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Veröffentlicht am 07.09.2021

Emotionaler Roman über einen Verlust und eine neue Chance

Ein Herz voll Leben
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Isabella und Melanie sind beste Freundinnen und Melanies kleine Tochter Leni ist Isabellas Patenkind.
Isabella hat die Bäckerei ihrer Großmutter an der Ostseeküste übernommen und einen Cupcake-Laden daraus ...

Isabella und Melanie sind beste Freundinnen und Melanies kleine Tochter Leni ist Isabellas Patenkind.
Isabella hat die Bäckerei ihrer Großmutter an der Ostseeküste übernommen und einen Cupcake-Laden daraus gemacht, der so gut läuft, dass sie bereits darüber nachdenkt, jemanden zur Hilfe einzustellen.
Mitten in dieses Glück platzt aber eine Veränderung, mit der Isabella nicht rechnen konnte. Melanie verstirbt ganz plötzlich an einem Aneurysma. Da sie offenbar von ihrer Erkrankung wusste, hat sie in einem Testament verfügt, dass die kleine Leni bei Isabella bleiben soll. Für diese ist es selbstverständlich, dass sie die Vormundschaft über ihr Patenkind übernimmt.
Aber wie soll ihr Leben weitergehen? Sie kommt selbst kaum mit ihrer Trauer um ihre Freundin zurecht, muss sich um die kleine trauernde Leni kümmern und auch noch ihren Laden führen.
Und dann erhält sie auch noch eine merkwürdige Mail von Melanie…

In einem zweiten Handlungsstrang lernen wir Max kennen. Er lebt kostenlos auf dem Grundstück seines Onkels, der ein stadtbekannter Makler ist. Im Gegenzug übernimmt er Jobs für seinen Onkel und verdient sich so noch etwas Geld damit er seinem Sohn, von dessen Mutter er getrennt lebt, in den Sommerferien etwas bieten kann.
Max wird von seinem Onkel gebeten, sich einen Job bei Isabella zu suchen, um festzustellen, wie das Geschäft läuft. Denn der gierige Onkel möchte das Grundstück kaufen, auf dem der Cupcake-Shop steht.
So landet Max als Aushilfe bei Isabella, der seine Unterstützung in ihrer Situation wie gerufen kommt.

Die Kapitel wechseln zwischen Isabella und Max, die beide in der Ich-Form erzählen. So ist man an beiden nahe dran.
Ich konnte sehr mit Isabella mitfühlen und ihre Liebe zu der kleinen Leni und ihre Trauer um die beste Freundin sind gut bei mir angekommen.
Auch Max Gedanken und Handlungen konnte ich gut nachvollziehen, auch wenn ich seine Entscheidungen nicht immer richtig fand. Auch wenn er seinen kleinen Sohn sehr liebt, sollte er sich nicht von seinem Onkel regelrecht erpressen lassen. Aber seine innere Zerrissenheit diesbezüglich konnte ich gut spüren.
Beide waren mir aber sympathisch und sind als Figuren gut gelungen.

Es war ein bisschen vorhersehbar, wohin das mit Isabella und Max führen würde aber der Weg dorthin war dann doch turbulenter als geahnt.
Isabella erlebt eine ständige Achterbahn der Gefühle. Die Mails von Melanie, die offenbar jemand in deren Auftrag nach ihrem Tod an Isabella sendet, hatte Melanie vorbereitet, da sie von der Gefahr und dem Risiko ihrer Erkrankung wusste.
Melanie fordert Isabella zu allerlei Dingen und Unternehmungen auf, da sie der Meinung ist, dass Isabella nur so den Tod ihrer Freundin verarbeiten kann und ihr Leben wieder mit Freude füllen soll.
Wer diese Mails tatsächlich versendet hat, wird aber nicht aufgeklärt.
Doch Isabella folgt der Aufforderung ihrer Freundin und erfüllt die Aufgaben. Dabei spielt dann auch zufällig Max eine Rolle.
Und so verändert sich Isabellas Leben nach und nach und sie kann sich auch den weiteren Herausforderungen stellen und diese meistern.
Dabei spielen noch einige Intrigen und Geheimnisse eine Rolle, die der Geschichte etwas Spannung verleihen.

