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Veröffentlicht am 23.09.2021

Unterhaltsame, authentische Zeitreise mit einer Frau auf dem Weg zur Selbständigkeit

Ein Koffer voller Schönheit
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In diesem Roman nimmt uns die Autorin mit in die Zeit Ende der 1950er / Anfang der 1960er Jahre. Anne Jensen lebt mit ihrem Mann Benno und den Zwillingen Lili und Leo in Lüneburg.
Anne und Benno lernten ...

In diesem Roman nimmt uns die Autorin mit in die Zeit Ende der 1950er / Anfang der 1960er Jahre. Anne Jensen lebt mit ihrem Mann Benno und den Zwillingen Lili und Leo in Lüneburg.
Anne und Benno lernten sich noch zu Kriegszeiten kennen, heirateten und die Zwillinge machten die kleine Familie komplett.
Nach dem Krieg führte Benno die Tischlerei seines Vaters weiter. Doch inzwischen möchte Benno mehr und eröffnet mit einem Freund, durch dessen Antrieb, ein Möbelhaus.
Die Zwillinge werden allmählich Teenager, brauchen sie nicht mehr so sehr und Benno kümmert sich nur noch um sein Geschäft, worunter die Ehe leidet.
Durch ihre temperamentvolle, verwitwete Schwiegermutter Margarethe, die als Friseurin mit eigenem Salon selbständig ist, lernt Anne die amerikanische Kosmetikfirma Avon kennen. Sie lässt sich von Margarethe dazu überreden, Avon-Beraterin zu werden, da diese der Auffassung ist, dass es Anne liegt, mit Kosmetik-Produkten umzugehen und diese anderen Frauen zu empfehlen.
Anne sieht darin ihre Chance, finanziell unabhängig zu werden und etwas für sich selbst aufzubauen. Doch wird Benno zustimmen und das Geschäft mit der Kosmetik anlaufen?

Kristina Engel erzählt in dem Roman am Beispiel von Anne fiktiv die Geschichte der ersten Avon-Beraterin in Deutschland. Die amerikanische Firma brachte mit ihren Kosmetikprodukten ein bisschen Glanz und Glamour zu den deutschen Frauen, die begannen sich zu schminken und Produkte für die Hautpflege auszuprobieren. Auch wenn die Landfrauen zunächst etwas skeptisch waren, nutzten sie die Chance, Zugang zu solchen Produkten zu bekommen.
Dabei verarbeitet die Autorin aber auch das Thema Frauenrechte zu dieser Zeit, denn die Frauen brauchten die Zustimmung ihres Ehemanns, wenn sie arbeiten wollten und oft hatten die Ehemänner Sorge, dass die Frauen dann ihre Hausfrauenpflichten vernachlässigen würden.
Am Beispiel von Margarethe zeigt sie aber auch eine selbständige, lebensfrohe Frau, deren Ansichten und Verhalten vom Frauenbild in dieser Zeit abweichen. Sie ist für Anne eine wichtige Ansprechpartnerin, insbesondere da Anne keinen guten Kontakt zu ihren Eltern hat, da diese ständig ihren Bruder bevorzugten.

Am Beispiel des Möbelhauses zeigt Kristina Engel den wirtschaftlichen Aufschwung dieser Zeit und auch die Trends in Sachen Einrichtung und Wohnen, die beginnen sich zu verändern.
Das Setting in Lüneburg, wo die Autorin einige Jahre gelebt hat, ist durch die Ortskenntnisse anschaulich beschrieben. Durch die Nähe zur deutsch-deutschen Grenze bringt sie am Rande auch dieses Stück deutscher Geschichte in die Handlung ein.

