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Veröffentlicht am 05.12.2022

Fesselnde Geschichte, die sich anders entwickelt, als gedacht

Ich. Bin. So. Glücklich.
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Das Cover der neuen Auflage von Happiest Girl Alive mag ich recht gerne und ich bin normalerweise kein großer Fan von Büchern, die als Filmausgaben erneut herausgebracht werden. Aber die Darstellung passt ...

Das Cover der neuen Auflage von Happiest Girl Alive mag ich recht gerne und ich bin normalerweise kein großer Fan von Büchern, die als Filmausgaben erneut herausgebracht werden. Aber die Darstellung passt ziemlich gut zu meiner Vorstellung von Ani und verdeutlicht die Stimmung des Buches hervorragend.

Bei der Geschichte war ich mir lange nicht sicher, was ich erwarten sollte: Ani FaNelli kann es gar nicht erwarten, ihren Namen endlich loszuwerden und ihren Verlobten Luke Harrison zu heiraten. Sie liebt ihren Job bei einem Frauenmagazin und verdient genug, um ihr Leben in New York zu finanzieren. Doch sie hat ein Geheimnis aus ihrer Jugend und es hält sie nachts noch immer wach. Als sie dann eine Anfrage für eine Dokumentation erhält, muss sie sich notgedrungen mit dem auseinandersetzten, was sie erlebt hat und erkennen, dass sie vielleicht nicht der Mensch ist, für den sie sich selbst gehalten hat und den andere kennen.

Ich wusste nicht so richtig, was mich bei dem Buch erwarten würde, aber ich habe einiges über den Film gehört, sodass ich erst einmal das Buch lesen wollte. Ich fand es auch erstaunlich fesselnd und mitreißend, was auch am Schreibstil lag. Der hat es wirklich geschafft, mich in die Geschichte zu ziehen und mich bis zum Schluss festzuhalten. Allerdings ist es an der ein oder anderen Stelle nicht ganz einheitlich, was möglicherweise am eBook liegen könnte, aber ich fand es durchaus verwirrend, zumal es bei anderen Personen auch vorkommt, dass sie plötzlich mir anderen Namen angesprochen werden. Das sind nur Kleinigkeiten, aber ich finde es trotzdem störend, vor allem wenn es häufiger vorkommt.

Auch die Story fand ich zu Beginn nicht so super interessant, weil es zu Beginn vor allem darum geht, was Ani trägt, welche Taschen sie besitzt und wie viel Geld sie bzw. ihr Verlobter hat. Das alles wirkte sehr oberflächlich und irgendwie fake. In dieser Zeit mochte ich auch Ani nicht besonders, weil alles was sie tut, sehr kalkuliert und manipulativ wirkt. Ich habe selbst gemerkt, dass ich Abstand zu ihr genommen habe, weil ich es furchtbar fand, wie sie sich verhalten hat. Als dann aber zunehmend Rückblenden aus ihrer Jugend miterlebt habe, habe ich gemerkt, wie ich ihr Verhalten zunehmend besser verstanden habe, auch wenn ich sie als Teenager nicht immer mit der Frau in Verbindung bringen konnte, zu der sie geworden ist. Ab einem gewissen Punkt hatte ich das Gefühl, zu wissen, in welche Richtung sich die Story entwickeln würde, aber ich lag tatsächlich falsch, weil es um viel mehr ging. Das war es auch, was das Buch für mich so interessant gemacht hat, ich mochte es, nach jeder Seite mehr zu erfahren und das Gefühl zu haben, immer besser zu verstehen, was für ein Mensch Ani ist. Ihre Entwicklung, sowohl in ihrer Teenagerzeit als auch später während des Buches fand ich unglaublich spannend zu beobachten und diese macht das Buch auch so besonders für mich.