Neben den ernsten und traurigen Themen vermittelt der Roman schöne Botschaften über enge Freundschaften, Erinnerungen an geliebte Menschen, die im Herzen bleiben und die Hoffnung, dass das Leben auch immer wieder etwas Schönes bereit hält.
Die Autorin behandelt das alles sehr einfühlsam und liebevoll ohne künstlich Dramatik hinein zu bringen. Bei mir wurden beim Lesen vielfältige Emotionen ausgelöst.
Isabellas Geschichte erzählt von Liebe, Trauer und Verlust und vor allem von Hoffnung und hat mir schöne Lesestunden bereitet!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 30.08.2021

Spannender und rätselhafter Krimi

Die Studentin
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„Die Studentin“ ist ein Stand-alone-Krimi von Tess Gerritsen mit Co-Autor Gary Braver.
Die Studentin Taryn Moore hat sich das Leben genommen und aus dem Fenster ihrer Wohnung gestürzt.
Detective Frankie ...

„Die Studentin“ ist ein Stand-alone-Krimi von Tess Gerritsen mit Co-Autor Gary Braver.
Die Studentin Taryn Moore hat sich das Leben genommen und aus dem Fenster ihrer Wohnung gestürzt.
Detective Frankie Loomis wird an den Tatort gerufen und merkt schnell, dass hier etwas nicht stimmt. Nicht nur, weil Taryns Handy nicht auffindbar ist, hat sie den Verdacht, dass es sich nicht um einen Selbstmord handelt.
Sie beginnt umfangreiche Ermittlungen, um mehr über Taryn und ihr Leben herauszufinden.
War es Selbstmord oder doch Mord?

Die Handlung teilt sich in Kapitel die „Davor“ und „Danach“ bezeichnet sind. In den Kapiteln „Davor“ lernen wir Taryn als Studentin und ihr Umfeld kennen. Sie studiert Literatur und besucht ein Seminar bei Professor Jack Dorian, in dem es um tragische Liebesgeschichten aus der Mythologie und der klassischen Literatur geht. Taryn hat oft eine andere Sicht auf diese Liebespaare als ihre Mitstudentinnen und erarbeitet sich auch den Respekt ihres Professors.
Ihr langjähriger Freund hat sich von ihr getrennt und mittlerweile eine neue Beziehung, doch Taryn stalkt ihn immer noch und will das Ende der Beziehung nicht wahrhaben.
Hier kann man erste Anzeichen für Taryns Obsession erkennen.
Aber auch Professor Dorian und seine Frau, die Ärztin ist, lernt man in diesen Kapiteln kennen und ebenso einen Mitstudenten, der für Taryn ein guter Freund ist.

In den Kapiteln „Danach“ begleiten wir Frankie Loomis und ihren Partner bei den Ermittlungen. Schnell wird auch dem Leser klar, dass mit dem vermeintlichen Selbstmord etwas nicht stimmt.
Loomis entdeckt auch ein pikantes Geheimnis und spätestens dann ist der offensichtliche erste Verdächtige Professor Dorian.
Doch auch Taryns Ex-Freund und ihr Mitstudent geraten unter Verdacht.
Ich habe für mich persönlich einen der drei Verdächtigen schnell ausgeschlossen, da diese Lösung für mich zu einfach gewesen wäre.
Was sich dann aber am Ende enthüllt, hat mich überrascht und dieser Verdacht wäre mir nicht gekommen.

Mir hat es gut gefallen, wie die wichtigen Charaktere gezeichnet sind. Nicht nur über Taryn und ihre krankhafte Art zu lieben erfährt man viel sondern auch über die anderen Beteiligten. Sie haben alle Tiefe und sind facettenreich dargestellt.
Lediglich Detective Loomis bleibt für mich ein bisschen blass, auch wenn sie ihren Job mit viel Leidenschaft und Akribie ausübt.

