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Veröffentlicht am 07.06.2018

Interessante Mafia-Geschichte!

Cold Princess
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"Cold Princess" hat es mir direkt angetan, weil ich doch hin und wieder einen kleinen Faible für Mafia-Geschichten habe. Zusätzlich hat es mich natürlich sehr interessiert, was der Verlag und Vanessa Sangue ...

"Cold Princess" hat es mir direkt angetan, weil ich doch hin und wieder einen kleinen Faible für Mafia-Geschichten habe. Zusätzlich hat es mich natürlich sehr interessiert, was der Verlag und Vanessa Sangue aus dieser Grundidee gemacht haben, denn die Bücher aus dem Hause LYX sind ja meist immer recht ähnlich in ihrer Ausgestaltung (was ich keinesfalls schlecht finde – ich liebe den LYX-Verlag mit all den dort vertretenen Autoren). Eine erste Einschätzung darüber, was den Leser erwartet, gibt die Autorin schon in ihrem Vorwort. Und das hat es meiner Meinung nach bereits in sich.

Ich fand die Geschichte in "Cold Princess" schlichtweg genial. Erstens ist sie wahnsinnig spannend mit den Morden, den Auftragskillern, den zwei herrschenden Mafiafamilien und den Maulwürfen. Zweitens ist sie facettenreich. Denn sie handelt nicht nur davon, dass Saphira sich nach der Tragödie in ihrer Familie als Mafiaboss zurechtfinden muss. Sondern auch von alten Mafia-Fehden, von Saphira, die eben nicht nur ein kaltes, herzloses Oberhaupt ist, sondern auch eine liebenswürdige Frau (auch wenn ich das erst nach und nach herausgefunden habe). Von Madox und dessen Sucht nach Vergeltung, sowie von den Gefühlen, dem Knistern und der Anziehung, die zwischen Madox und Saphira herrschen. Plotidee super – Umsetzung toll!

Dazu kommt, dass die Charaktere wundervoll und einzigartig sind. Ich hatte das Gefühl, das man bei (fast) allen Figuren tief "wühlen" muss, um ihren weichen und lieben Kern zu finden. Denn alle tun immer so, als wären sie mächtig und stark, als hätten sie die komplette Kontrolle über ihr Leben und die Handlungen in ihren Familien und als gäbe es überhaupt nichts, was sie jemals zu Fall bringen wird. Madox hat mir da besonders gut gefallen, denn er wirkt sehr mysteriös und geheimnisvoll. Auch wenn der Leser recht schnell über seine Lügen und sein Vorhaben Bescheid weiß, handelt er nicht immer so, wie er es tun sollte oder tun möchte – vor allem im Bezug auf Saphira. Trotzdem hat er einfach so eine … Aura, die mich gefesselt hat und die ihn in meinen Augen wahnsinnig faszinierend gemacht hat (auch wenn ich definitiv meine Finger von ihm lassen würde! :D). Bei Saphira haben mir dagegen an manchen Stellen noch die Ecken und Kanten gefehlt. Sie ist mir viel zu oft einfach nur "Boss" und zu wenig Charakter, so dass ich sie schwer einschätzen konnte. Aber auch wenn ich mir nach der ersten Szene nicht wirklich vorstellen konnte, sie zu mögen, hat sie mich mit der Zeit doch gekriegt. Aber nicht so wie Madox.

A propos Madox. Für mich gibt es bei diesem Buch leider einen halben Stern Abzug, weil mich Madox‘ extreme sexuelle Ansichten gestört haben. Ich verstehe nicht, warum das in diesem Buch sein musste. Ich finde die Geschichte und die Anziehung zwischen ihm und Saphira auch so interessant. Mich hat das wirklich fasziniert, wie leicht die Autorin diese Spannung auf den Leser übertragen konnte, wie elektrisierend sie diese beschrieben hat. Trotzdem habe ich diese Dom-Sub-Sache einfach überhaupt nicht gebraucht. Aber auch das ist dann wohl wieder Geschmackssache.

