Profilbild von FreydisNehelenia

FreydisNehelenia

Lesejury Profi
offline

FreydisNehelenia ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit FreydisNehelenia über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.10.2016

Mondstein flieg und... Ups, das Buch hat ja gar nix mit Sailor Moon zutun?!

Mondprinzessin
0

Als ich im Juni davon erfuhr, dass die Mondprinzessin erscheinen soll, löste das zwei Dinge in mir aus. Erstens: Das muss ich haben (War klar, oder?). Zweitens: Bei dem Wort "Mondprinzessin" begann in ...

Als ich im Juni davon erfuhr, dass die Mondprinzessin erscheinen soll, löste das zwei Dinge in mir aus. Erstens: Das muss ich haben (War klar, oder?). Zweitens: Bei dem Wort "Mondprinzessin" begann in mir etwas zu klingen, etwas, dass ich während meiner Pubertät verdrängt und letztes Jahr für mich wieder entdeckt habe: Sailor Moon. "Oh man, wie kindisch", werden jetzt vermutlich einige von euch denken, aber für mich ist Sailor Moon viel mehr als eine kindische Anime-Serie aus den 90er Jahren. Für mich ist es eine Erinnerung an die beste Zeit meiner Kindheit, an meine Freundinnen und rückblickend muss ich sagen, dass wir das perfekte Sailor-Team gewesen wären, denn wir haben uns ebenso oft angezickt und gestritten, aber wir waren auch füreinander da, wenn es einer von uns mal schlecht ging und haben gegen die Idioten, die uns geärgert haben, zusammen gehalten. Genau mit dieser Erinnerung im Herzen habe ich mir das Buch dann vorbestellt.


Nun, ich musste feststellen, dass "Mondprinzessin" nicht wirklich etwas mit Sailor Moon zutun hat (wenn man von einer kurzen Anspielung absieht). Dies tut der Geschichte aber aus meiner Sicht keinerlei Abbruch, denn sie ist auf ihre ganz eigene Art und Weise wunderbar. Da ist Lynn, ein Waisenmädchen, dass im Waisenhaus groß geworden ist, in dem sie schlecht behandelt wird. Doch zu ihrem 17. Geburtstag verändert sich alles für sie: Erst leuchtet ein Sternbild auf ihrem Arm auf, worüber sie sich mehr als nur erschrickt, dann tauchen zwei Typen auf, die sie, ohne dass sie ihnen etwas getan hätte, gerne einen Kopf kürzer machen wollen und dann hüpft auch noch ein sprechender Waschbär aus dem Sternbild auf ihrem Arm. Das ist ganz schön viel auf einmal, was Lynn zu verkraften hat, aber schnell wird klar, dass der Waschbär - Tia - auf ihrer Seite ist und nun stellen sich beide Lynn´s Angreifer. Doch auch zu zweit (und mit Lynn´s Langstock "Jim") können sie den beiden Typen nicht beikommen. Da taucht in letzter Sekunde Juri auf, ein geheimnisvoller Mondkrieger und rettet beide aus ihrer Misere (okay, zugegeben, diese Szene hatte schon ein wenig was von Tuxedo Mask´s Rettungsaktionen). Gemeinsam mit Lynn kehrt Juri zum Mond zurück, wo diese sich der Aufgabe ihres Lebens stellen muss. Sie ist die Mondprinzessin. Zu allem Überfluss soll sie einen Prinzen heiraten, doch ihr Herz schlägt für Juri. Gibt es für die beiden ein Happy End?

Bevor ich das Buch gelesen habe, wusste ich von einigen Bloggern und diversen Bücherseiten auf Facebook schon, dass die Geschichte herzzerreißend ist, aber es gab auch viele Stellen im Buch, bei denen ich lachen musste oder bei denen ich mich mit Lynn identifizieren konnte (hohe Schuhe bringen mich um). Tia habe ich vom ersten Moment an ins Herz geschlossen, nicht nur weil ich Waschbären liebe, sondern weil es einfach ein liebenswertes Geschöpf war. Juri hat es ganz offiziell auf die Liste meiner Bookboyfriends geschafft, denn der war einfach nur zum hinknien. Die "Mondprinzessin" gehört definitiv in die Top Ten meiner Lieblingsbücher dieses Jahr. Gleich neben Indigo und Jade von Britta Strauß.


Mädels, lest das Buch. Es geht an die Materie, aber lest es!

Veröffentlicht am 18.10.2016

Ein interessanter Genre-Mix aus Fantasy, historischen Roman und Mythologie - und sehr gelungen!

