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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.08.2022

Würdiges Finale mit kleinen Längen

Der Lotuskrieg 3
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4 Sterne | Pluspunkte: Episches, emotionsgeladenes Finale | Minuspunkte: Perspektiven, Längen

Ach, was soll ich sagen? Ich komme glaube ich immer noch nicht ganz darauf klar, dass die Lotuskrieg-Trilogie ...

4 Sterne | Pluspunkte: Episches, emotionsgeladenes Finale | Minuspunkte: Perspektiven, Längen

Ach, was soll ich sagen? Ich komme glaube ich immer noch nicht ganz darauf klar, dass die Lotuskrieg-Trilogie das Debüt von @misterkristoff war, welches einfach nur später ins Deutsche übersetzt wurde. Die gesamte Reihe ist so komplex und episch, wie ich es bisher kaum erlebt habe. Auch nach Abschluss von Band 3 ist sie eine große Empfehlung für Fans detaillierter und dystopischer High Fantasy, welche auch ohne viel Romantik auskommen darf. Obwohl ich zugeben muss, dass mir „Endsinger“ als Finale trotz aller überraschender Wendungen, freudiger Wiedersehen oder herzzerbrechender Verluste kleinere Problemchen bereitet hat.

Wie schon in den vorherigen Bänden ist nicht nur die Geschichte an sich sehr komplex – wir erleben diese Komplexität auch noch aus unterschiedlichen Sichtweisen. Für mich war das zwischenzeitlich etwas viel. Es kam vor, dass ich mich in den Perspektivwechseln verloren gefühlt habe und den roten Faden nicht mehr finden konnte. Gerade erst hatte ich mich in die Emotion einer Szene fallen lassen, da wurde ich schon wieder herausgerissen. Die Folge dessen: Das Gefühl einiger Längen, welche bei einem Schmöker mit ohnehin schon fast 800 Seiten natürlich merkbar ins Gewicht fallen. Zwar wurden diese Längen immer wieder durchbrochen von epischen Gänsehaut-Momenten, doch hemmten sie meine Lesemotivation trotzdem.

Ich glaube, dass dem Buch für mich als Leserin ein oder zwei Perspektiven weniger gutgetan hätten, um das Tempo zu erhöhen und die Spannung stetig aufrechtzuerhalten. Aber versteht mich nicht falsch: Auch so war „Endsinger“ ein rundum gelungener Abschluss inklusive der altbekannten, derben Sprache Jay Kristoffs, die mich auch in den düstersten Momenten zum Schmunzeln gebracht hat. Ein Finale, das diesem Titel würdig ist, mit einem Ende, das Tränen verdient. Ob vor Freude oder vor Trauer, müsst ihr selbst herausfinden.

Veröffentlicht am 21.06.2022

Gute Ansätze, nur etwas einseitig

Ich möchte lieber nicht
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4 Sterne | Pluspunkte: Interessante Ansätze, flüssiger Stil | Minuspunkte: Etwas einseitig

Positives Denken. Die Aufforderung dazu ist überall. Aus etwas, das eigentlich nur eine Facette des Lebens darstellt, ...

4 Sterne | Pluspunkte: Interessante Ansätze, flüssiger Stil | Minuspunkte: Etwas einseitig

Positives Denken. Die Aufforderung dazu ist überall. Aus etwas, das eigentlich nur eine Facette des Lebens darstellt, wurde eine unrealistische Grundvoraussetzung stilisiert, die uns von Plakaten, Shampooflaschen und Teeverpackungenen als Allheilmittel entgegen geschrien wird. Und Juliane Marie Schreiber hat keine Lust mehr.

„Ich möchte lieber nicht“ bringt eine andere Sicht auf die Dinge mit. Eine Abwechslung von den all den Ratgebern, die uns erklären, wie wir glücklicher werden und unser Leben optimieren können, weil wir mit positivem Denken alles schaffen können. „Ich möchte lieber nicht“ hebt die Notwendigkeit des negativen Denkens hervor, erklärt, warum es wichtig ist, auch die weniger guten Gefühle zuzulassen. Und dass eben nicht alles in unserer Hand liegt – egal, wie positiv wir denken. Weil es widrige Umstände gibt, weil nicht jede*r dieselben Chancen hat und vor allem: Weil positives Denken auch nicht immer das Gelbe vom Ei ist. Mit einem Großteil ihrer Worte hat die Autorin bei mir etwas zum Klingen gebracht, mich nickend zustimmen lassen. Dieses allgegenwärtige Thema gepaart mit dem flüssigen, teilweise sarkastischen Schreibstil hat „Ich möchte lieber nicht“ für mich zu einem Buch gemacht, das zum Nachdenken anregt und unterhält.

