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Veröffentlicht am 03.02.2018

Interessante Thematik.

Wenn Funken über Wolken tanzen
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"Wenn Funken über Wolken tanzen" hatte für mich einen besonderen Reiz, weil ich noch kein Buch mit dieser Thematik gelesen habe und ich daher natürlich sehr gespannt war, wie die Autorin dies ausarbeiten ...

"Wenn Funken über Wolken tanzen" hatte für mich einen besonderen Reiz, weil ich noch kein Buch mit dieser Thematik gelesen habe und ich daher natürlich sehr gespannt war, wie die Autorin dies ausarbeiten würde. Eine ältere Frau und ein jüngerer Mann – das fand ich irgendwie interessant und besonders. Denn aus dem Altersunterschied ergeben sich zwangsläufig Konflikte und Streitpunkte, die in anderen Liebesromanen oder New Adult-Büchern nicht vordergründig oder sogar gar keine Rolle spielen. Ich finde, Sandra Binder hat genau diese Thematik in ihrem Buch sehr gut eingefangen und sowohl die positiven, als auch die negativen Seiten einer eher "ungewöhnlichen" Liebe überzeugend an den Leser gebracht.

Besonders gut gefallen hat mir, wie sehr Nico in diesem Zwiespalt steckt – den, den sie sich selbst schafft und den, den andere ihr schaffen. Zum einen weiß sie eine Zeit lang überhaupt nicht, wie alt Kosta ist und als sie es dann erfährt, geht sie aus den offensichtlichen Gründen erstmal auf Abstand. Zum anderen fand ich den Aspekt, dass Nicos Freunde (die in diesem Buch meiner Meinung nach die Gesellschaft widerspiegeln sollen) von der Beziehung zwischen Nico und Kosta überhaupt nicht angetan sind – und wie sie diese vorverurteilen – ebenfalls sehr interessant und aufschlussreich. Nico versucht im Laufe des Buches immer wieder einen Mittelweg zu finden: Kosta zu lieben, ohne verurteilt zu werden. Dies schafft ein gewisses Maß an Situationskomik, denn eigentlich sollte sie, als die erfahrenere, ältere Protagonistin wissen, dass ihr Weg in der Wirklichkeit auf Dauer nicht funktionieren wird.

Eigentlich mochte ich Nico sehr gerne. Sie ist schon eine starke Frau, die gut für sich (und beispielsweise für ihren Beruf) einstehen kann, aber aus der oben genannten Problematik verhält sie sich manchmal doch eher unreif, kindisch und irrational. Gerade an diesen Stellen erschien mir eher Kosta wie der Erwachsene in der Beziehung. Natürlich ist man sehr ernüchternd, wenn die eigenen Freunde verurteilen und in dieser Situation nicht unterstützen, aber ich hätte mir gewünscht, dass sie mehr für sich selbst und ihre Beziehung zu Kosta einsteht und dass sie mehr kämpft. Sie lässt sich oft hinreißen, Kosta zu verheimlichen, ihn nur als Liebhaber zu bezeichnen oder ihn überhaupt nicht als Mann in ihrem Leben zu erwähnen. Sie entwickelt sich zwar im Laufe der Geschichte, aber ich habe zum einen nicht wirklich verstanden, warum sie sich so vor ihren Freunden versteckt und verstellt; zum anderen hat Nico auch am Ende des Buches immer noch gewisse Probleme, offen und ehrlich mit ihren Freunden darüber zu reden. Eine klarerer Entwicklung hätte ich mir an dieser Stelle doch gewünscht.

Sandra Binders Schreibstil mochte ich sehr sehr gerne. Sie beschreibt all die Probleme, egal ob den Alltag, die Zukunft oder die persönliche Ebene betreffend, sehr zutreffend und sehr authentisch. Vieles davon verschuldet Nico zwar selbst, aber das tut sie nur aufgrund des äußeren Drucks. Ebenfalls hat mir gefallen, wie die Autorin Nico gezeichnet hat. Sie hat zwar ihre Schwächen, aber Nico ist längst nicht so wie ihre gleichaltrigen Freunde. Ich finde, dieser Faktor hat der Geschichte nochmal ein gewisses Maß an Authentizität und Realitätsnähe gegeben. Kosta ist für sein Alter schließlich sehr erwachsen und da Nico eher noch in der Selbstfindungsphase ist, findet sie eher einen Anker bei ihm, als bei ihren engstirnigen, im Leben angekommenen Freunden. Die Autorin hat mir das gut übermitteln können – genauso wie ihre dezente Gesellschaftskritik.