Viking Warriors, Band 1: Der Speer der Götter
0

Okay, mittlerweile wissen alle, die meine Rezis lesen, dass ich einen Fevel für Wikinger und Barbaren habe. Daher sollte es auch keinen erstaunen, dass ich mich sofort für die Leserunde von Richard Dübells ...

Okay, mittlerweile wissen alle, die meine Rezis lesen, dass ich einen Fevel für Wikinger und Barbaren habe. Daher sollte es auch keinen erstaunen, dass ich mich sofort für die Leserunde von Richard Dübells Viking Warriors - Der Speer der Götter bewarb, als ich davon Wind bekommen habe. Und dann hatte ich auch noch Glück, gewann ein Exemplar und durfte an der Leserunde teilnehmen. Ihr hättet mal den Freudentanz sehen sollen, den ich aufgeführt habe, als ich vom Gewinn des Rezi-Exemplars gelesen habe. Da haben mir die Nornen mal wieder etwas Schönes in den Schicksalsteppich gewebt.

Aber nun zum Buch:

Die Geschichte um den adoptierten Viggo, der sich wünscht, endlich seine Eltern zu finden, ist ein interessanter Mix aus Fantasy, historischen Roman und nordischer Mythologie. Und eigentlich ein Jugendbuch. Aber seit Harry Potter wissen wir, dass Jugendbücher auch durchaus was für Erwachsene sein können. Auch hier ist das der Fall. Der durchtriebene Gott Loki, die Geschichte des Jomswikingers Sturebjörn, die Entdeckerfahrt Leif Erikssons, das aufkeimende Christentum samt der Missionarsarbeit der Kirche, die manches Mal brutal, manchmal eigentlich clever und belustigend war (wie die Geschichte um den kämpfenden Gottessohn, die man König Olaf aufgetischt hat), dazu noch diverse andere geschichtliche Personen, die zu jener Zeit wirklich gelebt und gewirkt haben (Olaf Tryggvasson, Erik der Rote, Bischoff Sigwald) und eine spannende Suche nach der Herkunft Viggo´s, die auf einige Geschichten aus der Edda treffen, machen diesen ersten Teil einer Romanreihe zu einem gelungenen Auftakt für Jung, Erwachsen, Mittelalt und Alt.

Soweit ich gelesen habe, hat sich Richard Dübell, der mir schon durch den historischen Roman "Die Teufelsbibel" als Autor ein Begriff war, mit Schreiben der Viking Warriors den Wunsch erfüllt, einen Wikingerroman zu schreiben. Ich hoffe, er lässt seine Leser noch ein ganzes Stück an seinem Traum teil haben und freue mich noch auf viele Bände dieser tollen Reihe.

Veröffentlicht am 18.10.2016

Der Auftakt einer der besten Fantasy-Dilogien aller Zeiten!

Indigo und Jade
0

Ich glaube nicht, dass irgendetwas, was ich über diesen wundervollen Fantasyroman schreibe, ihm auch nur ansatzweise gerecht werden könnte. Mit einem "toll", einem "prima" oder einem "unglaublich" ist ...

Ich glaube nicht, dass irgendetwas, was ich über diesen wundervollen Fantasyroman schreibe, ihm auch nur ansatzweise gerecht werden könnte. Mit einem "toll", einem "prima" oder einem "unglaublich" ist es da einfach nicht getan. Indigo und Jade habe ich von der ersten Seite an geliebt. Es ist eines der Bücher, die in mir den Wunsch wecken, selbst Bücher zu schreiben, wenn ich auch nicht weiß, wie ich es schaffe, meine harsche Selbstkritik auszuschalten. Diese erste Teil einer wunderschönen Dilogie ist ein absolutes Lese-Muss!

Zur Geschichte:

Indigo ist ein Atlanter und kam in die Welt der Menschen, um diese und ihre Herrscher zu unterstützen. Das Ziel der Atlanter war, dass sie der Menschheit soweit unter die Arme griffen, dass sie von gerechten Herrschern regiert worden, deren Untertanen ein glücklichen Dasein verleben können. Doch die Machtgier der Menschen machte das edle Vorhaben zunichte und die Atlanter zogen sich, enttäuscht von der Menschheit und ihrer Habsucht, in ihre Welt zurück. Als Indigo die Welt der Menschen verlassen will, wird er von der Königin Jamashree aufgehalten, die von ihrer Amme den Fluch des Jashmar-Ishdar über Indigo sprechen lässt, diesen zu ihrer Marionette macht und viele Jahrhunderte versklavt. Bis Indigo schließlich durch das Eingreifen einer reinen Seele befreit werden und flüchten kann. Nun beginnt die Suche nach einer weiteren reinen Seele, die für ihn eine weiße Orchidee finden soll, die Indigo endgültig von der Wirkung des Jashmar-Ishdars befreit.