Allerdings hat es mich etwas gestört, dass eine recht einseitige Sicht auf die Dinge vorgenommen wurde. Denn auch negatives Denken allein ist nicht die richtige Wahl – in meinen Augen macht es die Mischung. Die Empfindung von Glück, welche so viel intensiver ist, wenn man auch die negativen Stimmungen auslebt. Das Wissen, dass man sicherlich nicht alles selbst vorantreiben und beeinflussen kann – aber dass dabei, selbst wenn, auch das negative Denken helfen kann.

Veröffentlicht am 07.06.2022

Wow, was für ein Abenteuer!

Aurora entflammt
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4 ⭐ | ➕: Action; Perspektiven; Humor | ➖: Kleinere Länge; Charakterähnlichkeit

Kaufman & Kristoff haben ihre Fähigkeiten erneut unter Beweis gestellt. Mit „Aurora entflammt“ ist dem Duo ein würdiger zweiter ...

4 ⭐ | ➕: Action; Perspektiven; Humor | ➖: Kleinere Länge; Charakterähnlichkeit

Kaufman & Kristoff haben ihre Fähigkeiten erneut unter Beweis gestellt. Mit „Aurora entflammt“ ist dem Duo ein würdiger zweiter Teil ihrer Trilogie und eine geniale Rückkehr des Squads 312 gelungen. Im Ernst, es würde mich nicht wundern, wenn dieses Buch als Definition des Worts „Abenteuer“ im Duden auftauchen würde.

Dank der Erinnerungsstützen am Anfang fiel es mir leicht, zurück in die Geschichte zu finden. Zum Glück, denn viel Eingewöhnungszeit gab es nicht. Stattdessen folgt „Aurora entflammt“ seinem Vorgänger auf dem Fuße und bringt allerhand Tempo, Rumgeballer, galaktische Gefahren und Geheimnisse mit sich.
Action und Humor fesselten mich an die Seiten. Kurze und lange Kapitel aus den Augen unterschiedlicher Squad-Mitglieder gingen stilistisch wunderbar gesetzt ineinander über und ließen dieses Buch zu einem Pageturner werden, der Spaß macht. Bis auf ein paar Ausnahmen im Mittelteil bin ich durch die Kapitel gerast, habe Höhen und Tiefen des Squads erlebt, auf dessen Schultern das Schicksal des Universums lastet. Einen Knackpunkt gab’s aber: Gänzlich warm wurde ich mit dem Squad erneut nicht.
Einige von ihnen erreichen eine neue Tiefe, was angesichts des schnellen Erzähltempos wirklich eine Leistung ist. Aber trotzdem… sprang der Funke für mich nicht richtig über, vor allem in Bezug auf Kal & Aurora. Das ist okay, man kann nicht jeden Charakter gleichermaßen mögen. Trotzdem hat es mich etwas gehemmt. Hinzu kam, dass mir manche Grundzüge der Charaktere zu ähnlich waren. Sarkasmus und Schlagfertigkeit scheinen zu den Aufnahmebedingungen für Squad 312 zu gehören und nur ein Charakter hat’s geschafft, sie zu umgehen. Das hat zwar den Humor unterstützt, ließ die verschiedenen Mitglieder für mich aber zwischendurch zu einer Art Einheitsbrei werden.

Obacht: Das ist Jammern auf hohem Niveau. Band 2 macht Spaß und lässt einen mit einem Cliffhanger zurück, der sich gewaschen hat. Ich bin mehr als bereit für Band 3 dieses galaktischen Abenteuers!

Veröffentlicht am 15.04.2022

Kleinere Schwächen, aber trotzdem genial!

Der Lotuskrieg 2
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Kennt ihr Bücher, die euch nicht zu 100 % überzeugen, für die ihr aber trotzdem unbedingt eine Empfehlung aussprechen wollt? So eins ist „Kinslayer“ für mich. Ich habe meine Kritikpunkte, aber trotzdem ...

