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Veröffentlicht am 03.06.2023

Das Klima wandelt sich rapide und wir Menschen hoffentlich auch

Über Leben in der Klimakrise
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Milena Glimbovskis aktuelles Buch "Über Leben in der Klimakrise - Warum wir jetzt über Klimaanpassung sprechen müssen" kommt für mich gerade zur richtigen Zeit.

Seit der Razzia bei den Aktivisten der ...

Milena Glimbovskis aktuelles Buch "Über Leben in der Klimakrise - Warum wir jetzt über Klimaanpassung sprechen müssen" kommt für mich gerade zur richtigen Zeit.

Seit der Razzia bei den Aktivisten der Letzten Generation und der Vorverurteilung als kriminelle Vereinigung gemäß § 129 StGB sollte uns wohl allen endlich ein Licht aufgegangen sein.

Das Klima nicht nur in der Gesellschaft wandelt sich und wir stehen wohl vor der größten Transformation seit Menschheitsgedenken. Der Klimawandel betrifft jeden in unterschiedlichen Ausmaßen.

Milena liefert ein unheimlich ehrliches und auch authentisches Buch ab und lässt uns auch in ihren normalen Alltag blicken, mit all ihren Ängsten, Sorgen und Befürchtungen rund um den Klimawandel.

Den aktuellen Status quo drücken wohl am besten die folgenden beiden Buchzitate aus.

"Wir zahlen Geld für Dinge, die unsere Existenz bedrohen, an Menschen und Regierungen, die unsere Existenz bedrohen."

"Wenn wir weitermachen wie bisher, also nichts reduzieren, weiter konsumieren, weiter Kohle und Erdöl verbrennen, dann haben wir 2100 ein Plus von 3,7 Grad Erwärmung erreicht. Das ist ganz schön nah dran an den fünf Grad, zu denen es dann nur noch ein Katzensprung ist. Dann werden die Kippelemente eine Kettenreaktion auslösen, die wir nicht nur nicht aufhalten, sondern auch nicht umkehren können."

Wer die aktuelle politische Diskussion verfolgt, wird wohl schnell feststellen, dass der politische dysfunktionale Diskurs rund um die viel beschworene Technologieoffenheit, der Einsatz von E-Fuels oder beispielsweise das Verbrenner-Aus längst nich ausreichen wird um überhaupt die gesteckten Klimaziele zu erreichen.

Nach dem alten Sprichwort "Love it, Change it or Leave it!" bleibt uns dann wohl nur noch die Strategie der Anpassung übrig, um überhaupt mit den Auswirkungen des Klimawandels zurecht zu kommen.

Genau diese Anpassungsstrategien sind dann Kernthema dieses Buches.

Glimbovski greift dabei in ihren Betrachtungen extrem wichtige Teilbereiche auf, wie beispielsweise die Wasserversorgung, Energie, Wirtschaft, Katastrophenschutz, Landwirtschaft oder auch Extremwetterereignisse (inkl. Hochwasser und steigenden Meeresspiegel).

Am Ende des Buches geht Glimbovski aber auch ganz ehrlich auf die Anpassungsmöglichkeiten und auch auf die damit verbundenen Auswirkungen der Klimamigration ein.

Das Buch zeigt, wo wir aktuell stehen und hinterlässt mich persönlich dann teils schockiert aber auch in gewissen Teilen hoffnungsvoll.

ES LIEGT SCHLUSSENDLICH AN UNS SELBST - WIR MÜSSEN UNS UND UNSER VERHALTEN ÄNDERN, WOLLEN WIR ÜBERLEBEN!

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Veröffentlicht am 29.05.2023

Neuigkeiten aus dem privaten Wildtierreservat Thula Thula

Die Elefanten von Thula Thula
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Françoise Malby-Anthony, die Hüterin des privaten Wildtierreservates Thula Thula, plaudert in ihrem aktuellen Buch "Die Elefanten von Thula Thula - Mein aufregendes Leben mit Frankie und ihrer Elefantenherde ...

Françoise Malby-Anthony, die Hüterin des privaten Wildtierreservates Thula Thula, plaudert in ihrem aktuellen Buch "Die Elefanten von Thula Thula - Mein aufregendes Leben mit Frankie und ihrer Elefantenherde im südafrikanischen Naturreservat" aus dem Nähkästchen und hält Neuigkeiten für die interessierten Leser bereit.

Wer mit dem Wildtierreservat Thula Thula und der Elefantenherde rund um Nana, Frankie, ET und Co. noch nichts anfangen, dem seien die beiden Vorgängerbücher "Der Elefantenflüsterer" und "Ein Elefant in meiner Küche" empfohlen, um dann wirklich den eigentlichen Verlauf der ganzen Geschichte aufzusaugen. Der aktuelle Band ist zwar auch gut standalone lesbar, macht aus meiner Sicht aber erst richtig tiefen Sinn, wenn man die Vorgeschichte für die enge Bindung an die Elefantenherde kennt.

Erneut lädt uns Françoise quasi nach einem aufschlussreichen Tag ans Lagerfeuer ein und erzählt ihre ganz persönlichen Eindrücke aus dem Alltag im von ihr verantworteten Naturreservat Thula Thula.