Spannung war für mich durchgängig auf zweierlei Weise vorhanden. Einmal bezüglich der Aufklärung, wie Taryn wirklich zu Tode gekommen ist und auch bezüglich Taryn selbst, denn ihre Entwicklung im Teil „Davor“ ist anfangs noch nicht absehbar.
Die Entstehung ihrer besonderen Beziehung zu ihrem Literaturprofessor erfolgt langsam aber stetig und war fesselnd zu verfolgen.

Dieser Krimi ist flüssig zu lesen und er gibt neben der Krimihandlung auch noch Einblicke ist die Geschichten von tragischen Liebespaaren der Literatur. Es gibt einige Wendungen, falsche Spuren und eine überraschende Auflösung, so dass ich damit spannende Lesestunden hatte!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 25.08.2021

Eine emotionale Geschichte mit Vergangenheitsbezug

Ein Zimmer über dem Meer
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Dieser Roman ist 2016 bereits unter dem Pseudonym Dana Paul mit gleichem Titel erschienen.
Kim verliert ihre große Liebe Jake bei einem Flugzeugabsturz über dem Meer. Sie fällt in ein tiefes Loch und versinkt ...

Dieser Roman ist 2016 bereits unter dem Pseudonym Dana Paul mit gleichem Titel erschienen.
Kim verliert ihre große Liebe Jake bei einem Flugzeugabsturz über dem Meer. Sie fällt in ein tiefes Loch und versinkt in ihrer Trauer. Ein Leben ohne Jake kann sie sich nicht vorstellen.
Sie steigt in einen Zug und landet in einem kleinen Küstenstädtchen in Cornwall. Dort spaziert sie zu den Klippen, denn am Meer fühlt sie sich Jake nahe und dort hoch auf den Klippen denkt sie auch darüber nach, ihr Leben durch einen Sprung zu beenden.
Das Schicksal hat es aber anders mit ihr vor, denn die 86-jährige Janet kommt vorbei, erkennt die Situation und schafft es, Kim zu überreden, sie in ihr kleines Cottage in der Nähe zu begleiten.
Sie kümmert sich um Kim und bietet ihr an, eine Weile bei ihr zu bleiben.
Kim nimmt das Angebot an und beginnt sich in Gesellschaft der alten Dame wohlzufühlen.
Janet gibt Kim ein altes Tagebuch, in der eine gewisse Leandra, die taubstumm war, ihre Leidensgeschichte mit ihrem ungeliebten Ehemann erzählt. Auch Leandra stand eines Tages auf den Klippen...
Kann Kim aus diesen alten Aufzeichnungen neuen Lebensmut schöpfen?

In diesem Roman werden sehr gefühlvoll zwei Geschichten erzählt, die von Kim und durch das alte Tagebuch auch die von Leandra.
Zunächst sind wir an der Seite von Kim und erleben ihren großen Verlust mit. Corina Bomann gelingt es sehr gut, Kims innige Beziehung zu Jake und ihre Gedanken- und Gefühlswelt nach ihrem tragischen Verlust darzustellen. Ich konnte mich gut in Kim hineinversetzen, mit ihr fühlen und habe auch mit ihr gelitten.
Auch nach der Begegnung mit Janet und der sehr langsamen Veränderung von Kim, konnte ich ihre Gedanken gut nachvollziehen.
Kim trifft auch auf Janets Enkel Dan, einem Seemann, der auf Landurlaub ist. Auch diese Begegnung und weitere Ereignisse führen dazu, dass Kim allmählich wieder Lebensmut schöpft.

Leandras Geschichte wird durch das alte Tagebuch erzählt. So wie Kim darin liest, werden einzelne Teile in die Handlung eingestreut.
Leandras Schicksal hat mich ebenso berührt wie Kims. Auch sie hatte ihren Lebensmut verloren und machte dann eine Begegnung, die ihr Leben veränderte.

Manches war ein bisschen vorhersehbar, aber es gab dann doch einige Wendungen, die für eine gewisse Spannung sorgten.
Durch die Wechsel zwischen Kim und Leandra blieb diese auch erhalten, denn in beiden Handlungssträngen war ich gespannt, wie es für die jeweiligen jungen Frauen ausgehen würde.