Eingebettet in die historischen Fakten und Gegebenheiten ist die Geschichte von Anne und ihrer Familie. Die Menschen streben durch die Verbesserung der wirtschaftlichen Lage nach mehr und wünschen sich auch mal größere Anschaffungen. Annes Ehe leidet unter den geschäftlichen Plänen ihres Mannes und dessen Kriegserlebnissen. Die Zwillinge werden zum Beginn der Pubertät allmählich etwas rebellisch und haben ihre eigenen Ansichten in Bezug auf Musik, Freizeitgestaltung und Berufswahl.
Ich konnte mich gut in Anne hineinversetzen und habe sie gerne begleitet. Ihre Entwicklung war nachvollziehbar und schlüssig.
Auch Benno und seine Träume waren für mich glaubhaft dargestellt und die Zwillinge ließen mich an meine eigene Jugend denken.
Besonders gut gefallen hat mir Margarethe, die herrlich offen und unkonventionell ist.

„Ein Koffer voller Schönheit“ erzählt sehr viel mehr als nur die Geschichte einer der ersten Avon-Beraterinnen. Der Roman zeigt anschaulich und authentisch das Lebensgefühl dieser Zeit, die gesellschaftliche Entwicklung und die beginnende Emanzipation der Frauen.
Der vielfältige Themenmix macht den Roman abwechslungsreich, lebendig, interessant und unterhaltsam.
Der Ausflug in die vergangenen Zeiten hat sich gelohnt und ich empfehle ihn gerne weiter!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 21.09.2021

Berührende und emotionale Kurzgeschichte als Fortsetzung zu "Sag ihr, ich war bei den Sternen"

Heller als alle Sterne
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Dieser Kurzroman ist in der Reihe „Sehnsuchtsmomente“ erschienen und erzählt die Fortsetzung von „Sag ihr, ich war bei den Sternen“.
Maddie erwacht nach 10 Jahren erneut aus dem Koma.
Ihre damals noch ...

Dieser Kurzroman ist in der Reihe „Sehnsuchtsmomente“ erschienen und erzählt die Fortsetzung von „Sag ihr, ich war bei den Sternen“.
Maddie erwacht nach 10 Jahren erneut aus dem Koma.
Ihre damals noch so kleine Tochter Hope ist mittlerweile ein Teenager und auch Maddies Eltern sind alt geworden.
Aber Mitch, der ihr damals eine Unterkunft in der Wohnung seiner verstorbenen Großmutter angeboten hat und Maddie ein guter Freund wurde, ist immer noch da. Und offenbar hat er auch an ein zweites Wunder geglaubt, denn er hat Maddie die Wohnung frei gehalten. So kann sie aus dem Krankenhaus nach Hause zurückkehren.

Ich habe mich auf diese kurze Fortsetzung von Maddies Geschichte sehr gefreut, besonders nachdem mich das Ende des 1. Teils zwar etwas fassungslos aber auch hoffnungsvoll zurückgelassen hat.
Dani Atkins setzt nahtlos am ersten Teil an, nur eben mit einem Zeitsprung von
10 Jahren, die Maddie im Koma lag.
Schnell bin ich wieder eingetaucht in das Leben dieser außergewöhnlichen Patchworkfamilie und habe mit Interesse gelesen, wie die anderen die letzten
Jahre erlebt haben.
Maddie und Hope müssen sich eigentlich erneut kennenlernen, denn Hope ist inzwischen ein Teenager und freut sich, nun wieder zwei Mütter zu haben.
Aber Maddies Eltern sind alt geworden, die Mutter liegt in einem Pflegeheim und leidet an Demenz. Maddie wird sich der Sterblichkeit der Mutter bewusst und ist traurig, dass sie die letzten 10 Jahre verpasst hat.

Es war so schön, Maddie erneut auf ihrem Weg in ein „normales“ Leben zu begleiten. Gut verstehen konnte ich ihre Ängste, die sie ständig begleiten, denn kein Arzt kann ihr sagen, ob sie irgendwann erneut ins Koma fallen könnte. Dieser Gedanke begleitet Maddie bei allem was sie tut und auch ihre Entscheidungen sind davon geprägt.

