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Veröffentlicht am 03.10.2019

Computertechnologie gibt Rätsel auf

Dark Noise
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Ein junger Mann namens Zafer arbeitet für eine Werbefirma in der IT-Abteilung. Zafer stellt einen Experten und Perfektionisten dar, der Tag und Nacht Video- und Bildsequenzen retuschieren, und somit manipulieren ...

Ein junger Mann namens Zafer arbeitet für eine Werbefirma in der IT-Abteilung. Zafer stellt einen Experten und Perfektionisten dar, der Tag und Nacht Video- und Bildsequenzen retuschieren, und somit manipulieren kann. Er lebt isoliert von der Außenwelt, weil ihm seine Arbeit wichtig ist. Eines Tages erhält Zafer rätselhafte und anonyme Botschaften, die ihn anweisen, bestimmtes Videomaterial entsprechend zu manipulieren. Kurz darauf geschieht ein Mord, zumindest soll es nach einem Mord aussehen. Parallel trifft Zafer draußen auf der Straße die junge Emily, die Gitarre spielt. Emily taucht immer mal wieder auf, und Zafer hegt Gefühle für sie. Allerdings besteht ziemlich lange Distanz zwischen den beiden. Es stellt sich heraus, dass Emily ebenfalls sich mit Computertechnologie auskennt, sogar besser als Zafer. Ganz oben der ganzen Manipulationsmaschinerie sitzt eine Person oder ein Computerprogramm. Das wollen die beiden Protagonisten herausfinden.
Margit Ruile schrieb mit diesem Jugendroman einen All-Age-Roman meiner Meinung nach. Der Roman wirkt auf den ersten Augenblick nach wenigen Kapiteln konfus und komplex. Die Autorin baut zwar Spannung in den Roman ein, aber die hält nur kurz an, und reizt die Spannung auch nicht ausreichend aus. Zafer als guter Retuschierer und Emily als ebenbürtige Expertin ebenso wirken glaubwürdig. Dennoch lesen sich die Ereignisse undurchschaubar und teilweise auch langatmig. Positiv wirkt die Spannung im Roman, die sich hauptsächlich auf die rätselhaften Hintergründe einer IT-Firma sowie die Aktivitäten einer Untergrundgruppe, der Emily angehört, zusammen bildet. Die Idee eines Big Brother im Hintergrund ist ein gutes Thema und immer noch hoch interessant, aber die Umsetzung in diesem kurzweiligen Roman ist nicht hundertprozentig überzeugend umgesetzt worden.
Leider hatte ich mir von diesem Jugendroman mehr erhofft in Bezug auf die Umsetzung der Geschichte. Der Mord, der stattfand oder nicht rückt in den Hintergrund. Hauptsächlich geht es um die Geheimnisse hinter einer Organisation, über die man zu spät mehr erfährt. Und stellenweise Langatmigkeit sowie konfuse Konstrukte wirken sich negativ auf das Leseerlebnis aus.

Veröffentlicht am 21.05.2019

Von einem Thriller mehr erwartet

River of Violence
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Harley McKenna gehört einem Familien-Clan an, der sich seit vielen Jahren den Drogengeschäften und Geldeintreibungen verschrien hat. Harley wuchs unter der behüteten Mutter Jeannie und dem raubbeinigen ...

Harley McKenna gehört einem Familien-Clan an, der sich seit vielen Jahren den Drogengeschäften und Geldeintreibungen verschrien hat. Harley wuchs unter der behüteten Mutter Jeannie und dem raubbeinigen Vater Duke auf. Allerdings starb Harleys Mutter infolge einer Auseinandersetzung mit einem anderen Familien-Clan, der ebenso in Drogengeschäfte involviert ist. Mittlerweile ist Harley Ende zwanzig, und übernimmt stellvertretend die Geschäfte ihres Vaters. Denn nachdem Jeannie verstorben war, wurde Harley von ihrem Vater in Kampfkunst und Selbstverteidigung ausgebildet, so dass sie eine ebenbürtige Nachfolgerin ihres Vaters wird. Die Männer in der amerikanischen Stadt haben überwiegend Respekt vor Harley, den sie sich hart erkämpft hat. Was keiner weiß ist, dass Duke mittlerweile schwer erkrankt. So muss Harley die Frauen vor Gewalt der Männer schützen und die Geschäfte ihres Vaters weiterführen, ohne in die Quere der Familie der Springfields zu geraten.
Tess Sharpe entwickelte eine gute Idee für einen Thriller. Allerdings kommt mir dieser Thriller nicht wie ein typischer Thriller über. Mir fehlt beim Lesen sehr viel der Kick für den Thrill und die Spannung, die ein Thriller ausmacht. Der Erzählstil wirkt auf einem monotonen Level. Es bleiben Höhen und Tiefen aus. Die Hauptprotagonistin Harley McKenna ist eine tolle Figur, aber es wird abwechselnd aus ihrer vergangenen Biografie von der Kindheit bis zur Gegenwart erzählt, und aus den aktuellen Ereignissen, die in der Kleinstadt und zwischen den Familien-Clans McKenna und Springfield, die seit Jahrzehnten Rivalen sind. Es geht um Drogen, Gewalt an Frauen und Geldeintreiben zwischen und innerhalb der Clans.
Meiner Meinung nach werden immer wieder die Empfindlichkeiten der Familien und der Gewaltereignisse erzählt. Andere Figuren werden zu Randfiguren wie zum Beispiel Harleys‘ Vater Duke, der erkrankt im Hintergrund bleibt. Über die Familie Springfield erfährt man nur oberflächlich über die Aufstellung der Familienmitglieder und deren Gewalt- und Geschäftsausübungen. Somit fehlt mir die Spannung und eine gewisse Wendung und Abwechslung in dem Thriller. Da ich nach gut 320 Seiten gemerkt habe, dass die Erzählung auf einem gleichen Erzähl-Level bleibt und ich mit keiner Besserung auf den letzten 200 Seiten des Thrillers rechne, habe ich nun das Buch abgebrochen, was ich sehr selten mache.

