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Veröffentlicht am 29.09.2016

Kidnapped

K - Kidnapped
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Mit K – Kidnapped eröffnet Chelsea Cain ihre neue Thriller-Reihe. Die Autorin kenne ich bereits von ihren Veröffentlichungen Furie und Grazie, Teil Eins und Zwei der Archie-Sheridan-Reihe. Leider habe ...

Mit K – Kidnapped eröffnet Chelsea Cain ihre neue Thriller-Reihe. Die Autorin kenne ich bereits von ihren Veröffentlichungen Furie und Grazie, Teil Eins und Zwei der Archie-Sheridan-Reihe. Leider habe ich die Reihe bisher nicht beenden können, aber das werde ich vielleicht bald nachholen. Denn mit ihrem neuen Buch hat sie mir definitiv wieder Lust auf ihre älteren Werke gemacht.

Der Thriller beginnt mit einem Prolog, der von Kicks Vergangenheit handelt – damals, als sie entführt, weggesperrt und für kinderpornographische Filme missbraucht wurde. Da einige Aspekte von Kicks Vergangenheit im weiteren Verlauf der Geschichte nicht nochmal genauer erklärt werden, bildet er einen wichtigen Überblick über die vergangenene Geschehnisse für den Plot. Die Handlung war durchgehend spannend. Nicht nur wegen der fortlaufenden Ereignissen, sondern auch wegen der Spannung und dem Misstrauen, das zwischen Kick und Bishop herrscht.

Wer mich von den beiden Hauptcharakteren – Kick und Bishop – mehr fasziniert hat, kann ich wirklich nicht sagen. Kick ist eine taffe, durchsetzungsstarke, junge Frau. Sie beherrscht verschiedene Kampftechniken, kann schießen und kennt sich mit den verschiedensten Waffen aus; das alles tut sie, damit sie kein wehrloses Opfer mehr ist und sich im Falle des Falles selbst beschützen kann. Ihr Mut und ihre Entschlossenheit haben mich besonders beeindruckt. Damit hat Cain meiner Einschätzung nach eine ähnlich starke Protagonistin geschaffen wie schon Gretchen Lowell in ihrer vorherigen Archie-Sheridan-Reihe. Nur eben auf eine andere Art und Weise. Bishop, der unbemerkt in ihre alarmgesicherte Wohnung einbricht, ist von Anfang an der geheimnisvolle, schweigsame, aber talentierte, intelligente, sexuell umtriebene und attraktive (und so weiter und so weiter) Fremde, über den man im Laufe des Buchs nur stückchenweise etwas erfährt. Auch wenn er maßgeblich zur Spannung beiträgt, hat mich seine Geheimniskrämerei doch ziemlich frustriert – auf positive Weise (falls man überhaupt positiv frustriert sein kann). Ich wollte unbedingt wissen, wer er ist, was ihn geprägt hat und für wen er arbeitet. An manchen Stellen erkennt man, dass er sehr von seiner Vergangenheit geprägt wurde; wieso, weshalb, warum und wie es dazu kam, erfährt man nur am Rande – wenn überhaupt.

Das Ende würde ich nicht unbedingt als Cliffhanger bezeichnen, doch einige Fragen bleiben ungeklärt; Bishop bleibt weiterhin geheimnisvoll, ebenso Kicks weiteres Verhalten; Chelsea Cain hat eine perfekte Grundlage für den zweiten Teil geschaffen (auf den ich mich wahnsinnig freue und den ich vermutlich bald vorbestellen werde).

Auch Cains Schreibstil hat mir wie bei ihren anderen Werken gut gefallen. Ich habe das Buch selten aus der Hand gelegt und habe es trotz Uniklausur innerhalb von zwei Tage zuende gelesen. Ich hatte allerdings mit mehr Ekelszenen gerechnet, die die Autorin in ihren früheren Werken zur Genüge eingebaut hat und selbst mich, als echten Thriller-Fan, haben schaudern lassen. Vermisst habe ich sie allerdings nicht besonders.


Fazit
K – Kidnapped von Chelsea Cain hat mich aufgrund der Spannung, der Geheimnisse und der Emotionen gepackt und konnte mich vollkommen überzeugen. Meiner Meinung nach hat die Autorin einen gelungenen Auftakt geschaffen. Ich bin wirklich sehr gespannt wie es weitergeht und ob der zweite Teil mit dem ersten mithalten kann. Leider muss ich noch bis September warten, bis er endlich erscheint.

