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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2019

Ein MUSS für jeden Avatar-Fan!

Avatar – Der Herr der Elemente: Premium 1
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Die Comic-Trilogie „Das Versprechen“ schließt direkt an das Ende der Serie „Avatar“ an, befasst sich sowohl mit den Schwierigkeiten als auch Erleichterungen, die das Kriegsende mit sich gebracht hat. Menschen ...

Die Comic-Trilogie „Das Versprechen“ schließt direkt an das Ende der Serie „Avatar“ an, befasst sich sowohl mit den Schwierigkeiten als auch Erleichterungen, die das Kriegsende mit sich gebracht hat. Menschen sind dazu gezwungen, einen anderen Platz in der Welt zu suchen und sich selbst neu zu finden. So auch Zuko und Aang...
Eine gefühlte Ewigkeit bin ich um die Comics herumgeschlichen. Ich liebe Avatar von ganzem Herzen. Für mich gibt es wenige Serien, die dem Zuschauer so viele Werte mit auf den Weg geben und gleichzeitig eine solch spannende Geschichte erzählen. Die Angst, dass die Comics diesem hohen Standard nicht gerecht werden würden, ist wohl nachvollziehbar. Aber jetzt... Jetzt kann ich nur sagen, dass sie unberechtigt ist.
Die Comics sind wunderbar.
Den altbekannten Figuren zu begegnen, war schon eine Wonne. Die Gestaltung heißt einen direkt wieder in der vertrauten Welt rund um die vier Nationen willkommen und lässt einen Avatar-Fan in neuen Geschichten sein zuhause wiederfinden. Die Comics transportieren tiefsinnige Konfliktsituationen, lockern Szenen wie schon in der Serie mit sanftem Humor auf und beleuchten viele Aspekte, die nach dem Abschluss der Serie ungeklärt geblieben waren. Gleichzeitig werden aber auch neue Fragen aufgewirbelt und alte Wunden aufgerissen.
Ich weiß gar nicht, wie ich euch auf solch dringliche Weise nahelegen kann, diese Comics zu lesen, wie ich es empfinde. Denn sie verdienen es, gelesen zu werden. Sie sollten ein Muss sein, für jeden einzelnen Avatar-Fan. Wollt ihr nicht wissen, wie Zuko sich als Feuerlord zurechtfindet? Wie es zwischen Aang und Katara weitergeht? Welchen neuen Platz Sokka für sich findet und wie sich Toph verwirklicht? Und... am allerwichtigsten: Habt ihr euch nicht auch schon so oft gefragt, was mit Zukos Mutter passiert ist? Ein Geheimnis, dem ich in der zweiten Comic-Trilogie auf den Grund gehen werde... Und wirklich, ich kann es kaum erwarten.
Es gibt volle 5 Sterne. Die Gestaltung ist unglaublich, die Geschichte spannend, die Charaktere derselbe Traum wie eh und je. LEST ES!

P.S.: Was diese Premiumversion im Vergleich zu den "normalen" Comics ausmacht? Die Verarbeitung ist ungemein hochwertig, die drei Bände als ein gebundenes Buch in A4 Größe zusammengefasst. Am Rand der Comics befinden sich immer wieder witzige und spannende Kommentare der Köpfe hinter den Comics. Im Anschluss an die Geschichten wird das Ganze abgerundet durch einen Einblick hinter die Kulissen der Ausarbeitung der Zeichnungen der Charaktere. Dieser Premiumband eignet sich wirklich perfekt als Geschenk für andere oder auch, wenn man sich selbst etwas gönnen möchte.

Veröffentlicht am 01.09.2019

Einfach nur unglaublich berührend!

Dear Evan Hansen
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Mir fällt es schwer, diese Rezension zu schreiben. Denn ich weiß nicht, wie ich ausdrücken soll, was ich beim Lesen von „Dear Evan Hansen“ gefühlt habe. Ich will euch eine auf Fakten basierende Rezension ...

Mir fällt es schwer, diese Rezension zu schreiben. Denn ich weiß nicht, wie ich ausdrücken soll, was ich beim Lesen von „Dear Evan Hansen“ gefühlt habe. Ich will euch eine auf Fakten basierende Rezension schreiben, aber... Ehrlich gesagt ist das für mich in diesem Fall fast unmöglich.

Evan Hansen gehört zu den Schülern, die nicht gesehen werden. Er gehört nirgendwo dazu und leidet unter Angstzuständen, die er mühsam mit Tabletten bekämpft. Für seine Therapie schreibt er Briefe an sich selbst. Als einer dieser Briefe an die Öffentlichkeit gerät, wird er fälschlicherweise als der beste Freund eines Mitschülers dargestellt, der sich das Leben genommen hat. Ohne es selbst zu wollen wird Evan in ein Kartenhaus aus Lügen verstrickt, welches ihm aber endlich eine Aufgabe gibt: Er wird das Vermächtnis von Connor wahren, seiner Familie Kraft geben. Und plötzlich beginnt dieses Kartenhaus, ihn sichtbar werden zu lassen... Sogar für das Mädchen seiner Träume: Connors Schwester.

