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Veröffentlicht am 19.07.2021

Eine Geschichte über holprige Neuanfänge, dem trügerischen Schein und Totengräbern mit überaus schwarzem Humor

Das Buch des Totengräbers (Die Totengräber-Serie 1)
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Stell dir vor, du ziehst in eine andere Stadt, um dort einen neuen Job zu beginnen, aber du bist von Anfang an der schrullige Außenseiter, mit dem keiner warm wird und so stehst du auf verlorenem Posten.

Was ...

Stell dir vor, du ziehst in eine andere Stadt, um dort einen neuen Job zu beginnen, aber du bist von Anfang an der schrullige Außenseiter, mit dem keiner warm wird und so stehst du auf verlorenem Posten.

Was auch locker die Beschreibung meines Wertegangs nach meinem Umzug nach Leipzig sein könnte, ist der Beginn des neuesten Romans von Oliver Pötzsch um den jungen Ermittler Leopold von Herzfeldt, der nach einem unschönen Vorfall seine Heimatstadt Graz verlassen und in Wien von vorn beginnen muss. Allerdings hängt er sich gleich zu Beginn ungefragt in einen Mordfall seiner Kollegen hinein, stellt ihre bisherigen Ermittlungsmethoden in Frage und schießt sich damit selbst aus. Und dabei bleibt es nicht. Allerlei Alleingänge, das Vertrauen, dass er in den falschen Kollegen setzt und auf der anderen Seite das Misstrauen gegenüber der Kollegen, die trotz ihrer fragwürdigen politischen Ansichten gute Polizisten sind sowie der Umgang mit einer Kollegin, mit der ihm eine Affäre unterstellt wird, bringen ihn in allerhand Schwierigkeiten. Zudem muss er sich auch noch mit einem oberschrulligen Totengräber befassen, der immer zu den ungünstigsten Zeitpunkten aufkreuzt und den er jedesmal abblitzen lässt, obwohl dieser ihm stets wichtige Hinweise zu den Mordfällen liefern oder ihn auf Besonderheiten hinweisen möchte, die ihn bei seinen Ermittlungen weiter bringen würden. Nachdem der gute Herr von Herzfeldt dann aber mal seine Eitelkeiten, Vorurteile und Klugscheißerei bei Seite packt, sich auf das wesentliche konzentriert und sich helfen lässt, gelingt es ihm, gleich zwei große Fälle zu lösen.

Das Buch des Totengräbers entführt einen in das kaiserliche Wien zu Ende des 19. Jahrhunderts, in dem Prunk und Elend dicht beieinander liegen, in dem Antisemitismus mehr und mehr salonfähig wird, die ersten Frauen gegen ihre Rolle als Mutter und Putzkraft aufbegehren und sich Totengräber darum sorgen, ob sie ihre Stellung auch in Zukunft noch behalten können, wenn auch Bestattungswesen die Moderne einzieht. Das Buch des Totengräbers ist nicht nur ein historischer Krimi, der einen über viele Stunden unterhalten kann, sondern auch Gesellschaftskritik, ein Einblick in das Bestattungswesen und der damit einhergehende Arberglauben sowie das Schaufenster eines Wiens der späten Kaiserzeit. Absolut lesenswert!

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Veröffentlicht am 10.07.2021

Torgeby schafft es, einem das Leben in der Natur äußerst "hyggelig" zu präsentieren

Unter freiem Himmel
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Noch so ein Kauf im Heimaturlaub war "Unter freiem Himmel" von Markus Torgeby. Ich muss sagen, ich bin absolut kein Campingtyp. Jedes Mal, wenn ich in einem Zelt schlafen musste, hat es mich furchtbar ...

Noch so ein Kauf im Heimaturlaub war "Unter freiem Himmel" von Markus Torgeby. Ich muss sagen, ich bin absolut kein Campingtyp. Jedes Mal, wenn ich in einem Zelt schlafen musste, hat es mich furchtbar gefroren, selbst im Sommer. Ich kann auch nicht einfach im Schlafsack auf einem harten Boden schlafen und einmal bin ich beim Zelten sogar krank geworden und hatte Kreislaufprobleme. Keine schönen Erinnerungen. Aber in Torgebys Buch geht es auch nicht ums Zelten, oder sagen wir, nicht ausschließlich, sondern eher um das Schlafen unter freiem Himmel, um das Leben in der Natur zu jeder Jahreszeit, was ihn dazu bewogen hat, jahrelang im Wald zu leben und es werden Tipps gegeben, wie der geneigte Leser selbst ein Leben in der Natur, ähnlich dem Torgebys bestreiten kann.

