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Veröffentlicht am 18.03.2024

Wunderbarer Abschluss für eine Reihe, die in Erinnerung bleiben wird.

Psyche: Verdammt frei
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„𝐏𝐬𝐲𝐜𝐡𝐞“ – eine Geschichte über Entführung, Misshandlung und Missbrauch, eine Liebe, die keine war.

Lucia Herbst erzählt eine der romantischsten Mythen aus der Perspektive jener Frau, die Wahl, Freiheit ...

„𝐏𝐬𝐲𝐜𝐡𝐞“ – eine Geschichte über Entführung, Misshandlung und Missbrauch, eine Liebe, die keine war.

Lucia Herbst erzählt eine der romantischsten Mythen aus der Perspektive jener Frau, die Wahl, Freiheit und Selbstbestimmung beraubt wurde. Eingesperrt und isoliert. Klein gehalten.
Eros – sich dessen bewusst, dass ihm die größte, zerstörerischste Kraft inneliegt – manipuliert, belügt, tötet, zwingt. Aus Egoismus, Eifersucht, Missgunst. Einer falschen Interpretation von Liebe, grausamen Vorbildern folgend.
Doch nachdem Medusa Anklage erhob, Persephone gegen ihre Ketten rebellierte, die Götter verschiedener Pantheons in Aufruhr sind, in Wandel gerieten, ist auch Psyche nicht davor geweiht, ihre Augen zu öffnen, ihren Blick nach innen zu richten, Erinnerungen zuzulassen und die Wahrheit zu akzeptieren…

Im letzten Band der „Greek Goddesses“-Reihe erwarten uns erneut eine Fülle verschiedener Gottheiten und Elemente der Mythologie. Wir treffen bekannte Figuren und ergründen neue Verbindungen. Integriert wurden auch hier wieder weitreichende, tiefschürfende Botschaften – nicht nur für Opfer relevante, sondern auch für Täter und Rechtsprechung. Unterschwellig fließen Kritiken ein, die nicht treffender sein könnten.

»𝚁𝚎𝚌𝚑𝚝𝚜𝚙𝚛𝚎𝚌𝚑𝚞𝚗𝚐 𝚜𝚘𝚕𝚕𝚝𝚎 𝚗𝚒𝚌𝚑𝚝 𝚍𝚊𝚣𝚞 𝚖𝚒𝚜𝚜𝚋𝚛𝚊𝚞𝚌𝚑𝚝 𝚠𝚎𝚛𝚍𝚎𝚗,
𝚞𝚖 𝚗𝚎𝚞𝚎 𝙾𝚙𝚏𝚎𝚛 𝚣𝚞 𝚜𝚌𝚑𝚊𝚏𝚏𝚎𝚗.«

Psyche arbeitet im Auftrag der »Universellen Götterorganisation« mit den Angeklagten, respektvoll und intensiv. Nicht mit dem Ziel der Bloßstellung, der Strafe, sondern mit der Objektivität, die der Umgang mit gefährlichen Straftätern benötigt, bestenfalls mit der Intention einer Resozialisierung. Innerhalb von Psyches zeitaufwendiger Analyse lässt Lucia verschiedene Täterpersönlichkeiten aufleben, gibt vor allem Athene eine berührende, nicht aber entschuldigende Basis. Die Autorin spricht deutlich aus, dass Vergebung nicht essenziell ist, um loszulassen; zeigt erneut, in welch scham- und schuldbehafteten Gedankengängen sich Opfer zu leicht verlieren.

»𝙵ü𝚛 𝚍𝚎𝚗 𝚎𝚒𝚐𝚎𝚗𝚎𝚗 𝚂𝚎𝚎𝚕𝚎𝚗𝚏𝚛𝚒𝚎𝚍𝚎𝚗 𝚖𝚞𝚜𝚜 𝚖𝚊𝚗 𝚗𝚒𝚌𝚑𝚝 𝚣𝚠𝚊𝚗𝚐𝚜𝚕ä𝚞𝚏𝚒𝚐 𝚟𝚎𝚛𝚐𝚎𝚋𝚎𝚗, 𝚜𝚘𝚗𝚍𝚎𝚛𝚗 𝚗𝚞𝚛 𝚕𝚘𝚜𝚕𝚊𝚜𝚜𝚎𝚗.«

Abgesehen der sensiblen Inhalte ist dieser Roman voll von Action und Wendungen, Freundschaft und Zusammenhalt; logisch aufgebaut, durchdacht und merklich recherchiert. Götter, die wir bereits trafen, überraschen mit Einsicht und Sinneswandel, berühren mit Reue. Während andere selbst den kleinsten Funken Respekt endgültig verlieren. Handlungsorte, wie die Unterwelt oder der Olymp, waren detailreich ausgeschmückt, die Stärke, die Geschehen und Entwicklungen inneliegt, ergreifend.

