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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.07.2022

Humorig und dramatisch zugleich

Richter morden besser
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Ein ursprünglich hoch-idealistischer Richter, der nach vielen Jahren Dienstzeit mit seinen Mitteln einen kreativen Weg findet, um für Gerechtigkeit zu sorgen, so wie er sie versteht. Auf diesem Weg schafft ...

Ein ursprünglich hoch-idealistischer Richter, der nach vielen Jahren Dienstzeit mit seinen Mitteln einen kreativen Weg findet, um für Gerechtigkeit zu sorgen, so wie er sie versteht. Auf diesem Weg schafft er es auch, seine Familie zu schützen.
Richter Siggi Bruckmanns Gedankenwelt bringt einen zum Schmunzeln. Seine Gedanken spricht er in den seltensten Fällen aus, dieser Gegensatz macht einen Teil des Reizes dieses Romans aus. Ein zynischer Blick auf die Gerichtsbarkeit und die Politik, in der eine Hand die andere wäscht und dabei die Justiz handlungsunfähig macht, rundet die Story ab. Das Buch liest sich überwiegend launig. Die Charaktere kann man sich gut vorstellen, sowohl Siggis Freunde im Gericht als auch die Kriminellen, die auf einer breiten Skala von Mitläufer bis zum machtbesessenen Sadisten rangieren.
Nicht jede Seite liest sich locker, vor allem wenn Gewalt im Spiel ist. Ohne diese Szenen würde die Geschichte jedoch nicht funktionieren. Insgesamt war das Buch gut zu lesen und hat unterhalten, wahrscheinlich ist manches überzeichnet, etwas Fakt und etwas Fiction, das hat für mich so gepasst.

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Veröffentlicht am 21.07.2022

Krimi und interessante Geschichtsstunde

Tiergarten Blues
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Kommissar Peter Kappe ermittelt im Berlin des Jahres 1980 in einem Fall, der mit dem Auffinden einer abgehakten Hand beginnt und zu einem Mord führt, der in Zusammenhang mit den Bausünden bei der Konstruktion ...

Kommissar Peter Kappe ermittelt im Berlin des Jahres 1980 in einem Fall, der mit dem Auffinden einer abgehakten Hand beginnt und zu einem Mord führt, der in Zusammenhang mit den Bausünden bei der Konstruktion der Kongresshalle steht. Der „Blues“ im Titel steht auch zu Recht, denn Blues-Musik spielt in der Rahmenhandlung auch eine Rolle.
Diese Krimireihe war mir neu und ich war neugierig darauf, wie es gelingt die zeitgeschichtlichen Fakten, eingebunden in einen Kriminalfall, so zu präsentieren, dass kein langweiliges Geschichtsbuch daraus entsteht. Zu Beginn kam mir der Roman eher wie eine Dokumentation vor, die sich jedoch gut las. Ich fand dabei die Darstellung der Lebensumstände in Ost- und Westberlin gelungen. Für mich ist die Balance gelungen, ich fand es gut verflochten und ausgewogen, das damalige Berlin wird präsent.
Im Verlauf der Geschichte gewinnen die Protagonisten auch an Kontur und neben den zeitbezogenen Einlassungen steht dann auch der Kriminalfall im Vordergrund. Von den breit gestreuten Charakteren – mit Ecken und Kanten – bekommen Kappes und Rosi besondere Sympathiepunkte von mir. Auf den Kriminalfall konnte ich mich gut einlassen und kam als Leserin dann auch „näher“ an die handelnden Personen ran. Der Showdown war mir etwas zu kurz ausgefallen, da hatte ich beim Lesen das Gefühl, als wenn das Manuskript eine bestimmte Länge nicht überschreiten darf, wirkte auf mich etwas gehetzt. Das führt auch dazu, dass ich keine volle Punktzahl vergebe.
Insgesamt habe ich mich unterhalten gefühlt und konnte mir einige zeitgeschichtliche Hintergründe auch wieder ins Gedächtnis rufen. Gut finde ich am Ende auch die Hinweise zu Fakten und Vision. Empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 24.06.2022

Es brennt in Providence

City on Fire
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City on Fire ist der Start einer Trilogie um Danny Ryan, dessen Familie und Freunde innerhalb der beiden Mafia-Clans italienisch- und irischstämmiger „Familien“. Die Geschichte beginnt 1986 auf Rhode Island, ...