Dani Atkins hat es auch mit diesem Kurzroman geschafft, mich zu berühren. Ihr einfühlsamer aber lebendiger Schreibstil hat mich durch die Geschichte fliegen lassen und vielfältige Emotionen in mir ausgelöst.
Die Geschichte ist herzergreifend, kommt ohne Kitsch aus und ist eine wunderbare Ergänzung zum ersten Roman.
Wer den ersten Teil mochte, sollte diesen Kurzroman unbedingt ebenfalls lesen!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 18.09.2021

Spannender, geheimnisvoller Psychothriller mit überraschendem Ausgang

Dein dunkelstes Geheimnis
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Vor 25 Jahren wurde Kathryns beste Freundin Elsie im Alter von 5 Jahren ermordet. Kathryns Vater gestand die Tat und sitzt seitdem im Gefängnis, aber er gab nie preis, wo Elsies Leiche verborgen ist.
An ...

Vor 25 Jahren wurde Kathryns beste Freundin Elsie im Alter von 5 Jahren ermordet. Kathryns Vater gestand die Tat und sitzt seitdem im Gefängnis, aber er gab nie preis, wo Elsies Leiche verborgen ist.
An jedem Jahrestag besucht Kathryn ihren Vater im Gefängnis und stellt ihm jedes Mal dieselbe Frage: Wo ist Elsie?
Kathryns Familie musste seinerzeit die Heimatinsel verlassen und Kathryn kämpft bis heute mit den Dämonen ihrer Kindheit. Sie spricht dem Alkohol zu und ist in psychologischer Behandlung.
Exakt am 25. Jahrestag verschwindet erneut ein kleines Mädchen aus dem Haus, in dem Kathryn seinerzeit mit ihrer Familie lebte und sie sieht Elsie sehr ähnlich. Dazu kommt noch ein Selbstmordversuch von Kathryns Mutter. Kathryn will endlich Antworten und reist nach Anglesey, wo sie sich inkognito unter die freiwilligen Helfer mischt, die nach dem verschwundenen Mädchen suchen. Dabei lernt sie Beth kennen, die sich mit ihr anfreundet. Doch sie stößt nicht nur auf freundliche Menschen sondern auch auf Ablehnung. Was geht auf der Insel vor und findet Kathryn endlich heraus, was damals geschah?

Die Geschichte wird wechselnd aus der Sicht von Kathryn und Maggie, der leitenden Ermittlerin auf der Insel erzählt. Im Verlauf kommen einige Kapitel aus der Sicht anderer Figuren hinzu.
Kathryns Kapitel sind in der Ich-Form geschrieben, was sehr viel Nähe zu ihr und ihren Empfindungen und Gedanken bringt.
Dadurch wird auch schnell klar, in welcher Verfassung Kathryn ist und dass sie die damaligen Ereignisse nie richtig verarbeitet hat. Sie hat immer noch Erinnerungslücken und Ängste und wird ständig von der Frage umtrieben, was mit Elsie geschah.
Kathryn ist als Figur gut gelungen und charakterisiert. Sie war für mich glaubwürdig und authentisch.
Maggie ist eine selbstbewusste Ermittlerin und auch die anderen Figuren passen gut ins Bild.

Während auf der Insel die Polizei und viele Freiwillige Tag und Nacht nach dem verschwundenen kleinen Mädchen suchen, geht die Ermittlerin Maggie Spuren und Indizien nach.
Die Situation spitzt sich zu, je mehr Zeit vergeht.
Nach und nach gibt es kleine Puzzleteilchen, Hinweise und Überraschungen, die mir aber nicht geholfen haben, die Lösung zu finden.
Nur sehr langsam entsteht ein Bild, dass dann am Ende eine schockierende Wahrheit zeigt.
All das ist unglaublich fesselnd und lebendig erzählt und die Story hat einen starken Sog auf mich ausgeübt, denn es sind ja zwei Fragen zu klären: Was geschah damals mit Elsie? Wer hat aktuell das kleine Mädchen entführt und kann sie rechtzeitig gefunden werden?
Da gab es viel Raum und Möglichkeiten für Spekulationen.

„Dein dunkelstes Geheimnis“ ist ein temporeicher, gut durchdachter Psychothriller, der bis zum völlig überraschenden Ende spannend und packend bleibt und mir tolle Lesestunden geboten hat!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 17.09.2021

Fesselnde und emotionale Geschichte über eine Familie und Geheimnisse

Sieben Tage am Fluss
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Anlässlich der Hochzeit von Lucy reist Margot in ihr Elternhaus, das sie vor einigen Jahren nach einem Zerwürfnis mit ihrer Mutter verlassen hat.
Die spontane Einladung zur Hochzeit hat nicht nur Margot ...