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Veröffentlicht am 28.10.2022

Unterhaltsame, etwas vorhersehbare Liebesgeschichte

Das irrationale Vorkommnis der Liebe – Die deutsche Ausgabe von »Love on the Brain«
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Das Cover mag ich ebenso wie das von „Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe“ leider so überhaupt nicht. Ich finde die Farben zwar durchaus erfrischend, verstehe aber überhaupt nicht, warum man ...

Das Cover mag ich ebenso wie das von „Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe“ leider so überhaupt nicht. Ich finde die Farben zwar durchaus erfrischend, verstehe aber überhaupt nicht, warum man nicht bei den recht coolen Originalcovern bleiben konnte. So sehen beide Bücher leider vielmehr nach irgendwelchen Sachbüchern als nach einem Liebesroman aus.

Die Geschichte klang recht vielversprechend: Bee ist mit ganzem Herzen Neurowissenschaftlerin und nach den Erlebnissen mit ihrem ehemaligen Verlobten davon überzeugt, dass auch Liebe nur ein neurophysiologischer Zwischenfall ist, den es zu überwinden gilt. Doch als ihr die Leitung ihres Wunschprojektes bei der NASA angeboten wird, bei der es um die Erforschung eines Helmes für Astronauten geht, ist sie sie sich plötzlich nicht mehr so sicher. Sie trifft erneut auf ihren akademischen Levi Ward und der macht die Arbeit an ihrem Projekt deutlich schwieriger als sie erwartet hätte. Zum Glück hat sie ihren wirklich erfolgreichen Twitter-Account „Was würde Marie Curie tun?“, auf dem Frauen aus der Wissenschaft sich gegenseitig ihre Erlebnisse erzählen und unterstützen, der ihr immer wieder hilft, weiterzumachen. Als sie dann merkt, dass sie Levi vielleicht doch falsch eingeschätzt hat, muss sie sich fragen, was sie selbst überhaupt will.

Ich mochte „Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe“ wirklich gerne und habe mich deswegen auch auf dieses Buch gefreut. Der Schreibstil zumindest hat mich diesmal deutlich schneller abgeholt als ich im vorherigen Buch. Ich war direkt in der Geschichte und diese hat mich auch bis zum Schluss nicht mehr wirklich losgelassen.

Das liegt vor allem am großen Unterhaltungswert der Geschichte, ich musste immer wieder lachen, weil die Handlung zum Teil so absurd war, dass ich gar nicht anders konnte. Die Handlung als solche war ziemlich vorhersehbar, ich wusste nahezu ab der ersten Seite, was genau passiert ist und was noch passieren wird. Das hätte mich normalerweise ziemlich gestört, hier war es aber erstaunlicherweise recht okay. Dafür sind mir auch die Charaktere zu sympathisch, ja Bee mag recht naiv sein, was menschliche Interaktionen angeht, aber ich mag, wie sehr sie für Dinge kämpft, die ihr wichtig sind und dass es wirklich viel braucht, um sie zum Aufgeben zu bewegen. Dabei fand ich es besonders gut, dass immer wieder auf die Probleme von Frauen in der Wissenschaft aufmerksam gemacht wird. Ich finde es durchaus wichtig, auf diese Themen immer mal wieder einzugehen, weil durch die Einstellung von Frauen eben noch nicht eine Gleichbehandlung geschaffen wird. Davon abgesehen mag ich einfach, dass sie ein bisschen seltsam ist und auch dazu steht, das fast schon zelebriert. Auch Levi habe ich ziemlich schnell ins Herz geschlossen. Man hat direkt zu Beginn bemerkt, wie er Bee gegenüber wirklich empfindet und ich hatte deswegen immer ein wenig Mitleid mit ihm, weil sie es jedes Mal so komplett anders auslegt. Außerdem mochte ich, wie geduldig er meistens geblieben ist, egal was schon wieder passiert, Levi hatte meistens eine Lösung oder war einfach für Bee da. Auch die Nebencharaktere fand ich sehr gelungen gestaltet. Besonders Rocío fand ich unglaublich unterhaltsam und ihre doch ziemlich abgedrehte Art, die es einfach so gar nicht interessiert, was andere von ihr denken, wird mir im Gedächtnis bleiben.