„𝐏𝐬𝐲𝐜𝐡𝐞. 𝐕𝐞𝐫𝐝𝐚𝐦𝐦𝐭 𝐟𝐫𝐞𝐢.“ ist angefüllt mit Mut und traurigen Wahrheiten, mit Erkenntnissen und aufrüttelnden Ereignissen, aber auch mit Humor und der, mit Mythologie einhergehenden, Faszination.
Rückblenden aus Psyches Dasein füllen Lücken, beleuchten die bekannte Sage über jene fälschliche, toxische Liebe – jene Gefangenschaft – neu. Die Autorin weckt Verständnis und Mitgefühl, aber auch Wut.
Herbst erzählt feinfühlig und malerisch, ohne die Härte, die den hier zu findenden Beziehungen innewohnt, zu verschleiern, beschreibt authentisch ungesunde Verhaltens- und Denkmuster. Erreicht mit ihren Worten den Teil Betroffener, der taub ist, und deutet auf Möglichkeiten, um, wie Medusa, Psyche und Persephone, aufzustehen, für etwas einzustehen, das unablässig ist, um zu leben: für sich selbst.

Liebe ist weder Zwang noch Gewalt, weder Angst noch Abhängigkeit.
Mein größter Dank geht an Lucia Herbst für ihre drei großartigen, erinnerungswürdigen Romane, für die Wichtigkeit ihrer Worte, für das Verständnis.

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Veröffentlicht am 21.02.2024

Absolut großartiger Auftakt.

Die Melodie der Wünsche
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𝐃𝐢𝐞 𝐌𝐞𝐥𝐨𝐝𝐢𝐞 𝐝𝐞𝐫 𝐖𝐮𝐞𝐧𝐬𝐜𝐡𝐞
— 𝚖𝚊𝚐𝚒𝚜𝚌𝚑, 𝚖𝚊𝚕𝚎𝚛𝚒𝚜𝚌𝚑 𝚞𝚗𝚍 𝚖𝚒𝚝𝚛𝚎𝚒ß𝚎𝚗𝚍.

Mit ihrer großartigen Reihe „The Curse of …“ konnte mich Anne Herzel begeistern. Doch gelingt ihr das erneut?

„𝐁𝐚𝐫𝐝𝐞𝐧𝐬𝐩𝐢𝐞𝐥“: ein starker ...

𝐃𝐢𝐞 𝐌𝐞𝐥𝐨𝐝𝐢𝐞 𝐝𝐞𝐫 𝐖𝐮𝐞𝐧𝐬𝐜𝐡𝐞
— 𝚖𝚊𝚐𝚒𝚜𝚌𝚑, 𝚖𝚊𝚕𝚎𝚛𝚒𝚜𝚌𝚑 𝚞𝚗𝚍 𝚖𝚒𝚝𝚛𝚎𝚒ß𝚎𝚗𝚍.

Mit ihrer großartigen Reihe „The Curse of …“ konnte mich Anne Herzel begeistern. Doch gelingt ihr das erneut?

„𝐁𝐚𝐫𝐝𝐞𝐧𝐬𝐩𝐢𝐞𝐥“: ein starker Auftakt für eine magisch-aufregende Trilogie, in der neben einem gleichermaßen malerischen wie trostlosen Setting, alltäglichen Ungerechtigkeiten auch wundersame Gegeben- und Wesenheiten warten. Zwischenmenschliche Romantik verschwindet hinter Abenteuern, schlagfertigen Dialogen, Humor und Spannung. Diversität und Queerness fließen als Normalität stimmig in den Verlauf, Abneigung und Misstrauen werden langsam durch Zuneigung und Zusammenhalt ersetzt, während aus einem ungemütlichen Zwang echte Freundschaft wächst.
„Die Melodie der Wünsche“ basiert auf einem einfallsreichen Worldbuilding und einem interessanten Magiesystem. Was die Autorin hier erschaffen hat, sprüht vor Charme und Leidenschaft, getoppt mit einem kritischen Blick auf (unsere) Gesellschaft regt Rizsettes Geschichte zum Nachdenken an.