Veröffentlicht am 05.04.2018

Gefahren lauern in einem Wald

Tochter des dunklen Waldes
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Ein kleines Dorf namens Grünweite, das eher mittelalterlich wirkt, liegt am Rande eines Waldes. Dieser Wald ist berüchtigt für seine Dunkelheit, seine unbekannte düstere Aura und seiner unbekannten Lebewesen. ...

Ein kleines Dorf namens Grünweite, das eher mittelalterlich wirkt, liegt am Rande eines Waldes. Dieser Wald ist berüchtigt für seine Dunkelheit, seine unbekannte düstere Aura und seiner unbekannten Lebewesen. Daher traut sich keiner der Dorfbewohner in den Wald, trotzdem sind alle neugierig. Eines Tages liegt eine junge tote Frau am Waldrand. Einer der Dorfbewohner – Dorean – ist zur gleichen Zeit plötzlich verschwunden. Zunächst weiß niemand, wohin er verschwunden ist. Lilah, ebenfalls eine junge Frau aus dem Dorf – weckt die Neugier. Deshalb begibt sie sich auf die Suche nach Dorean, und wagt sich in den düsteren Wald hinein. Dort trifft Lilah bisher unbekannte Wesen – die sogenannten Dryaden – und ihre jeweiligen Gefährtenbäume. Nach wenigen Tagen bekommt auch Lilah einen Gefährtenbaum zugewiesen. Aber die Suche nach Dorean erschwert sich. Auf der anderen Seite machen sich die Dorfbewohner Sorgen um Lilah, und sie möchten die Gewissheit haben, wer die junge Frau getötet hat. Lilah steht zwischen den Fronten – das Dorf und der Wald.
Katharina Seck schrieb einen Fantasy-Roman, der aufgrund der Figurenbeschreibungen eher an eine Fantasy Geschichte erinnert. Ansonsten wirkt der Roman wie eine mittelmäßige Märchengeschichte mit einer kleinen Liebesgeschichte. Die Figuren an sich wirken überzeugend, aber die Atmosphäre der Geschichte wirkt dagegen eher langweilig aufgrund des Erzählstils. Es fehlt an Spannung, Höhen und Tiefen sowie Überraschungsmomente.
Da ich gerne hin und wieder Fantasy-Romane lese, war ich von dieser Geschichte enttäuscht, weil die Geschichte und der Erzählstil mich zu spät in den Bann gezogen haben. Erst nach zwei Drittel der erzählten Geschichte wurde für mich die Geschichte spannend und unterhaltsam erzählt. Der Erzählstil wirkte für mich auf einer gleichmäßigen Ebene, so dass wenig abwechslungsreich war. Schade, dass die Autorin nicht mehr Potenzial aus der Geschichte herausgeholt hat.

Veröffentlicht am 22.10.2017

Eine Wahrheit im Verborgenen

Alice, wie Daniel sie sah
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Alice und ihre beiden Schwestern Cee und Tilly leben in London. Ihre Mutter starb, als Alice vier Jahre alt gewesen. Ihre beiden älteren Schwestern leben in bürgerlichen Verhältnissen, dagegen reist Alice ...