Für Außenstehende mögen die schönen Momente überwiegen, aber Françoise teilt mit uns, einer Achterbahnfahrt gleich, die Höhen und Tiefen eines solchen weitreichenden Unterfangens.

Ich fühlte mich ohne großen Anlauf gleich wieder heimisch in Thula Thula und hoffte natürlich auf tierische Begegnungen mit den alten Bekannten, insbesondere die Elefantenherde hat es mir persönlich dann seit dem Buch "Der Elefantenflüsterer" angetan. Ich wurde in der ganzen Bandbreite des Buches dann vollkommen abgeholt. Neben den eigentlichen verschiedenen Episoden, lernt man als Lesender quasi einfach so nebenbei noch sehr viel zu den Tieren als solches wie zum gesamten Ökosystem.

Bei mir wurden wirklich schnell alle Emotionen geweckt, die man sich nur vorstellen kann, von unheimlichen Glücksgefühlen bis hin zur Trauer werden hier viele Gefühle angesprochen.

Natürlich machte auch die Coronapandemie vor Thula Thula nicht Halt.

Wie schwer wurde das private Wildtierreservat von Corona getroffen?

Als Betreiber eines solchen Unternehmens steht insbesondere die täglich harte Arbeit und das ganze Herzblut im Vordergrund des Schaffens. Dieses ganz besondere Herzblut und die sehr innige Beziehung zu den Tieren spürt man dann auf jeder einzelnen Seite im Buch. Eigentlich wären die farbigen Bilder im Mittelteil gar nicht nötig gewesen, da bei mir persönlich ziemlich schnell das Kopfkino angesprungen ist und die Bilder bis zum Schluss hin nicht abrissen. Diese ganz besonderer Passion merkt man auch in folgendem Buchzitat.

"Diese Leute sind stille Helden, die täglich ihr Leben riskieren, um diese besonderen Lebewesen vor dem Aussterben zu retten und zu schützen. Ihre Mittel sind begrenzt, aber ihr Mut ist immens!"

Summa summarum eine richtig tolle Fortsetzung der Geschichte rund um die damalig traumatisierte Elefantenherde, die mit dem Elefantenflüsterer eine richtige Heimat fand und hoffentlich noch sehr lange Jahre erzählt werden kann.

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Veröffentlicht am 22.05.2023

er Auftaktband einer neuen spannenden und magischen Trilogie rund um die koreanische Mythologie

Die Magie der 7 Göttinnen (Band 1) – Rick Riordan präsentiert
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Die New York Times-Bestsellerautorin Graci Kim nimmt uns in ihrem Auftaktband "Die Magie der 7 Göttinnen - Yuna und der letzte gefallene Stern" mit in die Metropole Los Angeles.

Bis dato hatte ich persönlich ...

Die New York Times-Bestsellerautorin Graci Kim nimmt uns in ihrem Auftaktband "Die Magie der 7 Göttinnen - Yuna und der letzte gefallene Stern" mit in die Metropole Los Angeles.

Bis dato hatte ich persönlich überhaupt noch keinen blassen Schimmer von koreanischer Mythologie.

Kim weitete mit diesem sehr spannenden und vor allem magischen Buch dann meinen eher eingeschränkten Blickwinkel und hatte mich sehr schnell in den Bann gezogen.

Dafür hauptsächlich verantwortlich sind die beiden für mich sehr nahbaren Hauptprotagonistinnen Yuna und Hattie.

Auch wenn ich keine Vorkenntisse der koreanischen Mythologie hatte, fühlte ich mich doch in diesem einmaligen Setting schnell zuhause und mittendrin im ganzen Geschehen.

Wenn die Einwohner in L.A. bloß wüssten, dass dort koreanische Hexenclans ihr Unwesen treiben.

Neben den toll gewählten Protagonisten hatten wir auch mit dem ausgeklügelten Spannungsbogen unseren ganz besonderen Spaß und dies machte das Lesen zu einem sehr kurzweiligen Vergnügen ohne Längen.

Eine richtig tolle Idee, einmal abseits der ausgelatschten Pfade, eine für uns Westeuropäer neue Mythologie in den Fokus zu rücken und Teile daraus richtig gekonnt in Szene zu setzen.

Wer an Percy Jackson nicht vorbei kam, wird vielleicht auch die beiden Schwestern Yuna und Hattie in sein Herz schließen können.

Bei uns ist auf alle Fälle das Feuer entfacht und wir sind bereits jetzt gespannt, wie die Story weiter laufen wird.

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Veröffentlicht am 19.05.2023

Die versprochene Zeitenwende auf dem Prüfstand - Kann mit 100 Mrd. € der aktuell sehr malade Zustand unserer Bundeswehr gerettet werden?

Blackbox Bundeswehr
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Schonungslos ehrlich geht Ex-Fallschirmjäger Achim Wohlgethan in seinem Buch "Blackbox Bundeswehr - Die 100-Milliarden-Illusion – Was unsere Truppe jetzt wirklich braucht" der Einsatzfähigkeit unserer ...