Trotz kargen Landschaften, bestehender Armut, Hass und Angst in jeder Wiese ist dieser Roman so bunt, wie das Leben selbst, ein anmutiges historisches Flair trifft auf harte Realität. Dazu stimmig ist der Kontrast, den die gehobene, höfliche Ausdrucksweise der FederträgerInnen mit jener ruppigen von Schwertarmen bildet.

Konfrontiert mit bisher unsichtbarer Tristesse, Intrigen aus höchsten Rängen und tiefer Einsamkeit, sehend, wie Welten kollidieren, Vorurteile aufeinander prallen, muss die Bardenschülerin, zum ersten Mal ohne Meister, herausfinden, wer sie ist und sein will. Es braucht Monate an der Seite der Fremden, mehrere Anschläge, Monster und ein scheinbar nie endender Strom aus Lügen, bis die bittere Realität in Rizettes Bewusstsein dringt und ihr vor Augen führt, wofür es sich wirklich zu kämpfen lohnt. Dass sie mehr ist, als eine Bestimmung.
Im Angesicht der Ungewissheit wird Vertrauen für sie zum kostbarsten Gut.

Neben Rizsette – die an der Seite potenzieller Feinde eine beeindruckende, innerliche Veränderung durchlebt, Kraft aus Akzeptanz schöpft – verfolgen wir die Handlung aus Priels Perspektive. Unnahbar, kühl, außer in der Interaktion mit seinen langjährigen Freunden. Gemeinsam bilden er, Reya und Echo ein verlässliches Trio. Als würden die Bardin und der verfluchte Drang, diese zu schützen, nicht ausreichend Probleme mit sich bringen, gesellt sich noch eine Bestienwandlerin hinzu. Nou, die eine weitaus gigantischere Rolle einnimmt, wie vermutet.

JedeR dieser Charaktere wurde mit Details gezeichnet, vielfältigen, oft ungeahnten Seiten und Hintergründen, die Reaktionen, Verhalten und den Grund rechtfertigen, was WandlerInnen und KämpferInnen in das Reich der Klänge führt. Denn die Länder sind strikt getrennt. Dieses Miteinander bietet Gelegenheit, besondere Fähigkeiten und Eigenschaften samt den individuellen Situationen der Völker sowie die herrschenden Vorurteile kennenzulernen – ebenso macht Anne deutlich, dass Unterschiede überwunden werden können, und uns manchmal mehr eint, als uns trennt.

Die Gruppe wird gejagt, angegriffen, manipuliert. Kampf, Flucht, Hybride, Hektik und Angst sind ständige Begleiter. Und zu allem Überfluss schwelen auch Geheimnisse zwischen den fünf Reisenden.
Anne Herzel verzichtet nicht gänzlich auf Romantik, doch diese findet sich vordergründig in wunderschönen Beschreibungen von Natur und Leidenschaften, den bildlich dargelegten Empfindungen und Überzeugungen. Der Verlauf selbst ist abwechslungsreich gestaltet und hält nur wenig Pausen bereit, denn ein Ereignis jagt das nächste, Fragen und Ungereimtheiten verlangen nach Antworten, bis die Autorin im Finale erneut mit Twists um sich wirft.

„Bardenspiel“ hält eine aufregende, berührende Reise, voller unangenehmer Wahrheiten bereit. Ein Kampf für die Gemeinschaft, für ein gerechtes Miteinander. Für die Freiheit.
Doch die Freunde sind noch nicht am Ziel …

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Veröffentlicht am 18.02.2024

Durch und durch bewegend.

Was die Sterne dir schenken
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☆„𝐖𝐚𝐬 𝐝𝐢𝐞 𝐒𝐭𝐞𝐫𝐧𝐞 𝐝𝐢𝐫 𝐬𝐜𝐡𝐞𝐧𝐤𝐞𝐧“☆



Lexi & Amelia – Schwestern, die sich, selbst getrennt durch einen Ozean, unglaublich nah sind, einander spüren.