Veröffentlicht am 29.09.2016

Die Liebe ist ein schlechter Verlierer

Die Liebe ist ein schlechter Verlierer
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Die Liebe ist ein schlechter Verlierer ist ein Roman, der vieles zu bieten hat. Eine unglückliche Ehefrau, die ihren Mann verlassen möchte, der aber dann einen Schlaganfall erleidet. Hannah ist hin und ...

Die Liebe ist ein schlechter Verlierer ist ein Roman, der vieles zu bieten hat. Eine unglückliche Ehefrau, die ihren Mann verlassen möchte, der aber dann einen Schlaganfall erleidet. Hannah ist hin und her gerissen zwischen ihrem Gewissen, der moralischen Frage bezüglich einer Scheidung und ihrem eigenen Glück. Dass sie damit Probleme hat, wird in diesem Buch genauer durchlebt und wird auch mehr als deutlich.

Hannah ist eine sehr starke Person. Sie lebt von Abenteuern, Adrenalin und davon, neue Welten zu entdecken. Dass sie ihre Pläne aufgibt, um Tom zu pflegen und um ihm eine neue Perspektive zu bieten, obwohl sie ihn eigentlich verlassen und sich endlich um ihr eigenes Glück kümmern wollte, hat mir persönlich sehr imponiert – auch wenn sie dadurch natürlich zunehmend unglücklicher wird.

Aber auch Tom – von dem ich anfangs ehrlich gesagt nicht viel hielt – hat mich einnehmen können. Hannah stellt ihn in vielen Kapiteln als egoistischen Mistkerl da, von sich selbst eingenommen, immer auf Streit aus. So kam er mir aber gar nicht vor. Natürlich hat er sich nach dem Schlaganfall enorm verändert, aber auch die Kapitel aus der Vergangenheit gaben mir diesen Eindruck nicht. Er hatte einen wichtigen Job, stand unter Stress, wollte immer alles richtig machen und hat es deswegen meist ein bisschen übertrieben. Aber die Kapitel aus seiner Sicht haben gezeigt, dass vieles auch ganz anders rüberkam, als er es beabsichtigt hatte.

Während des ganzen Romans merkt man, dass Katie Marsh sich intensiv mit den Themen Schlaganfall und Nachbehandlung beschäftigt hat. Sie beschreibt Toms Umgang mit dem Ereignis, seine Frustration deswegen, der lange Kampf bis zur neuen "Normalität", die täglichen Übungen und die Selbstzweifel sehr gut. Es muss wahnsinnig schwer sein, jeden Tag aufs neue zu kämpfen und sich daran zu gewöhnen, dass viele Dinge nicht mehr möglich sind und es nie mehr so sein wird, wie es einmal war.

Das Cover ist eins meiner Highlights; auf den ersten Blick vielleicht nicht so besonders, aber ich finde es wunderschön und für mich war es auch ein direkter Blickfang. Den Relieflack auf den Buchstaben mag ich besonders.

Auch Katie Marshs Schreibstil konnte überzeugen. Ich mochte ihre lockere und flüssige Art zu schreiben; genauso wie Einteilung von Gegenwarts- und Vergangenheitskapiteln. Das hat es um einiges erleichtert, beide Sichtweisen zu verstehen und sich in die Charaktere hineinzuversetzen.

Fazit
Die Liebe ist ein schlechter Verlierer ist ein wunderschönes Buch über die Liebe und was es bedeutet, in einer Ehe Kompromisse einzugehen. Dass aus Unglück manchmal auch Glück entstehen kann. Dieses Werk ist ein gelungener Debüt-Roman, den ich hundertprozentig empfehlen kann.

Veröffentlicht am 26.09.2016

Die Magie der Namen

Die Magie der Namen
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Die Magie der Namen ist ein wunderschönes und packendes Werk, das viel Spannung und Magie bereit hält, ohne typische und viel verwendeten Fantasy-Elemente wie Drachen, Götter, Dämonen, Feen und sonstigen ...