Bleibt letztlich noch das Ende zu beurteilen. Für mich war das ein wirklicher starker Cliffhanger. Ich finde, die Autorin hat diesen und die Schlussszene super umgesetzt, indem sie gerade da nochmal einen letzten Spannungsbogen unterbringt und diese Dramatik in der letzten Szene mit einem Knall explodieren lässt. Meiner Meinung nach hat dies keinen Leser beim Zuklappen das Buches losgelassen. Natürlich kann man die Situation jetzt analysieren und man kann sich recht leicht vorstellen, wie der Anfang des zweiten Bandes aussehen wird. Aber mich haben diese Überlegungen zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht interessiert, weil ich mich von dem Schockmoment mittragen habe lassen.

Fazit
Für mich ist "Cold Princess" ein absolut tolles, fesselndes Buch, das weit über meine Erwartungen hinausgeschossen ist. Ich hätte mir nur gewünscht, dass sich die sexuelle Beziehung zwischen Saphira und Madox anders entwickelt, weswegen ich leider nicht die volle Punktzahl vergeben kann. Trotzdem bin ich wahnsinnig gespannt auf die Fortsetzung "Fire Queen" und fiebere auf den Juli hin.
[4,5 Sterne]

Veröffentlicht am 02.06.2018

Absolut lesenswert!

The Ivy Years – Bevor wir fallen
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"The Ivy Years – Bevor wir fallen" ist mir in erster Linie aufgrund des süßen Covers aufgefallen und dann aufgrund der Autorin Sarina Bowen. Die „True North“-Reihe habe ich zwar noch nicht gelesen, allerdings ...

"The Ivy Years – Bevor wir fallen" ist mir in erster Linie aufgrund des süßen Covers aufgefallen und dann aufgrund der Autorin Sarina Bowen. Die „True North“-Reihe habe ich zwar noch nicht gelesen, allerdings viele Rezensionen und Meinungen dazu, weswegen der erste Band auch schon auf meinem SuB liegt. Sarina Bowen war mir also bereits ein Begriff, was dazu geführt hat, dass "The Ivy Years" zu einem Must-Read für mich geworden sind. Und ich bin wirklich froh, "Bevor wir fallen" gelesen zu haben, denn für mich ist dieses Werk ein wirklich toller New Adult Roman.

Mir persönlich haben sehr viele Dinge an „Bevor wir fallen“ gefallen. Berührt hat mich vor allen Dingen der Plot. Er ist nicht nur besonders und ein wenig „anders“ als bei den übrigen New Adult Romanen, sondern er hat mich auch sehr zum Nachdenken gebracht. Adam spricht das an mehreren Stellen im Buch an: Wer denkt eigentlich darüber nach, in welchem Stock eine Veranstaltung stattfindet? Wer achtet auf einen Aufzug und wie viele (oder wie wenige) Gebäude sind wirklich barrierefrei? Fragen, die ich mir persönlich eher selten stelle, für Menschen wie die Protagonisten Corey – die eine Behinderung oder ein Handicap haben – aber jeden Tag an jedem Ort eine wichtige Rolle spielen. Zusätzlich ist Coreys Geschichte über den Unfall einfach absolut traurig und hat mich sehr bewegt. Mir vorzustellen, ein normales Leben zu führen und von jetzt auf gleich im Rollstuhl zu sitzen, meine Zukunft in Frage zu stellen und die Verbindung zu meinen Eltern zu verlieren, war an manchen Stellen im Buch schon ein bisschen viel für mich.

Ich finde es toll, wie Sarina Bowen in "The Ivy Years" eine süße Liebesgeschichte erzählt und gleichzeitig für ein Thema sensibilisiert, über das wir kaum nachdenken. Ich will mir nichts vormachen: in meinem Leben wird dadurch nun keine Veränderung stattfinden, aber die Autorin hat mal wieder gezeigt, dass Dinge, die für mich Kleinigkeiten darstellen, für andere eine echte Einschränkung im Leben bedeuten. Manchmal lohnt es sich, ein bisschen aufmerksamer zu sein und nicht alles auszublenden, was uns nichts angeht. Im Buch gibt es da mehrere Stellen, in denen Charaktere hätten aufmerksamer sein können. Eine Party im dritten Stock feiern? Man kann zwar hochgetragen werden, aber welcher Betrunkene trägt Corey nach der Party wieder nach unten? Oder auf die Toilette?

