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Veröffentlicht am 19.02.2022

Herzergreifende Liebesgeschichte im 1. Weltkrieg und der Gegenwart

Der Liebesbrief
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Die Künstlerin Chloe hat ihren Mann verloren und steckt tief in ihrer Trauer. Sie kann ihrem Beruf, dem Malen und Zeichnen nicht mehr nachgehen und sucht einen Neuanfang und Ablenkung in Cornwall. In ...

Die Künstlerin Chloe hat ihren Mann verloren und steckt tief in ihrer Trauer. Sie kann ihrem Beruf, dem Malen und Zeichnen nicht mehr nachgehen und sucht einen Neuanfang und Ablenkung in Cornwall. In dem kleinen Küstenort Rosecraddick zieht sie in ein altes Cottage, das einst das Pfarrhaus war. Sie richtet sich dort ein und lernt schon ein paar nette Menschen kennen.
Der Ort ist geprägt von dem Dichter Kit Rivers, dem Sohn des früheren Landadels. Das Herrenhaus wird durch eine Stiftung erhalten und soll ein Museum werden. Auch in der Kirche gibt es ein Fenster, das Kit Rivers gewidmet ist. In diesem Fenster entdeckt Chloes geschultes Auge ein Gänseblümchen, das dort nicht hinein zu gehören scheint.
Ihre Neugier ist geweckt und sie möchte mehr über Kit und seine Geschichte erfahren. Im Herrenhaus lernt sie den Historiker Matt kennen, der sich ebenfalls mit der Geschichte von Kit und seinen Gedichten beschäftigt.
Beide beginnen nachzuforschen und tauchen tief in die Zeit vor und während
des 1. Weltkriegs ein. Als Chloe auf dem Dachboden des ehemaligen Pfarrhauses ein Tagebuch findet, das von einer jungen Frau names Daisy geschrieben wurde, erhalten die beiden Antworten auf einige Fragen aber es ergeben sich auch neue Rätsel.

Das Buch gliedert sich in drei Teile. Der erste Teil erzählt die Gegenwart. Wir lernen Chloe kennen, erfahren von ihrem Verlust und ihrer Trauer und erleben ihren Umzug nach Cornwall und ihren Start dort.
Im zweiten Teil lernen wir Kit und Daisy kennen, die sich vor langer Zeit zufällig kennenlernen und sich verlieben.
Der dritte Teil verbindet dann die Vergangenheit und die Gegenwart und gespannt habe ich verfolgt, wie Chloe und Matt versuchen, die Rätsel um Kit und Daisy zu lösen.

Ruth Saberton erzählt in diesem Roman eigentlich zwei Liebesgeschichten. Die bewegende Geschichte von Daisy und Kit, die sich vor dem 1. Weltkrieg kennenlernen, ineinander verlieben und die schon nach kurzer Zeit eine tiefe, innige Liebe verbindet. Der Krieg trennt die beiden auf tragische Weise.
In der Gegenwart erleben wir Chloe und Matt, die sich auch zufällig kennenlernen und deren gemeinsame Recherche über Kit und Daisy eine Verbindung zwischen ihnen herstellt.
Die Beziehung zwischen den beiden entwickelt sich langsam und zart und wirkte auf mich glaubhaft. Dabei verarbeiten beide ihre Vergangenheit und lernen, wieder hoffnungsvoll in die Zukunft zu schauen. Besonders Chloe findet langsam wieder zu sich selbst und auch ihre Malblockade scheint sich zu lösen. Das war wirklich schön zu erleben.