Anlässlich der Hochzeit von Lucy reist Margot in ihr Elternhaus, das sie vor einigen Jahren nach einem Zerwürfnis mit ihrer Mutter verlassen hat.
Die spontane Einladung zur Hochzeit hat nicht nur Margot sondern die ganze Familie überrascht, besonders da Lucy zur Hochzeit noch eine Neuigkeit ankündigen möchte.
Margot reist mit gemischten Gefühlen dorthin, da alle bisherigen Familientreffen stets von Streit geprägt waren.
Und diese Zusammenkunft der Familie wird alles ändern.

Dieser Roman erzählt die Geschichte einer Familie, die mehr Geheimnisse hat, als alle ahnen.
Die Schwestern Lucy, Margot und Eve stehen sich zwar eigentlich recht nahe, aber sie nehmen Margot immer noch einen Vorfall übel, der damals zum Zerwürfnis geführt hat. Margot sprach nie über das Ereignis und so ahnt niemand, was Margot im Teenageralter erlebt und zu dieser Reaktion geführt hat.
Aber auch die anderen Familienmitglieder haben offenbar Geheimnisse voreinander, wie sich herausstellt.
Die Ehe der Schwestern zerbrach vor Jahren, als die Mutter Kit großen Erfolg als Autorin hatte und zu einer sehr bekannten Romanautorin wurde. Der Vater ist eine neue Beziehung eingegangen, was den Töchtern missfallen hat.
Aber auch Eve kämpft gegen Dämonen und versucht den Schein zu wahren und ihr perfektes Leben mit Mann und zwei Töchtern zu retten.
Während alle so tun, als sei die Welt in Ordnung und mit Eifer die Hochzeit von Lucy vorbereiten, kommt es immer wieder zu Zwischenfällen und Streitereien. Nur Lucy zuliebe reißen sie sich zusammen.

Nach und nach enthüllen sich viele Geheimnisse und es kommen Fakten ans Licht, von denen die jeweils anderen nichts geahnt haben. Es gibt Rückblicke in die Vergangenheit, die vieles erklären.
Lucys Ankündigung schockiert die Familie dann sehr, denn sie haben alle mit etwas anderem gerechnet.
Und dieser Schock scheint in allen Familienmitgliedern etwas auszulösen. Besonders bei Margot beginnt ein Umdenken und sie entschließt sich dazu, sich endlich zu öffnen und zu erzählen, was damals geschah.

Mir hat sehr gefallen, wie gut die Autorin die einzelnen Charaktere gezeichnet hat. Sie haben alle Tiefe, sind vielschichtig und agieren nachvollziehbar. So konnte ich gut mit allen mitfühlen und fühlte mich ihnen nahe.
Die vielen Geheimnisse werden nur zögerlich gelüftet, dazwischen die Rückblenden und so entsteht eine gewisse Spannung.
Aber auch die Emotionen steigern sich nach und nach wie auf einer Achterbahn der Gefühle.
Ich war sehr gespannt, ob die Familie sich gegenseitig komplett öffnen und wieder zusammenfinden würde. Denn dass trotz allem da noch starke Familienbande sind, war erkennbar.

„Sieben Tage am Fluss“ ist ein sehr bewegender Roman, der die Geschichte einer Familie erzählt, die durch Missverständnisse, Geheimnisse und verletzte Gefühle fast zerbrochen ist und erst durch ein tragisches Ereignis wieder zusammenfindet.
Die perfekte Mischung aus Emotionen und vielfältigen Themen hat mich sehr gefesselt, berührt und in ihren Bann gezogen!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 01.09.2021

Großartiges Finale der Reihe mit Überraschungen, Wendungen und Dramen

Gut Greifenau - Sternenwende
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Mit „Sternenwende“ legt Hanna Caspian den 6. und finalen Band ihrer historischen Reihe um das fiktive Gut Greifenau in Hinterpommern vor.
Zeitlich deckt das Buch den Zeitraum von Dezember 1928 bis Dezember ...

