhaus-Patriarchen Friedrich Thalheim. Wie ihre anderen Schwestern Rike, Silvie und Flori arbeitet sie für das Mode-Kaufhaus Thalheim. Sie ist in die Fußstapfen ihrer verstorbenen Mutter getreten und ist die Chef-Designerin und auch eine Künstlerin an der Nähmaschine.
Miri ist glücklich mit Schani verheiratet und da sie nie eigene Kinder bekommen konnte, haben sie Jenny adoptiert, die inzwischen eine junge Frau ist.
Eine unverhoffte Schwangerschaft und eine Begegnung mit einem Mann, den sie im Krieg kennenlernte bringen Miris Leben gehörig durcheinander.

Der Einstieg in die Geschichte der Familie Thalheim ist mir leicht gefallen und ich war schnell wieder mittendrin.
Wir befinden uns in den „Swinging Sixties“ und das Leben und die Gesellschaft in Berlin wird lebendiger und bunter.
Die jungen Leute werden selbstbewusster, die Studenten gehen auf die Straße, die Musik wird lauter und rockiger und die Mode verändert sich gewaltig. Die Röcke werden kürzer, die Farben bunter und alles zeigt eine gewisse Aufbruchstimmung.
Auch im Modehaus Thalheim soll die neue Mode Einzug finden, aber Vater Friedrich Thalheim sträubt sich noch gegen diese drastischen Veränderungen. Die Schwestern haben Mühe, ihn zu überzeugen.
Als Miri plötzlich überraschend schwanger wird, stellt das ihr Leben, bei aller Freude darüber, gehörig auf den Kopf. Und dann trifft sie auf einen Mann, den sie aus der Kriegszeit kennt und der Erinnerungen in ihr wachruft und ihre Vergangenheit holt sie ein.

In Rückblicken erfahren wir Details aus Miris schwerer Zeit unter dem Naziregime, in der sie sich als Jüdin verstecken musste. Als sogenanntes „jüdisches U-Boot“ tauchte sie unter und lebte in Gartenlauben, Scheunen und Abstellkammern. Diese Zeit hat Miri geprägt und sie zu einer starken Frau gemacht, die sie heute ist. Erst durch die Veränderungen in ihrem Leben findet sie die Kraft, ihrer Familie davon zu erzählen.
Diese Rückblicke haben mich sehr bewegt und ich habe Miri bewundert, wie sie das alles durchgestanden hat.

Wie auch bereits in den vorherigen Teilen bildet die reale Historie den Hintergrund für die fiktive Handlung.
Das geteilte Deutschland leidet in Berlin unter der Mauer, es gibt die Studentenrevolten, politische Veränderungen in der Bundesregierung und die legendäre „Kommune 1“.
Aber auch Ereignisse wie das Woodstock-Festival, der Vietnam-Krieg, die Anfänge der RAF und vieles mehr werden thematisiert.
Brigitte Riebe hat erneut sehr akribisch recherchiert und mit viel Liebe zum Detail reale Zeitgeschichte lebendig werden lassen.
Sehr gefällt mir dazu die Zeitleiste für die Jahre 1966 bis 1971 mit sehr vielen Ereignissen und Meilensteinen am Ende des Buches. Ich habe sie wiederum zweimal gelesen, einmal vor der Lektüre des Buches und danach noch einmal.

Es ist schön, dass Brigitte Rieben dem Wunsch ihrer Fans gefolgt ist und der ursprünglichen Trilogie noch einen vierten Band über Miri hinzugefügt hat. Miris Geschichte ist bewegend und zeigt ein jüdisches Schicksal zur Nazizeit. Aber sie erzählt auch von einer Frau, die den Willen zum Überleben hatte und zu einer starken und liebenswerten Frau geworden ist, die nun ein gutes Leben führt.

Mit „Ein neuer Morgen“ findet die Geschichte um die Familie Thalheim und ihr Modekaufhaus wohl nun endgültig ihren Abschluss.
Diese Familiengeschichte war emotional, spannend und packend erzählt, lebendig eingebettet in die reale Geschichte der jeweiligen Zeit.
Brigitte Riebe ist eine großartige Erzählerin, die mich mitgenommen hat in die 1960er Jahre und ich bin eingetaucht in eine Zeit, die ich selbst nur als Kind erlebt habe.
Ich habe dieses wunderbare Lesevergnügen sehr genossen und empfehle nicht nur Miris Geschichte sondern die gesamte Reihe sehr!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 27.09.2021

Eine berührende Geschichte, bei der man sich in Worte verlieben kann!

