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Veröffentlicht am 14.05.2020

Eine harte Nuss zum Knacken

Marta schläft
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Marta Schläft- Das Thriller-Highlight des Jahres 2020?
In Romy Hausmanns neuem Thriller „Marta Schläft“ begegnen wir Nadja, die nach einem grausamen Vorfall in ihrer Jugendzeit sieben Jahre im Gefängnis ...

Marta Schläft- Das Thriller-Highlight des Jahres 2020?
In Romy Hausmanns neuem Thriller „Marta Schläft“ begegnen wir Nadja, die nach einem grausamen Vorfall in ihrer Jugendzeit sieben Jahre im Gefängnis sitzen musste. Nun möchte sie wieder zurück in den Alltag reinkommen. Ihr Leben ist zurzeit durch eine Einsamkeit geprägt und ihren Bruder Janek hat sie seit einer Ewigkeit nicht gesehen. Doch dann nimmt Nadjas Leben eine Wendung. Ihre ehemalige Freundin Laura bittet sie um Hilfe. Ein Mord in einem abgelegenen Haus. Und Nadja wird zum perfekten Opfer und zeitgleich zum perfekten Täter.
Der Einstieg in das Buch ist mir sehr schwer gefallen. Ich hatte Schwierigkeiten mit den verschiedenen Handlungs- und Zeitsträngen zurecht zu kommen, da diese sprunghaft innerhalb eines Kapitels passieren. Außerdem wiesen diese keine direkte Verbindung zueinander auf. Teilweise musste ich einzelne Seiten doppelt lesen. Die Spannung war noch in keiner Weise vorzufinden. Und das Durchhalten hat sich gelohnt. Nach und nach verlaufen die Handlungen ineinander über und man erhielt einen besseren Überblick über die ganze Geschichte. Ab der Hälfte konnte mich die Geschichte dann fesseln. Man stellt Spekulationen zur Geschichte auf, die im weiteren Verlauf der Geschichte durch gute Wendungen zerstört wurden. Auch ist das Ende im Thriller zu loben, da dieser alle meine offenen Fragen beantwortet hat. Jedoch hätte ich mir an dieser Stelle, einen explosiveren Schluss erwartet. Romy Hausmann hat einen einfachen Schreibstil, den man leicht lesen kann. Ihr gelingt es durch eine bildhafte Erzählweise eine gute Atmosphäre im Buch zu kreieren.
Ein Lob geht an die Autorin, die differenzierte und facettenreihe Charaktere entwickelt hat. Insbesondere der Charakter von Nadja hat mir sehr gut gefallen. Sie lässt sich einfach in keiner Weise durchschauen und es hat mir Spaß gemacht, ihre Vergangenheit immer besser kennenzulernen. Außerdem wäre der Charakter von Gero positiv hervorzuheben.
Zum Schluss kann ich sagen, dass „Marta Schläft“ ein sehr komplexer Thriller ist, der mich viele Nerven gekostet hat. Dennoch hat es sich gelohnt, ihn zu lesen, da er im Gesamten sehr gut durch die Autorin durchdacht ist. Mir hat nur der „Thrill“ ein wenig gefehlt, da ich das Buch eher als ein Drama wahrnahm.

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Veröffentlicht am 12.05.2020

Bist du wirklich Abbie?

Tot bist du perfekt
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Endlich wacht Abbie auf. Doch schnell merkt sie, dass etwas nicht stimmt. An ihrer Seite ist ihr Ehemann Tim und kann nicht glauben, dass er endlich seine Frau wiederhat. Abbie geht davon aus, dass sie ...

Endlich wacht Abbie auf. Doch schnell merkt sie, dass etwas nicht stimmt. An ihrer Seite ist ihr Ehemann Tim und kann nicht glauben, dass er endlich seine Frau wiederhat. Abbie geht davon aus, dass sie einen Unfall hatte. Leider ist es nicht der Fall gewesen. Tim erklärt ihr, dass er sehr lange daran gearbeitet hat, sie wiederzuholen. Doch Abbie ist nicht mehr sie selbst. Ihre Seele wurde in einen Roboter, eine künstliche Intelligenz übertragen. Langsam kommen ihre Erinnerungen wieder hoch. Sie stellt Nachforschungen an. Aber was ist vor fünf Jahren passiert? Ist sie damals schon gestorben? Und wer ist für alles verantwortlich?
Als ich die ersten Seiten des Thrillers gelesen habe, dachte ich mir: Wow das kann ein tolles Buch werden. Der Schreibstil hat mich von Anfang an gepackt. Er ist einfach positiv „anders“, da eine „Du-Perspektive“ vorliegt. Nebenbei gab es immer wieder kurze Kapitel zu Abbies Vergangenheit, um einen besseren Überblick über die Gesamtsituation zu erhalten. Diese werden abseits durch einen dritten Erzähler geschildert. Dadurch bin ich im schnellen Tempo durch die Seiten geflogen. Die Protagonistin Abbie fand ich super entworfen und ich habe sehr mit ihr mitgefiebert, damit endlich die Wahrheit ans Licht kommt. Insbesondere meine abgeneigte Handlung zum Ehemann Tim war ausschlaggebend dafür, dass ich mir erhofft habe, dass alle seine Machenschaften aufgedeckt werden….
Doch dann kann man alles unerwartet, aber negativ unerwartet. Die Handlung nahm einen Lauf, der mich eher gelangweilt als gefesselt hat. Es wirkte alles auf einmal durcheinander. Zum Glück konnten ein paar Wendungen im Ende für einen soliden Abschluss sorgen. Außerdem fand ich es schön, dass tiefere Themen wie der Autismus von Addies Sohn Danny zum Thema wurde oder die künstliche Intelligenz, die sowieso zwiespältig zu betrachten ist.
Ich kann nur sagen, dass „Tot bist du perfekt“ am Anfang ein großes Feuerwerk gezündet hat. Doch dann wurde das Potential einer derartig fantastischen Story im Mittelteil nicht komplett umgesetzt. Irgendwie schade. Und zum Schluss ein Appell an Thriller-Liebhaber, dies ist kein blutiger Thriller, sondern eher einer ruhiger.