Ich bin zuerst über die Lieder zu dem Musical gestolpert. Als ich erfahren habe, dass die Geschichte als Roman veröffentlicht wird, habe ich nicht lange gezögert. Zum Glück. „Dear Evan Hansen“ lässt den Leser weinen und hoffen, regt zum Nachdenken an. Der Roman berichtet auf tiefgreifende, emotionale Weise von dem Gefühl, alleine zu sein – und von dem Kampf gegen diesen Eindruck, gegen die eigenen Ängste. Der Schreibstil ist trotz des schweren Themas leichtgängig und flüssig und bringt einem die Gedanken der Charaktere nah – sei es das Leiden der Hinterbliebenen, das Wanken zwischen Schuld und dem Gefühl, etwas Gutes zu tun oder auch die Befürchtung, niemals zu genügen und keinen Platz in dieser Welt zu finden.
Ich hätte das Buch am liebsten an einem Stück verschlungen, aber zwischendurch war ich aufgrund des Inhalts doch gezwungen, eine Pause zu machen. Dieses Buch ist keine lockere Unterhaltungslektüre. Dieses Buch ist Stoff für deine Gedanken, Gewicht für deine Schultern und gleichzeitig Balsam für dein Herz. Nichts, was ich besser in Worte fassen könnte als mit der Aufforderung, selbst zu erleben, wie diese Geschichte einen berührt.

Veröffentlicht am 04.08.2019

Einfach toll. Wirklich!

Im freien Fall oder wie ich mich in eine Pappfigur verliebte
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„Im freien Fall oder wie ich mich in eine Pappfigur verliebte“ - schon der Titel macht deutlich, dass dieses Buch anders ist. Und genau das war es, was mich neugierig gemacht hat. Wie zur Hölle verliebt ...

„Im freien Fall oder wie ich mich in eine Pappfigur verliebte“ - schon der Titel macht deutlich, dass dieses Buch anders ist. Und genau das war es, was mich neugierig gemacht hat. Wie zur Hölle verliebt man sich in eine Pappfigur? Und wieso gibt es diese Pappfigur überhaupt? Was sich zunächst vollkommen irrational und verrückt anhörte, entpuppte sich im Buch als unterhaltsame und berührende Geschichte, in der die Fragen, die vom Titel aufgewirbelt wurden, nicht alleine blieben – was meine Neugierde hochhielt und meinen Zeilenrausch immer weiter vorangetrieben hat.
Aber kommen wir zu einem groben Umriss des Inhalts: Julie wird Opfer eines Betrugs und findet sich in der fremden Collegestadt ohne Unterkunft wieder. Zum Glück kann sie bei einer Studienfreundin ihrer Mutter unterkommen. Ehe sie sich versieht, ist sie mit der Betreuung der Tochter beauftragt, die sich nicht nur jünger verhält, als sie eigentlich ist, sondern auch keinen Schritt ohne eine lebensgroße Pappfigur ihres Bruders unternimmt – während die leibhaftige Version auf Weltreise ist. Julie merkt schnell, dass mehr hinter dem platten Zeitgenossen steckt, als die Familie zugeben will. Hals über Kopf stürzt sie sich in eine Geschichte, die sie absolut nichts angeht... Und verliert nach und nach ihr Herz an die E-Mails, die sie mit dem Vorbild für die Pappfigur quer über den Globus austauscht.
Ich muss zugeben, dass ich mich in diese Geschichte verliebt habe. Dabei habe ich sehr früh eine erste Vermutung gehabt, worauf es hinauslaufen wird. Und obwohl mich mein Gefühl nicht getäuscht hat, sondern Sensei-mässig bestätigt wurde, kam keine Langeweile auf. Diese Geschichte ist erfrischend und nimmt den Leser mit auf eine emotionale Reise. Man lernt die teilweise verschrobenen Charaktere lieben und möchte sich eigentlich noch viel länger an ihre Fersen heften, als das Buch es erlaubt. Ich habe eine Achterbahn der Gefühle erlebt und obwohl mir die Protagonistin am Anfang etwas unsympathisch erschien, hatte ich sie am Ende wirklich gern. Sowieso finde ich, dass Jessica Park zum Thema „character development“ etwas hervorragendes geschaffen hat.

Veröffentlicht am 11.07.2019

Ich kann den zweiten Teil nicht erwarten!

Living Legends
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Nic entgeht knapp dem Tod – und das auch nicht zufällig. Er wurde gerettet. Gerettet von Lynn, seinem Schutzgeist und Seelenschatten. Seit diesem Tag ist alles anders. Urplötzlich kann Nic hinter die Fassade ...