Als sie mitten in der Nacht von einem Anruf geweckt wird, ...

☆„𝐖𝐚𝐬 𝐝𝐢𝐞 𝐒𝐭𝐞𝐫𝐧𝐞 𝐝𝐢𝐫 𝐬𝐜𝐡𝐞𝐧𝐤𝐞𝐧“☆



Lexi & Amelia – Schwestern, die sich, selbst getrennt durch einen Ozean, unglaublich nah sind, einander spüren.

Als sie mitten in der Nacht von einem Anruf geweckt wird, zögert Lexi nicht, sofort zum Flughafen und in ihre Heimat aufzubrechen, um ihrer älteren Schwester nach einem ebenso tragischen wie mysteriösen Unglück zur Seite zu stehen.

Kaum angekommen, ändert sich alles für die Lektorin, die ihren Wohnsitz seit Jahren im lebhaften New York hat. Neben der scheinbar nicht abnehmenden Sorge um Mimi, sind es auch die Sehnsucht nach ihrer Mutter und Gedanken um ihre eigene Zukunft, die die 32-Jährige umtreiben. Denn nirgends drängt sich das Gefühl von zu Hause stärker auf, als in dem entschleunigten englischen Küstendorf, in der Nähe ihrer kleinen Familie.



Verrückt vor Angst, um den Menschen, dem sie sich seit ihrer Geburt näher fühlt als sonst jemanden, verunsichert durch zahlreiche Ungereimtheiten, die Amelias Zustand mit sich bringen, ist es ein Fremder, der Lexi – die nicht mehr weiß, was sie glauben soll – auf eine waghalsige Idee bringt. Nicks Antlitz ist ihr unerwartet vertraut, spontan bittet sie den fürsorglichen Tierarzt um Hilfe – ganz gleich, dass dieser sie für eine Verrückte hält. Doch Lexi will nichts unversucht lassen, um ihre Schwester zu unterstützen, auch wenn das bedeutet, zu lügen, zu täuschen und sogar ihr eigenes Herz zu brechen. Inmitten skurriler Gespräche, gestellten Fotos und Dates war nicht abzusehen, dass dieser Mann so viel mehr für sie wird …

♡„𝖠𝖻𝖾𝗋 𝖽𝗎 𝗄𝖺𝗇𝗇𝗌𝗍 𝗇𝗂𝖼𝗁𝗍 𝖾𝗇𝗍𝗌𝖼𝗁𝖾𝗂𝖽𝖾𝗇, 𝗐𝖾𝗇 𝗂𝖼𝗁 𝖿ü𝗋 𝖽𝖾𝗇 𝖱𝖾𝗌𝗍 𝗆𝖾𝗂𝗇𝖾𝗌 𝖫𝖾𝖻𝖾𝗇𝗌 𝗅𝗂𝖾𝖻𝖾𝗇 𝗐𝗂𝗅𝗅. 𝖣𝖺𝗌 𝗄𝖺𝗇𝗇 𝗇𝗎𝗋 𝗂𝖼𝗁 𝗍𝗎𝗇. 𝖴𝗇𝖽 𝗂𝖼𝗁 𝗁𝖺𝖻𝖾 𝗆𝖾𝗂𝗇𝖾 𝖶𝖺𝗁𝗅 𝗀𝖾𝗍𝗋𝗈𝖿𝖿𝖾𝗇. 𝖣𝗂𝖾𝗌𝖾𝗋 𝖬𝖾𝗇𝗌𝖼𝗁 𝖻𝗂𝗌𝗍 𝖽𝗎.“♡

Dani Atkins erzählt in eindringlichen, modernen Worten eine bewegende Geschichte, die trotz aller Unglaublichkeiten erschreckend realistisch wirkt. Angereichert mit sensiblen Inhalten, Themen, die zum Nachdenken bringen, einer traumhaften, malerischen Kulisse und Figuren, die präsent eingebunden, mit Eigenheiten gezeichnet waren und dem Verlauf zusätzlich kleine Entwicklungen gaben, war „Was die Sterne dir schenken“ gleichermaßen spannend wie herzzerreißend.

