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Veröffentlicht am 02.02.2021

Auf der Suche nach einem neuem Leben

Der Tausch – Zwei Frauen. Zwei Tickets. Und nur ein Ausweg.
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Zwei Frauen auf der Flucht. Mit einem guten Ausweg? Der Thriller „Der Tausch“ entführt uns an den Flughafen JFK, in der schönen Stadt New York. Eigentlich wollte Claire vor ihrem aggressiven und gewaltbereiten ...

Zwei Frauen auf der Flucht. Mit einem guten Ausweg? Der Thriller „Der Tausch“ entführt uns an den Flughafen JFK, in der schönen Stadt New York. Eigentlich wollte Claire vor ihrem aggressiven und gewaltbereiten Mann fliehen. Alles war geplant, jedoch kurzfristig geht ihr Plan zu Grunde. Sie muss nach Puerto Rico für ihren Mann fliegen, um ihn bei einem Wahlkampf zu unterstützen. Total erniedrigt begegnet sie Eva auf dem Flughafen, die auf dem Weg nach Kalifornien ist. Leider erwartet sie die Polizei vor Ort. Innerhalb kurzer Zeit entscheiden sich beide Frauen einen riskanten Schritt zu gehen, indem sie ihre Flugkarten austauschen. Claire landet in Kalifornien und bemerkt, dass in Evas Haus alles anders erscheint. Dabei wird sie in den Nachrichten aufmerksam gemacht, dass das Flugzeug nach Puerto Rico abgestürzt sei. Kurz darauf bemerkt sie jedoch Eva in einer Fernsehreportage. Lebendig. Was hat es mit der Geschichte auf sich?

Mit viel Begeisterung begegnete ich dieser Story und war gespannt, was mich erwartet. Die Geschichte beginnt recht spannend, da wir uns auf dem Zeitstrahl vor dem Tausch der Tickets befinden. Wir verfolgen Claires Leben und ihren Plan zum Fluchtversuch. Dabei kommt es im Buch zu spannenden Momenten, wie z.B. ihren geheimen Vorbereitungen zur Flucht. Gänsehaut pur!
Ich fühlte mich mit Claire verbunden. Besonders durch die Ich-Perspektive konnte man mit ihr mitfühlen und ihre Gedankengänge ausführlich nachverfolgen. Und dann kam schon der Wechsel zu Eva. Über Eva erfährt man mehr als über Claire. Man lernt sie detailliert kennen und merkt, was sie teilweise für eine Hölle durcherlebt hat. Dennoch fiel es mir schwer, zu ihr eine Bindung aufzubauen. Hinsichtlich des Perspektivwechsels zwischen den beiden Protagonistinnen fand ich schön, dass der Wechsel der Perspektiven mit dem Wechsel des Schreibstiles kooperiert hat. Wie erwähnt, erzählt Claire aus der Ich-Perspektive und die gegenwärtige Handlung um Eva sowie die Rückblicke in die Vergangenheit werden jeweils aus der dritten Perspektive erzählt. Das hat mir super gut gefallen!

Weiterhin lässt sich sagen, dass ich eine höhere Spannungsintensität in diesem Thriller erwartet hätte. Nachdem das Flugzeugunglück passiert ist und Claire schon Kalifornien war, fiel die Spannungskurve sehr ab. Natürlich gab es zwischen durch nicht erwartende Twists, welche die Spannung teilweise „hochpushten“. Diese hatten jedoch nicht einen großen positiven Effekt auf meine Lesefreude. So kann ich sagen, dass mich das Buch ab diesem Zeitpunkt, eigentlich nicht mehr so richtig gefesselt. Ich musste mit viel Anstrengung am Ball bleiben. Außerdem beeinflussten ein paar Logikfehler meinen Lesespaß ebenfalls. Allgemein erscheint der Tickettausch für mich als sehr unglaubwürdig.

Schlussendlich kann ich sagen, dass ich aus diesem Buch mit gemischten Gefühlen rausgehe. Auf den Perspektivwechsel sowie die Gestaltung der Charaktere blicke ich positiv zurück. Dennoch gebe ich mich mit der Spannung, ein paar Logikfehlern und zähen Momenten nicht zufrieden.

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Veröffentlicht am 31.01.2021

Wer bin ich wirklich?

Oktobernacht
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Die Protagonistin dieses Kriminalromans namens Hannah steht vor einem großen Durchbruch in ihrer Karriere. Sie darf endlich eine Talkshow mit politischen Inhalten übernehmen und ihre erste Livesendung ...