Die Liebesgeschichte fand ich toll umgesetzt. Zum einen hat mir die humorvolle, sehr frühe und unbelastete Interaktion zwischen Corey und Adam gut gefallen, zum anderen, wie beide sich im Laufe der Geschichte entwickeln. Adam ist dabei sehr offen, versteht Coreys Probleme sofort, ohne, dass darüber großartig Worte verloren werden müssen und ich hatte mehr als einmal das Gefühl, dass er ihr gegenüber sehr sensibilisiert reagiert. Er macht angemessene Witze, stichelt manchmal ein bisschen, aber im Großen und Ganzen erleichtert er Coreys Leben und unterstützt sie bei all ihren Handlungen – und dass, obwohl Adam selbst gehandicapt ist. Mir hat gefallen, wie die beiden sich immer näherkommen, Freunde werden, aber trotzdem Abstand wahren, wie Adam Corey in sein Leben integriert, mit seinen Freunden bekannt macht, sie zu Partys einlädt und mit ihr für alles eine Lösung findet. Ich konnte die beiden als Paar absolut ernst nehmen und fand die Szenen mit ihnen zusammen einfach herzerwärmend.

Neben Adam und Corey – die ich beide als wunderbar ausgearbeitet und authentisch empfand – waren auch die Nebencharaktere meiner Meinung nach gut in die Geschichte in "The Ivy Years" integriert. Stacia, als Adams Freundin, hätte ich nicht unbedingt dabei gebraucht, aber sie spielt nur eine sehr kleine Nebenrolle und findet im Plot kaum Platz. Dafür fand ich es aber toll, dass Bridger, der Protagonist des nächsten Bandes, schon eingeführt wurde und man als Leser bereits einen ersten Eindruck erhält. Ob der jetzt positiv oder negativ ist ... sagen wir mal so: Er bedarf noch der Zähmung im Umgang mit Mädels.

Zum Schluss bleibt mir nur noch den Schreibstil positiv zu erwähnen. Diese Kombination aus ernsten Themen, einer tollen und einfühlsamen Liebesgeschichte, gemischt mit einer guten Portion Humor und Witz hat mir super gefallen! Sarina Bowen hat zwar Adam zu einem kleinen Spaßvogel gemacht, aber das hat dazu geführt, dass das Buch nicht zu ernst wurde und die Botschaft nicht zu drängend. Das ist für mich definitiv ein tolles Talent.

Fazit
"The Ivy Years – Bevor wir fallen" ist für mich fast perfekt. Dieses Buch erzählt eine tolle Liebesgeschichte, die die Autorin meiner Meinung nach einzigartig an den Leser bringt. Mir haben Adam und Corey als Protagonisten gefallen und auch ihre eher ungewöhnliche Geschichte. Ich freue mich darauf, mehr von der Autorin zu lesen.

Veröffentlicht am 28.05.2018

Ich freue mich auf Teil 2!

Constellation - Gegen alle Sterne
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Ich finde, "Constellation – Gegen alle Sterne" ist von vorne bis hinten ein tolles Buch – und das obwohl Science-Fiction nicht unbedingt eines meiner liebsten Genre ist. Trotzdem hat die Autorin ein Werk ...

Ich finde, "Constellation – Gegen alle Sterne" ist von vorne bis hinten ein tolles Buch – und das obwohl Science-Fiction nicht unbedingt eines meiner liebsten Genre ist. Trotzdem hat die Autorin ein Werk geschaffen, das einen vielfältigen und abwechslungsreichen Plot bietet und Charaktere hervorbringt, die trotz all ihrer Fehler und Schwächen ausgesprochen faszinierend sind.