Hunderte Jahre später verliert die junge Jade durch die Grausamkeit Scyllas, Tochter der Jamashree, ihre Eltern und muss gemeinsam mit ihren Bruder ihre Heimat verlassen. Unterwegs treffen sie auf einen freundlichen, alten Händler, der sie mit nach Jemeshar, eben jene Stadt nimmt, in der Königin Scylla ihren Königssitz hat. Nach einer gewissen Zeit wird der Händler aufdringlich und Jade und ihr Bruder Aaron müssen vor ihm flüchten, wobei sie zwei Straßenmädchen begegnen, die sie mit in ihr Versteck nehmen und fortan beherbergen. Als Aaron schwer krank wird, fast Jade den Entschluss, in Scyllas Palast einzusteigen, um die Steine zu finden, von denen es heißt, dass sie heilende Kräfte besitzen sollen. Dabei wird sie ausgerechnet von Scylla erwischt, welche sie verletzt in einem Wald voller blutrünstiger Tiere aussetzen lässt. Doch sie wird in letzter Sekunde gerettet und muss sich nun dem Abenteuer ihres Lebens stellen.

Indigo und Jade ist eine wahnsinnig schöne, stimmige Geschichte, die den Leser in ein farbenfrohes Reich der Fantasy mitnimmt und ihn bis zur letzten Seite dort gefangen hält. Man muss dieses Buch einfach lieben, für all die tollen Bilder, die es vor dem inneren Auge entstehen lassen, für seine liebenswerten Charaktere und jede Menge Spannung. Ich erwarte mit Spannung die Fortsetzung und leider auch Zugleich den Abschluss der Dilogie, "Schnee und Orchideen".

Veröffentlicht am 11.10.2016

"Bald schon ist Weihnachtszeit, fröhliche Zeit..." Humbug!

Die silberne Königin
0

Ich erinnere mich noch gut, wie ich mich als Kind in der Vorweihnachtszeit gefühlt habe. Ich war voller Euphorie, habe mit meiner Oma Weihnachtsplätzchen gebacken und Wunschzettel für den Weihnachtsmann ...

Ich erinnere mich noch gut, wie ich mich als Kind in der Vorweihnachtszeit gefühlt habe. Ich war voller Euphorie, habe mit meiner Oma Weihnachtsplätzchen gebacken und Wunschzettel für den Weihnachtsmann gebastelt. Meine Mom ist gerne am frühen Abend mit mir über den Weihnachtsmarkt gelaufen, wenn es bereits dunkel war und die Sternenlaterne am Nordturm der Johanneskirche leuchtete, wie eben jener Stern von Bethlehem. Es roch nach kandierten Früchten und gebrannten Mandeln, an einigen Ständen nach Räucherwerk und wenn dann endlich Heilig Abend war und ich meine Geschenke auspacken und damit spielen durfte, war ich ein glückliches Kind. Heute bin ich der Grinch oder Ebenezer Scrooge, nur das mich der Geist der Weihnacht nicht heimsuchen will. Nein, Weihnachten hat für mich nichts Schönes, Verklärtes mehr, sondern bedeutet nur Stress, Gedrängel und Geschiebe über den Weihnachtsmarkt, die Rennerei nach den Geschenken und wenn die Feiertage dann endlich angebrochen sind, das Aufteilen zwischen meiner Familie und der von meinem Freund. Ich sag es ja, Stress. Dabei will ich doch nur eine Charles Dickens - Weihnacht, eine Nussknacker und Mäusekönig - Weihnacht oder wenigstens durch die verschneite Plauener Altstadt spazieren (denn die erinnert mich stets an Dickens Christmas Carol), damit überhaupt ein wenig Stimmung aufkommt. Aber ach... sucht mich dieses Jahr vielleicht doch noch der Geist der Weihnacht heim? Ein Märchen hat sich still und heimlich seinen Weg durch die schlechte Stimmung gebahnt, die mich immer überfällt, wenn ich an Weihnachten denke.

Darum geht es:

"Silberglanz ist eine beschauliche Stadt in einer winterlichen Welt. Doch die Schönheit der von glitzerndem Schnee bedeckten Landschaft ist trügerisch. Seit Jahrzehnten ist das Land im ewigen Winter gefangen, es droht unter den Schneemassen zu ersticken. Alles ändert sich, als die 24-jährige Emma in die Chocolaterie von Madame Weltfremd kommt und diese ihr ein Märchen erzählt, das Märchen der silbernen Königin. Denn darin verborgen liegt die Wahrheit – über den Winterfluch, über den kaltherzigen König und über Emma selbst …"