Die Magie der Namen ist ein wunderschönes und packendes Werk, das viel Spannung und Magie bereit hält, ohne typische und viel verwendeten Fantasy-Elemente wie Drachen, Götter, Dämonen, Feen und sonstigen Wesen. Ich war überrascht, wie leicht mir das Kopfkino zur Geschichte fiel, wie schnell ich ausgearbeitete Bilder im Kopf hatte, wie ich mich problemlos in den Plot einfand, wie sehr ich die Charaktere mochte und wie mühelos ich den verschiedenen Geschehnissen folgen konnte. Dazu noch einen Plot, den ich definitiv noch nicht so gelesen habe und mir daher ein einmaliges Lesevergnügen geschenkt hat.

Der Einstieg ist mir sehr leicht gefallen, was vermutlich daran lag, dass das erste Kapitel schon sehr fesselnd ist. Ich wollte unbedingt wissen, was es mit den Nummern und Namen auf sich hat, was sie bedeuten und was es darüber aussagt, was aus den jungen Erwachsenen werden soll. Dass man das alles aus der Ich-Perspektive erzählt, fand ich wunderbar gewählt. So erfährt man sofort mehr über die Hoffnungen, Träume und Wünsche des Hauptprotagonisten. Man bekommt ein Gefühl für ihn, was das Verständnis des weiteren Verlaufs – entstehende Freundschaften, Entwicklung von Gefühlen, sein Verhalten bei Kämpfen, Ablehnungen gegen Personen usw. – um einiges erleichtert.

Tirasan (anfangs Nummer 19) steht im Mittelpunkt der Geschichte, denn alle außer ihm wissen, wer sie sind und welche Aufgaben ihnen zusteht. Mit dem Namen Tirasan verbindet niemand etwas, keiner weiß, was er bedeutet, daher macht er sich nicht nur auf die Reise, um sich in der Hauptstadt registrieren zu lassen, sondern auch, um die Bedeutung seines Namens herauszufinden. Anfangs war er sehr unsicher und zurückhaltend, ein wenig schüchtern und sich seiner selbst nicht wirklich bewusst. Aufgrund dieser Eigenschaften war mir klar, dass er sich noch entwickeln würde und es war packend, dabei zuzusehen, wie er sich immer sicherer wurde. Nicht nur im Umgang mit sich selbst, sondern auch mit anderen.

Die anderen Protagonisten haben mir genauso gut gefallen, da sie ebenso authentisch und real wirkten. Von den vier anderen, die den Hauptprotagonisten auf seiner Reise begleiten – Baro, Rustan, Nelia und Allira – gefiel mir allerdings Rustan am meisten, sogar ein bisschen mehr als Tirasan. Er ist grundanstäntig, treu, loyal und würde seine Leben geben, um Tirasan gesund nach Hause zu bringen. Als sich dann herausstellte, dass die beiden in ihren früheren Leben schon dicke Freunde gewesen waren, fand ich das mehr als passend. Am Anfang sind Tirasan und seine vier Begleiter verhasst und sich gegenseitig unsymaptisch, weil sie sich als Nummern nicht verstanden, allerdings merken sie schnell, dass sie zusammenhalten und sich gegenseitig beschützen müssen, woraus sich eine tief verbundene Freundschaft entwickelt.

Der Schreibstil hat mir wirklich sehr gut gefallen. Ich konnte mich direkt in die Charaktere hineinversetzen, konnte ihre Gefühle und ihre Stimmungen verstehen – sowohl Sympathie, als auch Unmut –, habe mitgelitten und mitgefühlt und mich letzten Endes sehr geborgen in der Geschichte gefühlt.

Das Cover gefällt mir aufgrund der schlichten, aber doch edlen Gestaltung sehr. Die Schrift und die miteinander verbundenen Schnörkel finde ich sehr schön und auch zur Geschichte passend. Ebenso schön wie praktisch finde ich die Land-/Stadtkarte, die man sowohl vor den ersten, als auch nach den letzten Seiten findet und somit die Welt, in der die Geschehnissen spielen, deutlich darstellt. Das ein oder andere Mal habe ich auf sie zurückgegriffen. Es vereinfacht enorm, sich den Weg vorzustellen, den die Abenteurer auf sich nehmen müssen.