Auch wenn es in diesem Roman viel um die große Liebe geht, ist der Roman sehr viel mehr und zu keinem Zeitpunkt kitschig.
Die Autorin zeigt in bewegender und teilweise auch aufwühlender Weise die Zeit des 1. Weltkriegs und besonders das Schicksal vieler junger Paare in dieser Zeit. Die jungen Männer kämpften im Krieg und mussten grausame Dinge erleben während die jungen Frauen das Leben zu Hause am Laufen hielten oder gar Soldaten an der Front pflegten.
Ruth Saberton ist eine großartige Erzählerin und hat hier mit viel Empathie und sehr gefühlvoll die Geschichten von zwei starken Paaren geschaffen. Die vier Hauptcharaktere sind glaubwürdige und liebenswerte Figuren, die ich gerne begleitet habe und deren Schicksal mir zu Herzen ging.
Das schöne Setting an der Küste Cornwalls beschreibt die Autorin anschaulich, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart und macht sich die malerische Meeresküste auch für die Handlung zu nutze.
In ihrem Nachwort berichtet die Autorin, dass die tragische Liebesgeschichte ihrer Großtante die Inspiration zu diesem Roman war. Sie wollte damit an die vielen Paare erinnern, die durch den Krieg getrennt wurden, damit sie nicht vergessen werden. Und die Botschaft der Hoffnung, die damit verbunden ist, kam auch bei mir an.
Erst gegen Ende klärt sich der Titel des Romans auf und bringt noch einmal eine ganz besondere Entwicklung in die Handlung. Ich war sehr bewegt und gleichzeitig auch erschüttert.

Dieser tiefgründige, vielschichtige und sehr bewegende Roman ist ein absolutes Lesehighlight, das noch lange in mir nachklingen wird.
Ich kann die Geschichte uneingeschränkt empfehlen, insbesondere weil sie auf einem wahren Schicksal beruht und sehr berührend ist!


Fazit: ⭐⭐⭐⭐⭐



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Veröffentlicht am 18.01.2022

Ein absolut fesselnder und überraschender Thriller mit viel Spannung

Dein Tod ist nah
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FBI-Agent Drex Easton ist seit Jahren auf der Jagd nach Weston Graham. Er hat sich dies quasi zur persönlichen Lebensaufgabe gemacht.
Weston Graham hat im Laufe der Jahre mindestens acht Frauen auf dem ...

FBI-Agent Drex Easton ist seit Jahren auf der Jagd nach Weston Graham. Er hat sich dies quasi zur persönlichen Lebensaufgabe gemacht.
Weston Graham hat im Laufe der Jahre mindestens acht Frauen auf dem Gewissen. Er soll diese Frauen um ihr Vermögen gebracht haben und dann verschwanden sie spurlos, vermutlich hat er sie ermordet.
Nun sieht Drex Easton endlich die Chance, ihm auf die Spur zu kommen, denn ein gewisser Jasper Ford hat kürzlich die erfolgreiche Geschäftsfrau Talia Shafter geheiratet. Drex vermutet, dass Talia das nächste Opfer sein soll. Er mietet sich in einem kleinen Appartement in direkter Nachbarschaft der beiden ein und gibt vor, Schriftsteller auf Recherchereise zu sein. So erhofft er sich, Jasper/Weston zu überführen und Talia schützen zu können. Aber Talia kommt ihm näher, als gut sein kann.

Der Thriller dreht sich im Wesentlichen um die Fragen, ob Jasper tatsächlich der gesuchte Weston ist und ob Drex ihn überführen und dingfest machen kann.
Aber dieser Weg ist lang und vor allem sehr fesselnd.
Es geht relativ ruhig los, mit dem Kennenlernen des Ehepaars und des neuen Nachbarn. Es gibt erste kleine Kontaktaufnahmen, Einladungen zum Grillen und kurze Gespräche.
Hauptsächlich wird die Handlung aus der Sicht von Drex erzählt, der regelmäßige Unterstützung durch zwei Kollegen erhält.
Es gibt aber auch Passagen die aus der Sicht von Jasper und Talia erzählt sind, so dass man auch hier deren Sichtweise der Ereignisse erleben kann. Dabei verrät die Autorin aber nicht zu viel, so dass die Spannung erhalten bleibt.
Drex Arbeitsweise ist oft unkonventionell und entspricht sicherlich nicht den Vorschrift des FBI und auch nicht immer den Gesetzen. Aber er ist derart verbissen in sein Ziel, Jasper/Weston zu fassen, dass er jedes Risiko eingeht und lediglich versucht, dass Jasper und Talia seine wahre Identität nicht herausbekommen. Warum er so verbissen in diese Sache ist, erfährt man dann erst zum Ende.

