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Veröffentlicht am 25.10.2020

Von der eigenen Gesellschaft ausgestoßen

Die Verratenen (Eleria-Trilogie - Band 1)
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Dies ist das vierte Buch, welches ich von Ursula Poznanski lese und mich fesselt dieses Buch wieder genauso wie die anderen Bücher der Autorin auch. Unfassbar gut!

Die Welt existiert nicht mehr so, wie ...

Dies ist das vierte Buch, welches ich von Ursula Poznanski lese und mich fesselt dieses Buch wieder genauso wie die anderen Bücher der Autorin auch. Unfassbar gut!

Die Welt existiert nicht mehr so, wie wie sie zu Beginn des 21. Jahrhunderts kannten. Seit der langen Nacht ist nichts mehr so wie vorher. Die Erde ist fast unbewohnbar. Es herrscht Eis und Schnee und die Lebensbedingungen sind fast nicht für Menschen geeignet.
Deswegen wurden die sogenannten Sphären geschaffen. Das sind Glaskuppeln, unter denen es fast normale Lebensbedingungen für Menschen gibt. Viele Städte wurden darunter wieder aufgebaut. Doch nicht allen Menschen ist ein Leben unter diesen Kuppeln gegönnt. Nur ausgesetzt oder Vitros - künstlich befruchtete Eiszellen - können aufwachsen und werden in der Gesellschaft aufgenommen. Die jungen Menschen besuchen eine Akademie und werden zu Spitzenkräften und Eliten ausgebildet - jeder auf einem ganz eigenen Spezialgebiet. Doch sie müssen sich auch ganz strikt an bestimmte Vorschriften halten: an die gemeinsamen gesellschaftlichen Regeln und an die Lebensvorschriften, die sich besonders auf die Ernährung und die Fitness auswirken. Alles wird kontrolliert und überwacht. Ein Leben nur nach den eigenen Vorlieben ist nicht gestattet.
Die Menschen außerhalb müssen sich meistens jedoch auf das nackte Überleben konzentrieren. So leben sie in Clans zusammen, jagen nach Nahrung, versuchen den Boden fruchtbar zu machen, um bestimmte Nahrungsmittel anzubauen und sichen den Gegenden nach brauchbaren Gegenständen ab. Deswegen werden sie von den Sphärenbewohnern auch nur "Prims" - primitive Menschen - genannt.

Eleria ist eine Sphärenbewohnerin. Bis sie, durch eine vermeitliche Intrige oder eine Verkettung unglücklicher Umstände von den Machthaberin ihrer Sphäre auf eine Reise geschickt wird, bei der sie getötet werden soll. Für Ria sind die Umstände überhaupt nicht nachvollziehbar. Nur knapp kann sie mit ihren Freunden dem tödlichen Komplott entziehen und bei einem Clan der Prims untertauchen. Als sie mit ihnen in Kontakt kommt, merkt sie zunehmend, dass die Welt überhaupt nicht so ist, wie es ihnen in den Sphären vermittelt wurde. Und anscheinend entsenden die Sphären auch den an die Clans totbringende Kommandos, um ihre außergewöhnliche Stellung zu bewahren.

In meiner Bewertung kann ich es kurz und kanpp halten: grandioser Schreibstil, unglaublicher Spannungsbogen mit unvorhersagbaren Wenden, sympathische Charaktere und insgesamt eine Geschichte, die aus den anderen Dystopien für mich deutlich heraussticht. Ich werde umgehend in Band 2 einsteigen.

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Veröffentlicht am 17.10.2020

Wie der Vater, so der Sohn

Das Rosie-Resultat
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Don zieht mit seiner Rosie zurück nach Australien, da Rosie die Möglichkeit bekommt ihre wissenschaftliche Karriere voran zu treiben. Auch Don hat ziemlich schnell eine neue Stelle als Genetiker gefunden ...