Fazit
Die Magie der Namen ist alles in allem ein empfehlenswertes Buch; für jung und alt. Die Geschichte war gut durchdacht und gefiel mir sehr gut. Die Abenteuer haben Spannung gebracht, die Charaktere die Authentizität. Ein einmaliges und kurzweiliges Werk, das es versteht, den Leser zu an die Geschehnisse zu fesseln und ihn dazu bringt, das Buch in einem Rutsch durchzulesen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Grandioses Werk!

Sternenregen
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Sternenregen hat mich schlichtweg einfach umgehauen. Zum einen habe ich mich wahnsinnig darauf gefreut, wieder einmal ein Buch von Nora Roberts zu lesen, von der Frau, die mich damals erst zum Lesen brachte, ...

Sternenregen hat mich schlichtweg einfach umgehauen. Zum einen habe ich mich wahnsinnig darauf gefreut, wieder einmal ein Buch von Nora Roberts zu lesen, von der Frau, die mich damals erst zum Lesen brachte, andererseits habe ich mir von dem Werk aufgrund des Klappentextes etwas ganz anderes versprochen. Und trotzdem wurde ich in keinster Weise enttäuscht. Ihr neustes Werk ist nicht nur – wie viele jetzt ahnen würden – ein schlichter Liebesroman: Frau und Mann, die zusammen gehören, aber sich doch nicht finden, weil irgendwas, irgendwie und aus irgendeinem Grund ihr Leben beeinflusst. Es ist eine Geschichte von Magie, Helden, einer Sage und einem Team, das ein Abenteuer antritt. Die Story hat mich stellenweise ein wenig an The Avengers oder an The Guardians of the Galaxy erinnert, aber natürlich nur im positiven Sinne.

Der Plot spielt auf der griechischen Insel Korfu. Jeder, der schon mal dort war oder sich zumindest Bilder angesehen hat, weiß: dort ist es wirklich wunder, wunder, wunderschön. Das Setting für Sternenregen ist nicht nur einzigartig gewählt, sondern auch perfekt beschrieben. Nora Roberts weiß einfach, wie man die Umgebung, eine Insel, das Meer, die Unterwasserwelt und sonstigen Elemente so beschreibt, dass Herzen vor Fernweh fast zerbrechen. Gerne wäre ich der ganzen Truppe gefolgt und hätte ihnen geholfen, den verlorenen Stern zu suchen.

Die oben angedeutet Truppe besteht aus sechs Personen. Alle haben ihre ganz besonderen Fähigkeiten, ihre Stärken, Problemchen und Macken – und wirken dadurch wie ein unglaublich gut zusammengewürfeltes und durchdachtes Team. Um nicht zu spoilern, werde ich auf die einzelnen Fähigkeiten nicht genauer eingehen, denn sie machen einen Großteil der Geschichte aus. Nicht jede Figur rückt direkt damit raus und so kommen sie auch erst nach und nach alle ans Licht – manche vorhersehbar, andere aber überhaupt nicht. Ich mochte zwar nicht alle Charaktere, aber das könnte im Falle von Doyle vielleicht sogar beabsichtigt gewesen sein. Die Hauptprotagonistin Sasha, die anfangs von allem überfordert ist (von ihren Träumen, der Reise auf die Insel, dem Zusammentreffen mit den anderen und ihrer Fähigkeit) ist mir dabei besonders ans Herz gewachsen. Und das nicht nur, weil das meiste aus ihrer Sicht geschildert ist, sondern weil sie mir wie ein herzensguter, cleverer, aber sehr sensibler Mensch erschien. Gut also, dass sie einen Hexer an ihrer Seite hat. Gutaussehend, stark, beschützerisch, ... ;)

Nora Roberts Schreibstil finde ich nach wie vor grandios. Ihre Bücher lassen sich immer locker und leicht weglesen; sie schafft es, den Leser an die Geschichte zu fesseln. Sei es eine Liebesgeschichte, bei denen Probleme vorprogrammiert sind oder eine Geschichte voller Magie und besonderen Fähigkeiten. Ich liebe es, wie sie es schafft, ihren Figuren Leben einzuhauchen, damit sie dem Leser eine besondere Story erzählen. Das Cover war für mich sofort ein Hingucker. Eine wunderschöne, detailreiche und abgestimmte Gestaltung. Alleine deswegen musste das Buch schon bei mir einziehen.