Neben Drex, Jasper und Talia gibt es nur noch wenige Figuren, die eine Rolle spielen. Da ist noch Talias beste Freundin, Drex Kollegen, sein Vorgesetzter und zwei örtliche Polizisten. Aber das genügt auch, denn der Fokus liegt eindeutig auf Drex.
Wie bereits im Klappentext angedeutet, entsteht zwischen Talia und Drex eine gewisse Anziehung, die beiden zu schaffen macht, die sie aber nicht leugnen können. Dennoch entwickelt sich da zunächst keine leidenschaftliche Romanze.

Die Handlung ist unglaublich fesselnd und sehr spannend. Es gibt immer wieder ruhigere Passagen aber auch sehr packende Situationen, die regelrecht Nervenkitzel auslösen und auch etliche Wendungen und Überraschungen. Letztere gipfeln dann noch einmal im Epilog.
Das Ganze könnte man fast als gefährliches Katz-und-Maus-Spiel bezeichnen, das sich für mich zum Suchtbuch entwickelt hat.
Gegen Ende kommt es noch zu einem Showdown, der die Handlung dann schließlich zum Abschluss bringt.

Sandra Brown hat hier einen mitreißenden und abwechslungsreichen Plot entwickelt und gut umgesetzt, der mich auf ganzer Linie überzeugt hat. Auch ihre Figuren sind facettenreich und vor allem starke Persönlichkeiten, die mich ebenfalls überzeugen konnten.
So hat mir dieser rasante Thriller fesselnde, manchmal atemberaubende Lesestunden beschert und ich empfehle ihn sehr gerne weiter!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 21.12.2021

Berührende, emotionale Geschichte mit Weihnachtsstimmung und Tiefgang

Das Weihnachtsherz
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Katja ist Goldschmiedin und ihre Familie betreibt seit Generationen ein Geschäft in Niederbayern, das sie irgendwann übernehmen wird. Doch zur Zeit lebt sie in Brasilien und erfüllt sich ihren Traum, das ...

Katja ist Goldschmiedin und ihre Familie betreibt seit Generationen ein Geschäft in Niederbayern, das sie irgendwann übernehmen wird. Doch zur Zeit lebt sie in Brasilien und erfüllt sich ihren Traum, das Schleifen von Edelsteinen von Grund auf zu lernen.
Ihre Beziehung, die sie dort einging, geht gerade in die Brüche und da erreicht sie die Nachricht, dass ihr Vater schwer erkrankt ist. Sie reist zurück nach Hause und ihr Vater verstirbt. In ihrer Trauer muss sie sich mit ihrer Stiefmutter arrangieren und gemeinsam versuchen sie das Familiengeschäft zu erhalten wozu sie gerade in der Vorweihnachtszeit eine Chance sieht. Es erfolgen Werbemaßnahmen über eine neue, eigene Homepage und die Einrichtung eines Online-Shops.
Gleichzeitig kümmert sich Katja um die demente Großmutter, die im Altenheim lebt.
Eine Nachricht des französischen Winzers Nicolas, in der es um ein besonderes Schmuckstück geht, veranlasst Katja noch kurz vor Weihnachten ins Elsass zu reisen. Die Reise offenbart etwas ganz anderes als Katja vermutet hatte und führt sie in die Vergangenheit der Familie …

Die Geschichte bewegt sich auf zwei Zeitebenen. Wir erleben die Gegenwart mit Katja im Mittelpunkt sowie der Vergangenheit im Jahr 1944, in der Katjas Uroma Marianne im Mittelpunkt steht.
Anfangs ist nicht klar, was der Handlungsstrang in der Vergangenheit mit der Geschichte in der Gegenwart zu tun hat. Aber die beiden Stränge verknüpfen sich Verlauf der Geschichte mehr und mehr und sorgen dabei für Spannung.