Die Protagonistin dieses Kriminalromans namens Hannah steht vor einem großen Durchbruch in ihrer Karriere. Sie darf endlich eine Talkshow mit politischen Inhalten übernehmen und ihre erste Livesendung findet zum Jubiläum der deutschen Einheit in Berlin statt. Parallel dazu stellt Hannah Nachforschungen auf. Wer ist sie wirklich? Dabei stößt sie auf ein großes Geheimnis, wodurch sie an ihrer Identität stark zweifelt. Deshalb ahnt sie nicht, dass sie ein Teil eines hinterhältigen Plan ist, der bald eskalieren wird. Was geschah wirklich vor 30 Jahren?

Mit „Oktobernacht“ lies ich mich in meinen ersten Kriminalroman, in dem die Wende zum Thema wird. Mit viel Neugier und Interesse stürzte ich mich in dieses Leseabenteuer und war gespannt, was mich erwarten wird. Da ich bei der Wiedervereinigung der BRD und DDR noch nicht auf der Welt war, fand ich die Zeitliste zu Beginn des Buches sehr hilfreich. Außerdem stellt sie eine gute Stütze dar, da die Handlung im Buch sich anhand der Zeitleiste orientiert. Mit Hannah begab ich mich als Leser in ein Netz voller Lügen und Tristheit. Ihre Identitätsfindung und Hilfslosigkeit werden durch den Autor hervorragend und authentisch dargestellt. Ich konnte mit Hannah mitfühlen, da es wirklich dem Autor gelungen ist, ihre Gefühle und Gedanken auf den Punkt zu bringen.

Handlungstechnisch konnte mich die Geschichte leider nicht packen. Auch wenn mir vorher bekannt war, dass die Politik einen großen Stellenwert in diesem Buch einnehmen wird, war es an manchen Stellen zu viel für mich. Aus diesem Grund hat die Spannung im Buch darunter gelitten. Außerdem störte es mich, dass in manchen Kapiteln die Szenen abrupt gewechselt haben, wodurch ich teilweise den Überblick in die Handlung verloren habe. Folglich war es für mich sehr anstrengend, dieses Buch zu lesen.

Dennoch fand ich sehr interessant, wie die Vergangenheit und der Einsatz der Medien im Buch zur Geltung kommen. Deswegen blieb ich am Ball dran und hab es zu Ende gelesen.

Schlussendlich kann ich sagen, dass der Kriminalroman „Oktobernacht“ hinsichtlich der Thematik und der Identitätsfindung sehr interessant erscheint. Dennoch tat ich mich mit dem Schreibstil sowie der mäßigen Spannung im Buch schwer.

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Veröffentlicht am 28.01.2021

Konsequenzen des Klimawandels

2,5 Grad - Morgen stirbt die Welt
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Nachdem mich der Thriller „Co2 – Welt ohne Morgen“ bezüglich der aktuellen Thematik des Klimawandels positiv überrascht hat, hatte ich Lust noch einen Thriller mit diesem brisantem Thema zu lesen. Und ...

Nachdem mich der Thriller „Co2 – Welt ohne Morgen“ bezüglich der aktuellen Thematik des Klimawandels positiv überrascht hat, hatte ich Lust noch einen Thriller mit diesem brisantem Thema zu lesen. Und so bin ich auf „2,5 Grad – Morgen stirbt die Welt“ gestoßen. In diesem Thriller kommt es zu einem drastischen Szenario. Es wird immer wärmer und die Gletscher in der Antarktis fangen an zu schmelzen. So geht auch die deutsche Forschungsstation auf der Antarktis unter. Vor Ort war auch der Glaziologe Jakob Richter, der seiner Freundin Leela geheime Dokumente über Großkonzerne, die den Klimawandel beschleunigen, geschickt hat. Leela nimmt den Kampf gegen die Mächtigen an. Eine junge Frau gegen Verschwörer, gegen das Überleben und gegen die Klimakatastrophe. Wie wird es enden?
Dem Autor gelingt es in diesem Buch ein sehr realistisches Szenario der Konsequenzen des Klimawandels darzustellen. In diesem Buch finden nicht nur extreme Wetterlagen ihren Platz. Auch der gesellschaftliche Strukturwandel rückt durch entstehende Gruppierungen o. Ä. in den Vordergrund. So ist man beim Lesen einfach geschockt, welche Auswirkungen den Menschen auf der Welt bei einem derartigen Setting wiederfahren. Besonders gut fand ich in diesem Thriller, dass man die Lage aus den verschiedenen Perspektiven einzelner Charaktere der Gruppierungen wahrnehmen konnte. Folglich hatte man die Möglichkeit die Beweggründe dieser Fraktionen besser zu verstehen. Dennoch muss ich ehrlich sagen, dass mir die Perspektive von Lenna am besten gefallen hat. Leena als Figur weist in ihren Handlungen einen klaren roten Faden auf. Man weiß, was sie genau erreichen möchte. Bei den anderen Perspektiven hatte ich eher das Gefühl, dass diese hinsichtlich des Themas ausgeschweift sind. Das Buch wurde mit einem interessanten Ende beendet.
Im Buch lag eigentlich eine gute Spannung vor, wenn man einzelne langatmige Kapitel ausblendet. Durch den flüssigen Schreibstil kam man jedoch durch die langweiligen Szenen recht schnell durch.
Leider muss ich sagen, dass dieser Thriller trotz eines realistischen Settings sowie einer tollen Protagonistin, viele Schwächen aufweist. Dazu zählt die konstante fehlende Spannung, eine Abschweifung von der Handlung bei manchen Perspektiven sowie langatmigen Momenten.

