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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.04.2020

Witzig, intelligent und voller toller Anspielungen!

Helden auf der Couch
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Lest ihr gerne E-Books? Ich für meinen Teil lese lieber „richtige“ Bücher. Vor allem, weil ich sie auch gerne im Regal stehen habe – und wie ich mich kenne, würde ich geliebte E-Books nachher nur nochmal ...

Lest ihr gerne E-Books? Ich für meinen Teil lese lieber „richtige“ Bücher. Vor allem, weil ich sie auch gerne im Regal stehen habe – und wie ich mich kenne, würde ich geliebte E-Books nachher nur nochmal zusätzlich fürs Regal nachkaufen. Bei dem Buch, das ich euch jetzt vorstelle und das ich eben als E-Book gelesen habe, bin ich genau das auch schon am Überlegen!
Es geht um „Helden auf der Couch“. In diesem Werk wird der Leser von einer Literaturwissenschaftlerin und einer Fachärztin für Psychiatrie durch die großen Geschichten der Literatur geführt. Sei es König Artus, Sherlock Holmes, Romeo und Julia, Harry Potter, Bella und Edward oder auch Christian Grey – all diese Persönlichkeiten und noch weitere finden sich in „Helden auf der Couch“ wieder. Literaturwissenschaft und Psychologie in Kombination – wie hätte es mir nicht gefallen können? Die verschiedenen Geschichten werden dem Leser anfangs immer durch eine kleine Zusammenfassung des Inhalts nahgebracht, was es mir ermöglicht hat, auch die Erläuterungen zu den Büchern zu verstehen, die ich selbst bisher noch nicht gelesen habe. Konkretes Vorwissen aus der Literaturgeschichte oder der Psychologie sind außerdem nicht nötig – Claudia Hochbrunn und Andrea Bottlinger erklären ihre Sicht auf die Dinge in einem verständlichen, amüsanten und modernen Schreibstil, der durch die zusätzlich angenehmen Kapitellängen abgerundet wurde. Das Buch eignet sich perfekt für Zwischendurch oder auch als lockere Abendlektüre – mit seinem Witz und den gleichzeitig intelligenten Anspielungen lässt es den Leser freudig durch die Analyse sowohl altbewährter als auch moderner Klassiker wandern. Auch jetzt denke ich noch immer gerne an bestimmte Ausschnitte zurück und wünsche mir beim Schauen einer Serie oder dem Lesen eines Buches, dass die beiden Autorinnen ihr Werk im Bezug darauf fortsetzen mögen. Schließlich ist es doch schon sehr reizvoll, zu verstehen, welche Charakterzüge welche Geschichte zur Folge hatten – und was eigentlich geschehen wäre, wenn die vielen bekannten Personen früh genug psychotherapeutische Unterstützung bekommen hätten.

Veröffentlicht am 27.04.2020

Eine Geschichte voller Leid und Hass, die einen nachhaltig beeindruckt und nicht mehr loslässt.

Im Zeichen der Mohnblume - Die Schamanin
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„Im Zeichen der Mohnblume“ war ein Buch, mit dem ich so nicht gerechnet habe. Ich hatte es schon zum Erscheinungstermin auf dem Schirm, doch brauchte ich die überzeugende Stimme von einem Buchblogger um ...