Es gibt viele Gründe, warum mir dieses Buch gefallen hat: Zum einen das Ausbleiben hochtechnisierter Vorgänge. Vielleicht ist es ein Vorurteil dem Genre gegenüber, vielleicht aber auch nicht. Auf jeden Fall mag ich es nicht, wenn in Büchern mit (Fach-)Begriffen um sich geschmissen wird, die ich trotz meiner jahrelangen Science-Fiction-Seriensucht (Star Trek, Enterprise, Raumschiff Voyager) nicht verstehe. Ich bin so perfektionistisch verlangt, dass ich natürlich direkt wissen muss, was der Autor meint, obwohl sich viele Dinge aus dem Kontext ergeben. Wenn ich dann nachschaue, stört mich das oft in meinem Leserverhalten und meinem Lesefluss. Das war in "Constellation" Gott sei Dank nicht der Fall. Auch Vorkenntnisse über die Planten ist nicht notwendig – denn diese sind in diesem Buch ganz anders und werden wunderbar erklärt. Das hat es mir sehr leicht gemacht mich auf die eigentliche Handlung zu konzentrieren.

Zum anderen: Die Charaktere. Sei es der Mech Abel, die Kämpferin Noemi, die Verbündete Virginia oder der Bösewicht selbst. Alle sind wahnsinnig toll ausgearbeitet. Obwohl Abel kein Mensch ist (oder gerade weil), habe ich so gerne von seinen "Gefühlen" gelesen. Seine Verwirrung, all die Hoffnungen, die er in seinen Schöpfer steckt, sein positiver Glaube an die Zukunft, seine unglaubliche Loyalität Noemi gegenüber und sein herzzerreißender Schmerz, als er verraten wird, fand ich außergewöhnlich stark. Er ist so herzensgut programmiert, gleichzeitig verlässlich, clever und beschützerisch, dass er sich mit jeder Seite mehr zu meinem Lieblingscharakter in diesem Buch entwickelt hat. Gerade am Ende, als alles gut zu werden scheint, als man ihn austrickst und er nichts ändern kann, hat es mir für ihn so das Herz zerrissen, weil er, obwohl er ein Roboter ist, so menschlich traurig reagiert. Ein Mech, der in der Lage ist, zu weinen, hat mich einfach zerstört.

Aber auch Noemi steht Abel fast in nichts nach. Sie ist wunderbar geschrieben, obwohl sie für mich stellenweise eine zu typische Heldin war. Trotzdem ist sie stark und schlau, ist oft verärgert über ihre menschlichen Grenzen und lernt dem Mech Abel nur langsam zu vertrauen. Gerade die Interaktion zwischen den beiden Hauptfiguren war wunderbar mitanzusehen. Beide waren anfangs sehr skeptisch und vorsichtig, aber die äußeren Umstände bringen sie immer wieder dazu, dass sie an einem Strang ziehen müssen und dass sich im Laufe der Zeit viel mehr als nur eine Partnerschaft zwischen ihnen entwickelt. Und ganz ehrlich, ich hätte nicht gedacht, in welche Richtung sich das entwickelt und wer den ersten Schritt machen wird.

Auch die Geschichte und die Handlung sind überzeugend, auch wenn es meiner Meinung nach nicht unbedingt 500 Seiten hätten sein müssen. Hier und da hätte ich mir schon eine Straffung der Ereignisse gewünscht, aber im Gesamten betrachtet ist der Plot sehr abwechlungs- und wendungsreich gestaltet und lässt so einige Spannungsmomente richtig einschlagen. Diese vielschichtige und tiefgründige Ausarbeitung fand ich wirklich toll, so dass ich mich sehr auf den zweiten Band und die neuen Abenteuer von Abel und Noemi freue.

Positiv zu erwähnen bleibt in jedem Fall der Schreibstil. Ich persönlich lese ja am liebsten Bücher mit einer Länge zwischen 300 und 400 Seiten, weswegen mich Werke mit mehr als 500 Seiten meist eher abschrecken. Doch trotzdem: Ich bin einfach so durch dieses Buch geflogen und habe 512 Seiten innerhalb eines Wochenendes weggeputzt. Das lag primär daran, dass erstens die Geschichte so spannend war, zweitens die Beschreibungen des Weltalls, der Planeten und des Raumschiffs so wundervoll greifbar waren und drittens, dass die Charaktere trotz Roboter, trotz Stereotyp-Heldin einfach authentisch und real wirkten. Ganz großes Lob an Claudia Gray und ihren Schreibstil!

