Berührende Geschichte über ein Ende und einen Neuanfang
Alles, was bleibtDieser Roman erzählt nicht nur die Geschichte von Gesine und Leo und ihrer großen Liebe sondern auch die Geschichte eines Neuanfangs.
Als Leo seiner Gesine nach 17 Jahren gesteht, dass er sich in eine ...
Dieser Roman erzählt nicht nur die Geschichte von Gesine und Leo und ihrer großen Liebe sondern auch die Geschichte eines Neuanfangs.
Als Leo seiner Gesine nach 17 Jahren gesteht, dass er sich in eine jüngere Frau verliebt hat, mit ihr leben will und sich von Gesine trennt, bricht für sie eine Welt zusammen.
Zuerst dachte ich, das ist der Klassiker und der Roman wird nicht viel Neues bieten. Weit gefehlt!
Annette Hohberg beschreibt Gesines Weg in ein neues, anderes Leben sehr einfühlsam und in einem wunderbaren Schreibstil mit einer ausdrucksvollen Sprache.
Auch wenn sich das Thema zunächst klischeehaft anhören mag, ist das Buch weder kitschig noch irgendwie schwülstig.
Gesine geht ihren Weg, mit der Trennung klar zu kommen und zu sich selbst zu finden, über Erinnerungen.
Es gibt immer Rückblenden in die Zeit als Gesine und Leo sich kennenlernten, ihre Liebe entstand und ihr Eheleben.
So lernt man beide gut kennen und kann aktuelle Handlungen besser nachvollziehen.
Dreh- und Angelpunkt von Gesines Erinnerungen sind 17 Bilder die ihre Ehejahre repräsentieren und gutes Essen kochen. Leo ist Restaurantkritiker und die beiden haben oft und gerne zusammen gekocht und gegessen.
So setzt sich Gesine mit ihrer Ehe und ihrem bisherigen Leben auseinander und wird sich Schritt für Schritt über viele Dinge klarer.
Das Kochen und Essen nimmt in dieser Geschichte viel Raum ein, was vielleicht nicht jedermanns Geschmack tritt.
Aber wer Gefallen daran findet, bekommt als Anhang zum Buch „Gesines Rezepte gegen das Traurigsein“ zum Nachkochen.
Dank der ausdrucksstarken Schreibweise der Autorin riecht man förmlich die Düfte des guten Essens und auch die Normandie, wohin sich Gesine zurück zieht, ist wundervoll bildhaft beschrieben.
Gesine hatte ich schnell in mein Herz geschlossen, weil ihre Emotionen und Handlungen für mich authentisch und nachvollziehbar waren.
Emotionen erlebt sie viele, über Trennungsschmerz, Trauer, Wut und sogar Hass bis zur Erkenntnis, dass sie ein neues Leben will.
Ich konnte mit ihr fühlen und hätte sie oft gerne in den Arm genommen und ihr Mut gemacht.
Auch die weiteren Nebenfiguren sind detailreich und liebevoll gezeichnet und fügen sich gut in das Gesamtbild ein.
Irgendwann dachte ich, der Ausgang der Geschichte sei vorhersehbar, aber ich habe mich geirrt. Die Autorin hält Wendungen und Überraschungen bereit, die das Buch zu einem fesselnden Lesevergnügen machen.
Gesines Geschichte hat mich wirklich begeistert und vor allem auch berührt.
Ein Ende ist eben nicht immer ein Ende sondern auch der Anfang für etwas Neues!
Fazit: 5 von 5 Sternen