Alles in allem habe ich das Buch wirklich gerne gelesen und es hat mich vor allem durch den unterhaltsamen Schreibstil und die liebevoll gezeichneten Charaktere in seinen Bann gezogen, allerdings ist die Story an sich schon ziemlich vorhersehbar. Das macht das Buch zwar nicht unbedingt langweilig, aber sorgt eben auch dafür, dass man ziemlich genau weiß, was als nächstes passieren wird, der ein oder andere Überraschungsmoment wäre durchaus ganz nett gewesen.

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Veröffentlicht am 28.10.2022

Emotionale Geschichte und hervorragend gestaltete Charaktere

We Are Like the Sea
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Das Cover des Buches mag ich sehr gerne, weil es zum einen perfekt zum Inhalt passt und zum anderen einfach wirklich gut aussieht. Ich mag, dass das Wellenzeichen auch immer wieder im Buch auftaucht und ...

Das Cover des Buches mag ich sehr gerne, weil es zum einen perfekt zum Inhalt passt und zum anderen einfach wirklich gut aussieht. Ich mag, dass das Wellenzeichen auch immer wieder im Buch auftaucht und dem Ganzen eine Art Rahmen gibt.

Die Story klang auf jeden Fall sehr vielversprechend, auch wenn ich ehrlich gesagt nicht super viel erwartet habe: Lavender bleibt nach dem Scheitern ihres Studiums und der damit verbundenen verlorenen finanziellen Unterstützung ihres Vaters nichts Anderes übrig, als in das Haus ihres Onkels zu ziehen, das sie nach dessen Tod geerbt hat. Dass sie dafür zurück nach Malcolm Island muss, der Insel, auf der sie als Kind jeden Sommer ihren Urlaub verbracht hat und wo ein traumatisches Erlebnis durchleben musste, macht es für sie nicht leichter. Während eines Sturms trifft sie auf den Coast Guard Jonne, der sie mit seinem Lächeln vollkommen aus der Bann wirft, doch als er erkennt, um wen es sich bei Lavender handelt, erlischt sein Lächeln und den Zorn, den er schon die ganze Zeit in sich getragen hat, bricht hervor. Doch obwohl er keinesfalls etwas mit ihr zu tun haben will, laufen sie sich auf der kleinen Insel immer wieder über den Weg und Jonne muss zugeben, dass Lavender nicht so ist, wie er erwartet hat.

Ich mochte den Schreibstil ab der ersten Seite wirklich gerne. Ich hatte gar nicht so viel erwartet, aber ich wurde ab der ersten Seite in die Geschichte gezogen und habe es innerhalb kürzester Zeit durchgelesen, obwohl ich das eigentlich gar nicht vorhatte. Mir gefiel, wie ruhig gleichzeitig aber eindringlich vor allem die Gefühlswelten der Protagonisten geschildert wurden, was dafür gesorgt hat, dass ich von Anfang an, mit ihnen mitgefühlt habe.