Fazit
"Constellation – Gegen alle Sterne" ist definitiv ein interessanter Science-Fiction-Auftaktband, der eigentlich in allen Facetten großartig umgesetzt ist. Warum es dann keine 5-Sterne gibt? Mir hat so das gewisse Etwas gefehlt, dieses Bäm-Gefühl, das man hat, wenn man ein absolut vollkommenes Buch zuschlägt. Vielleicht schafft es die Autorin ja beim zweiten Band.

Veröffentlicht am 11.05.2018

Super spannender Thriller!

Hangman. Das Spiel des Mörders (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 2)
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Der erste Band der "Fawkes & Baxter"-Reihe "Ragdoll" hatte mich durch das sonderbare Ermittlungsduo doch recht mühelos überzeugen können. Dasselbe hatte ich mir natürlich auch von "Hangman – Das Spiel ...

Der erste Band der "Fawkes & Baxter"-Reihe "Ragdoll" hatte mich durch das sonderbare Ermittlungsduo doch recht mühelos überzeugen können. Dasselbe hatte ich mir natürlich auch von "Hangman – Das Spiel des Mörders" versprochen, denn das Ende des ersten Bandes war doch eher offen und ließ viel Interpretationsspielraum für die Weiterführung des Charakters Wolf. Und obwohl "Hangman" eine ganz andere Dynamik als der Vorgängerband hat, hat mich auch die Fortsetzung spielend überzeugen können.

Vorweg: Ich bin der Meinung, dass man "Ragdoll" gelesen haben sollte, bevor man sich mit "Hangman" befasst. Die beiden Fälle könnten zwar auch getrennt voneinander betrachtet werden, allerdings ist es zum besseren Verständnis der Vorkommnisse ratsam, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Es gibt schon viele kleine Details, vor allem in Bezug auf die Grundstimmung des Buches und auf Verhaltensweisen von Baxter, die auf Vorkenntnisse zurückgreifen – meiner Meinung nach ergibt die Geschichte, der Fall und das Verhalten von Baxter auch viel mehr Sinn, wenn man die Vorgeschichte kennt.

Ich habe beide Bücher mehr oder weniger direkt nacheinander gelesen und ich habe beide Fälle, beide Geschichte und beide bzw. die vier Protagonisten sehr gemocht. Während im ersten Band noch William Fawkes und Emily Baxter im Vordergrund standen, geht es diesmal um die Zusammenarbeit zwischen der Londoner Metropolitan Police, dem FBI und der CIA – sprich: Es werden einige neue Charaktere eingeführt. Auch wenn ich Wolf sehr vermisst habe, so fand ich Detective Rouche fast genauso spannend. Denn auch er ist nicht unbedingt der geradlinige, ehrliche, unbelastete Kerl. Auch er sucht Frieden in seiner Arbeit. Und auch er ist so verbissen darauf bedacht, sein Privatleben zu hüten, so dass man als Leser schon direkt ahnt, dass er etwas zu verbergen hat. Die Dynamik zwischen Baxter und Rouche ließ sich mit der zwischen ihr und Fawkes vergleichen, aber ich bin trotz allem immer noch ein Fan von Wolf.

Dies ist für mich auch ein kleiner Kritikpunkt an diesem Buch. Die Reihe wird auf vielen Plattform anders betitelt. Auf Büchertreff heißt sie beispielsweise "Fawkes & Baxter" und auf Goodreads "Detective William Fawkes". Für mich gehört Fawkes daher als Hauptcharakter einfach zur Reihe dazu, weswegen ich enttäuscht war, dass er eine so kleine Rolle in diesem Buch gespielt hat. Eigentlich war ich sogar versucht, „Hangman“ aufgrund dieser Tatsache mit weniger Sternen zu bewerten, allerdings haben es das Ende und Wolfs Auftritt wieder herausgeholt. Ich liebe solche Cliffhanger! Ich bin froh, dass Wolf nun wieder up to date ist und ich hege große Hoffnungen, dass er im dritten Band wieder zu einer Hauptfigur werden wird. Denn er hat definitiv seine Macken, aber meiner Meinung nach ist Baxter wirklich kaum auszuhalten ohne ihn ;)