Zu Beginn lernen wir Katja in der Gegenwart in Brasilien kennen, wo sie sich ihren Traum erfüllt und das Schleifen von Edelsteinen bei einem Meister seines Fachs erlernt und auch schon eigene kleine Schmuckstücke fertigen darf. Ihre Beziehung mit Luca gestaltet sich mehr und mehr schwierig, so dass sie sich schließlich von ihm trennt.
Nach ihrer Rückkehr nach Hause und dem Tod des Vaters erfahren wir einiges über ihre Familienverhältnisse und ihre Beziehung zu ihrer Stiefmutter und ihrer Halbschwester Ella.
Und da ist auch noch Jonas, der Cousin ihrer Stiefmutter Julia, der den beiden Frauen mit der Homepage und dem Online-Shop behilflich ist.
Weiterhin spielen natürlich Katjas Oma, ihre beste Freundin Lotte und die Familie des Winzers Nicolas noch wichtige Rollen.
Allesamt sind sie authentische Figuren, die die Geschichte bereichern und rund machen. Katja ist natürlich die Hauptfigur und ich mochte sie sehr gerne, da sie einfühlsam und sensibel ist. Sie geht trotz aller Differenzen auf ihre Stiefmutter zu, da nur sie gemeinsam das Familiengeschäft erhalten können.

Der lebendige und eingängige Schreibstil hat mein Kopfkino an allen drei Schauplätzen, Brasilien, Niederbayern und Elsass, inspiriert und in Gang gesetzt. Bildhaft und anschaulich fängt die Autorin Situationen und Atmosphäre ein und so fühlte ich mich stets als Zuschauer dabei.
Die Vorweihnachtszeit und das kommende Weihnachtsfest sorgen dabei für viel Weihnachtsstimmung, die auch schon das winterlich-weihnachtliche Cover erzeugt.

Angelika Schwarzhuber hat hier eine stimmungsvolle und fesselnde Familiengeschichte vorgelegt, die mich komplett eingefangen hat.
Das Thema der Goldschmiede und Schmuckherstellung ist interessant eingeflochten. Hauptsächlich geht es aber um familiären Zusammenhalt, ein Familiengeheimnis und die Liebe in all ihren Facetten.
Die vielen unterschiedlichen Emotionen der Beteiligten sind auf mich übergegangen, so dass mich die Geschichte insgesamt sehr berührt hat.

Warum die Geschichte den Titel „Das Weihnachtsherz“ trägt, erschließt sich dem Leser im Verlauf der Geschichte immer mehr und ich finde den Titel toll gewählt.
Dieser wunderschöne Familienroman mit viel Weihnachtsstimmung und einer Achterbahn der Gefühle konnte mich vollständig überzeugen, bestens unterhalten und ist meine Empfehlung für die Weihnachtszeit!


Fazit: 5 von 5 Sternen




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Veröffentlicht am 20.12.2021

Eine bewegende Geschichte über Trauerbewältigung, Liebe und Hoffnung

Bis zum Mond und zurück
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Lisa und Alex sind sehr glücklich verheiratet und Eltern des 6-jährigen Connor. Auf dem Weg zur einer Astronomie-Tagung wird Lisa bei einem Zugunglück schwer verletzt und erliegt schließlich ihren Verletzungen. ...