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Veröffentlicht am 02.05.2020

Ein zu perfekter Roman

Secret Protector, Band 1: Tödliches Spiel
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Lukas Crowes erster Einsatz als Secret Protector steht an. Vor seinen Augen wird der Bruder der Profi-Gamerin Una entführt. Lucas reagiert schnell und nimmt die Verfolgungsjagd auf. Doch Lucas gelingt ...

Lukas Crowes erster Einsatz als Secret Protector steht an. Vor seinen Augen wird der Bruder der Profi-Gamerin Una entführt. Lucas reagiert schnell und nimmt die Verfolgungsjagd auf. Doch Lucas gelingt es nicht, die Kidnapper zu fassen. Kurz danach schicken die Entführer ihre Forderung: Die Profi-Gamerin Una muss bei einer Gaming-Weltmeisterschaft im Dubai absichtlich verlieren. Wenn sie dies nicht zu tut, wird ihr Bruder sterben. Nun hängt auch alles von Lukas ab: Wird er seinen ersten Einsatz als Secret Protector bewältigen können und Unas Bruder retten?
Der Autor Andrew Lane entwirft einen guten ersten Teil um den Protagonisten Lukas. Lukas ist ein sehr vielseitiger Charakter, der mit seinem recht jungen Alter sehr weise handelt. Neben seinen zu klugen Entscheidungen, weist der Protagonist einen netten Humor auf. An seiner Seite verfolgen wir das Geschehen um die Entführung des Bruders von Una sowie seinen Einsatz als Secret Protector. Es findet kein Perspektivwechsel statt. Persönlich schade fand ich, dass wir sehr wenig um Lukas Leben erfahren haben. Wie kam es dazu, dass er zum Secret Protector wurde? Wo hat er seine Ausbildung absolviert? Aus diesem Grund konnte ich zu ihm keine nähere Bindung aufbauen. Auch seine „Glücksträhne“ in seinen Ermittlungen war einfach zu unrealistisch, wodurch auch man vorausahnen konnte, wie sich der Verlauf der Handlung weiterentwickelt.
So beginnt auch der Jugendroman sehr actionreich. Schnell merkt man, dass die Handlung an manchen Stellen recht unrealistisch erscheint. Verfolgungsjagden um die halbe Welt, das Leben als Geheimagent und recht monotone Ermittlungen sind typisch für diesen Jugendroman. Trotzdem fand ich schön, dass die Handlung eine konstante Spannung aufwies und ein roter Faden vorlag. Das Buch ähnelt somit einem typischen spannenden „Action-Film“.
Ich kann nur sagen, dass trotz meiner Kritikpunkte, „Secret Protector“ ein gutes Buch für die vorgesehene Zielgruppe, also Jugendliche, ist, da die Ereignisse einfach Schlag auf Schlag passieren. Dennoch fand ich das Gesamtbuch einfach „zu perfekt“.

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Veröffentlicht am 22.04.2020

Spannende Lesestunden

NEON - Er tötet dich
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In Birmingham treibt ein Serienkiller sein Unwesen. Er tötet Frauen und arrangiert ihre Leichen in Neon-Art-Installationen. Detective Matt Jackson nimmt die Ermittlungen auf, bis zum den Zeitpunkt als ...