Mit „Sternenwende“ legt Hanna Caspian den 6. und finalen Band ihrer historischen Reihe um das fiktive Gut Greifenau in Hinterpommern vor.
Zeitlich deckt das Buch den Zeitraum von Dezember 1928 bis Dezember 1932 ab.
Und in dieser Zeit geschieht so einiges in Deutschland, das auch das Leben der Bewohner von Gut Greifenau beeinflusst.
Die Weltwirtschaftskrise, keine mehrheitsfähige Regierung und häufige Neuwahlen, der schleichende Aufstieg der NSDAP und der beginnende Judenhass sind nur einige Themen, die diese Zeit bestimmt haben.
Aber wir erleben auch die gesellschaftliche Entwicklung in dieser Zeit und den Adelsstand, der sich mit der Abschaffung der Monarchie weiterhin nicht abfinden will und im Hintergrund Pläne schmiedet.

Schnell war ich wieder eingetaucht in das Leben der Familie von Auwitz-Aarhayn und ihrer Dienstboten.
Katharina muss einen schweren Schicksalsschlag erleiden und dann auch noch einen schweren Kampf gegen ihren Schwiegervater führen.
An ihrem Beispiel sieht man gut, welche Stellung die Frauen damals hatten und wie fremdbestimmt sie oft lebten. Doch Katharina ist eine starke Frau, die sich durchzukämpfen weiß.
Auch zwischen Graf Konstantin und seiner Frau Rebecca gibt es Probleme, denn Konstantin trifft aufgrund der bedrohlichen finanziellen Lage Entscheidungen, die Rebecca nicht gutheißen kann.
Aber auch die restlichen Familienmitglieder erleben Veränderungen und in der Dienstbotenetage ist ebenfalls so einiges los.
Freud und Leid liegen wie immer nah beieinander, so dass sich hier auch eine Achterbahn der Gefühle auftut.
Geheimnisse werden gelüftet, es wird geliebt, gelacht, gehofft und auch getrauert.

Wie auch in den vorherigen Bänden ist es Hanna Caspian erneut hervorragend gelungen, das Leben ihrer fiktiven Figuren in die reale deutsche Geschichte einzubinden. Nikolaus betätigt sich sogar politisch während die anderen Figuren mehr unter der Politik und der Situation im Land zu leiden haben.
Man kann fast sagen, man erlebt nicht nur in diesem Band sondern in der gesamten Reihe sehr lebendig die deutsche Geschichte dieser Zeit.
Die Figuren werden alle glaubhaft und schlüssig weiterentwickelt, so dass man erneut mit jedem Einzelnen mitfiebern kann. Sie sprühen förmlich vor Lebendigkeit und sie sind mir im Laufe der Reihe auch alle ans Herz gewachsen. Daher war es schön, dass sich alle Handlungsfäden um die einzelnen Figuren am Ende auflösten und zu einem nachvollziehbaren Ende geführt wurden.
Dabei ist die Handlung immer voller Spannung, Wendungen, Überraschungen, Intrigen und Gefühlen, so dass sie stets fesselnd und auch unterhaltsam ist.

Der Schreibstil von Hanna Caspian ist auch in diesem Abschlussband lebendig und mitreißend, so dass ich förmlich an den Seiten geklebt habe und die Handlung wie einen Film vor meinem inneren Auge sah.
Ich könnte mir die gesamte Reihe auch gut als verfilmte Serie vorstellen, was sie eigentlich auch verdient hätte, und ich würde die Verfilmung sicher mit Begeisterung anschauen.

„Sternenwende“ ist der großartige Abschlussband einer wunderbaren Reihe, die mich von Beginn an in ihren Bann gezogen und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen hat.
Die Mischung aus realen historischen Hintergründen, lebendigen und wundervoll gezeichneten Figuren und einer spannenden Handlung macht nicht nur diesen letzten Band sondern die gesamte Reihe zu einem Lesegenuss auf hohem Niveau!
Diese Reihe muss man gelesen haben!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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