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Veröffentlicht am 27.01.2021

Ein Netz aus Lügen und Intrigen

Wer zuletzt lügt
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Fiona gehört in ihrem Umfeld sowie in ihrer Schule zu den Außenseiterinnen. Kurz bevor sie auf die Universität geht, lernt sie Trixie kennen. Trixie ist das komplette Gegenteil von Fiona, da sie nur auf ...

Fiona gehört in ihrem Umfeld sowie in ihrer Schule zu den Außenseiterinnen. Kurz bevor sie auf die Universität geht, lernt sie Trixie kennen. Trixie ist das komplette Gegenteil von Fiona, da sie nur auf Partys geht, durchgängig neue Outfits ausprobiert, ihre Haare neu stylt und durch die Nacht feiert. So verbringt Fiona nur noch Zeit mit Trixie und ordnet sich ihr vollkommen unter. Trotz einer intensiven Freundschaft merkt Fiona, dass sie Trixie nicht komplett durchschauen kann. Doch dann in einer Nacht verschwindet Trixie spurlos von einer Party. Es gibt einen angeblichen Zeugen, der beobachtet haben soll, dass Trixie im Meer ertrunken ist. Schnell geht man vom Selbstmord aus. Doch Fiona glaubt nicht daran und spekuliert, dass Trixie mit einem Jungen aus ihrer Schule untergetaucht ist. Sie stellt Nachforschungen auf und begibt sich in ein Netz voller Lügen und Intrigen. Was ist wahr, was ist falsch?

Mit dem Jugend-Psychothriller „Wer zuletzt lügt“ aus dem Carlsen Verlag begeben wir uns in ein Netz voller Lügen. An der Seite der Protagonistin namens Fiona lernen wir das Umfeld und ihre Lebensweise an der Schule kennen. Schnell merkt man als Leser, dass Fiona, aufgrund ihrer Position als Außenseiterin, ein geringes Selbstbewusstsein aufweist. Dementsprechend handelt sie auch so. Doch je tiefer sie Nachforschungen aufstellt, desto mehr nimmt man als Leser wahr, dass sie mutiger wurde. Diese Entwicklung hat mir gut gefallen.

In dieser Geschichte wird die Handlung in verschiedenen Zeitsträngen erzählt. Dadurch, dass diese nicht gekennzeichnet sind, kam es oft vor, dass ich durcheinanderkam. Dies beinträchtige meinen Lesefluss sehr. Nichtsdestotrotz konnte die Autorin mit einem flüssigen Schreibstil überzeugen. Da die Autorin den Ich-Schreibstil gewählt hat, erhalten wir einen Blick in die Gedankenwelt von Fiona. Sehr passend zu der Geschichte!

Als langjähriger Thrillerleser musste ich beim Lesen meine Erwartung ein bisschen runterschrauben. Das Lesealter für dieses Buch liegt bei 14 Jahren. Und dementsprechend sind die Spannung sowie das Setting aufgebaut. Persönlich fehlten mir die Twists bzw. ich empfand die Twists nicht als schockierend. Bitte nicht falsch verstehen. Für junge Leser ist das Buch optimal! Besonders durch die Themen die in diesem Buch angesprochen werden, können sich viele Jugendliche in diesem Alter mit dem ein oder anderen Charakter identifizieren. Ich tat mich leider damit schwer. Dennoch empfand ich die Auswahl der Charaktere als sehr passend und gut gewählt. Positiv zu bewerten wäre, die Vernetzung der einzelnen Charaktere untereinander. Diese war übersichtlich, da man die Beziehung zwischen den Figuren gut wahrnehmen konnte und Vermutungen über die Lösung des Falls aufstellen konnte. An manchen Stellen hätte ich mir gewünscht, dass die Autorin bei der Gestaltung der Charaktere mehr in die Tiefe gegangen wäre.