Fazit
"Wenn Funken über Wolken tanzen" ist ein sehr schönes, lockeres Buch, das eine interessante Problematik aufgreift und sie in allen Facetten überzeugend erzählt. Sehr vieles konnte ich ausgesprochen gut nachvollziehen, anderes dagegen – wie beispielsweise die Ansichten von Nicos Freunden und ihr Umgang damit – nicht so. Ich finde, Sandra Binder hat ein ansprechendes und leicht tiefgründiges Werk geschaffen, das eine tolle Moral aufweist und mich vom Aufbau und der Gestaltung der Geschichte überzeugt hat. Ich kann dieses Buch auf jeden Fall weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 29.01.2018

Besser als Band 2 mit einem starken Cliffhanger

After Love
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Beim zweiten Band der Reihe - "After Truth" - hatte ich ein paar Punkte zu kritisieren, weswegen ich gehofft habe, dass Band drei - "After Love" - wieder ein bisschen stärker sein würde. Eigentlich hatte ...

Beim zweiten Band der Reihe - "After Truth" - hatte ich ein paar Punkte zu kritisieren, weswegen ich gehofft habe, dass Band drei - "After Love" - wieder ein bisschen stärker sein würde. Eigentlich hatte ich mir ohnehin ein bisschen Zeit zwischen den einzelnen Bänden lassen wollen, aber ganz so hingehauen hat das leider nicht, denn Anna Todd weiß es, wie man einen Cliffhanger schreibt. Nach Ende des zweiten Bandes wollte ich natürlich direkt wissen, wie es weitergeht, auch wenn das Hardin-Tessa-Drama für mich schon da seinen Höhepunkt erreicht hatte. Aber wie ich beim Lesen des dritten Bandes feststellen musste, geht immer noch ein bisschen mehr.

Wie in meiner Rezension zu "After Truth" schon geschrieben, bleibt es mir ein Rätsel, was diese Reihe und somit auch "After Love" mit mir macht. Einerseits schickt es mich auf eine wahnsinnige Gefühlsachterbahn, bringt mich dazu, Hardin zu hassen, dann Tessa zu hassen, dann beide zu lieben, auf beide wütend zu sein, dann nur auf einen und letztlich mit einem - oder eben auch beiden - zu weinen. Es spricht einfach die komplette Palette an Gefühlen an und löst dabei bei mir wohl eine Art Faszination aus. Andererseits ist es einfach nur verflucht frustrierend, Tessa und Hardin dabei zuzusehen, wie sie sich selbst zerstören, wie sie ihren Stolz und ihre Würde vor dem jeweils anderen so mühelos die Toilette runterspülen, wie sie sich so gehen lassen können und wie sie sich selbst belügen, betrügen und boykottieren. Als jemand, der selbst in einer Beziehung lebt, kann ich viele Faktoren nachvollziehen oder ein gewisses Maß an Verständnis aufbringen, aber anderer Punkte gehören meiner Meinung nach einfach nicht in eine Liebesbeziehung oder auch überhaupt nur in einen respektvollen, zwischenmenschlichen Umgang miteinander.

Ich denke, für den Sog dieser Liebesgeschichte gibt es einfach keine Worte. Allerdings hat mir die Handlung in "After Love" wesentlich besser gefallen und war meiner Meinung nach auch abwechslungsreicher gestaltet, als im vorherigen Band. Die Einführung von Lilian und Robert, Tess' Umzug nach Seattle, die Annäherung verschiedener Figuren und Hardins Einknicken haben den Plot unterhaltend gestaltet, auch bei über 28 Stunden Hörbuch. Natürlich ist die Handlung nicht wahnsinnig komplex und die ständigen Streitereien zwischen Hardin und Tessa stehen weiterhin im Vordergrund - ebenso, wie sie auch hier am leichtesten und am schnellsten ihre Beziehung beenden und die Gefühle des anderen mit Unsinnigkeiten, Kleinigkeiten oder Nebensächlichkeiten verletzen können. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte sich langsam in eine andere Richtung zu drehen scheint. Zumindest bestätigt das Tess' Umzug und der Cliffhanger.