Auch die Charaktere habe ich direkt in mein Herz geschlossen, auch wenn sie es mir manchmal ein wenig schwer gemacht haben. Vor allem Lavender habe ich nicht immer verstehen können. Das liegt nicht so sehr daran, dass ich ihre Gefühle nicht hätte nachvollziehen können, sondern eher, wie sie dann damit umgeht. Zu Beginn fand ich es noch sehr nachvollziehbar, dass sie versucht, unter dem Radar zu bleiben und möglichst mit niemandem auf der Insel anzuecken, weil sie ja davon überzeugt ist, selbst Schuld an der Ablehnung, vor allem der von Jonne, ist. Allerdings fand ich schwierig, dass sie sie bei schwierigen Situationen immer wieder gleich reagiert. Ich hätte sie manchmal gerne geschüttelt und ihr gesagt, dass sie sie es wert ist, dass man sie liebt und dass sie nicht immer das Schlimmste über sich selbst denken soll. Es wird aber durchaus thematisiert, dass ihr Verhalten problematisch ist und sie so nicht einfach immer handeln kann, wenn sie mit schwierigen Situationen konfrontiert wird.
Bei Jonne fiel es mir da schon etwas leichter, obwohl ich seine Wutausbrüche teilweise auch anstrengend fand. Allerdings ist er anders als Lavender in seiner Entwicklung schon etwas weiter und kann durchaus erkennen, wenn er zu weit geht. Außerdem ist er eigentlich ein guter Typ, der durch Lavenders Anwesenheit eben immer wieder mit seinem Verlust konfrontiert wird. Zwar war es schon ein wenig anstrengend, wie sehr er sich daran klammert, dass sie nichts auf der Insel zu suchen hat, aber er ist zum Glück auch in der Lage seine Fehler einzugestehen und ein Halt für sie zu sein, wenn sie es braucht.
Die Nebencharaktere waren ähnlich gut gestaltet und sind mir vielleicht noch ein bisschen mehr ans Herz gewachsen. Ich finde Kleinstadtgeschichten oft zumindest speziell, weil sie oft künstlich idyllisch wirken, aber hier fand ich das gar nicht so unrealistisch, vielleicht auch weil es dennoch eine gewisse Zeit dauert bis Lavender wirklich dort angekommen ist und eben nicht jeder nett zu ihr ist. Außerdem habe ich die meisten dort wirklich schnell ins Herz geschlossen. Ich liebe Auri und …, schon allein weil sie sehr niedlich zusammen sind. Finde aber auch Miko ziemlich gut gestaltet und es steckt deutlich mehr hinter seiner rauen Fassade als man zunächst denkt.

Alles in allem bietet die Geschichte eher wenige Überraschungen und auch Lavenders Verhalten war mit der Zeit ein wenig anstrengend, aber ich habe die Geschichte trotzdem wirklich gerne gelesen. Das liegt auch daran, dass der eher ruhige Schreibstil es wunderbar schafft, die Emotionen der Protagonisten perfekt einzufangen und so dafür zu sorgen, dass man diese direkt ins Herz schließt. Aus diesem Grund freue ich mich auch schon auf den nächsten Teil und Leevis Geschichte.

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Veröffentlicht am 04.10.2022

Fesselnder Krimi

Die Vergessene
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Das Cover des Buches mag ich erstaunlich gerne, einfach weil ich die Farbkombination wirklich gerne mag und man erst auf den zweiten Blick die Geschichte hinter der schattenhaften Gestalt zu verstehen ...

Das Cover des Buches mag ich erstaunlich gerne, einfach weil ich die Farbkombination wirklich gerne mag und man erst auf den zweiten Blick die Geschichte hinter der schattenhaften Gestalt zu verstehen meint.

Die Story klang auf den ersten Blick recht spannend: Andrea Oliver hat gerade erst ihre Prüfung zum US-Marshall abgelegt, als sie den Auftrag bekommt, eine Bundesrichterin zu beschützen, die mehrere Drohungen bekommen hat. Die Tochter der Richterin wurde vor vierzig Jahren grausam ermordet und der Täter nie überführt. Unter Verdacht stand aber damals Andreas Vater, ein Sektenführer, dessen Haftprüfung in den nächsten Monaten ansteht. Um seine Haftentlassung zu verhindern, beginnt Andrea zu ermitteln und stößt auf das Geflecht einer Clique, das auch heute noch Auswirkungen hat und Tote fordert.