Schonungslos ehrlich geht Ex-Fallschirmjäger Achim Wohlgethan in seinem Buch "Blackbox Bundeswehr - Die 100-Milliarden-Illusion – Was unsere Truppe jetzt wirklich braucht" der Einsatzfähigkeit unserer Streitkräfte nach.

Woran hapert es in der elementarsten Ausrüstung?

Ist die Führung und deren Struktur noch aktuell?

Ist das aktuelle Beschaffungswesen überhaupt noch auf der Höhe der Zeit?

Er gibt sich dabei selbst keinen Illusionen hin und berichtet auch teilweise aus der eigenen Einsatz- und Kampfpraxis in Afghanistan (Kabul und Kundus).

"Wir stiegen also unbewaffnet aus der Transall. Und das als Vorauskommando in einem scharfen Einsatz!"

Das vorhergehende Buchzitat aus dem Afghanistaneinsatz des Autors zeigt bereits die offensichtlichen Schwächen auf und machte mich persönlich sehr betroffen. An solche Details kann ich mich in der öffentlichen Berichterstattung persönlich nicht erinnern, wie Wohlgethan auch im Buch bestätigt.

"Darum werden natürlich auch die Risiken der Auslandseinsätze in der Öffentlichkeit bewusst heruntergespielt. Das Beispiel, dass wir ohne Munition in Afghanistan gelandet sind, zeigt doch ganz deutlich, dass Bestimmungen aus dem Friedensbetrieb auf einen risikoreichen Auslandseinsatz übertragen werden, ohne dass dabei groß jemand über die Folgen und Risiken nachdenkt."

Eigentlich ist der in der öffentlichen Wahrnehmung verankerte Zustand bereits eindringlich genug. Was Wohlgethan hier jedoch zusätzlich zu Tage fördert ist sicherlich nicht alles brandneu, sondern auch bereits hinlänglich bekannt. In der Form und Fülle machte mich dieser detaillierte Bericht dann doch zuweilen fassungslos und auch wütend.

Gleich eingangs des Buches lassen die Versäumnisse bei den elementarsten Ausrüstungsgegenstände eines jeden Soldaten (Bekleidung, Gefechtshelm und Sturmgewehr) bereits sehr tief blicken. Einfach ein katastrophaler Zustand, der sich so dann auch in weiteren Episoden ganz anderer Couleur zeigt.

So viel Offenheit und Ehrlichkeit wünschte ich mir von unseren verantwortlichen Verteidigungsministerinnen.

Der investigative Bericht zur prekären Lage in unserer Truppe rüttelt auf, streut Salz in die offene schmerzende Wunde und klagt auch an. Hoffentlich zieht der aktuelle Verteidigungsminister Pistorius die richtigen Schlüsse aus solchen katastrophalen Resümees, damit die nachfolgenden Buchzitate hoffentlich alsbald der Vergangenheit angehören.

"Die Bundeswehr ist ein guter Arbeitgeber, was das Gehalt angeht, aber meiner Ansicht nach mitunter ein lausiger Dienstherr, wenn es um die Ausbildung und Ausrüstung ihrer Soldaten geht."

"Doch mit Geld kann ich nicht kämpfen. Dazu brauche ich Ausrüstung: Waffen und Munition! Davon haben wir aber nicht genügend."*

Das Buch gibt einen exzellenten Rundumblick, vermeidet bewusst Nebelkerzen und legt schonungslos offen, wo unsere Streitkräfte akuten Handlungsbedarf haben.

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Veröffentlicht am 18.05.2023

Astrid Lindgrens Michel aus Lönneberga unterhält die Kinder mit seinen Späßen und Streichen

Michel aus Lönneberga 1. Michel in der Suppenschüssel
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Die schwedische Autorin Astrid Lindgren hatte wirklich ein richtiges Händchen für unterhaltsame Kinderliteratur.

Michel aus Lönneberga ist einer dieser spitzbübischen Protagonisten, den die insbesondere ...

Die schwedische Autorin Astrid Lindgren hatte wirklich ein richtiges Händchen für unterhaltsame Kinderliteratur.

Michel aus Lönneberga ist einer dieser spitzbübischen Protagonisten, den die insbesondere Kinder sehr schnell in ihr Herz schließen und nicht genug von seinen Späßen und Streichen bekommen können.

Die Story "Michel in der Suppenschüssel" selbst sollte zumindest vielen Eltern bereits aus ihrer eigenen Kindheit bekannt sein.

Hier im Buchformat überzeugt Michel dann auch wieder auf ganzer Linie. Neben den kurzweiligen Textpassagen brechen farbige Illustrationen die stereotype Buchform auf und bringen mit denselbigen die gewisse Kurzweil rein.

Den zugehörigen TV-Film dürften wahrscheinlich sehr viele bereits mehrmalig gesehen haben. Hier kann man sich die Geschichten rund um den Lausbuben Michel dann leserisch erschließen. Das Buch steht dem TV-Format meiner Meinung nach in nichts nach und unterhält die Kinder genauso gut.

Ein Evergreen der unterhaltenden Kinderliteratur, der, wie guter Wein, mit jedem Jahr mehr auf dem Buckel immer besser wird.

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