Lisa und Alex sind sehr glücklich verheiratet und Eltern des 6-jährigen Connor. Auf dem Weg zur einer Astronomie-Tagung wird Lisa bei einem Zugunglück schwer verletzt und erliegt schließlich ihren Verletzungen. Alex ist nicht nur schwer getroffen vom Tod seiner geliebten Frau sondern auch überrascht, dass Lisa als Organspenderin registriert ist. Da es Lisas Wunsch war, stimmt Alex den Organspenden zu und vier Menschen, Molly, Mac, Barbara und Jamie, kann geholfen werden.
Besonders im Fokus steht Molly, der das Herz von Lisa transplantiert wird und deren Leidensgeschichte vor der Transplantation bewegend war.
Die Geschichte wird wechselnd aus der Sicht von Alex und Molly erzählt, wobei die anderen drei Organempfänger nicht zu kurz kommen.
Alex nimmt nach einer gewissen Zeit Kontakt zu den Organempfängern auf und alle lernen sich bei einem Treffen kennen.
Ganz besondere Freundschaften entstehen …

Ich hatte es schon erwartet, dass Alex sich stark mit den Organempfängern verbunden fühlt, da er in ihnen weiterhin ein Stück seiner geliebten Lisa sieht. Besonders nahe steht ihm Molly, in der ja Lisas Herz schlägt. Alex und auch der kleine Connor durchleben eine sehr schwere Zeit nach dem Tod von Lisa. Der kleine Junge versteht einfach nicht, warum seine Mummy plötzlich nicht mehr da ist und erwartet ständig, dass sie zurückkehrt.
Aber auch die vier Menschen, deren Leben so entscheidend verbessert bzw. sogar gerettet wurde durch Lisas Organe, kämpfen mit den unterschiedlichsten Emotionen als sie sehen, wie Alex und Connor leiden und in ihrer Trauer gefangen sind, während sie nun ein besseres Leben führen können.
Es gelingt Dani Atkins hervorragend, diese vielfältigen Emotionen darzustellen und zum Leser zu transportieren. Für mich war das alles nachvollziehbar, auch wenn ich befürchtet habe, dass sich Alex bezüglich Molly und Lisas Herz in eine Idee verrennt.
Aber auch Molly kämpft mit unterschiedlichen Gefühlen und muss erst erkennen, welche die für sie richtigen sind.
Dennoch entstehen zwischen allen eine besondere Freundschaft und ein toller Zusammenhalt.
Das Verschwinden des kleinen Connor gegen Ende ist dramatisch, bringt aber am Ende für alle noch mal neue Erkenntnisse und auch der kleine Junge findet seinen Frieden.

Diese Geschichte zeigt auf eine sehr bewegende und einfühlsame Weise, wie nah Leben und Tod beieinander liegen. Sie zeigt aber auch, welche heilsamen Gefühle entstehen können, wenn die Hinterbliebenen sehen, wie die gespendeten Organe ihrer lieben Verstorbenen anderen Menschen helfen können. Es wäre sicher gut, wenn es bei uns auch möglich wäre, dass Hinterbliebene und Organempfänger nach einer gewissen Zeit im beiderseitigen Einverständnis Kontakt aufnehmen können. Das würde die Bereitschaft zur Organspende möglicherweise erhöhen.
Auf jeden Fall trägt diese Geschichte sicher dazu bei, noch einmal über das Thema Organspende nachzudenken.

Dani Atkins hat erneut einen sehr bewegenden und berührenden Roman vorgelegt, der von Liebe, Freundschaft, Trauerbewältigung und Hoffnung erzählt. Dabei gelingt es ihr wieder einmal ohne Kitsch auszukommen, echte, große Gefühle zu transportieren und schöne Botschaften zu vermitteln.
Wer emotionale Geschichten mag, wird, wie ich, begeistert sein und am Ende mit einem Lächeln zurück bleiben!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 14.12.2021

Berührende Geschichte um traumatische Erlebnisse eingebettet in weihnachtliche Stimmung

Der Zauber eines Wintertages
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Der diesjährige Weihnachtsroman von Karen Swan ist viel mehr als eine weihnachtlich angehauchte Liebesgeschichte.
Die Handlung spielt diesmal in Amsterdam und die Autorin beschreibt die weihnachtliche ...