Ich kannte den ersten Teil rund um Andrea Oliver nicht, wollte aber trotzdem unbedingt dieses Buch lesen, schon allein, weil mich die ersten Seiten so sehr gefesselt haben. Zum Glück war es gar nicht so schlimm, dass ich Andreas Vorgeschichte nicht kannte, auch wenn es für das Verständnis vieler ihrer Handlungen vielleicht besser gewesen wäre. Dennoch hat mich das Buch wirklich gefesselt. Das liegt auch an dem wirklich guten Schreibstil, der es schafft, mich ab der ersten Seite in die Geschichte zu ziehen und mich so zu fesseln, dass ich unbedingt wissen wollte, wie die Geschichte ausgeht.

Die Story als solche war zwar nicht unbedingt neu und Ähnliches habe ich definitiv schon gelesen, aber hier schafft die Autorin es, dennoch, dass man bis zum Ende nicht weiß, woran genau man ist und wer jetzt der Täter ist. Ich hatte zwar immer eine Vermutung, habe sie aber nach jeder Rückblende wieder hinterfragt und teilweise auch wieder verworfen, nur um sie beim nächsten Mal wieder in Erwägung zu ziehen. Ich mag einfach Geschichten, in denen ich so richtig miträtseln kann und nicht direkt zu Beginn weiß, wie sich die Story entwickeln wird. Die Spannung ist hier zudem, dass es einmal den Fall von Emily Rose von vor über 40 Jahre gibt, die Drohbriefe an Emilys Mutter und ungewöhnliche Vorfälle auf einer Farm in der Nähe. Die ganze Zeit fragt man sich, ob die Fälle miteinander in Verbindung stehen und wer was weiß.

Mein größtes Problem mit dem Buch war, dass ich zu den Personen eher schwierig Zugang gefunden habe. Das liegt aber möglicherweise auch daran, dass ich den ersten Teil der Reihe nicht gelesen habe und Andrea deswegen auch vorher noch nicht kannte. Deswegen fällt es mir schwer, ihre Handlungen immer zu verstehen und nachzuvollziehen, warum sie wie handelt. Ich bin mir recht sicher, dass ich zumindest das Verhältnis zu ihrer Mutter im Kontext der ersten Geschichte deutlich besser hätte verstehen können. Ähnliches gilt für Andreas Beziehung zu Mike, die ich irgendwie nie so richtig greifen konnte und nie verstanden habe, ob sie ihn wirklich mochte oder er nur Mittel zum Zweck war.

Alles in allem hat mich das Buch von Anfang bis Ende wirklich gefesselt, auch weil der Schreibstil unglaublich mitreißend ist und ich unbedingt wissen wollte, was hinter dem Tod von Emily steckt. Obwohl ich so meine Probleme mit Andrea hatte, fand ich das Buch dennoch wirklich gelungen und werde den ersten Teil wohl auch noch lesen, um sie besser verstehen zu können.

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Veröffentlicht am 14.09.2022

Unterhaltsames, kurzweiliges Buch

Catching up with the Carters - In your words
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Das Cover gefällt mir zwar im Großen und Ganzen recht gut, schon allein weil es wirklich gut zum ersten Teil passt, aber die Farbgebung ist mir persönlich, besonders in Kombination mit den Glitzer-Elementen, ...

Das Cover gefällt mir zwar im Großen und Ganzen recht gut, schon allein weil es wirklich gut zum ersten Teil passt, aber die Farbgebung ist mir persönlich, besonders in Kombination mit den Glitzer-Elementen, etwas zu kitschig. Das ist nicht unbedingt unpassend im Bezug auf den Reality-TV-Kontext, mir aber eine Spur zu viel.

