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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.12.2018

Mittelmäßig

All die schönen Tage
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Julia Kaufhold hat als Lektorin Erfahrung mit dem literarischen Geschäft - dennoch ist ihr Debüt "All die schönen Tage" ein eher mittelmäßiger Frauen-Roman geworden. Die Beschreibung des Buches durch den ...

Julia Kaufhold hat als Lektorin Erfahrung mit dem literarischen Geschäft - dennoch ist ihr Debüt "All die schönen Tage" ein eher mittelmäßiger Frauen-Roman geworden. Die Beschreibung des Buches durch den Verlag macht durchaus neugierig, das Cover ist gelungen, der Schöne-Tage-Kasten eine nette Idee. Leider spielt letzter im Roman kaum eine Rolle. Überhaupt ist die Handlung eher zäh und lang gezogen - es passiert nicht allzu viel auf den 425 Seiten, erst recht nichts wirklich überraschendes oder spannendes. So dümpelt die Handlung rund um die farblos bleibende Ärztin Stella vor sich hin, bis es dann erwartbar endet. Am spannensten im ganzen Buch war der Nebenschauplatz des portugiesischen Cafés mit seinen sympathischen Betreibern.
Schade - Potenzial ist bei der Autorin vorhanden, aber die Umsetzung ist noch stark ausbaufähig.

Veröffentlicht am 07.03.2023

Nicht überzeugend

Frankie
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Michael Köhlmeier erzählt die Geschichte des 14-jährigen Franks und seines Großvaters. Der Großvater kommt frisch aus dem Gefängnis, soll wohl geheimnisvoll bis unheimlich sein, was auf mich aber nicht ...

Michael Köhlmeier erzählt die Geschichte des 14-jährigen Franks und seines Großvaters. Der Großvater kommt frisch aus dem Gefängnis, soll wohl geheimnisvoll bis unheimlich sein, was auf mich aber nicht wirklich wirkte. Frank, im besten Teenageralter, benimmt sich erwachsener (schon fast boomermäßig) als die Erwachsenen. Nachdem ich schon Probleme hatte, den Großvater ernst zu nehmen, fiel es mir bei Frank durch dieses Verhalten noch schwerer. Zwei so ungewöhnliche Figuren könnten auch eine tolle Geschichte ergeben - leider haben sie mich aber nur gelangweilt. Schade.
Für mich keine Coming-of-Age- und auch keine Familiengeschichte. Die Handlung ist überschaubar und dadurch, dass das Buch mich auch nicht anderweitig gefesselt hat, zieht es sich insgesamt leider ziemlich. Sprachlich sehr österreichisch, für mich etwas ungewohnt, aber doch gut lesbar.
Insgesamt konnte das Buch mich nicht abholen - ich hoffe andere Leser*innen können mehr aus der Lektüre ziehen, aber ich persönlich würde es nicht weiter empfehlen.

Veröffentlicht am 09.01.2023

Weder Spannung noch Tiefgang

Happy New Year – Zwei Familien, ein Albtraum
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Auch wenn die Beschreibung und das Cover von Malin Stehns "Happy New Year" genauso gut einen Thriller ankündigen könnten, handelt es sich (wie vom Verlag aufs Cover gedruckt) um einen Roman mit weniger ...

Auch wenn die Beschreibung und das Cover von Malin Stehns "Happy New Year" genauso gut einen Thriller ankündigen könnten, handelt es sich (wie vom Verlag aufs Cover gedruckt) um einen Roman mit weniger Spannung als in einem Thriller. Die Geschichte wird im Wechsel von drei der erwachsenen Hauptfiguren erzählt, die mir durch ihr größtenteils selbstfixiertes Gejammer im Laufe des Buches immer unsympathischer wurden. Das ist an sich ok und ja auch durchaus ehrlicher und spannender, als wenn alle nur nett wären, aber irgendwann war es halt eintönig und die Figuren auch etwas nervig. Auch dadurch zieht sich die Geschichte bis zum etwas kruden Ende ziemlich in die Länge. Die Auflösung kommt dann aus dem Nichts, was ich immer enttäuschend finde, wenn man vorher miträtselt, und umfasst zudem sehr sehr dezente Andeutungen, ob nicht doch mehr dahinter steckt. Dieses Ende war das i-Tüpfelchen, dass mich das Buch ziemlich unzufrieden zurücklässt. Weder ist dieses Buch spannend, noch geht es tiefer auf die oberflächlich angerissenen Themen wie Drogenkonsum, Untreue etc. ein - von mir deshalb leider keine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 26.10.2022

Nicht meins

Ein Sommer in Niendorf
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Heinz Strunk lässt mich mal wieder ratlos zurück: ist das jetzt große Literatur oder cringe? Vielleicht ja auch beides. Der absolut unsympathische Protagonist urlaubt in Niendorf an der Ostsee und will ...

Heinz Strunk lässt mich mal wieder ratlos zurück: ist das jetzt große Literatur oder cringe? Vielleicht ja auch beides. Der absolut unsympathische Protagonist urlaubt in Niendorf an der Ostsee und will dort seine Familiengeschichte aufschreiben. Insgesamt passiert wenig handfestes in diesem Roman, in dem der Protagonist sich selbst leid tut, säuft und die Lesenden an seinen Gedanken über die Welt und seine Mitmenschen, auf die er durchweg mit arroganter Verachtung schaut, teilhaben lässt.
Mich hat das leider weder auf eine literarisch wertvolle noch auf eine bitter-bös-witzige Art packen können.

Veröffentlicht am 21.02.2022

Enttäuschend

Das verschlossene Zimmer
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Mich hat dieses Buch unter anderem angesprochen, weil es im schönen Krakau spielt und damit ja auch explizit geworben wird. Die Stadt spielt aber nur eine Nebenrolle und gewinnt nicht an Farbe oder Leben. ...

Mich hat dieses Buch unter anderem angesprochen, weil es im schönen Krakau spielt und damit ja auch explizit geworben wird. Die Stadt spielt aber nur eine Nebenrolle und gewinnt nicht an Farbe oder Leben. Da hätte man mehr draus machen können. Das trifft auch auf die Charaktere (insbesondere Marie) zu, die ich blass bis unglaubwürdig fand. Letzteres auch in der Umgangsweise miteinander, die einfach hölzern und unrealistisch ist. Aus diesen Zutaten ergibt sich dann logischerweise auch eine insgesamt eher unglaubwürdige, in manchen Details fast hanebüchene Geschichte.
Der spätere Papst JPII als Nebenfigur – überflüssig bis grenzwertig in dieser ansonsten ja völlig fiktiven Geschichte.
Die Auflösung des großen Geheimnisses um die Mutter war für mich ehrlich gesagt schon im ersten Drittel absehbar, also wenig überraschend.
Es wurden insgesamt einige interessante Themen angeschnitten, denen das Buch dann aber leider nicht gerecht wurde (das jetzt auszuführen wären Spoiler). Dabei hatte die Handlung auch noch Längen. Die eigentliche Story hätte man auch schneller erzählen können.

Zudem sprachlich auf eher niedrigem Niveau. Kann man vielleicht so akzeptieren, aber etwas mehr Sorgfalt bei der einheitlichen Schreibweise von Namen sollte schon drin sein (Wojtyła/Wojtila - Dominik/Dominique).