Für immer und ein Wort
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Annie ist studierte Literaturwissenschaftlerin und liebt Bücher und Wörter schon immer und träumt von einem eigenen Roman.
Ihre große Liebe Finley hat sie nach einigen Ehejahren verlassen und Annie zog ...

Annie ist studierte Literaturwissenschaftlerin und liebt Bücher und Wörter schon immer und träumt von einem eigenen Roman.
Ihre große Liebe Finley hat sie nach einigen Ehejahren verlassen und Annie zog zurück in ihre Studentenwohnung in Cambridge.
Nun heiratet Finley erneut, eine jüngere Frau, die Annie auch noch sehr ähnlich sieht. Gemeinsam mit ihrer Freundin Hoola reist sie zur Hochzeit von Finley, stürzt aber in ein völliges Gefühlschaos.
Bei einem Spaziergang im Dartmoor nach der Hochzeit findet Annie in einer Letterbox, die an vielen Stellen im Dartmoor versteckt sind, ein Büchlein. Darin finden sich handschriftlich eingetragen viele Gedanken und kleine Sprüche und Gedichte. Die Worte berühren sie sehr, so dass sie das Büchlein mitnimmt. Sie ist fest entschlossen, den Besitzer zu finden. Und tatsächlich findet sie in dem Büchlein eine Adresse in London.
Dort trifft sie auf Jack, dem sie das Büchlein auch überbringt und eine neue Geschichte beginnt …

Ich gebe zu, dass ich mich mit der Figur der Annie anfangs etwas schwer getan habe. Sie ist Mitte 30 und verhält sich manchmal wie ein Teenager. Trotz allem, was ihr Finley angetan hat, trauert sie ihm immer noch nach. Er ist laut ihrer eigenen Aussage einfach ihre große Liebe und sie würde ihn auf der Stelle zurück nehmen.
Annies Mutter ist sehr übergriffig und behandelt ihre Tochter oft wie ein Kind. Annie erträgt das und lässt sich vieles gefallen, was ich auch nicht ganz nachvollziehen konnte. Meiner Meinung nach hätte sie sich da mehr wehren müssen. Aber vielleicht braucht man manchmal solche Erlebnisse, bis man erkennt, was wirklich wichtig ist.
Als sie die schönen Texte in dem gefundenen Büchlein liest, wird sie von deren Inhalt sehr berührt. Der Verfasser muss so ähnlich wie sie denken und fühlen.
Diese Texte, die im Roman häufig zitiert werden, haben auch mich berührt. Sie waren wirklich wundervoll geschrieben.
Daher konnte ich Annie gut verstehen, dass sie den Verfasser kennenlernen will.
So trifft sie dann auf Jack. Nach und nach stellt sich heraus, dass auch Jack so einiges aufzuarbeiten hat und es gerade nicht leicht hat. Er hat Probleme mit seiner Ex-Frau, mit der er eine kleine Tochter hat. Daher tut auch ihm die Begegnung mit Annie gut und er verliebt sich in sie.
Auch Annie zeigt Interesse an Jack und aufgrund der räumlichen Entfernung zwischen London und Cambridge entwickelt sich zwischen beiden ein häufiger Austausch von Textnachrichten, die tiefgründig und sehr schön geschrieben sind.
Auch ihre Gespräche bei persönlichen Treffen sind schön zu lesen und berührend. Aber zwischen den beiden steht noch ein Geheimnis, das alles gleich wieder zerstören könnte. Als Leser hat man hierbei einen Wissensvorsprung, der alles spannender macht.

Es entwickelt sich eine schöne Liebesgeschichte zwischen Annie und Jack, die mir nahe gegangen ist. Es gibt Wendungen und Überraschungen nicht nur zwischen den beiden, denn auch Annies beste Freundin Hoola überrascht Annie mit Neuigkeiten, die Annie so nicht erwartet hatte.
Dadurch entwickelt sich eine lebendige Handlung, die eine regelrechte Achterbahn der Gefühle ist. Ich fühlte mich Annie und Jack immer nahe und ihre Gedanken und Emotionen sind bei mir gut angekommen.

