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Veröffentlicht am 22.08.2021

Naturschutz im Donau-Auenland

Dicke Biber
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Picos Mutter bekommt ein Sommerhaus an einem Donau-Altarm geschenkt. Außer ihm ist die ganze Familie begeistert, denn nun fällt der Urlaub am Mittelmeer flach, auf den er sich schon gefreut hatte. Nach ...

Picos Mutter bekommt ein Sommerhaus an einem Donau-Altarm geschenkt. Außer ihm ist die ganze Familie begeistert, denn nun fällt der Urlaub am Mittelmeer flach, auf den er sich schon gefreut hatte. Nach und nach lässt sich Pico auf die Natur und neue Freunde ein und erfährt, welche unterschiedliche Einstellung Menschen zum Artenschutz haben und wie wichtig es ist, die Tiere zu schützen. Als Flumy, das Bibermännchen, erschossen aufgefunden wird, ist das Entsetzen groß.

Das Buch liest sich einfach weg. Die Erlebnisse und Gedanken von Pico werden gut beschrieben. Es sind viele ruhige Passagen enthalten in dem einfach erzählt wird. Dabei wird es nicht langweilig. Dafür sorgt auch der (österreichisch gefärbte) Humor, der immer wieder durchkommt, wenn z. B. die Eigenarten seiner Eltern beschrieben werden. Der ein oder andere Ausdruck, der verwendet wird, ist auch typisch für Österreich, was ich sympathisch finde und auch einfach authentisch wirkt. Das Thema Naturschutz, um den sich die Geschichte dreht, wird ohne erhobenen Zeigefinger behandelt. Das Buch trägt auch der heutigen Zeit Rechnung, in dem einige Abschnitte eingefügt sind, in denen Pico mit seinen Freunden per Handy chattet. Das einzig verfügbare Internet-Instrumentarium, welches er dort im Sommerurlaub nutzen kann.

Ich finde das Buch für Kinder ab 10 Jahren zum Selberlesen geeignet. Die bunten Illustrationen sind ansprechend und im Stil wie das farbenfrohe Cover gehalten. Auch ein Erwachsener kann durchaus Freude an dem Buch haben. Als Krimi würde ich es jedoch eher nicht bezeichnen.

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Veröffentlicht am 18.08.2021

Schatten der Vergangenheit

Die Verlorenen
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10 Jahre, nachdem der Kontakt abgebrochen ist, nimmt Gavin, ein ehemaliger Freund, Kontakt mit Jonah Colley, Polizist einer Spezialeinheit, auf und bewegt ihn zu einem nächtlichen Treffen am Slaughter ...

10 Jahre, nachdem der Kontakt abgebrochen ist, nimmt Gavin, ein ehemaliger Freund, Kontakt mit Jonah Colley, Polizist einer Spezialeinheit, auf und bewegt ihn zu einem nächtlichen Treffen am Slaughter Quay. Für Jonah beginnt damit ein Albtraum, den ihn physisch wie auch psychisch an seine Grenzen bringt und in dessen Verlauf er unter Mordverdacht gerät.

Der Auftakt zu einer neuen Thrillerserie von Simon Beckett führt uns zunächst in einen Teil der Lebensgeschichte von Jonah Colley ein, mit alten Traumata, die er erlebte und glaubte größtenteils überwunden zu haben. Wechselt zu Beginn noch der Handlungsstrang aus dem heute bis zu dem Zeitpunkt vor 10 Jahren, so ist dies notwendig, um die Hintergründe zu verstehen. Jonah wirkte auf mich als ein Polizist, der an und für sich lieber gerne im Team arbeitet, aber durch die Geschichte dazu gezwungen wird, als Einzelgänger zu agieren. Die Story ist von Beginn an spannend, dramatisch und wartet mit vielen unerwarteten Plots auf. Vor allem ist sie gut erzählt. Der Leser erfährt auch viel von den Gedanken, die Jonah bewegen. Das nimmt zeitweise das Tempo aus der Geschichte, ist aber stimmig. Jonah macht Fehler, die ihm normalerweise nicht unterlaufen würden, wäre er nicht so persönlich involviert. Ein sympathischer Anti-Held, mit dem man mitleidet.

Das Ende kommt mit einer unerwarteten Wendung, ein packender Abschluss eines soliden Thrillers, der Lust auf den Folgeband macht.

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Veröffentlicht am 04.08.2021

Kunst wird zur Obsession

Fälschung à la Provence
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Eingebettet in die faszinierende Landschaft der Provence, mit dem besonderen Licht, welches viele Maler inspiriert hat, spielt passenderweise dieser Krimi. Es geht um Kunstfälscher und solche, die es nicht ...

Eingebettet in die faszinierende Landschaft der Provence, mit dem besonderen Licht, welches viele Maler inspiriert hat, spielt passenderweise dieser Krimi. Es geht um Kunstfälscher und solche, die es nicht sein wollen, um von der Kunst besessene Sammler und um gierige Menschen. Mit dem Tod einer Kunsthistorikerin beginnt ein, über weite Strecken, spannender Krimi mit unerwarteten Wendungen.