Don zieht mit seiner Rosie zurück nach Australien, da Rosie die Möglichkeit bekommt ihre wissenschaftliche Karriere voran zu treiben. Auch Don hat ziemlich schnell eine neue Stelle als Genetiker gefunden - doch für Hudson ist der Umzug, die neue Umgebung und vor allem die neue Routine nicht leicht. In der neuen Schule fällt er durch unkontrolliertes Verhalten auf und auch Don erlebt einen einschneidendes Erlebnis, weswegen er rassistischer Ansichten beschuldigt wird. Das sind Gründe genug, warum Don ein neues Projekt startet: das Hudson-Projekt. Er kündigt seinen Job, um sich mehr um Hudson zu kümmern. Vor allem soziale und motorische Kompetenzen soll er erweben, damit er sich den gesellschaftlichen Konventionen und Anforderungen anpassen und besser bzw. unauffälliger mit dem Strom schwimmen kann. Doch die ersten Programmpunkte liefern leider nicht den gewünschten Effekt: eher im Gegenteil. Die schulischen Probleme von Hudson verstärken sich, sodass die Schulleitung auf einem Test zur Diagnose einer Autismus-Spektrum-Störung besteht. Don und Rosie sind nun damit konfrontiert eine Entscheidung zu treffen: wollen sie Hudson auf Autismus testen lassen oder nicht? Nebenbei erfährt der Leser weitere Eigenschaften von Don und auch seinem Vater, sodass offensichtlich wird, dass bestimmte Charakterzüge, Eigenschaften und Vorlieben schon seit Generationen in Dons Familie vorliegen.

Mich hat das Buch wieder sehr bewegt und ich finde es genauso gelungen wie den ersten Teil der Reihe. Das Thema Autismus ist wesentlich presenter als im ersten Band und sowohl Hudson als auch Don sehen sich mit Vorurteilen gegenüber Autismus konfrontiert - entdecken sich selbst aber auf eine bestimmte Art und Weise auch in den Beschreibungen von Menschen mit Autismus wieder. Ganz besonders hat mir aber gefallen, dass es Graeme Simsion schafft den Menschen unmittelbar in den Mittelpunkt der Geschichte zu rücken und zwar unabhängig von einer bestätigten Autismusdiagnose. Immer wieder werden gängige Charakterzüge und Eigenschaften von autistischen Menschen mit dem Verhalten der handelnden Personen gegenübergestellt und so die Individualität der Personen betont. Ein sehr gelungenes und einfühlsames Buch. Und wieder sehr humorvoll und unterhaltsam geschrieben!

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Veröffentlicht am 30.08.2020

Nichts ist beständiger als die Veränderung

Ein Gefühl von Hoffnung
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Nach dem ersten wundervollen Teil der „Ruhrpott-Saga“ mit „Ein Traum vom Glück“ hatte ich hohe Erwartungen an den zweiten Teil. Und nach dem Lesen kann ich resümieren, dass diese Erwartungen auf der einen ...