In Birmingham treibt ein Serienkiller sein Unwesen. Er tötet Frauen und arrangiert ihre Leichen in Neon-Art-Installationen. Detective Matt Jackson nimmt die Ermittlungen auf, bis zum den Zeitpunkt als seine Frau Polly selbst Opfer des Serienkillers wird. Er bricht zusammen und wird vom Fall abgezogen. Schnell kommt er wieder auf die Beine, und beauftragt eine Auftragsmörderin zur gemeinsamen Ermittlung. Normale moralische Methoden sind hier fehl am Platz. Gelingt es den Beiden den Serienkiller zu fassen?
Bei diesem Buch hat mich vorerst auf jeden Fall das Cover total angesprochen. Als Leser steigt man schnell in das Geschehen ein. Das Buch ist von Beginn im Perspektivwechsel zwischen dem Detective Matt Jackson, der Auftragskillerin Iris sowie dem Serienkiller, geschrieben. Recht ungewöhnlich, aber man erfährt nach 50 Seiten, welcher Charakter die Rolle des Serienkillers einnimmt. Ich hatte dann das Gefühl, dass das Buch mich nicht fesseln können wird, wenn man schon weiß, wer hinter den Morden steht. Dennoch muss ich sagen, dass im Buch doch eine gewisse Spannung vorhanden war, da die Mordserie weitergeführt worden ist und es interessant war, wie der Täter seine weiteren Züge planen wird. Deswegen war es so gesehen, ein Katz und Maus Spiel zwischen den drei Charakteren.
Das Ermittlerduo ist aufgrund verschiedener Weltansichten recht unstimmig und ungewöhnlich. Matt sehnt sich nach der Rache und ist innerlich zerbrochen, während Iris nur auf das Geschäft fokussiert ist und eine abgeneigte Handlung zu Polizisten aufweist. Auch wenn sie emotionslose und stumpfe Charakterzüge aufweist, wird eine menschliche Seite von ihr, durch die Liebe zu Tieren, offenbart. Beide ergänzen sich in den Ermittlungen recht wenig, jedoch kann man ihre ersten Schritte in den Ermittlungen als gelungen beschreiben. Zu den Beiden lässt sich nur noch sagen, dass diese von dem Autor sehr authentisch entworfen worden sind. Neben den Hauptcharakteren, treten viele weitere Personen auf, die nur eine kleine Rolle im Geschehen einnehmen.
Zahlreiche unvorhersehbare Enthüllungen, welche den Thriller in eine andere Richtung schlugen, sorgten zum Schluss nochmal für eine gewisse Spannung. Der Showdown sowie einzelne Kapitel im Mittelteil haben mich, trotz eines wichtigen Geheimnisses, nicht komplett überzeugen können. Diese wirkten leider zäh.
Schlussendlich kann ich sagen, dass das Buch stark beginnt, jedoch zum Ende hin bisschen abschwächt. Nichtsdestotrotz fand ich die frühen Einblicke in die Welt des Serienkillers gelungen und abwechslungsreich. Neon ist ein Thriller, der für spannende Stunden sorgt.

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Veröffentlicht am 12.04.2020

Tradition trifft auf Moderne

Kreizkruzefix
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In Oberammergau werden vor Beginn der Passionsspiele Sophie und Franzl Thaller tot aufgefunden. Was hat es mit dem Doppelmord auf sich? Neid, Gier und/oder Ärger? Theres, eine Jägerin und Metzgerin, die ...

In Oberammergau werden vor Beginn der Passionsspiele Sophie und Franzl Thaller tot aufgefunden. Was hat es mit dem Doppelmord auf sich? Neid, Gier und/oder Ärger? Theres, eine Jägerin und Metzgerin, die die ganzen dörflichen Gepflogenheiten umkrempelt, ist mittendrin im Geschehen. Schnell stellt sie fest: Wer „Das-haben-wir-schon-immer so gemacht“ ignoriert und zu oft mit dem attraktiven Kommissar spricht, gerät nicht nur wegen des Mordes in Verdacht.
Schon lange habe ich mich an einen Regionalkrimi nicht gewagt und war gespannt was mich in der Handlung begegnen wird. Die Story dreht sich hauptsächlich um die zehn Hauptcharaktere. Mit allen Figuren kam ich trotzdem ganz gut zurecht, da das Personenverzeichnis als gute Hilfe dient. Irgendwann erweis sich der Perspektivenwechsel dennoch als anstrengend, jedoch konnte ich irgendwann im Verlauf damit klarkommen und den Fokus auf den roten Faden beibehalten. Die Zeit und Ortangaben am Anfang jedes Kapitels sind somit auch positiv zu bewerten. Allgemein hat mir das Design des Buches mit den farbigen Seiten gut gefallen.
Über den Krimi hinweg habe ich gemerkt, dass die hauptsächliche Ermittlung in den Hintergrund gerückt ist, und viel mehr die Traditionen des Geschehens in Bezug zu der Moderne als Hauptaspekt in diesem Buch angesehen werden. Den Schreibstil des Buches würde ich als poetisch beschreiben, welcher auch sehr anspruchsvoll ist. Der Autorin gelingt es trotzdem einen guten Eindruck des Handlungsortes zu entwerfen. Die Personen, insbesondere Theres, erweckten mir selten Sympathien. Sie wirkten eher auf mich anstrengend. Die Spannung kam in diesem Krimi erst zum Schluss auf, als ein neuer Mordfall die Runde macht. Die danach resultierende Aufklärung sowie das Ende dieses Krimis überraschten mich sehr. Jedoch erhoffte ich mir, dass wir über Theres viel mehr erfahren würden.
Zusammengefasst kann ich sagen, dass Kreizkruzefix ein recht „anderer“ Krimi ist, indem die Krimielemente eher in den Hintergrund rücken. Wer außerdem kein Problem hat, verschiedene Perspektiven zu verfolgen und mit einer nicht einfachen Lektüre klarkommt, der ist hier richtig. Tradition trifft auf Moderne!

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