Die Handlung besteht aus Momenten des Schocks und der Trauer, spricht Zusammenhalt und Bande an, die über das Erklärbare hinausgehen, enthält Lebensfreude, humorvolle Szenen und tiefgründige Gespräche.
Romantik inmitten zittriger Augenblicke.
Zeigt das Glück, wenn man es am wenigsten erwartet, und diese besondere Stärke, die es braucht, um zu akzeptieren und loszulassen.

Für die Geschwister und alle Beteiligten hält Amelias Unfall eine ungewisse Zukunft, Tränen und Schmerz bereit, Wochen, Monate voller Angst. Doch all das stärkt ihre Verbindung und macht deutlich, was wirklich zählt, wenn sich das Schicksal, ungerecht, entfaltet. Obgleich eines bizarren Eindrucks wurden Diagnose, Symptome und die damit einhergehende Wesensveränderung von Mimi authentisch und verständlich, mit der nötigen Sensibilität dargelegt. Als große Schwester fühlte ich die Zuneigung zwischen den Frauen, die sich äußerlich zwar ähnelten, doch im Inneren so verschieden waren. Ich litt und hoffte, wurde überrascht und berührt.



Atkins fand für ihren Roman eine stimmige Balance zwischen Aufregung und Sanftheit, Drama und Alltag. Augenblicke voller Herzklopfen und sehnsüchtigem Seufzen lösen jene ab, die von Sorgen durchtränkt, nach bitterer Endgültigkeit schmecken.
In „Was die Sterne Dir schenken“ spricht die Autorin von purer Liebe, bedingungslos und aufrichtig, hellleuchtend, selbst in den dunkelsten Zeiten. Von Neuanfängen und Hoffnung, und von der Bereitschaft, alles aufzugeben, um am Ende gehen zu lassen.

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Veröffentlicht am 09.02.2024

So ein tolles Buch!

Bride – Die unergründliche Übernatürlichkeit der Liebe
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In weniger als 24 Stunden habe ich „Bride – Die unergründliche Übernatürlichkeit der Liebe“ eingeatmet – was nicht zuletzt an dem unverkennbaren, lockeren Stil von Ali Hazelwood liegt und einem Plott, ...

In weniger als 24 Stunden habe ich „Bride – Die unergründliche Übernatürlichkeit der Liebe“ eingeatmet – was nicht zuletzt an dem unverkennbaren, lockeren Stil von Ali Hazelwood liegt und einem Plott, der Spaß, Spannung und eine originelle Idee bereithält.

Misery, die in ihrer Kindheit als „Tribut der Absicherung“ zu den Menschen geschickt wurde, entschied sich, nach dem Ablauf dieser herzlosen Tradition, längst entfremdet von der eigenen Art, bei diesen zu bleiben – in der Gewissheit, unter den normal Sterblichen nie sie selbst, doch zumindest in der Nähe bei dem einzigen Wesen, für welches Misery Zuneigung empfindet, sein zu können. Doch dann verschwindet Serena nach einem großen Streit. Und lässt nichts zurück außer einem Namen und einem Kater ...
Als Henry Lark, der Vorsitzende des Vampirrats, aus Angst vor Zusammenschlüssen außerhalb seines Einfluss, ein Bündnis mit den Wölfen anstrebt, soll Misery erneut als Tribut herhalten. Verschachelt vom eigenen Vater, für ein kaltes Volk.
Erst als sie die Chance wittert, ihren eigenen Plan zu verfolgen, willigt sie in die Zweckehe mit dem gefürchteten Alpha-Wolf ein. Nichtsahnend, was sich in dem Feindesgebiet alles verändern wird.