Nach dem ersten wundervollen Teil der „Ruhrpott-Saga“ mit „Ein Traum vom Glück“ hatte ich hohe Erwartungen an den zweiten Teil. Und nach dem Lesen kann ich resümieren, dass diese Erwartungen auf der einen Seite vollkommen gerechtfertigt waren und auf der anderen Seite zu meiner Freude wieder vollkommen erfüllt worden.
Das Leben der Familie Wagner geht nach Katharinas Tod unbeirrt weiter. Inzwischen sind ganze sieben Jahre vergangen. Einiges hat sich verändert; anderes knüpft direkt an die Geschehnisse von vor sieben Jahren an, sodass sich weitere Träume erfüllt und andere aufgegeben werden musste. Dadurch sind zur Episode, in der der zweite Teil spielt, neue Hoffnungen entstanden, die jedoch aufgrund weiterer Veränderungen im Dilemma zwischen Verwirklichung und Aufgabe stehen.
Inge musste ihren Traum vom Abitur und einem anschließenden Studium verabschieden, um ihren kleinen Bruder großziehen zu können. Derzeit arbeitet sich auf Teilzeitbasis in einer Buchhandlung. Derweil plant ihr Verlobter Peter mit immer konkreter werdenden Plänen ihre Hochzeit. Aber irgendwie fühlt sich die Beziehung von Inge eher bedrückend als beglückend an und so steht sie vor der Entscheidung den Weg der Beziehung, Vertrautheit und ein Stück weit der Zukunft einer normalen Hausfrau einzuschlagen oder den Weg der offenen und ungewisseren Zukunft mit der Chance auf eine glücklichere Liebe einzuschlagen.
Auch Johannes Leben verläuft nicht eintönig seit er die erste Liebe seines Lebens aufgeben musste. Inzwischen ist er mit Katharinas Freundin Hannah verlobt; doch auch die beiden scheinen sich im Laufe der Zeit eher zu entfernen als das sie weiter zueinanderfinden. Nebenbei macht er sich große Sorgen um seinen Sohn Jakob. Dieser ist offiziell als Karls Sohn eingetragen, sodass Johannes keine gesetzlichen Recht als anerkannter Vater besitzt. Als Jakob Schwierigkeiten in der Schule bekommt, obwohl er ein außergewöhnliches mathematisches Talent besitzt, stellt dies Johannes vor eine innerliche Zerreißprobe, da er seinem Sohn in der Öffentlichkeit nicht so beistehen und ihn unterstützen kann, wie er möchte. Zusätzlich dazu muss er sich eine neue Liebe eingestehen, die ihn zunächst sehr aus der Bahn wirft.
Und auch die weiteren Charaktere, neben diesen beiden Hauptdarstellern, müssen eine Brücke zwischen Hoffnungen und den realen Erlebnissen überwinden. Bärbel hat ebenfalls mit Problemen in der Schule zu tun, die jedoch eher auf ihre starke Willenskraft, ihre Selbstständigkeit und den Wunsch für ihre Ansichten einzutreten, zurückzuführen sind. Die Nachbarsfamilie um Klaus hat mit der Alkoholsucht und der Medikamentenabhängigkeit der Eltern zu kämpfen, während auch noch der älteste Sohn der Familie, Manfred, mit seinem Verhalten in der Gesellschaft aneckt und dann plötzlich verschwindet. Und Oma Mine versucht die Familie und Nachbarschaft in dem ganzen Chaos zusammenzuhalten, für alle zu Sorgen und zu wenig um sich selbst zu kümmern, sodass das Leben auch für sie eine besondere Wendung einschlägt.
Die begonnene Geschichte der Charaktere wird eine großartige, ansprechende, liebevolle und doch sehr realistische Weise weitererzählt. Ich habe die Lesestunden sehr genossen und kann das Buch wärmstens weiterempfehlen. Allerdings sollten, meiner Ansicht nach, die Geschehnisse des ersten Teils der Leserschaft bekannt sein.

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Veröffentlicht am 15.08.2020

Zum Täumen schön

Dream Again
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Jude und Blake waren mal ein paar und beide hatten große Träume: Sie wollte groß als Schauspielerin rauskommen und bekam als ersten Schritt eine Hauptrolle in einer in L.A. produzierten Serie; Er wollte ...