„Im Zeichen der Mohnblume“ war ein Buch, mit dem ich so nicht gerechnet habe. Ich hatte es schon zum Erscheinungstermin auf dem Schirm, doch brauchte ich die überzeugende Stimme von einem Buchblogger um mich wirklich daran zu wagen. Und während ich einerseits das Gefühl habe, unendlich viel sagen zu müssen, ist mein Kopf andererseits doch völlig leer – nicht dazu in der Lage, das Erlebte auszuformulieren. „Im Zeichen der Mohnblume“ erzählt eine Geschichte voller Leid und Hass, berichtet davon, wie Stolz, Vorurteile, Neid und fehlendes Vertrauen ein ganzes Land zerstören können. Nichts für schwache Nerven.
Was mit dem unglückseligen Leben eines jungen Waisenmädchens beginnt, welches ich immer wieder unglaublich gerne getröstet hätte, entwickelt sich schließlich zu einem Kriegsroman, der mir die Haare zu Berge hat stehen lassen. In diesem Buch wird nichts beschönigt – weder Taten noch Charaktere, wodurch sich dieses Werk in meinen Augen stark von Anderen abhebt. Hier gibt es keine unbeschriebenen Blätter. Freundschaften werden nur zart gesät und rar eingesetzt, unterliegen ständig dem Schatten des Leidens. Die komplexen Hintergründe, die sich die Autorin hat einfallen lassen, haben mich immer wieder staunen lassen. Ganz zu Schweigen von dem Setting, in das Kuang ihre Geschichte gesetzt hat. Mulan-Schwingungen sind vorprogrammiert – nur ohne die Disney-Beschönigungen. Zwischen diesen Seiten verfolgt man eine Spur aus Schmerz, die mich nachhaltig beeindruckt und so sehr gefesselt hat, dass ich über die Hälfte des 670 Seiten dicken Schmökers in einem Stück verschlungen habe. Intrigen, überraschende Wendungen, hier gab’s all das. Dennoch muss ich zugeben, dass mir zwischendurch ein paar kleiner harmonische Verschnaufpausen gefehlt haben. Ich glaube, dann hätte mir das Buch noch besser gefallen und vielleicht hätte ich mich dann auch noch mehr auf die Charaktere einlassen können. Denn während ich es am Anfang war, die die Protagonistin umarmen wollte, fühle ich mich nun, als hätte ich selbst eine Umarmung nötig. Ich kann Band 2 kaum erwarten.

Veröffentlicht am 24.04.2020

Ein gelungener zweiter Band, genauso magisch wie der Auftakt!

Legendary
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Welche Blume ist deine Lieblingsblume? Ich persönlich mag Sonnenblumen am liebsten. In „Caraval“ jedoch spielen Rosen eine wichtige Rolle. Heute Morgen habe ich den zweiten Teil der Reihe beendet und ich ...

Welche Blume ist deine Lieblingsblume? Ich persönlich mag Sonnenblumen am liebsten. In „Caraval“ jedoch spielen Rosen eine wichtige Rolle. Heute Morgen habe ich den zweiten Teil der Reihe beendet und ich muss sagen, er stand der Magie von Band eins in Nichts nach. Ich wurde in eine Welt geführt, die fantastischer kaum sein könnte, was nicht zuletzt dem unglaublichen Schreibstil zu verdanken war. Stephanie Garber beschreibt ihre Ideen wie kein Zweiter – und ließ mich dabei immer wieder fassungslos auf die Seiten schauen. Es ist wirklich beeindruckend, in wie vielen Farben diese Autorin ihre Erzählungen schillern lassen kann. Wie schon der Auftakt der Trilogie handelt auch dieser Band von dem sagenumwobenen Fest Caraval, welches Zuschauer und Spieler durch seine atemberaubende Magie in seinen Band zieht. Stephanie Garber hat genau diese sagenumwobene Magie in die Seiten ihres Buches gewebt und lässt den Leser nicht weniger staunen, zweifeln, zittern und fühlen, als es die Charaktere im Verlauf der Geschichte. Während manche Aspekte mir aus Band eins bereits bekannt vorkamen, wurden gleichzeitig auch viele neue Handlungsstränge aufgenommen, die dem Buch einen frischen Wind gegeben haben.
Einen Kritikpunkt gibt es dennoch: Über die Seiten hinweg werden manche Punkte, vor allem Gedanken der Charaktere, schon fast penetrant wiederholt. Als Leserin konnte ich da irgendwann nur noch leicht die Augen verdrehen, weil sich die Überlegungen der Personen anhören wie eine Schallplatte, auf der die Nadel festhängt. Das ist allerdings jammern auf hohem Niveau, wie ich noch kurz angemerkt haben möchte!
Alles in Allem hat mir der zweite Teil der Reihe zwar etwas weniger Freude bereitet als der Erste, doch hat mir trotzdem sehr gut gefallen. 4 Sternchen kriegt er von mir – und lässt den Abschluss der Trilogie auf meiner Wunschliste noch etwas höher rücken.