Nic entgeht knapp dem Tod – und das auch nicht zufällig. Er wurde gerettet. Gerettet von Lynn, seinem Schutzgeist und Seelenschatten. Seit diesem Tag ist alles anders. Urplötzlich kann Nic hinter die Fassade der Welt blicken und die übernatürlichen Phänomene wahrnehmen, mit denen sich die Menschheit unwissentlich die Erde teilt.
Mit Lynn an seiner Seite widmet er sein Leben diesen Phänomenen und sieht sich schließlich einer Gefahr gegenüber, der ein Mensch schlichtweg nicht gewachsen sein kann…
Mein Juli hat büchertechnisch mit „Living Legends“ echt verdammt gut gestartet. „Des Teufels Träume“ habe ich in nicht einmal 48 Stunden gelesen, was bereits deutlich macht, wie gern ich zwischen den Seiten der Geschichte verschwunden bin.
Das Cover und der Klappentext haben in mir sofort das Gefühl aufkeimen lassen, dass ich mich in das Buch verlieben könnte – und ich wurde nicht enttäuscht. Die Geschichte von Nic und Lynn ist anders als vieles, was ich bisher gelesen habe. Sie hat eine etwas ruhigere und sanftere Seite, die in der ersten Hälfte noch recht dominierend erscheint, aber trotzdem keine Langeweile zulässt und viele spannende Aspekte aufwirft. Maja Köllinger leitet den Leser durch kleine Zeitsprünge geschickt in die Welt ein, die sie hinter der Maske der Normalität erschaffen hat, und entwickelt ein Zusammenspiel ihrer Protagonisten, das mein sensibles Herz gern verfolgt hat.
Da die Erzählperspektive wechselt, lernt man die Charaktere gut kennen und versteht mit der Zeit sowohl Ängste als auch Hoffnungen und tiefgreifende Gedankengänge. Die Freundschaft – oder wie man die Beziehung zwischen einem Menschen und einem Geist nennen möchte –, die sich über die Seiten hinweg immer weiterentwickelt, hat etwas ganz Spezielles und Magisches.
Wer auf der Suche nach einem magischen Abenteuer ist, sich sowohl nach einer gefühlvollen als auch spannenden Geschichte sehnt, ist hier gut aufgehoben. Da die eigentliche Geschichte auch nur knappe 280 Seiten in Anspruch nimmt, ist sie außerdem nett für zwischendurch – obwohl ich sagen muss, dass mir diese 280 Seiten einfach nicht gereicht haben und ich froh bin, wenn ich den zweiten Teil in Händen halte.

Veröffentlicht am 22.06.2019

Eine Fortsetzung, die noch eine Schüppe oben drauf legt!

Spiel der Ehre (Die Schatten von Valoria 2)
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Die Verlobte des Prinzen zu sein ist der Traum vieler Valorianerinnen. Für Kestrel jedoch ist das Bündnis eine Qual, die sie nur aushält, um Arin zu schützen. Arin weiß jedoch nichts von ihren Beweggründen ...

Die Verlobte des Prinzen zu sein ist der Traum vieler Valorianerinnen. Für Kestrel jedoch ist das Bündnis eine Qual, die sie nur aushält, um Arin zu schützen. Arin weiß jedoch nichts von ihren Beweggründen und glaubt stattdessen an einen Verrat. Kestrel gerät immer weiter zwischen die Fronten, spürt die Last von Moral, Liebe und Verpflichtung auf ihren Schultern. Zu spät erkennt sie, wie viele Spielchen das Leben am Hof wirklich mit sich bringt – und dass sie selbst weniger zu den Machern als zu den Figuren gehört.

Wer in den letzten Tagen mein Leseverhalten verfolgt hat, weiß schon, was ihn jetzt erwartet. Die Bewertung eines Buchs, das durchaus Potential hat, am Ende des Jahres zu meinen Highlights gezählt zu werden. „Spiel der Macht“ hat mir gut gefallen, aber mit „Spiel der Ehre“ legt Marie Rutkoski noch einen Zahn zu – und hat mich von der ersten bis letzten Seite gefesselt. In diesem Buch liegen die Gefühle von Kestrel und Arin zwar als Wegweiser über jeder Handlung, doch nehmen sie an sich weniger Seiten des Buches in Anspruch, was dafür sorgt, dass der Fokus verstärkt auf diversen Intrigen und Machtkämpfen liegt, die das Leben am königlichen Hof begleiten. Kestrel ist ein tiefgreifender Charakter, dessen Verzweiflung gegenüber der aktuellen Situation man wahrhaftig spüren kann. Man fiebert mit, bangt um ihr Leben sowie um das ihrer Freunde, erkennt in den Menschen ihres Umfelds schließlich mehr, als man zunächst angenommen hat – sowohl positiv als auch negativ.
Der Schreibstil ist anhaltend bildhaft, allerdings nicht zu ausschweifend. Die Fantasie wird angekurbelt, ohne dass die Spannung den Beschreibungen zum Opfer fällt.