Das Setting in Cornwall mit seiner schönen Landschaft und den Klippen an der Küste wird von der Autorin nicht nur schön beschrieben sondern auch gut für die Handlung genutzt. Man spürt förmlich den Wind und hört das Meer rauschen.

„Ein Zimmer über dem Meer“ ist eine Geschichte, die von Schicksalsschlägen, der Kraft der Liebe und neuem Lebensmut erzählt. Durch ihren einfühlsamen Schreibstil konnte mich die Autorin mit ihrem Roman nicht nur fesseln und gut unterhalten sondern auch berühren!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 16.08.2021

Fesselnde Ermittlungen auf der Spur von Serienmördern

Der liebevolle Mörder
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Der 41. Fall für Lieutenant Eve Dallas und ihr Team ist ein ganz besonderer. Eine grausam zugerichtete Leiche wird gefunden und selbst Eve ist erschrocken über die Brutalität der Tat.
Als sie dann die ...

Der 41. Fall für Lieutenant Eve Dallas und ihr Team ist ein ganz besonderer. Eine grausam zugerichtete Leiche wird gefunden und selbst Eve ist erschrocken über die Brutalität der Tat.
Als sie dann die Initialen „E“ und „D“ entdeckt, entsteht natürlich zuerst Verwirrung, denn es sind ja auch Eves Initialen.

Als Leser hat man in diesem Fall gegenüber Eve und ihrem Team einen Wissensvorsprung. Wir erleben, wie sich Ella-Loo und ihr Freund Darryl auf den Weg von Arkansas nach New York machen, wo sie ihr neues Leben beginnen wollen. Als auf ihrer Reise etwas schief läuft, kommt es zum ersten Mord. Und weitere sollen folgen, da die beiden plötzlich Gefallen am Töten finden und ein Verlangen danach entwickeln.

Eve kommt bei ihren Ermittlungen nach einer Weile darauf, dass sie es mit einem Serienmord zu tun hat und weitet ihre Ermittlungen quer durch die USA aus. Unterstützt wird sie wie immer von ihrem Mann Roarke, der ein Genie im Verfolgen von Spuren über den Computer ist und ihrem gesamten Team.
Es war wieder hochinteressant, wie Eve ein kleines Puzzleteilchen nach dem anderen sammelt und bald eine Reihe von Morden verfolgen kann.
Natürlich ist es ihr erklärtes Ziel, weitere Morde in New York zu verhindern und das mörderische Pärchen schnellstmöglich zu finden.
Dieses Mal bekommt sie sogar weitere Unterstützung durch einen Detective, in dessen Zuständigkeitsbereich ebenfalls ein Mord geschah.
Es wird wie immer ein Wettlauf gegen die Zeit.

Zwischen den Ermittlungen erleben wir auch immer wieder die beiden Täter und ihre krankhaften Ideen und Pläne.
Die Brutalität, mit der die beiden vorgehen, ist diesmal besonders grausam und teilweise auch detailliert beschrieben. Das hat dann schon manchmal an den Nerven gezerrt.
Umso mehr habe ich mit Eve gefiebert, dass sie die Täter schnell finden und dingfest machen kann.

Auch in diesem Fall konnte mich die Autorin wieder mit ihrer Kreativität bei der Konstruktion des Falls überzeugen.
Obwohl man als Leser die Täter kennt, geht das nicht zu Lasten der Spannung, denn die Ermittlungen sind gewohnt fesselnd.
Selbstverständlich gibt es wie in jedem Band ein Wiedersehen mit Eves Team und auch deren persönliche Geschichten werden weiterentwickelt und schlüssig fortgesetzt.
So kommt auch der Humor im Zusammenspiel zwischen Eve und ihrer Partnerin Peabody und dem Butler Summerset nicht zu kurz.
Und am Ende gibt es wie so oft einen Showdown, bei dem das ganze Team zusammenarbeitet und alles daran setzt, die Täter zu fassen.