Alles in allem bietet "Hangman" eine meiner Meinung nach ausgesprochen spannende, nervenaufreibende und spektakuläre Geschichte, die dem Fall aus dem ersten Band in nichts nachsteht. Ich fand ihn genauso fesselnd und einnehmend, was dazu geführt hat, dass ich das Buch trotz extremen Zeitmangels innerhalb kürzester Zeit beendet hatte. Bisher habe ich erst zwei Bücher des Autors gelesen, aber mit beiden hat er mich voll und ganz abgeholt. Ich bin allerdings auch ein absoluter Fan von Thrillern, die den Leser kaum zu Atem kommen lassen. Außerdem bin ich nun wirklich sehr gespannt, wie es weitergeht, was aus Wolf wird und ob Baxter ihm verzeihen wird.

Wie aus dem ersten Band gewohnt hat der Schreibstil mich auch dieses Mal gepackt. Ich mag diese Mischung aus Spannung und Humor super gerne und die kaputten Charaktere, die Daniel Cole wunderbar zur Geltung bringt, machen meiner Meinung nach immer das gewisse Etwas aus. Für den nächsten Band würde ich mir wieder eine Zusammenarbeit zwischen Fawkes, Baxter und Edmunds wünschen, denn die drei waren wirklich ein verdammt gutes Team.

Fazit
"Hangman – Das Spiel des Mörders" hat mich in fast all seinen Facetten überzeugt: Die Spannung, der gewisse Thrill, die überzeugenden Charaktere und das außergewöhnlich offene Ende haben mich schlichtweg eingenommen. Daniel Cole hat sich mit seinen beiden Reihenteilen schon jetzt zu einem meiner liebsten Thriller-Autoren gemausert. Ich bin gespannt, ob er daran anknüpfen wird.

Veröffentlicht am 30.04.2018

Fabelhafter Auftaktband mit großem Unterhaltungswert!

Iron Flowers – Die Rebellinnen
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Anfangs war ich mir überhaupt nicht sicher, ob "Iron Flowers – Die Rebellinnen" ein Buch für mich ist. Zwar hat mich der "Selection"-Zusatz im Klappentext und die Leseprobe überzeugen können, aber ich ...

Anfangs war ich mir überhaupt nicht sicher, ob "Iron Flowers – Die Rebellinnen" ein Buch für mich ist. Zwar hat mich der "Selection"-Zusatz im Klappentext und die Leseprobe überzeugen können, aber ich hatte trotzdem so meine Bedenken. Wie viele Bücher mit starken Heldinnen und Rebellinnen haben wir denn schon gelesen? Und wie besonders und außergewöhnlich kann eine Geschichte zu diesem Thema denn noch sein? Trotzdem habe ich "Iron Flowers" eine Chance gegeben – und ich wurde nicht enttäuscht. Im Gegenteil. Dieses Buch glänzt mit so viel unterschiedlichen Facetten und einer außergewöhnlichen Dynamik, so dass ich es kaum aus der Hand legen konnte.

Für mich ein sehr großer Pluspunkt an diesem Buch sind auf jeden Fall die Charaktere. Ich habe zwar schon oft Bücher gelesen, in denen Figuren, die ich anfangs nicht leiden konnte, mich doch noch überzeugen konnten. Allerdings habe ich sehr selten Geschichten gelesen, in denen die Charaktere eine solche Entwicklung durchmachen – und das, obwohl die beiden Hauptfiguren unterschiedlicher nicht sein könnten. Sowohl Serina, als auch Nomi machten in den ersten Kapiteln keinen besonders guten Eindruck auf mich. Serina erschien viel zu sehr von sich selbst überzeugt, zu oberflächlich und eigentlich wie ein kleines, dummes Mädchen, das man mit der Vorbereitung, eine Grace zu sein, ordentlich einer Gehirnwäsche unterzogen hat. Nomi stand da allerdings ihrer Schwestern in nichts nach. Sie ist zwar ganz anders, aber ihre leicht erregbare, streitsuchende Art, die in allem und jedem eine Bedrohung sieht und nicht in der Lage ist, sich in bestimmten Situationen unterzuordnen, hat es mir eher schwer gemacht, mich mit ihr identifizieren zu wollen.