Und: Oh mein Gott, der Cliffhanger. Nach Band eins und zwei wusste ich ja, dass Anna Todd auch dieses Mal mit etwas Besonderem aufwarten würde, aber damit?! Das war wirklich eine absolute Nummer. Die Autorin schafft es aber auch immer wieder, das Buch genau an der Stelle zu beenden, die eine komplett neue Wendung in den Plot bringt, die eine Entwicklung von Beziehungen nach sich zieht und die die Charaktere dazu zwingt, sich an komplett neue Gegebenheiten anzupassen. Noch ein Punkt, der auf jeden Fall positiv auf die Sogwirkung der Reihe einwirkt.

Vehement kritisieren muss ich dieses Mal allerdings die Charakterentwicklung von Hardin, der mir leider überhaupt nicht gefallen hat. Es gab sehr viele Szenen dieses Mal, in denen ich mich gefragt habe, wieso Tessa sich sein Verhalten gefallen lässt. Ich hätte niemals so mit mir reden oder mich so behandeln lassen. Egal, wie sehr ich einen Menschen liebe, hätte Hardin bei mir niemals solche Macht gehabt. Und ich hätte ihm auch niemals das Recht zugestanden, mich wie Dreck zu behandeln. In den vorherigen zwei Bänden war dies zwischen ihm und Tessa eigentlich meist sehr ausgeglichen, weil beide sich dazu haben hinreißen lassen, den anderen zu verletzen und unnötige Dinge zu tun, nur um sich zu rächen. Allerdings weist "After Love" einige Stellen auf, bei denen ich mich gefragt habe, was Anna Todd mit ihrem Hauptcharakter anstellt. Im späteren Verlauf des Buches hat sich das wieder gelegt - vor allem, als er beginnt, sich auf Landon und auf seinen Vater einzulassen -, aber im ersten Teil des Werkes hat mich das stellenweise geradewegs schockiert.

Erzählt wird die Geschichte, wie im vorherigen Band auch, aus Hardins und aus Tessas Sichtweise, was im Hörbuch dazu führt, dass es auch zwei Sprecher gibt. Ich liebe Nicole Engeln und Martin Bross für ihre Arbeit an dieser Hörbuch-CD und finde es wirklich ausgesprochen lobens- und bewundernswert, wie sie die Charaktere alleine mit ihren Stimmen lebendig werden lassen. Ich freue mich auf jeden Fall auf das nächste Hörbuch mit den beiden.

Fazit
"After Love" hat mir ein bisschen besser gefallen, als der zweite Band "After Truth". Die Sogwirkung der Reihe hält mich weiterhin gefangen. Große Erwartungen habe an den vierten Band, allerdings bin ich mir nicht sicher, ob er diese erfüllen können wird. Trotzdem ist "After Love" ein gutes, unterhaltsames Buch, das zwar weiterhin an aufgebauschter Dramatik und gekünselten Streitereien kaum zu überbieten ist, aber doch noch einige Wendungen und Überraschungen bereithält, die mich fesseln konnten. Ich hoffe sehr, dass die Autorin es schafft, im Fortsetzungsband noch eine Schippe drauf zu legen.

Veröffentlicht am 24.01.2018

Ein tolles, mittelalterliches Buch.

Witch Hunter
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Ich bin ja leider absolut anfällig für jeden Hype, den es um ein Buch gibt. Ich weiß, dass ich dem irgendwann immer erliege, kapituliere und mir das Buch, die Bücher oder die Reihe doch noch zulege – aber ...

Ich bin ja leider absolut anfällig für jeden Hype, den es um ein Buch gibt. Ich weiß, dass ich dem irgendwann immer erliege, kapituliere und mir das Buch, die Bücher oder die Reihe doch noch zulege – aber dann natürlich sofort und direkt. Ähnlich ging es mir bei „Witch Hunter“. Zwar lese ich Hexengeschichte sehr gerne, aber irgendwie war ich dem Werk gegenüber schon immer ein bisschen skeptisch. Ein so großer Hype, in fast jedem Bücherregal vertreten, viele gute Bewertungen – da werde ich ja immer ein bisschen vorsichtig. Letztlich habe ich es dann doch noch geschafft, den ersten Teil der "Witch Hunter"-Reihe zu lesen, nachdem das Buch jetzt fast 2 Jahre auf meinem SuB gedümpelt hat.