City on Fire ist der Start einer Trilogie um Danny Ryan, dessen Familie und Freunde innerhalb der beiden Mafia-Clans italienisch- und irischstämmiger „Familien“. Die Geschichte beginnt 1986 auf Rhode Island, da ist Dannys Welt noch in Ordnung. Nach dem grausamen Tod seines besten Freundes und Schwagers Pat findet sich Danny dann in einer Rolle innerhalb des irischen Clans wieder, die er so nicht gewollt hatte.
Dan Winslow versteht es, die Geschichte so zu erzählen, dass man in ihren Bann gezogen wird. Die familiären und freundschaftlichen Bande werden klar beleuchtet, die Charaktere gut beschrieben. Der Wandel von Freund zu Feind erfolgt allmählich, ausgelöst durch eine moderne Helena. Ich hatte keine Probleme, den unterschiedlichen Protagonisten zu folgen. Durch Winslows Erzählkraft werden auch grausame Szenen noch gut lesbar und verfolgen einen nicht. Für mich eine spannende, mafiatypische Geschichte, die das Potential für eine Verfilmung hat. Ich habe das Buch gerne gelesen, auch wenn einige Passagen dazwischen etwas gestraffter hätten sein können. Ein geradliniges Buch, das Erwartungen an die Folgeromane weckt.

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Veröffentlicht am 06.04.2022

Interessant und gut lesbar

It's My Life
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Die Musik von Jon Bon Jovi und seiner Band kenne ich erst seit Beginn der 90er Jahre und habe sie schnell lieben gelernt. Frisch verliebt hatte es mir damals besonders „Bed of Roses“ angetan. Im Urlaub ...

Die Musik von Jon Bon Jovi und seiner Band kenne ich erst seit Beginn der 90er Jahre und habe sie schnell lieben gelernt. Frisch verliebt hatte es mir damals besonders „Bed of Roses“ angetan. Im Urlaub hatten mein Mann und ich immer einen Stapel CDs dabei, so wurden die Abende in Südfrankreich, begleitet zu seiner Musik, zu einem bis heute unvergessenem Erlebnis. Die Musik haben wir noch immer dabei, allerdings als mp3.
Von daher war ich gespannt auf diese Biographie, zumal mir der Autor Jürgen Seibold von seinen Krimis her bekannt ist und ich seinen Schreibstil mag. Ich habe das Buch nicht am Stück gelesen, immer einige Kapitel und damit ungefähr einen Lebensabschnitt nach dem anderen. Dafür hat es sich auch gut geeignet und es wurde überhaupt nicht langweilig. Besonders die frühen Jahre mit seinen ersten Schritten hin zum Rockstar, seine Bewunderung für Bruce Springsteen (den ich mit seiner Musik auch sehr mag), hat mir gut gefallen und mich auch teils amüsiert. Die Fotos in der Buchmitte sind gut ausgewählt.
Wahrscheinlich hatte mir die erste Hälfte des Buches deswegen besser gefallen, da ich von der Zeit auch nicht viel von der Person Jon Bon Jovi wusste. Die letzteren Jahre hat man – da man sich mit ihm und seiner Musik automatisch mehr beschäftigt hatte - viel mehr mitbekommen. Ein paar Geschichtchen und Anekdoten mehr von der Welter „hinter den Kulissen“ wären schön gewesen.
Auf jeden Fall fand ich das Buch lesenswert, Jon Bon Jovi ist eine interessante und facettenreiche Persönlichkeit und er strahlt viel Menschlichkeit und Hingabe aus, das bringt der Autor auch gut im Buch rüber. Empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 30.03.2022

Rotzfrech und witzig

Die schlimmste Klasse der Welt (Band 1)
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Diese Klasse hält zusammen, egal was passiert! 24 eigenwillige Schülerinnen und Schüler und ein Kater, über dessen Herkunft so manche unheimliche Geschichte kursiert. Wenn es auch einzelne Schüler (und ...

Diese Klasse hält zusammen, egal was passiert! 24 eigenwillige Schülerinnen und Schüler und ein Kater, über dessen Herkunft so manche unheimliche Geschichte kursiert. Wenn es auch einzelne Schüler (und auch Lehrer) vor ihm gruselt, zeigt sich, dass Kater Bürste eine gewisse Seelenverwandtschaft mit der Klasse verbindet.
Das Buch von Juma Kliebenstein erzählt 6 Geschichten aus dem Alltag der angeblich schlimmsten Klasse der Welt. Und das ist witzig verpackt, gut geschrieben - und auf keinen Fall zur Nachahmung empfohlen. Aber Kinder kommen halt manchmal auf unterschiedlich geniale Ideen. Das wird hier überzeichnet dargestellt, macht dadurch gerade den Lesespaß aus. Ich denke, dass die lesenden Kinder das auch trennen können. Die Gedankengänge des Katers haben mir gut gefallen. Dass unterschiedliche Schriftbilder für die Geschichte, für Bürstes Gedanken und die Klassenbucheinträge verwendet wurden, trägt zur guten Lesbarkeit bei. Dazu die gelungenen Illustrationen von Falk Holzapfel, der es versteht, den einzelnen Charakteren in den Zeichnungen Ausdruck zu verleihen. Was neben den witzigen Geschichten hängenbleibt, ist der tolle Zusammenhalt in der Klasse. Ich würde mich über eine Fortsetzung, vielleicht auf einer Klassenfahrt, freuen. Wenn sich dann Lehrerin und Lehrer finden, die mit dieser Klasse auf Klassenfahrt gehen würden.

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