Aber wie gesagt: beide haben sich entwickelt, beide habe ich lieben gelernt und beide habe ich in ihrer ganz eigenen Geschichte bewundert. Serina muss einige harte Entscheidungen treffen, sie darf nicht aufgeben und muss die rebellische Seite, die sie stets unterdrückt hat, hervorkramen um zu überleben – keine Übertreibung, denn sie muss wirklich lernen, zu überleben. Dabei macht sie große Entwicklungssprünge, wodurch sie sich meinen Respekt verdient hat. Und auch Nomi muss sich in einer Welt und in Situationen zurechtfinden, die sie anwidern, die sie nicht kennt und die sie nicht akzeptiert. Sie ist in dem Moment leichte Beute, sucht nach einem Verbündeten und scheitert kläglich bei dem Versuch, anzukommen und sich sicher zu fühlen. Aber gerade dass sie nicht durchschaut, in welche gefährliche Machtkämpfe sie gerät und auch ich als Leser hereingelegt wurde, hat mich spielend leicht eine Verbindung zu ihr aufbauen lassen.

Abgerundet wird die Charakterentwicklung von den unterschiedlichsten Nebenfiguren, die frischen Wind in die Handlung bringen, eine neue Richtung des Plots einschlagen lassen oder einfach nur da sind, um eine Schneise des Chaos und der Zerstörung zu hinterlassen. Sicher hätte ich davon nicht jeden Charakter gebraucht, aber diese Abwechslung und Vielfältigkeit haben mir sehr gut gefallen. Jeder hat letztlich seinen vorbestimmten Platz in der Geschichte – ob es am Ende dem Leser gefällt oder nicht.

Nun zur Geschichte: Niemals hätte ich gedacht, dass sich das Buch und der Plot so entwickeln. Es gibt einige drastische Wendungen, viele dramatische Szenen und stellenweise grausame Ereignisse, die das Buch wahnsinnig spannend und fesselnd erscheinen lassen. Die beiden abwechslungsreichen Handlungsstränge haben mich von vorne bis hinten packen können, so dass ich an keiner einzigen Stelle von Längen oder langatmigen Passagen reden könnte. Ich finde, "Iron Flowers" hat einen unglaublichen Unterhaltungswert, so dass ich das Buch innerhalb von 24 Stunden locker zu Ende lesen konnte. Auch der Schluss hat es nochmal in sich und bietet einen perfekten Übergang für die Geschichte in Band 2. Leider lässt der wohl noch eine Weile auf sich warten.

Die einzige Kritik, die ich habe, ist das Setting. Für mich kam das leider ein bisschen zu kurz. Da hatte ich wohl einfach mehr Hoffnungen. Es gibt einige Stellen, an denen das World-Building aufgegriffen wird, aber mir hat immer das gewisse Etwas gefehlt. Gerade der Palast, diese grausige Insel oder der Parfümladen laden doch dazu ein, sich bildreich auszudrücken und den Leser auf eine einzigartige Reise mitzunehmen. Ich hatte zwar ein umfassendes Kopfkino, ein bisschen mehr hätte ich mir trotzdem gewünscht.

Fazit
Für mich ist "Iron Flowers – Die Rebellinnen" ein fabelhaftes, einnehmendes und kurzweiliges Buch, das mit einer großartigen Geschichte und vielfältigen Charakteren brilliert. Ich hätte nicht erwartet, dass mich das Buch so unterhalten und überzeugen würde, doch ich kann es kaum erwarten, der weiteren Geschichte von Serina und Nomi zu folgen. Schließlich erwartet die Rebellinnen noch so einiges.