Ganz in Hazelwood-Manier kommt auch ihre fantastische RomCom nicht ohne einen nerdigen Hauch aus: Misery ist ein IT-Freak und, ebenfalls typisch für die weiblichen Charaktere der Autorin, zwar intelligent und schlagfertig, jedoch auf der sozialen und zwischenmenschlichen Ebene absolut ahnungslos und unerfahren. Ihre Mauer, die sie hart und desinteressiert, wenig empatisch scheinen lässt, erbaut aus dem Gefühl, nie gut genug, nie irhendwo zugehörig, für andere immer nur ein Mittel zu sein, wirkt undurchdringlich. Es war wunderbar zu verfolgen, wie der Verlust ihrer besten Freundin sie weicher werden, selbstlos agieren lässt, sich ein kleiner Welpe rasch in Miss Larks Herz schleicht und gerade Lowe Moreland für allerhand erste male verantwortlich ist und Empfindungen auslöst, die sie nie für möglich gehalten hätte …

Trotz humorvollen Dialogen, Sarkasmus und Ironie, hinter all der Skurrilität und dem Gefühlschaos ist „Bride“ doch gewissermaßen tragisch und bewegend, enthält Gesellschaftskritik und allerhand Vorurteile, die es zu überwinden, Klischees, die es aufzuklären gilt.
Obgleich die urbane Welt nur bedingt zur Geltung kommt, wurde die herrschende Gesellschaftsstruktur verständlich ausgearbeitet: Die drei Spezies sind durch perfide Abkommen verbunden bzw. getrennt, Korruption und Machtgier dominieren in den festgefahrenen politischen Rängen aller Parteien, fragwürdige Arrangements stabilisieren den fragilen Frieden. Es reicht eine kleine Erschütterung, um die bestehende Co-Existenz zum Einsturz zu bringen.

Die Darstellung der Vampire und Werwölfe empfand ich als frisch, Lebensstile und Gepflogenheiten, Hierarchien und Eigenschaften zu ergründen, von Neuem überrascht zu werden, war interessant. Auch wie sich Misery in das Rudel einfindet, sich die Dynamik zwischen Wolf und Vampir verändert und vertieft, brachte einiges an Spaß, direkten Worten und Hitze mit sich. Miserys Zweifel und Gedanken, ihre Reaktionen sind nachvollziehbar, erregen zugleich Mitleid und Bewunderung. Durch zahlreiche schwelende Konflikte, Putschversuche, Missverständnisse und Sehnsüchte, die eigenen Ziele der Blutsaugerin und ihre Einsamkeit war die Stimmung wankelmütig, gespickt mit zahlreichen Nuancen – von melancholisch über romantisch, spannend und aufregend war alles dabei.
Der Verlauf selbst ist abwechslungsreich und lebendig, einige Zusammenhänge, Offenbarungen und Twists waren unerwartet, fügen sich jedoch ebenso perfekt in die Handlung, wie die detailierten expliziten Szenen und der langsame Wandel – sowohl jener der Charakteren und ihren Beziehungen als auch innerhalb der Führungspositionen.
Hazelwood spart nicht an Nebenfiguren, die ausreichend zur Geltung kamen – vor allem Ana, Serena und Owen bleiben in Erinnerung. Im Finale überschlagen sich die Ereignisse, Veränderungen brechen ein, bevor „Bride“ zu einem gelungenen Abschluss kommt.

Alis erste, hoffentlich nicht letzte, Fantasy-RomCom ist charmant und fantasievoll, reich an Gefühl und verschiedenen Arten von Liebe, es warten Wohlfühlmomente, Spice, eine bedingungslose Freundschaft - und pure Unterhaltung.

♡Vielleicht hattest du Träume. Bist du je zurückgegangen, um sie dir wiederzuholen?♡

Kritik: Es schlichen sich einige Fehler in den Text, evtl. sollte das Budget für den Farbschnitt in ein saubereres Korrektorat fließen.

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Veröffentlicht am 17.01.2024

Wunderschöner Roman.

Fairy Tale of New York - wie man seinen Prinzen findet
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Es war nur ein Geschäft, bis es das eben nicht mehr war.
Und aus einem Arrangement so viel mehr wurde.

„Fairytale of New York" … – eigentlich bleibt mir gar nichts weiter zu sagen, als: Was war das schön.

Lilly ...

Es war nur ein Geschäft, bis es das eben nicht mehr war.
Und aus einem Arrangement so viel mehr wurde.

„Fairytale of New York" … – eigentlich bleibt mir gar nichts weiter zu sagen, als: Was war das schön.