Katharina Seck´s Roman hat mir ein Stück verklärte Winter-Weihnachtsromantik zurückgebracht. Nicht nur, dass dieses Märchen für Erwachsene in einem wunderbaren Stil geschrieben wurde, der den Leser einfängt, mitnimmt und nicht mehr loslässt, bis man den letzten Satz gelesen hat, nein, ich habe mir auch alle im Buch beschriebenen Orte bildlich vor mir gesehen und ich habe jetzt noch eine genaue Vorstellung von Madame Weltfremds Chocolaterie, wie sie aussieht, wie es dort riecht - nach Holzfeuer und heißer Schokolade (jedes mal, wenn mich die Geschichte in die Chocolaterie geschickt hat, hatte ich Heißhunger auf Schokolade) . Ich bin den ganzen langen, teilweise haarsträubenden und Weg mit der Hauptprotagonistin Emma gegangen, hatte ebenso kalt Füße wie sie, hab mir wegen des dreimal verfluchten Königs (Achtung, Insider-Wortspiel !) bald die Haare gerauft und ihm zum Ende hin geschworen, wenn ich jemals mit ihm unter einer Bettdecke liegen müsste, aus Rache für die Nerven, die er mir geraubt hat, meine Eiskalten Füße an die warmen Beine zu halten. Und ich liebe dieses Wintermärchen. Und ich habe mich beim Lesen auf eine gemütliche Récamière vor einen Kamin gewünscht, in eine warme, weiche Decke gekuschelt, eine Tasse heiße Schokolade, die auf einem Tischchen neben dem Sitzmöbel fröhlich vor sich hin dampft, während der Geruch von Weihrauch-Räucherkerzchen die Luft erfüllt.

Ich danke Bastei Lübbe, dass ich an dieser wunderbaren Leserunde zu "Die silberne Königin teilnehmen durfte. Jetzt bin ich ein Bisschen weniger grinchig.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Figuren
  • Gefühl
  • Handlung
Veröffentlicht am 19.09.2016

Schöner, stimmiger Roman

Straßensymphonie
0

Gerade eben habe ich das Buch zu Ende gelesen. Es stand vorher ein ganzes Stück auf meiner Wunschliste und ich habe mich wahnsinnig gefreut, dass es in der Drachenpost, die mir mein Freund zu unserem 10-Jährigen ...

Gerade eben habe ich das Buch zu Ende gelesen. Es stand vorher ein ganzes Stück auf meiner Wunschliste und ich habe mich wahnsinnig gefreut, dass es in der Drachenpost, die mir mein Freund zu unserem 10-Jährigen schenkte, mit enthalten war.

Was erwartet den Leser in diesem Buch?
Kat hat noch immer nicht den Verlust ihres Vaters verkraftet und glaubt, nie wieder singen zu können, weil das Singen etwas war, dass sie sehr mit ihrem Vater verband. Doch dann taucht die Band Nigh Circus in der Bar auf, in der Kategorie arbeitet und der Gitarrist und vorübergehende Sänger der Band, Leviten, beginnt Kats Leben auf den Kopf zu stellen. Erst mag sie ihn so überhaupt nicht und hegt einen Haufen Vorurteile gegen ihn, doch schon bald begreift sie, dass die Vorurteile nur deshalb so die Überhand gewonnen hat, weil sie sich von ihrer Angst hat leiten lassen. Leviten schafft es gar, dass Kat wieder singt, schließlich die Sängerin von Night Circus wird und schließlich mit der Band an einem Bandcontest teilnimmt. Nur haben Kat und Night Circus nicht nur menschliche Probleme, die sie bewältigen müssen, sondern ebenso tierisch große Probleme. Mehr möchte ich zur Story nicht verraten. Macht euch selbst ein Bild.

Die Idee zur Geschichte fand ich sehr gut, auch oder vorallem, das Märchen-Elemente mit einflossen. Bei der Szene bei der Hütte im Wald ist dann bei mir regelrecht der Groschen gefallen. Es wurden ja schon viele Märchen adaptiert, aber nie hätte ich gedacht, dass sich jemand an diesem versucht. Und dass der Autorin dann auch noch die Umsetzung so gut gelingt. Zusammen mit den anderen Elementen, die in die Geschichte Einflüssen, also der Umgang mit dem Verlust einer geliebten Person, Vorurteile, die es zu überwinden galt, schließlich Freundschaft, Liebe, Eifersuchtsdramen, Musik und auch die modernen Elemente, die Alexandra Fuchs in ihre Story hat einfließen lassen (wie die Erwähnung der Serie Big Bang Theory oder Guido Maria Kretzschmer), machen aus ihrer Geschichte einen stimmigen Roman. Das Lesen dieses Romans hat mir jedenfalls sehr viel Spaß gemacht.