Kennt ihr Bücher, die euch nicht zu 100 % überzeugen, für die ihr aber trotzdem unbedingt eine Empfehlung aussprechen wollt? So eins ist „Kinslayer“ für mich. Ich habe meine Kritikpunkte, aber trotzdem muss ich sagen: HOLY MOLY, was eine Geschichte. Was für eine epische, erschreckende, grausame, faszinierende, beeindruckende, düstere Geschichte über ein Mädchen, das ein ganzes System ins Wanken bringt. Jay Kristoff hat es erneut geschafft, mir all die Geschehnisse sowie auch die Atmosphäre Shimas direkt unter die Haut gehen zu lassen. Detailliert, unnachgiebig und bildhaft beschreibt er die Brutalität einer Dynastie, die in sich geteilt ist. „Kinslayer“ ist eine Empfehlung für alle, die keine schwachen Nerven haben. Für alle, die leiden wollen. Für alle, die Fantasy fernab von Jubel, Trubel und Heiterkeit haben wollen. Die sich in etwas stürzen wollen, das einen mit Haut und Haaren verschlingt und einen dazu bringt, zu hassen, zu hoffen, zu weinen, zu jubeln [tbh: Gejubelt habe ich wenig, setze da aber stark auf Band drei]. „Kinslayer“ ist etwas für Leserinnen, die bereit sind, alles zu geben – genauso wie die Charaktere.
Alles zu geben, bedeutet aber auch, Geduld haben zu müssen. Denn ich muss zugeben, dass es mir einige Längen im Mittelteil erschwert haben, im Lesefluss zu bleiben. „Kinslayer“ wird aus vielen verschiedenen Perspektiven geschrieben, was ich an sich immer klasse finde. Mich fasziniert es, wie unterschiedlichste Handlungsstränge heimlich, still und leise ineinandergreifen, um dann mit einem großen Knall zusammengeführt zu werden.
Doch obwohl Jay Kristoff das geschafft hat, haben mich die hier genutzten Perspektiven etwas überladen. So viele Blickwinkel, so viele Personen, die teilweise auch noch in den verschiedenen Sichtweisen unterschiedlich genannt werden. Einerseits war es eine wunderbare Schnitzeljagd, wenn man versucht, jedes Fünkchen Bedeutung mitzubekommen und zu verstehen, aber andererseits drohte es auch anstrengend zu werden.
Außerdem bergen mehrere Perspektiven immer das Risiko, dass man manche mehr, manche weniger mag und dann stellenweise unaufmerksamer liest, weil man sich nach seinen Lieblingsabschnitten sehnt. So auch hier. Hinzu kam, dass mir Yukikos & Buruus Kapitel viel zu kurz kamen. In diesem Buch habe ich sie wirklich nur selten erleben dürfen – und noch seltener zusammen, was mir das Herz gebrochen hat. Die Szenen, die sie aber gemeinsam hatten, waren genauso überzeugend wie in Band eins und ich hoffe sehr, dass wir in Band drei wieder mehr von den [eigentlichen] Hauptprotagonist
innen lesen dürfen.

Abschließend lässt sich sagen: 4 Sterne. Ein Buch, das vielleicht unter dem typischen „Zweiten-Band-Problem“ leidet. Doch meine Kritikpunkte können das Wesentliche nicht schmälern: Jay Kristoff ist ein unbarmherziges Genie und diese Reihe ist etwas Großes, das man sich nicht entgehen lassen sollte.

Veröffentlicht am 09.04.2022

Süß für zwischendurch!

Fangirl 1
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War mein erster Manga seit Ewigkeiten. Fand ihn
ganz süß für zwischendurch, mochte auch die
Zeichnungen, glaube aber, dass es für mich einfach
etwas zu oberflächlich blieb. Konnte mich nicht so
reinfallen ...

War mein erster Manga seit Ewigkeiten. Fand ihn
ganz süß für zwischendurch, mochte auch die
Zeichnungen, glaube aber, dass es für mich einfach
etwas zu oberflächlich blieb. Konnte mich nicht so
reinfallen lassen persönlich und die Geschichte nicht
so fühlen. Aber trotzdem war's ein netter Read!