Jude und Blake waren mal ein paar und beide hatten große Träume: Sie wollte groß als Schauspielerin rauskommen und bekam als ersten Schritt eine Hauptrolle in einer in L.A. produzierten Serie; Er wollte Basketballstar werden und war gefeierter Nachwuchsstar der Uni-Mannschaft in Woodshill. Doch als sich Jude von Blake trennte, weil ihnen die Entfernung weder in der Beziehung noch in der Erfüllung ihrer Karriereträume gut tut, beginnen beide Träume nach und nach zu bröckeln. Blake verletzt sich in einem Spiel sehr und als ein Kreuzbandriss diagnostiziert wird ist fraglich, ob seine Karriere schon zu Ende ist, bevor sie wirklich begonnen hat.
Doch auch Judes Zukunft scheint nicht wirklich von Glück gekrönt, da ihre Serie nach nur einer einzigen Staffel abgesetzt wird, sie anschließend keine einzige Rolle mehr bekommt und schlussendlich aufgrund großer Geldsorgen zu ihrem Bruder nach Woodshill ziehen muss.
Dort treffen die beiden wieder aufeinander, denn Blake ist der Mitbewohner von Judes Bruder. Zu Beginn scheint es nicht möglich, dass beide friedlich unter einem Dach leben können - zu viele unausgesprochene Gefühle stehen zwischen den Beiden.

Doch als sich Jude nach ein paar Wochen in Woodshill langsam einlebt und neue Kontakte knüpft, die auch Freunde von Blake sind, scheinen sich die beiden wieder zwangsweise aufeinander zuzubewegen. Und was beide nicht bedacht haben, ist, dass urplötzlich die alt bekannte Leidenschaft wieder aufflammt.

Mich hat Mona Kasten mit diesem Buch wieder erneut zum Träumen gebracht: eine außergewöhnliche, aber trotzdem alltagsnahe Geschichte, sympathische Charaktere mit Ecken und Kanten, eine sich aufbauende Leidenschaft, ein gelungener Spannungsbogen und die zuckersüße Hoffnung auf ein Happy End - Märchenhaft!!!
Ich kann dadurch nur hoffen, dass es nicht der letzte Band der again-Reihe war, sondern wir in einem weiteren Band zukünftig zurückkehren können - ich habe immer noch nicht genug und möchte mehr davon!

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Veröffentlicht am 31.07.2020

Für mich der bisher beste Fitzek

Der Augensammler
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Ich habe den "Augensammler" bereits vor 8 Jahren zum ersten Mal gelesen - damals als eines meiner ersten Bücher von Sebastian Fitzek und von einer Freundin ausgeliehen - und weil ich so begeistert von ...

Ich habe den "Augensammler" bereits vor 8 Jahren zum ersten Mal gelesen - damals als eines meiner ersten Bücher von Sebastian Fitzek und von einer Freundin ausgeliehen - und weil ich so begeistert von diesem Buch war, musste es unbedingt einen Platz in meinem eigenen Regal bekommen; weswegen ich das Buch jetzt erneut gelesen habe. Mein Fazit diesmal: es ist genauso spannend, atemraubend und trotz der z.T. grotesken sowie wahnsinnigen Ansichten des Augensammlers faszinierend, wie beim ersten Mal des Lesens - oder besser gesagt verschlingens.

Der Journalist Alexander Zorbach, und ehemaliger Polizist, wird zum Hauptverdächtigen einer neuen Mordserie: der Mörder tötet die Mütter, schneidet ihnen ein Auge heraus und versteckt die Kinder. Der Vater hat anschließend genau 45:07 Minuten Zeit, um das Versteck der Kinder zu finden und sie lebend aus dem Gefängnis zu befreien. Kommt er nicht rechtzeitig, so ertrinken die Kinder.

Alexander Zorbach versucht der Polizei zu beweisen, dass er nicht der gesuchte Täter ist, verstrickt sich dabei jedoch immer mehr in die Machenschaften des Augensammlers und muss letztendlich einsehen, dass er sein Schicksal kaum noch abwenden kann und seine Familie auf qualvolle Art und Weise mit dem Augensammler verbunden ist.

Mit den bewährten Fitzek-Manövern, Kliffhänger am Ende jedes Kapitels, gelingt es dem Autor wieder einmal den Leser so sehr an die Geschichte zu fesseln, dass man fast fieberhaft weiterliest, um möglichst schnell des Lösungs Schlüssel in der Hand zu halten.

Ich bin wieder begeistert und kann es kaum erwarten auch den zweiten Teil, "Augenjäger" ein zweites Mal zu lesen.

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