Die Kurzbeschreibung beginnt mit dem Satz: „Kann man sich in Worte verlieben?“
Ich meine, man kann, denn genau wie Annie habe auch ich mich in die schönen Worte aus dem Büchlein verliebt.
Diese Texte und eine berührende Liebesgeschichte machen den Roman zu einem tiefgründigen Leseerlebnis, das ich sehr gerne gelesen habe!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 23.09.2021

Unterhaltsame, authentische Zeitreise mit einer Frau auf dem Weg zur Selbständigkeit

Ein Koffer voller Schönheit
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In diesem Roman nimmt uns die Autorin mit in die Zeit Ende der 1950er / Anfang der 1960er Jahre. Anne Jensen lebt mit ihrem Mann Benno und den Zwillingen Lili und Leo in Lüneburg.
Anne und Benno lernten ...

In diesem Roman nimmt uns die Autorin mit in die Zeit Ende der 1950er / Anfang der 1960er Jahre. Anne Jensen lebt mit ihrem Mann Benno und den Zwillingen Lili und Leo in Lüneburg.
Anne und Benno lernten sich noch zu Kriegszeiten kennen, heirateten und die Zwillinge machten die kleine Familie komplett.
Nach dem Krieg führte Benno die Tischlerei seines Vaters weiter. Doch inzwischen möchte Benno mehr und eröffnet mit einem Freund, durch dessen Antrieb, ein Möbelhaus.
Die Zwillinge werden allmählich Teenager, brauchen sie nicht mehr so sehr und Benno kümmert sich nur noch um sein Geschäft, worunter die Ehe leidet.
Durch ihre temperamentvolle, verwitwete Schwiegermutter Margarethe, die als Friseurin mit eigenem Salon selbständig ist, lernt Anne die amerikanische Kosmetikfirma Avon kennen. Sie lässt sich von Margarethe dazu überreden, Avon-Beraterin zu werden, da diese der Auffassung ist, dass es Anne liegt, mit Kosmetik-Produkten umzugehen und diese anderen Frauen zu empfehlen.
Anne sieht darin ihre Chance, finanziell unabhängig zu werden und etwas für sich selbst aufzubauen. Doch wird Benno zustimmen und das Geschäft mit der Kosmetik anlaufen?

Kristina Engel erzählt in dem Roman am Beispiel von Anne fiktiv die Geschichte der ersten Avon-Beraterin in Deutschland. Die amerikanische Firma brachte mit ihren Kosmetikprodukten ein bisschen Glanz und Glamour zu den deutschen Frauen, die begannen sich zu schminken und Produkte für die Hautpflege auszuprobieren. Auch wenn die Landfrauen zunächst etwas skeptisch waren, nutzten sie die Chance, Zugang zu solchen Produkten zu bekommen.
Dabei verarbeitet die Autorin aber auch das Thema Frauenrechte zu dieser Zeit, denn die Frauen brauchten die Zustimmung ihres Ehemanns, wenn sie arbeiten wollten und oft hatten die Ehemänner Sorge, dass die Frauen dann ihre Hausfrauenpflichten vernachlässigen würden.
Am Beispiel von Margarethe zeigt sie aber auch eine selbständige, lebensfrohe Frau, deren Ansichten und Verhalten vom Frauenbild in dieser Zeit abweichen. Sie ist für Anne eine wichtige Ansprechpartnerin, insbesondere da Anne keinen guten Kontakt zu ihren Eltern hat, da diese ständig ihren Bruder bevorzugten.

Am Beispiel des Möbelhauses zeigt Kristina Engel den wirtschaftlichen Aufschwung dieser Zeit und auch die Trends in Sachen Einrichtung und Wohnen, die beginnen sich zu verändern.
Das Setting in Lüneburg, wo die Autorin einige Jahre gelebt hat, ist durch die Ortskenntnisse anschaulich beschrieben. Durch die Nähe zur deutsch-deutschen Grenze bringt sie am Rande auch dieses Stück deutscher Geschichte in die Handlung ein.