Trotz meiner Vorsicht, kann ich sagen: Das Buch ist absolut toll! Nicht nur die Hexen, das Mittelalter und das allgemeine Feeling, dass die Inquisition, Hexenverfolgung und Könige immer irgendwie vermitteln, sondern auch die Handlung fand ich richtig gut und unerwartet einnehmend umgesetzt. Überraschende Wendungen kombiniert mit kopfkino-lastiger Fantasy habe ich im Laufe vieler Bücher sehr zu schätzen gelernt, ebenso wie kurzweilige Plots und faszinierende Charaktere. All das vereint Virgina Boecker sehr abwechslungsreich und abenteuerlich in ihrem Buch und macht mich damit zu einem weiteren Fan der „Witch Hunter“-Dilogie (übrigens wartet auch Band zwei seit dem Erscheinungstermin darauf, endlich gelesen zu werden).

Es bleiben viele Fragen für die Fortsetzung offen, auch wenn Elisabeths erstes Abenteuer in sich mehr oder weniger abgeschlossen ist. Ich will nicht unbedingt sagen, dass man einen zweiten Teil nicht braucht oder hätte weglassen können, aber ich denke, die Geschichte hätte ein bisschen mehr abgerundet, sicher auch für sich alleine stehen können, was mich dem Fortsetzungsband ein bisschen skeptisch gegenübertreten lässt. Ich werde mich überraschen lassen.

Ich persönliche liebe Fantasy-Geschichten, in denen eine Gruppe sich auf eine Reise begibt und zusammen die verschiedensten Abenteuer erlebt. Die unterschiedlichen Charaktere sind dann meist sehr komplex und vielschichtig, tragen Altlasten und schwerwiegende, innere Konflikte mit sich herum, die nicht direkt vollkommen offenbart werden und lassen die Figuren dadurch authentischer und anziehender wirken. Genauso ist es auch in „Witch Hunter“. Zwar ist Elisabeth die Hauptprotagonistin und durch ihr Schicksal schwer gebeutelt, aber auch Johns Geschichte wirkte interessant; ebenso wie Fifers und Georges. Sie alle haben etwas Besonderes an sich, was die Geschichte letztlich auch nie langweilig werden lässt.

Als Liebhaber des Mittelalters in Büchern habe ich natürlich das Setting und die Welt der Inquisition geliebt. Ich mochte es, wie Virginia Boecker all das beschreibt, wie sie mich in die mittelalterliche Zeit entführt und mir sehr schöne Lesestunden bereitet. Trotzdem verliert sie nie den Fokus und findet das perfekte Gleichgewicht zwischen einer spannenden Welt, einer gewinnenden Handlung und faszinierenden Charakteren. Ich kann auf jeden Fall sagen, dass ich für Teil zwei bereit bin.

Fazit
„Witch Hunter“ ist wirklich ein tolles und interessantes Buch und vereint mit der Zeit des Mittelalters und dem Genre Fantasy zwei Faktoren, die ich bei Büchern besonders liebe. Ich finde, die Autorin hat eigentlich alles richtiggemacht; mir persönlich hat nur der letzte Pfeffer gefehlt, um als Werk aus der Masse an guten und wundervollen Fantasy-Romanen hervorzustechen. Ich hoffe, dass Virginia Boecker mir das gewisse Etwas im Fortsetzungsband liefern wird.

Veröffentlicht am 21.01.2018

Sehr schöne romantische Liebesgeschichte.

Fair Catch (Grand-Valley 1)
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Die Autorin Liora Blake kenne ich bereits von der „True Rockstars“-Reihe, deren Umsetzung ich wirklich sehr mochte und die mir auch in Erinnerung geblieben ist. Auf ihre neue Serie – „Grand Valley“ – war ...