Der diesjährige Weihnachtsroman von Karen Swan ist viel mehr als eine weihnachtlich angehauchte Liebesgeschichte.
Die Handlung spielt diesmal in Amsterdam und die Autorin beschreibt die weihnachtliche Atmosphäre in der winterlichen Stadt mit den Grachten sehr schön. Auch niederländische Weihnachtsbräuche fließen in die Geschichte ein. Das bringt insgesamt eine schöne Hintergrundstimmung.
Aber im Vordergrund stehen Lee und ihr kleiner Sohn Jasper. Lee stammt ursprünglich aus London und hat viele Jahre als Kriegsfotografin gearbeitet. Nachdem sie diesen Job beendet hat, ging sie mit ihrem Sohn nach Amsterdam, wo sie inzwischen ein Zuhause und Freude gefunden haben und Lee arbeitet weiterhin als Fotografin.
Bei einem Fotoshooting in einem Krankenhaus trifft sie auf den Kinderbuchautor Sam, der dort den Nikolaus spielte.
Die Funken zwischen beiden sprühen schnell, doch den von Lee geplanten One Night Stand lehnt Sam ab, denn er möchte mehr.
Doch Lee hat eine Mauer um sich und ihr Herz errichtet, die Sam abbauen muss, wenn er Lee für sich gewinnen will.

Zunächst muss man Lee näher kennenlernen, um ihre Handlungsweisen zu verstehen. Sie hat in ihrem letzten Kriegseinsatz Schlimmes erlebt und leidet nach wie vor an diesem Trauma, weshalb sie auch in Therapie ist. Was genau dort geschehen ist, erfährt man erst nach und nach in Rückblicken. Doch mit jedem Rückblick wird klarer, warum Lee so ist wie sie ist, und ich konnte sie immer besser verstehen, denn die im Kriegsgebiet erlebten Ereignisse sind dramatisch und traumatisierend.
Ihre warmherzige und liebevolle Seite zeigt Lee vor allem gegenüber ihrem kleinen Sohn, der für sie immer an erster Stelle steht.
Doch auch bei Hilfsaktionen anderen gegenüber kann man erkennen, dass Lee das Herz am rechten Fleck hat.

Sam ist ein sympathischer und warmherziger Mensch, der nicht auf der Suche nach einem schnellen Abenteuer ist sondern die echten, tiefen Gefühle sucht. Er erkennt, dass Lee etwas vor ihm verbirgt aber er ist offenbar entschlossen, die Mauer um Lees Herz zu brechen. Aber auch er schleppt ein Geheimnis mit sich herum.

Lee und Sam treffen immer wieder aufeinander und es kommt zu vielen romantischen Situationen aber auch immer wieder zu Missverständnissen und kritischen Situationen, die zeigen, dass da noch einiges zu verarbeiten ist, bevor die beiden miteinander glücklich werden können.

Ein weiterer Handlungsstrang dreht sich um Harry, der als Kriegsreporter im Einsatz immer an Lees Seite war und ihr bester Freund ist.
Er ist inzwischen verheiratet, wird bald Vater und ist auf einmal verschwunden. Seine Geschichte hängt eng mit der von Lee zusammen und beide verknüpfen sich.

Man sollte hier keinen seichten und romantischen Weihnachtsroman erwarten, denn dieser Roman ist mehr und hat Tiefgang.
Die Kriegserlebnisse von Lee und Harry werden schonungslos geschildert und es wird deutlich, dass die Verarbeitung dieser Erlebnisse die wichtigste Voraussetzung ist, damit Lee wieder glücklich werden kann. Verdrängung alleine reicht nicht und das wird Lee erst langsam klar.
Karen Swan hat dieses brisante Thema gut verarbeitet und die vielfältigen Emotionen gut dargestellt. Daraus entsteht eine schöne Mischung aus Weihnachtsstimmung, Romantik und packenden, dramatischen Ereignissen.

Karen Swan konnte mich mit ihrem etwas anderen Weihnachts-Roman völlig überzeugen und ihr toller Schreibstil hat das Buch zu einem fesselnden Leseerlebnis gemacht!



Fazit: 5 von 5 Sternen


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