Alice und ihre beiden Schwestern Cee und Tilly leben in London. Ihre Mutter starb, als Alice vier Jahre alt gewesen. Ihre beiden älteren Schwestern leben in bürgerlichen Verhältnissen, dagegen reist Alice sehr gerne in fernen Ländern für einige Wochen und Monate. Als deren Vater schwer erkrankt, bitten Cee und Tilly Alice, dass sie nach Hause kommt. Die drei Schwestern kümmern sich um den Vater, bis dieser stirbt. In dieser Zeit legt eine fremde Person Blüten, Papierschnipsel und andere alltägliche Dinge vor das Haus. Alice wundert sich, warum jemand selbstgebastelte Ketten ihr vor die Tür legen. Als Alice diese fremde Person auf der Beerdigung ihres Vaters sieht, grübelt sie darüber, wer diese Person sein könnte. Eines Tages begegnet Alice dieser Person. Er heißt Daniel, lebt als Obdachdachloser in einem Park zwischen Büschen und kannte Alice Mutter vor langer Zeit. Alice versucht herauszufinden, in welcher Verbindung Daniel zu ihrer Mutter stand.
Sarah Butler schuf eine Geschichte, die teilweise dramatische Elemente beinhaltet. Häufig bleibt die Wahrheit unausgesprochen. Man könnte meinen, dass vor allem die Protagonisten Alice und Daniel Angst vor der Wahrheit haben. Die Geschichte berührt stellenweise, wenn man das Schicksal des Vaters, der drei Schwestern und Daniels genauer betrachtet. Rückblickend wird von der Mutter erzählt in der Geschichte, an die sich Alice am wenigsten erinnern kann, weil sie das Nesthäkchen der Familie ist. Cee stellt die älteste Tochter dar, die mehr über die Wahrheiten Bescheid wissen müsste, aber auch bei und ihrer Schwester Tilly kommt nur Schweigen. Man könnte meinen, dass Cee und Tilly mehr über Daniel wissen könnten, aber es bleibt nebulös.
Diese Geschichte gefiel mir soweit, dass es wichtig ist, dass Menschen über ihre Wurzeln Bescheid wissen sollten. Der Ansatz der Geschichte ist gut, allerdings hätte die Autorin mehr Potenzial in der Geschichte herausholen können, indem Alice und Daniel eine Chance bekommen hätten, ihre Wurzeln offen zu legen. Demnach war ich mit dem Ende der Geschichte eher unzufrieden. Sicherlich wollte die Autorin mit dieser Geschichte eher zum Nachdenken anregen, und nicht eine oberflächliche Familiengeschichte mit einem positiv erhofften Ende publizieren.

Veröffentlicht am 10.12.2016

Vier Freundinnen mit ihren alltäglichen Höhen und Tiefen

Genau mein Typ
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Regina, Bryndis, Tinna und Inga kennen sich seit der Grundschulzeit. Die vier Freundinnen stehen mitten in ihrem Leben – erfolgreich im Beruf, aber komplizierte Beziehungen zu Männern – bis auf Inga. Inga ...

Regina, Bryndis, Tinna und Inga kennen sich seit der Grundschulzeit. Die vier Freundinnen stehen mitten in ihrem Leben – erfolgreich im Beruf, aber komplizierte Beziehungen zu Männern – bis auf Inga. Inga steckt mitten in den Hochzeitsvorbereitungen. Ihr zukünftiger Mann Nói hält sich aus den Hochzeitsplanungen soweit heraus. Dafür kämpft Inga umso mit ihrer Schwiegermutter, mit Hochzeitsblogs, einem Hochzeitsplaner und diversen anderen Tipps, um eine gut durchgeplante Hochzeit zu managen. Dagegen haben ihre Freundinnen andere Sorgen. Bryndis trennt sich zum zweiten Mal von ihrem Ex-Freund Gudmundur, Tinna weiß nicht so recht wie sie mit Jón umgehen soll. Eigentlich ist er ein recht toller Mann, aber irgendetwas stimmt nicht mit ihm. Und Regina lässt sich ungerne etwas von Männern sagen geschweige denn vorschreiben lassen. Bis zu einer Partynacht, die ihre bisherige Lebensauffassung in den Schatten stellt.
Mit diesem Roman veröffentlichte die isländische Autorin Björg Magnusdottir den zweiten Band. Ihr erster Romanband heißt „Nicht ganz mein Typ“, der den Auftakt der vier Freundinnen vorlegt. Alle vier Freundinnen stehen fest in ihren Berufen und stehen zu ihrer gleichberechtigten Einstellung. Doch Denken entfernt sich manchmal von den alltäglichen Ereignissen. Auf witzige Art und Weise unterhält die Autorin die Leserinnen – ich würde diesen Roman schon als Frauenroman bezeichnen – aber die jeweiligen Ereignisse der Frauen hinterlassen Ernsthaftigkeit sowie schicksalhafte bis hinzu schockierenden Momenten. Da nicht jede Leserin den ersten Band gelesen hat, kommt dennoch gut in die Geschichte hinein, weil der Schreibstil einfach gestaltet ist.
Eigentlich erwartet man bei isländischen Romanen etwas Mystik mit geisterhaften Elementen. Bei diesem Roman fehlt jede Art von isländischer Sprache. Diese Geschichte könnte genauso gut in Berlin, London, Barcelona oder in New York stattfinden. Aufgrund der geballten Ereignisse der einzelnen Frauentypen wirkt die Geschichte geballt hektisch und aufwühlend. Meiner Meinung fallen zu viele Ereignisse auf wenigen Seiten zusammen. Dennoch wäre ein bisschen mehr Länge und Ausführlichkeit bei den Charakteren wünschenswert gewesen. Der gesamte Text ist eher für einen Film geeignet meiner Meinung nach. Aufheiternd wirkt das Buch anhand der witzigen Dialoge der einzelnen Figuren. Im Großen und Ganzen ist das Buch unterhaltsam.
Aufgrund meiner oben erläuterten Kritik bekommt das Buch von mir 3,5 Sterne.