Veröffentlicht am 14.04.2020

Ein paar Längen im Mittelteil, über die man aber getrost hinwegsehen kann!

Eisige Wellen
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Nachdem ich Anfang des Jahres den ersten Grisha-Teil verschlungen hatte, habe ich mich nun endlich an Band zwei gewagt! Und ich muss sagen, er startete wirklich genauso stark, wie sein Vorgänger endete. ...

Nachdem ich Anfang des Jahres den ersten Grisha-Teil verschlungen hatte, habe ich mich nun endlich an Band zwei gewagt! Und ich muss sagen, er startete wirklich genauso stark, wie sein Vorgänger endete. Ohne jegliche Mühe war ich quasi mit der ersten Seite wieder in der Geschichte drin, freute mich über das Wiedersehen mit den unterschiedlichen Charakteren und fragte mich, wie so oft, warum ich mit dem Buch eigentlich so lang gewartet habe. Leigh Bardugo stellt ihre Stärken mal wieder unter Beweis und lädt ihren Leser erneut ein, in eine abenteuerliche, mal mehr und mal weniger schöne Welt zu reisen.
Dadurch, dass das Buch allerdings so herausragend startete und schon am Anfang sowohl ein gutes Tempo als auch ein hohes Spannungslevel aufwies, erschien der Mittelteil zwischendurch recht zäh. Die Spannungskurve flachte etwas ab, das Tempo schien gedrosselt zu werden und ließ mich ein paar Längen spüren, mit denen ich schlichtweg nicht gerechnet hatte, obwohl die Geschichte weiterhin von dem Schreibstil der Autorin und den Charakteren am Leben erhalten wurde. Das Ende hat dann die Schwächen im Mittelteil dann auch nochmal rausgerissen - und jetzt bin ich sehr gespannt auf Band 3!

Veröffentlicht am 13.04.2020

Eine süße Geschichte, die mich in früheren Jahren noch mehr abgeholt häte

Selection
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„Selection“ ist als eine süße, royale Version des Bachelors leicht, fröhlich, unterhaltsam und liebenswürdig. Es hat mich dadurch begeistert, dass ich mich wahrlich fallen lassen konnte und mir das Lesen ...

„Selection“ ist als eine süße, royale Version des Bachelors leicht, fröhlich, unterhaltsam und liebenswürdig. Es hat mich dadurch begeistert, dass ich mich wahrlich fallen lassen konnte und mir das Lesen leicht von der Hand ging. Man muss nicht großartig nachdenken, wird mit ein paar Stereotypen konfrontiert, die einem das Gefühl von Vertrautheit ermitteln, aber gleichzeitig in Kombination mit den erfrischenden, anderen Charakteren keine Langeweile aufkommen lassen. Ich glaube fast, dass mir das Buch noch besser gefallen hätte, wenn ich es in etwas jüngeren Jahren gelesen hätte. Heutzutage allerdings hätte ich einen Teil der Oberflächlichkeiten und vorhersehbaren Handlungen gerne gegen etwas tiefgreifendere, ausgefeiltere Aspekte getauscht. Die Protagonisten haben sich aber dennoch im Verlauf der Seiten in mein Herz gestohlen - und auch im Palast von Illéa fühle ich mich nun, am Ende des Buchs, fast schon etwas heimisch. Ich werde die Reihe definitiv weiterverfolgen und freue mich schon sehr auf den nächsten Band!