Lilly Autumn brachte eine gefühlvolle, sanfte und authentische Geschichte zu Papier, verzichtete dabei auf unnötiges Drama und konzipierte doch einen Verlauf, der vollkommen frei von Monotonie, angefüllt mit Herzklopfen war.
Statt einem Bad Boy gibt’s einen musikalischen Gentleman, statt einer eiskalten Businessfrau eine erfolgreiche und dennoch leidenschaftliche Konditorin. Beide lieben Süßes, sind von Selbstzweifeln erfüllt, wurden in ihrer Vergangenheit schon bitter enttäuscht –

Sarah Morgan, die ihr Leben köstlichen Kreationen widmet und es hauptsächlich mit ihrer eigenwilligen Tante Rosa verbringt, hat nun die Chance, auf eine Zusammenarbeit mit Thorne&Smith – nur ein Betrieb, geführt von Ruben & Gwen, einst für sie wichtige Menschen, könnte Sarah diesen Auftrag, zwar nicht durch Kreativität und Können, sondern durch Verrat und familiäres Glück, abspenstig machen … Gesprochen im Bedrängnis, aus Impulsivität bringen sie eine Notlüge und Stütze Julia in die »Fairy Godfather Agency« – kann ein Fake-Verlobter, ausgesucht und ausgebildet von dem »Princemaker« selbst, Sarah bei den anstehenden Festivitäten und Auswahlprozeduren zur Seite stehen?
Nachdem Finn Hennessy seinen dringend benötigten Job verloren hat, ist es einer glücklichen Fügung zu verdanken, dass er in einer Bar auf Mr. Stirling trifft. Dieser sieht über verzweifelte Trunkenheit hinweg und unterbreitet dem Klavierlehrer ein mysteriöses Angebot, welches er sich nicht entgehen lassen kann, schon gar nicht, als Finn seinen ersten Auftrag erblickt …

Von Anfang an wirken die beiden wie ein Ganzes, dessen Teile sich aneinander schmiegen, dessen Lücken der andere füllt. Harmonisch, schüchtern, fast zaghaft, doch losgelöst, aufrichtig und ehrlich wurden sie zur gegenseitigen Inspiration.
Während pompösen Bällen und familiären Festen, Benimmunterricht und Babysitting kommen sich die beiden immer näher und weder Tante Rosa noch Schwester Beth, niemand kann das stete Knistern überhören … doch zwischen Pflicht und Freude, Kreieren, Komponieren und dem Tanzen lernen bleibt doch immer die Frage: Was echt ist, was ein Schauspiel?
Kann der Zweifel, trotz Anziehung und Herzflattern, trotz wohliger Schauer und „zu Hause sein“ je verstummen?

Die gemeinschaftlichen, extravaganten und alltäglichen Aktivitäten waren ebenso schön zu verfolgen, wie die persönlichen, intimen Gespräche, in denen die Protagonisten Tiefe und Kontur bekommen. Vergangene Enttäuschungen, daraus resultierende Angst und Vorsicht, waren nachvollziehbar, zu keiner Zeit übertrieben.
Einfühlsam und authentisch, spritzig und echt erzählt Lilly Autumn von Familie und Zusammenhalt, von purem Glück und Liebe. Von Problemen, die das Leben schreibt.
Durch wechselnde Orte, Aufgaben und Herausforderungen erhielt die Handlung Lebendigkeit, durch amüsante Dialoge Humor und mit prickelnden Momenten eine romantische Note, die, im Gegensatz zu Cookies, Kuchen und Karamell, nicht klebrig schien.
Zusätzlich brachten verschiedene Nebencharaktere Abwechslung – Finns große Familie sorgte für Geborgenheit, nahm Sarah herzlich in Empfang, während Rosa für Farbe und Lacher stand. Callahan und seine lukrative Geschäfts-Intention war originell und interessant, schien sich der Princemaker für seine KundInnen mehr zu erhoffen, als ein Vertrag verlangt. …

Je näher die Entscheidung von Thorne&Smith und somit der finale Auftritt der „Verliebten“ rückt, umso stärker wuchs die Anspannung, denn ein Mann wie Ruben – berechnend und falsch – gibt nicht kampflos auf …

„Fairytale of New York“ ist ein wahrer Genuss, der durch zarte Töne, wunderschöne Romantik zu Herzen geht, Wärme hinterlässt und die Sehnsucht nach eben dieser stimmigen, perfekt ausbalancierten Liebe entfacht.

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