In den Roman kommt man gut rein, ich kannte zuvor nur den ersten Band, hatte aber schnell die Protagonisten wieder parat. Das Buch kann man auch unabhängig von den vorhergehenden Romanen lesen, der Kriminalfall ist abgeschlossen. Und die Entwicklungen und Zusammenhänge innerhalb des Privatlebens von Pascal und Audrey, der beiden Ermittler, erschließen sich beiläufig. Auch die etwas ruhigeren Abschnitte punkten, sei es durch die Landschaftsbeschreibungen, die genussvollen Passagen oder auch die Gedanken, die Pascal bewegen und ausdrücken, was ihn antreibt.

Eine schöne und spannende Sommerlektüre, die einen von der Provence träumen lässt.

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Veröffentlicht am 02.08.2021

Ein Buch mit hohem Spaßfaktor

Dru & Detective
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Dru(sus) und Detective sind zwei tierische Spürnasen, die erst lernen, dass so etwas wie Zusammenarbeit zwischen Katz‘ und Hund funktionieren kann. Dru lebt bei einer Schriftstellerin, lässt sich gerne ...

Dru(sus) und Detective sind zwei tierische Spürnasen, die erst lernen, dass so etwas wie Zusammenarbeit zwischen Katz‘ und Hund funktionieren kann. Dru lebt bei einer Schriftstellerin, lässt sich gerne verwöhnen und genießt die Aussicht der unterschiedlichen Fenster-Perspektiven, die ihm ein abwechslungsreiches Vogel-TV bieten. Sein Wohlfühlmodus wird jäh gestört, als die Spaniel-Hündin Detective vorübergehend ins Haus aufgenommen wird. Dann wird die Leiche einer jungen Frau, die schon 14 Monate als vermisst galt, aufgefunden. Dies ist der Ausgangspunkt für den Kriminalfall, mit einem durchaus dramatischen Hintergrund, der weite Kreise zieht. Neben der ermittelnden Polizei packt das ungleiche Gespann der Ehrgeiz, seinen Beitrag zum Ermittlungserfolg zu leisten. Mehr will ich von der Geschichte nicht verraten.
Die Lektüre hat großen Spaß gemacht, die Dialoge zwischen den Tieren sind witzig und auch mit einer Prise Dialekt gewürzt. Die unterschiedlichen tierischen als auch menschlichen Charaktere werden passend beschrieben, einige sind liebenswert, andere nur überdreht oder sogar unsympathisch, bis hin zu unerträglich. Ein guter Mix für ein unterhaltsames Buch. Mir hat es gut gefallen, dass in diesem Krimi den zwei tierischen Ermittlern eine Rolle zugedacht war, die mitentscheidend, aber auch realistisch schien, d.h. den Menschen Indizien liefern und sie dann schlussfolgern lassen.
Ich fand den Schreibstil gelungen und abwechslungsreich. Die Geschichte hat sich mir gut erschlossen, meine Vermutung zwischendrin hinsichtlich der Motivlage hatte sich bestätigt und war nachvollziehbar. Insgesamt ein tierischer Krimi der besseren Art und der mit den teils sarkastischen, teils lustigen Passagen gut unterhält. Den Folgeband werde ich mir auch zulegen. Leseempfehlung von mir!

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Veröffentlicht am 17.07.2021

Humorvoll verpackte Familiengeschichte, durchaus mit Tiefgang

Erben wollen sie alle
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Ein humorvolles Buch über Familie, das Älterwerden, sich verlieben, sich erinnern, Wünsche und Träume.

Bianca wird 75 Jahre alt, lebt auf Mallorca in einem tollen Haus und überlegt, wie sie den Rest ihres ...

Ein humorvolles Buch über Familie, das Älterwerden, sich verlieben, sich erinnern, Wünsche und Träume.

Bianca wird 75 Jahre alt, lebt auf Mallorca in einem tollen Haus und überlegt, wie sie den Rest ihres Lebens, gemeinsam mit ihrer neuen Liebe, gestalten möchte. Alles verkaufen und die Welt entdecken? Wenn da nur nicht die erwachsenen Kinder wären, die Angst um ihr Erbe haben. Gut, dass es auch noch Enkeltochter Luisa gibt.

In die Geschichte kommt man gut rein, stilistisch liest es sich gut und die Gedanken der Hauptprotagonistin in ein Tagebuch zu packen ist gelungen und hebt sich dadurch erkennbar von dem Handlungsfaden ab. Mir hat es so gefallen. Die Charaktere – mit all ihren Stärken und Schwächen - und deren Entwicklung im Laufe des fortschreitenden Romans sind mit ihren persönlichen Unterschieden treffend beschrieben. An der ein oder anderen Stelle habe ich etwas Tiefe vermisst, aber da müsste ich spoilern, um es auszuführen.

Die auf Mallorca angesiedelte Familiengeschichte bietet gute Unterhaltung und Stoff zum Nachdenken. Tessa Henning gelingt es, das schwierige Thema Demenz so in die Geschichte einzubinden, dass es den Unterhaltungswert nicht schmälert, sondern die Handlung bereichert. Dazu kommen noch die Beschreibung der wunderschönen Landschaft rund um Sóller, das macht Lust zum Verreisen. Empfehlenswerte Sommerlektüre.

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