Als Fazit kann ich festhalten: Persönlich fand ich, dass der Thriller unter einer mittleren Spannung und schwachen Twists leidet. Dies ist einfach damit zu begründen, dass ich zurzeit sehr viel von Thrillern erwarte und die Messlatte sehr hoch ansetze. Dennoch finde ich, dass dieser Thriller für Jugendliche ein „Top-Titel“ sein kann, da die Möglichkeit besteht, dass sich Jugendliche in die Charaktere besser versetzen können. Außerdem ist das Buch für Neueinsteiger in diesem Alter sehr lobenswert, da es die Jugendliche an das Genre „Thriller“ langsam ranführen kann.

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Veröffentlicht am 26.01.2021

Alleine gegen alle

Der Solist
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Im Kriminalroman „Der Solist“ begeben wir uns ins Jahr 2017. Der Frankfurter Ermittler Neuhaus hat eine neue Berufsmöglichkeit vor sich, da er zur neu gegründeten Berliner Sondereinheit „Terrorabwehr“ ...

Im Kriminalroman „Der Solist“ begeben wir uns ins Jahr 2017. Der Frankfurter Ermittler Neuhaus hat eine neue Berufsmöglichkeit vor sich, da er zur neu gegründeten Berliner Sondereinheit „Terrorabwehr“ dazu stößt. Es ist der September und die Bundestagswahlen stehen an. Die Lage in Berlin ist dramatisch. Auch wenn Neuhaus Handeln auf seiner langjährigen Erfahrung basiert, nehmen ihn seine neuen Kollegen nicht ernst. Nur die Deutschtürkin Suna-Marie begegnet ihn mit Sympathien. Und wie aus dem Nichts ereignet sich eine Mordserie in Berlin, wo einzelne Menschen verschiedener Religionen einem oder mehreren Tätern zum Opfer fallen. Die Tatwaffe ist bei den Morden identisch. In was für einen Zusammenhang stehen die Fälle? Neuhaus, der Solist, muss alleine ermitteln.

Die bisherigen Kriminalromane, die ich gelesen habe, basierten immer auf einem Ermittlungsteam. Hier kommt es anders. Der Protagonist Neuhaus muss sich alleine durchkämpfen, wodurch der Bezug zum Titel schnell klar wird. Auch wenn er Suna-Marie zur Seite hat, muss er doch größtenteils die Ermittlungen alleine in die Hand nehmen.
Und es wird unangenehm. Verschiedene politische Themen werden angeschnitten und abseits Neuhaus Perspektive verfolgen wir in einem Nebenplot die Vorbereitungen eines Politikers, der die kurz vorher stattgefundenen Morde für seinen Wahlkampf nutzt. So geht es im Roman hin und her. Neuhaus als Ermittler hat mir im Großen und Ganzen gut gefallen. Auch wenn er eine introvertierte und manchmal schräge Seite offenbart, wirkt er trotzdem sympathisch. Schade fand ich, dass Suna-Marie als Neuhaus Partnerin sehr oberflächig dargestellt worden ist. Hier fehlte mir eindeutig der Tiefgang. Die Identität des Täters wurde im Roman recht schnell preisgegeben. Normalerweise habe ich damit kein Problem, jedoch empfand ich hier, dass dies einen kleinen Einfluss auf die Spannung hatte. Dennoch konnten gute Twists die Spannung wieder hochpushen. Leider freundete ich mich nicht mit dem Schreibstil an. Meiner Meinung ähnelte es mehr einem Bericht. Außerdem finde ich, dass man den Kriminalroman von der Länge her, viel länger schreiben konnte. So würde die Möglichkeit bestehen, dass man viel mehr in die Tiefe geht.

Insgesamt kann ich sagen, dass ich aus diesem Buch mit gemischten Gefühlen rausgehe. Einerseits ist es ein aktueller sowie politischer Kriminalroman mit einem sympathischen Ermittler. Anderseits störte mich der Schreibstil, die Kürze sowie die frühe Auslösung des Täters.

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