Die Geschichte hat mich da schon mehr gereizt: Hadrian Carter ist es leid, sich für seine Rolle in der Reality-TV-Serie seiner Familie vollkommen zu verbiegen, nur um den Wünschen seiner Mutter gerecht zu werden. Nachdem auch andere in diese toxische Umgebung hineingezogen werden, will Hadrian nur noch weg. Er färbt seine Haare, rasiert seinen Bart ab und trägt fortan nur noch Basecaps, um sein Gesicht zu verbergen. Noch während er versucht, sich ein selbstbestimmtes Leben aufzubauen, initiiert die Journalistin Alice Gold eine Art Jagd, um Hadrian zu finde. Auch wenn er anfangs mehr als genervt von der übergriffigen Aktion ist, nimmt er Kontakt zu Alice auf, um ihre Motive herauszufinden und sie antwortet, ohne zu wissen, um wen es sich handelt. Während die beiden sich schreiben, entwickelt sich ein starkes Band zwischen ihnen, aber Alice braucht Hadrian und eine riesige Story, um nicht gefeuert zu werden. Kann er ihr vertrauen oder ist ihr Job wichtiger?

Ich mochte den ersten Teil der Reihe erstaunlich gerne, war mir aber nicht ganz sicher, ob das bei diesem Buch der Fall sein würde. Zum Glück waren meine Zweifel vollkommen umsonst, denn mir gefällt der zweite Teil fast noch eine Spur besser, auch weil der Schreibstil mich ab der ersten Seite vollkommen fesselt und in die Geschichte zieht.

Die Geschichte fand ich trotz des durchaus spannenden Settings jetzt nicht super außergewöhnlich, die Charaktere haben es aber geschafft, sie dennoch zu etwas Besonderem zu machen. Hadrian mochte ich schon im ersten Teil recht gerne, auch wenn er keine riesengroße Rolle gespielt hat, aber ich zumindest sehr neugierig auf seine Geschichte. Ich habe ihn erstaunlich schnell in mein Herz geschlossen, vielleicht auch weil er so verloren wirkte. Man hatte das Gefühl, dass er es in der Villa der Carters nicht mehr ausgehalten hat, gleichzeitig aber noch gar nicht so richtig wusste, was er denn stattdessen machen will. Ich fand es auch aus diesem Grund wirklich gut, als er sich dann dazu entschieden hat, erstmal dorthin zu reisen, wo er schon immer hinwollte. Ich mochte ihn wirklich gerne, wenn er viel mehr er selbst war, weil man dann gemerkt hat, dass er so gar nichts mit seiner Rolle in der Serie zu tun hat. Bei Alice war ich zu Beginn skeptischer, weil es mir ehrlicherweise immer etwas schwerfällt zu verstehen, warum man so verurteilende Artikel schreibt. Doch ich fand ihre Gründe sehr nachvollziehbar, sodass es mich schließlich nur noch am Rande gestört hat. Zudem ist sie ein so aufrichtiger Mensch, dass ich es ihr gar nicht wirklich übel nehmen kann. Was mir auch extrem gut gefallen hat, war wie ehrlich die beiden zueinander sind. Ich hatte zunächst Angst, dass Hadrian ihr eine recht lange Zeit schreibt, ohne sich zu erkennen zu geben und sie so nur eine Nuance von ihm wahrnimmt, aber er löst das Ganze zum Glück vergleichsweise schnell auf und vieles wird sehr viel offener thematisiert als ich gedacht hätte, was mich wirklich positiv überrascht und begeistert hat. Auch das Wiedersehen mit den Charakteren des ersten Bandes, Aphrodite und Garett, vor allem aber Henry und Thomas sowie Kat hat mich echt gefreut, weil ich sie so liebgewonnen habe und froh bin, dass sie zumindest zum Teil sehr viel glücklicher wirken.

Alles in allem hätte ich, obwohl ich den ersten Teil wirklich mochte, nicht gedacht, dass mir dieses noch eine Spur besser gefallen würde. Das liegt für mich vor allem an den wirklich gut gezeichneten Charakteren, die ich trotz ihrer Fehler wirklich ins Herz geschlossen habe und an dem Schreibstil, der ab der ersten Seite dafür sorgt, dass ich das Buch ein einem Zug durchgelesen habe. Ich freue mich schon sehr auf die Geschichte von Athena, weil ich ihr ein ebenfalls ein glücklicheres Leben wünsche wie ihren Geschwistern.

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