Auch nach dem 41. Fall hat die Reihe für mich noch nicht ihren Reiz verloren und ich freue mich auf weitere Fälle!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 28.07.2021

Unterhaltsame Familiengeschichte im Sommer 1969 mit Urlaubsflair

Der beste Sommer aller Zeiten
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Die Familie Levin ist eine Patchworkfamilie und verbringt regelmäßig ihre Sommer im Ferienhaus, das Großmutter und Matriarchin Exalta gehört, auf der Insel Nantucket.
Doch der Sommer 1969 soll anders werden, ...

Die Familie Levin ist eine Patchworkfamilie und verbringt regelmäßig ihre Sommer im Ferienhaus, das Großmutter und Matriarchin Exalta gehört, auf der Insel Nantucket.
Doch der Sommer 1969 soll anders werden, als die vorherigen.
Der einzige Sohn Tiger verrichtet Dienst in der US-Army im Vietnam-Krieg. Mutter Kate ist in großer Sorge um ihn ebenso wie die jüngste Tochter Jessie, die Tiger sehr nahe steht.
Kates Mann David arbeitet viel und erscheint, wenn überhaupt, nur an den Wochenenden auf Nantucket.
Die älteste Tochter Blair ist hochschwanger und reist deshalb nicht mit in die Ferien. Und die mittlere Tochter Kirby möchte sich von der Familie etwas abnabeln und nimmt einen Ferienjob auf der Nachbarinsel Martha’s Vineyard an.
Doch der Sommer wird turbulenter, als alle Familienmitglieder vorher geahnt haben.

In diesem Roman erzählt Elin Hilderbrand die Geschichte einer Familie im legendären Sommer 1969. Als Setting dient, wie so oft in ihren Romanen, die Insel Nantucket, die die Autorin gut kennt, da sie selbst dort lebt.
Diese schöne Insel bietet eine ideale Kulisse für einen Sommerroman und die bildhaften Schilderungen von Strand und Meer sorgen auch für ein schönes Sommer- bzw. Urlaubsfeeling.
Aber in der Familie Levin geht es so gar nicht sommerlich leicht zu. Überwiegend erzählen die weiblichen Familienmitglieder die Geschichte, kapitelweise jeweils aus ihrer Sicht. So ist man an allen nah dran und erlebt ihre Gefühle, Sorgen und Nöte mit.
Mutter Kate ist so in Sorge um ihren Sohn Tiger, der im Vietnam-Krieg dient, dass sie kaum Ruhe findet und ihren Kummer oft in Alkohol ertränkt.
Nesthäkchen Jessie ist das erste Mal verliebt, leidet aber auch unter den strengen Regeln ihrer Großmutter, die sie dazu nötigt Tennis spielen zu lernen und jeden Morgen recht früh mit ihr in den Tennisclub geht.
Tochter Kirby hat sich selbstständig gemacht und jobbt in einer Pension auf der Nachbarinsel, wo sie auch einige eindrückliche Erlebnisse hat.
Die älteste Tochter Blair sitzt hochschwanger zu Hause und ist in ihrer Ehe gar nicht so glücklich, da ihr Mann sie vernachlässigt.
So habe sie alle ihr Päckchen zu tragen.

Die Autorin thematisiert in dieser Geschichte vielfältige Themen, die in dieser Zeit aktuell waren. So geht es neben Sexualität und sexueller Belästigung auch um die Stellung der Frau, den Vietnamkrieg und Rassismus. Aber auch die Ereignisse dieses Sommers, wie die Mondlandung und das kommende Woodstock-Festival, bilden einen Hintergrund für die Handlung.

Mir hat es Freude gemacht, den Sommer mit der Familie auf Nantucket zu erleben und ihre vielen kleinen und großen Sorgen mitzuerleben. Die Angst um den Sohn Tiger konnte ich gut nachvollziehen und ich war gespannt, ob die Familie eine traurige oder eine gute Nachricht erreichen wird. Auch die Frage, wie sich die einzelnen Probleme der Protagonistinnen am Ende entwickeln würden konnte mich fesseln.

Auch wenn es in der Geschichte kaum Höhepunkte oder spektakuläre Ereignisse gibt, konnte mir der Roman den Sommer 1969 näher bringen und hat mich letztendlich auch gut unterhalten und Sommerfeeling vermittelt!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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