Eingebettet in die historischen Fakten und Gegebenheiten ist die Geschichte von Anne und ihrer Familie. Die Menschen streben durch die Verbesserung der wirtschaftlichen Lage nach mehr und wünschen sich auch mal größere Anschaffungen. Annes Ehe leidet unter den geschäftlichen Plänen ihres Mannes und dessen Kriegserlebnissen. Die Zwillinge werden zum Beginn der Pubertät allmählich etwas rebellisch und haben ihre eigenen Ansichten in Bezug auf Musik, Freizeitgestaltung und Berufswahl.
Ich konnte mich gut in Anne hineinversetzen und habe sie gerne begleitet. Ihre Entwicklung war nachvollziehbar und schlüssig.
Auch Benno und seine Träume waren für mich glaubhaft dargestellt und die Zwillinge ließen mich an meine eigene Jugend denken.
Besonders gut gefallen hat mir Margarethe, die herrlich offen und unkonventionell ist.

„Ein Koffer voller Schönheit“ erzählt sehr viel mehr als nur die Geschichte einer der ersten Avon-Beraterinnen. Der Roman zeigt anschaulich und authentisch das Lebensgefühl dieser Zeit, die gesellschaftliche Entwicklung und die beginnende Emanzipation der Frauen.
Der vielfältige Themenmix macht den Roman abwechslungsreich, lebendig, interessant und unterhaltsam.
Der Ausflug in die vergangenen Zeiten hat sich gelohnt und ich empfehle ihn gerne weiter!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 21.09.2021

Berührende und emotionale Kurzgeschichte als Fortsetzung zu "Sag ihr, ich war bei den Sternen"

Heller als alle Sterne
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Dieser Kurzroman ist in der Reihe „Sehnsuchtsmomente“ erschienen und erzählt die Fortsetzung von „Sag ihr, ich war bei den Sternen“.
Maddie erwacht nach 10 Jahren erneut aus dem Koma.
Ihre damals noch ...

Dieser Kurzroman ist in der Reihe „Sehnsuchtsmomente“ erschienen und erzählt die Fortsetzung von „Sag ihr, ich war bei den Sternen“.
Maddie erwacht nach 10 Jahren erneut aus dem Koma.
Ihre damals noch so kleine Tochter Hope ist mittlerweile ein Teenager und auch Maddies Eltern sind alt geworden.
Aber Mitch, der ihr damals eine Unterkunft in der Wohnung seiner verstorbenen Großmutter angeboten hat und Maddie ein guter Freund wurde, ist immer noch da. Und offenbar hat er auch an ein zweites Wunder geglaubt, denn er hat Maddie die Wohnung frei gehalten. So kann sie aus dem Krankenhaus nach Hause zurückkehren.

Ich habe mich auf diese kurze Fortsetzung von Maddies Geschichte sehr gefreut, besonders nachdem mich das Ende des 1. Teils zwar etwas fassungslos aber auch hoffnungsvoll zurückgelassen hat.
Dani Atkins setzt nahtlos am ersten Teil an, nur eben mit einem Zeitsprung von
10 Jahren, die Maddie im Koma lag.
Schnell bin ich wieder eingetaucht in das Leben dieser außergewöhnlichen Patchworkfamilie und habe mit Interesse gelesen, wie die anderen die letzten
Jahre erlebt haben.
Maddie und Hope müssen sich eigentlich erneut kennenlernen, denn Hope ist inzwischen ein Teenager und freut sich, nun wieder zwei Mütter zu haben.
Aber Maddies Eltern sind alt geworden, die Mutter liegt in einem Pflegeheim und leidet an Demenz. Maddie wird sich der Sterblichkeit der Mutter bewusst und ist traurig, dass sie die letzten 10 Jahre verpasst hat.

Es war so schön, Maddie erneut auf ihrem Weg in ein „normales“ Leben zu begleiten. Gut verstehen konnte ich ihre Ängste, die sie ständig begleiten, denn kein Arzt kann ihr sagen, ob sie irgendwann erneut ins Koma fallen könnte. Dieser Gedanke begleitet Maddie bei allem was sie tut und auch ihre Entscheidungen sind davon geprägt.