Fazit
Die Autorin liefert mit Sternenregen einen sagenhaften Auftakt ihrer neue Sternen-Trilogie, die nicht nur vor realistischen Figuren und einer spannenden Geschichte, sondern auch vor besonderen Elementen wie Magie und von einem guten Setting strotzt. Von mir gibt es eine hundertprozentige Empfehlung für dieses Buch.

Veröffentlicht am 15.09.2016

So wie die Hoffnung lebt!

So wie die Hoffnung lebt
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So wie die Hoffnung lebt ist ein wunderschönes Werk; ein Volltreffer im Bereich Emotionen und Gefühle. Dies ist mein erstes Buch von Susanna Ernst, obwohl mir ihre anderen Bücher schon öfter mal aufgefallen ...

So wie die Hoffnung lebt ist ein wunderschönes Werk; ein Volltreffer im Bereich Emotionen und Gefühle. Dies ist mein erstes Buch von Susanna Ernst, obwohl mir ihre anderen Bücher schon öfter mal aufgefallen sind. Ich habe von der ersten bis zur letzten Seite mitgefiebert und mitgelitten, denn Jonahs und Katies Geschichte hat mich berührt wie selten es je ein anderes Buch geschafft hat. Denn Susanna Ernst scheut nicht davor, die Hauptprotagonisten Verluste erleiden zu lassen, ihnen ein tragisches und mehr als bestürzendes Schicksal aufzuerlegen und sie vor einige Prüfungen zu stellen; während beide von Hoffnung getragen alles zu meistern scheinen und sich ihren Probleme stellen. Alleine der Prolog hat mir schon Tränen in die Augen getrieben – ebenso wie der Epilog.

Jonah und Katie verbindet beide eine grausame Vergangenheit. Sie lernen sich in einem Kinderheim kennen: zwei Waise, mit Albträumen konfrontiert und mit Rissen im Herzen geplagt. Während es Jonah nach dem Tod seiner Familie gelingt, damit umzugehen und eine Kompensation im Malen sucht, flüchtet sich Katie ins Schweigen und lässt niemanden an ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben. Die beiden süßen und unschuldigen Kinder, die wirklich unbeschreiblich mit ihrem Schicksal zu kämpfen haben, haben bei mir den Mutter- und Schutzinstinkt ausgelöst haben – denn kein Mensch sollte in jungen Jahren so viel Unheil und Schicksalsschläge erleben. Ich fühlte mich hilflos, als ich ihre Geschichten verfolgte. Dagegen habe ich beide als erwachsene Menschen wie Freunde in mein Herz geschlossen. Ihre Geschichte wirkt so greifbar und so real, emotional und berührend und absolut und unbestreibar echt.

Aber nicht nur die Hauptprotagonisten haben mich überzeugen können, auch viele Nebencharaktere. Zum Beispiel Jonahs besten Freund Milow – ebenfalls in dem Kinderheim aufgewachsen –, Katies Freundin Hope, die Heimleiter Tammy und Julius und letzten Endes auch Katies Angestellte Selma. Sie alle haben zu der wunderschönen Geschichte und zu ihrer Echtheit beigetragen.

Meine emotionale Bindung zu diesem Buch ist wohl auch Susanna Ernsts Schreibstil zu verdanken. Denn sie hat es nicht nur geschafft, jedem einzelnen ihrer Charaktere Leben einzuhauchen und mich mit ihrer wunderschönen und bildhaften Sprache zu fesseln, sondern sie hat auch bis zum letzten Kapitel Wendungen eingebaut, die mich überrascht und teils auch ein wenig geschockt haben. Vorhersehbar war für mich auf jeden Fall keine davon.

Das Cover hat mich – wie bei vielen anderen Büchern auch – erst zu Susanna Ernst und ihrer berührenden Geschichte gelockt, denn das Zusammenspiel von Blau und Rot und den kleinen silbernen Blättern hat mich direkt überzeugen können. Es ist kein außergewöhnliches oder detailliertes Cover, aber es ist ansprechend, ruhig und schön.

Fazit
Ich habe selten eine so emotionale und berührende Geschichte gelesen wie die von Jonah und Katie in So wie die Hoffnung lebt. Das Buch lebt von den Charakteren, den Wendungen und der durchgehenden Hoffnung, dass doch bitte alles gut ausgehen wird. Ein Page-Turner, den ich absolut jedem empfehlen kann!