Die Autorin Liora Blake kenne ich bereits von der „True Rockstars“-Reihe, deren Umsetzung ich wirklich sehr mochte und die mir auch in Erinnerung geblieben ist. Auf ihre neue Serie – „Grand Valley“ – war ich daher super gespannt und habe mich sehr gefreut, dass mir der Verlag den Auftaktband „Fair Catch“ zur Verfügung gestellt hat.

Der erste Band ist in sich abgeschlossen und handelt von dem Profi-Footballspieler Cooper und der Apfelplantagen-Besitzerin Whitney, deren (Liebes)Geschichte deshalb so interessant ist, weil die beiden grundsätzlich verschieden sind. Während Cooper mit seinem Traumberuf wahnsinnig viel Geld verdient, keine finanziellen Sorgen hat und mit seinem Leben eigentlich zufrieden ist, kämpft Whitney um ihre Existenz, ihr Haus und um ihren Traum. Die Liebesgeschichte ist in „Fair Catch“ sehr authentisch dargestellt, entwickelt sich langsam, dafür aber sehr intensiv und kommt auch (fast) ohne Klischees aus. Natürlich gibt es auch hier viel Streit und Krisen, Konflikte und Spannungen. Schließlich kommt eine Liebesgeschichte ohne niemals aus. Aber zwischen Cooper und Whitney gibt es eine unglaubliche Anziehung, die mir gefallen hat und die dem Leser durchgehend das Gefühl gab, dass die beiden Hauptprotagonisten alles bewältigen können. Denn nicht nur Whitney hat zu kämpfen, auch Coopers Leben gerät aus dem Tritt.

Das Ende hat mich dagegen nicht ganz so überzeugen können. Gerade Coopers Zukunft und der Umgang damit war mir ein bisschen zu glatt und ein bisschen zu „Friede Freude Eierkuchen“, da ich aber bei Liebesgeschichten ein Freund von Happy Ends bin, konnte ich das schon verkraften. Gerade Cooper habe ich ein gutes Ende und das Arrangieren mit den Dramen in seinem Leben mehr als gegönnt.

Ebenso wie in der „True Rockstars“-Reihe fand ich auch dieses Mal die Charaktere toll ausgearbeitet und realistisch in die Geschichte und deren Konflikte integriert. Beide sind sehr sympathisch, manchmal ein bisschen eigen, aber das macht die Anziehung zwischen den beiden meiner Meinung nach auch aus. Am besten gefallen hat mir, dass Whitney ehrgeizig und zielstrebig ist und ihre Existenz retten muss, Cooper aber gleichzeitig nicht so engstirnig und eher locker bei diesem Thema ist. Die beiden ergänzen sich bei den Problemen rund um Coopers Sport und Whitneys Plantage sehr gut und finden jederzeit geeignete Lösungen – solange sie ehrlich zueinander sind.

Die Faktoren, die diese Geschichte ausmachen, sind zum einen Coopers Sport, zum anderen Whitneys Apfelplantage. Ich habe mich schon gefragt, wie die Autorin beides in ihrer Geschichte vereinen möchte, aber sie hat es überzeugend und unterhaltsam geschafft. Denn sie beschreibt beides toll und verknüpft die Vielfältigkeit des Settings sehr gut miteinander. Gerade, weil ich beispielsweise überhaupt keine Ahnung von Apfelplantagen und der Ernte habe, fand ich den Aspekt in der Handlung zusätzlich sehr interessant und faszinierend.

Fazit
„Fair Catch“ hat mir sehr gut gefallen und bietet eine tolle, abwechslungsreiche Liebesgeschichte. Die Mischung aus Romantik, Konflikten und Erotik fand ich gut umgesetzt, weswegen dieses Buch mir ein paar sehr schöne Lesestunden bereitet hat. Ich bin auf die Liebesgeschichte von Garrett (Nebenfigur in „Fair Catch“) im zweiten Band sehr gespannt.

Veröffentlicht am 20.01.2018

Ein besonderer Thriller.

Targa - Der Moment, bevor du stirbst
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„Targa – Der Moment, bevor du stirbst“ ist mein erstes Buch des Autoren-Duos B.C. Schiller, obwohl ich festgestellt habe, dass die beiden schon einige Bücher geschrieben und veröffentlicht haben. Eigentlich ...