Dani Atkins hat es auch mit diesem Kurzroman geschafft, mich zu berühren. Ihr einfühlsamer aber lebendiger Schreibstil hat mich durch die Geschichte fliegen lassen und vielfältige Emotionen in mir ausgelöst.
Die Geschichte ist herzergreifend, kommt ohne Kitsch aus und ist eine wunderbare Ergänzung zum ersten Roman.
Wer den ersten Teil mochte, sollte diesen Kurzroman unbedingt ebenfalls lesen!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 18.09.2021

Spannender, geheimnisvoller Psychothriller mit überraschendem Ausgang

Dein dunkelstes Geheimnis
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Vor 25 Jahren wurde Kathryns beste Freundin Elsie im Alter von 5 Jahren ermordet. Kathryns Vater gestand die Tat und sitzt seitdem im Gefängnis, aber er gab nie preis, wo Elsies Leiche verborgen ist.
An ...

Vor 25 Jahren wurde Kathryns beste Freundin Elsie im Alter von 5 Jahren ermordet. Kathryns Vater gestand die Tat und sitzt seitdem im Gefängnis, aber er gab nie preis, wo Elsies Leiche verborgen ist.
An jedem Jahrestag besucht Kathryn ihren Vater im Gefängnis und stellt ihm jedes Mal dieselbe Frage: Wo ist Elsie?
Kathryns Familie musste seinerzeit die Heimatinsel verlassen und Kathryn kämpft bis heute mit den Dämonen ihrer Kindheit. Sie spricht dem Alkohol zu und ist in psychologischer Behandlung.
Exakt am 25. Jahrestag verschwindet erneut ein kleines Mädchen aus dem Haus, in dem Kathryn seinerzeit mit ihrer Familie lebte und sie sieht Elsie sehr ähnlich. Dazu kommt noch ein Selbstmordversuch von Kathryns Mutter. Kathryn will endlich Antworten und reist nach Anglesey, wo sie sich inkognito unter die freiwilligen Helfer mischt, die nach dem verschwundenen Mädchen suchen. Dabei lernt sie Beth kennen, die sich mit ihr anfreundet. Doch sie stößt nicht nur auf freundliche Menschen sondern auch auf Ablehnung. Was geht auf der Insel vor und findet Kathryn endlich heraus, was damals geschah?

Die Geschichte wird wechselnd aus der Sicht von Kathryn und Maggie, der leitenden Ermittlerin auf der Insel erzählt. Im Verlauf kommen einige Kapitel aus der Sicht anderer Figuren hinzu.
Kathryns Kapitel sind in der Ich-Form geschrieben, was sehr viel Nähe zu ihr und ihren Empfindungen und Gedanken bringt.
Dadurch wird auch schnell klar, in welcher Verfassung Kathryn ist und dass sie die damaligen Ereignisse nie richtig verarbeitet hat. Sie hat immer noch Erinnerungslücken und Ängste und wird ständig von der Frage umtrieben, was mit Elsie geschah.
Kathryn ist als Figur gut gelungen und charakterisiert. Sie war für mich glaubwürdig und authentisch.
Maggie ist eine selbstbewusste Ermittlerin und auch die anderen Figuren passen gut ins Bild.

Während auf der Insel die Polizei und viele Freiwillige Tag und Nacht nach dem verschwundenen kleinen Mädchen suchen, geht die Ermittlerin Maggie Spuren und Indizien nach.
Die Situation spitzt sich zu, je mehr Zeit vergeht.
Nach und nach gibt es kleine Puzzleteilchen, Hinweise und Überraschungen, die mir aber nicht geholfen haben, die Lösung zu finden.
Nur sehr langsam entsteht ein Bild, dass dann am Ende eine schockierende Wahrheit zeigt.
All das ist unglaublich fesselnd und lebendig erzählt und die Story hat einen starken Sog auf mich ausgeübt, denn es sind ja zwei Fragen zu klären: Was geschah damals mit Elsie? Wer hat aktuell das kleine Mädchen entführt und kann sie rechtzeitig gefunden werden?
Da gab es viel Raum und Möglichkeiten für Spekulationen.

„Dein dunkelstes Geheimnis“ ist ein temporeicher, gut durchdachter Psychothriller, der bis zum völlig überraschenden Ende spannend und packend bleibt und mir tolle Lesestunden geboten hat!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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