„Targa – Der Moment, bevor du stirbst“ ist mein erstes Buch des Autoren-Duos B.C. Schiller, obwohl ich festgestellt habe, dass die beiden schon einige Bücher geschrieben und veröffentlicht haben. Eigentlich hatte ich ja gehofft, dass „Targa“ ein Einzelband sein wird – ich habe schon so viele (Thriller)Reihen angefangen und unbeendet – aber nach dem Lesen bin ich wirklich begeistert von der Geschichte und von der etwas anderen Ermittlerin, so dass ich mich doch auf den zweiten Teil freue.

Allerdings hat es mir die Geschichte nicht immer besonders einfach gemacht. Gerade den Einstieg in das Buch empfand ich als schwierig, denn die Kapitel sind eher kurz gehalten und wechseln am Anfang auch dauernd die Perspektive. Mir persönlich fällt es immer schwer, leicht in ein Buch zu starten, wenn es keinen Protagonisten oder einen roten Faden gibt, an dem ich mich orientieren kann. Ich habe mich lange gefragt, was Luisa und der mysteriöse Mann, was Erik und der Häftling Carlos Schmidt mit der eigentlichen Handlung zu tun haben. Später ergibt das natürlich alles einen Sinn und ich war dankbar für die Hintergrundinformationen; den Einstieg hat es mir trotzdem nicht leichtgemacht.

Aber je mehr Seiten ich gelesen habe, desto besser kam ich mit der Handlung und den Personen klar. Das Besondere an dem Thriller ist, dass man den Täter bereits kennt. Das klingt vielleicht gar nicht mal so spannend: war es aber. Denn die Strategie, mit der die Ermittler Lundt und Targa an die Sache herangehen, um Falk Sandmann zu überführen, war wirklich sehr interessant aufgebaut. Die verschiedenen Spannungsbögen und unerwartete Wendungen in der Geschichte, das Geflecht zwischen den verschiedenen (anfangs verwirrenden) Protagonisten und Perspektiven, Targa als Hauptcharakter, ihre Beziehung zur Zielperson und die rasante, temporeiche Erzählung lassen die Geschichte durchgehend spannend wirken und haben mich gefesselt. Ich habe während des ganzen Buches auf den Showdown zwischen Targa und Sandmann gewartet und war ein bisschen überrascht, dass es doch so lange gedauert hat. Aber dennoch hat mich das Zusammentreffen und die Auflösung überzeugt und zufrieden zurückgelassen. Und auch das Ende gibt sehr viel Stoff für den zweiten Band und hat mich mit dem Cliffhanger doch sehr überrascht.

Einen besonderen Reiz hat aber ohnehin Targa bei mir ausgelöst. Sie ist ausgesprochen schwierig einzuschätzen, weil sie einerseits sehr stark und clever ist, gute Ideen und Methoden hat, aber andererseits auch durchgehend so wirkt, als brauche sie Schutz, als müssen man sie in den Arm nehmen und vor all dem Bösen da draußen behüten. Sie ist ein sehr sehr besonderer Charakter, ein bisschen eigenbrötlerisch und auch eigenartig, aber auch Lundt, Rita und Pierre (das Team rund um Targa) sind nicht langweilig ausgearbeitet oder Stereotypen und daher tolle Nebenfiguren. Das ganze Team ist faszinierend und interessant.

Anfangs wirkte der Schreibstil ein bisschen befremdlich auf mich. Mir fiel es schwer, mich in Targa hineinzuversetzen, weil die Art und Weise, wie B.C. Schiller schreiben, teils sehr distanziert und abgeklärt wirkt. Ich habe mich allerdings daran gewöhnt und ich finde es auch passend zu dem Thriller und zur Hauptprotagonistin. Vieles über ihre Person liegt da im Argen und ich hoffe, dass man im zweiten Teil mehr über ihre Vergangenheit und über den Cliffhanger erfährt.

Fazit
„Targa – Der Moment bevor du stirbst“ ist ein sehr starker Thriller-Auftakt, der rasant und spannend erzählt ist und meiner Meinung nach keine einzige langweilige oder träge Stelle aufweist. Ich habe zwar eine Weile gebraucht, um in der Handlung anzukommen, allerdings ist diese spannend, faszinierend und fesselnd aufgebaut und machen das Buch zu einem sehr empfehlenswerten Thriller.