Ich glaube nicht, dass ich (trotz dass ich es manchmal im Scherz sage, weil mir die Zivilisation wieder einmal gegen den Strich geht) in den Wald auswandern werde, aber eine laue Sommernacht unter freiem Himmel an einem Ort im Vogtland, an dem man sich sicher fühlen kann, mit einer Person, die einem am Herzen liegt, in die Sterne zu schauen, die Vorstellung fände ich jetzt schon gar nicht so schlecht. Und in einem gebe ich Torgeby recht: die Natur hilft einem dabei, wieder zu sich selbst zu finden. Aus meiner Sicht reicht dazu aber auch ein Spaziergang in absoluter Ruhe.

Nichtsdestotrotz finde ich Torgebys Tipps eigentlich recht aufschlussreich. Auch, was er von seinem Leben erzählt und was ihn zum Leben unter freiem Himmel gebracht hat. Auch die Fotos in seinrm Buch sind sehr sehenwert. Man könnte sie unter "hyggelig" bezeichnen, sie haben eine gewisse IKEA-Ästhetik. 😁 Ein Buch für Naturburschen und die, die es werden wollen.

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Veröffentlicht am 10.07.2021

Es ist mir ein Rätsel, wieso ich erst so spät auf den 5. Band aufmerksam wurde 🔍

Der Fall des rätselhaften Reifrocks
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Cover des Buches Das Buch des Totengräbers (ISBN: 9783864931666)
Oliver Pötzsch
Das Buch des Totengräbers
Seite 114
Cover des Buches Unter freiem Himmel (ISBN: 9783453273146)
Markus Torgeby
Unter freiem Himmel
Cover des Buches Das Lied der Wölfe (ISBN: 9783423262873)
Rena Fischer
Das Lied der Wölfe
Cover des Buches Der Fall des rätselhaften Reifrocks (ISBN: 9783957282644)
Nancy Springer
Der Fall des rätselhaften Reifrocks
Cover des Buches Der tote Rittmeister (ISBN: 9783442490356)
Elsa Dix
Der tote Rittmeister
Cover des Buches Everything We Had (ISBN: 9783864931611)
Jennifer Bright
Everything We Had
Cover des Buches Verliere mich. Nicht. (ISBN: 9783736305496)
Laura Kneidl
Verliere mich. Nicht.
Cover des Buches Berühre mich. Nicht. (ISBN: 9783736305274)
Laura Kneidl
Berühre mich. Nicht.
Cover des Buches Der Fall Collini - Filmausgabe (ISBN: 9783442718665)
Ferdinand von Schirach
Der Fall Collini - Filmausgabe
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Das schottische Vermächtnis
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Cover des Buches Unter freiem Himmel (ISBN: 9783453273146)
Bewertung zu "Unter freiem Himmel" von Markus Torgeby
Unter freiem Himmel
FreydisNeheleniaRainersdottirvor 6 Minuten
Kurzmeinung: Markus Torgeby erzählt, wie er zum Naturmensch wurde und erklärt, was man für ein Leben unter freiem Himmel alles benötigt.
Torgeby schafft es, einem das Leben in der Natur äußerst "hyggelig" zu präsentieren
Noch so ein Kauf im Heimaturlaub war "Unter freiem Himmel" von Markus Torgeby. Ich muss sagen, ich bin absolut kein Campingtyp. Jedes Mal, wenn ich in einem Zelt schlafen musste, hat es mich furchtbar gefroren, selbst im Sommer. Ich kann auch nicht einfach im Schlafsack auf einem harten Boden schlafen und einmal bin ich beim Zelten sogar krank geworden und hatte Kreislaufprobleme. Keine schönen Erinnerungen. Aber in Torgebys Buch geht es auch nicht ums Zelten, oder sagen wir, nicht ausschließlich, sondern eher um das Schlafen unter freiem Himmel, um das Leben in der Natur zu jeder Jahreszeit, was ihn dazu bewogen hat, jahrelang im Wald zu leben und es werden Tipps gegeben, wie der geneigte Leser selbst ein Leben in der Natur, ähnlich dem Torgebys bestreiten kann.

Ich glaube nicht, dass ich (trotz dass ich es manchmal im Scherz sage, weil mir die Zivilisation wieder einmal gegen den Strich geht) in den Wald auswandern werde, aber eine laue Sommernacht unter freiem Himmel an einem Ort im Vogtland, an dem man sich sicher fühlen kann, mit einer Person, die einem am Herzen liegt, in die Sterne zu schauen, die Vorstellung fände ich jetzt schon gar nicht so schlecht. Und in einem gebe ich Torgeby recht: die Natur hilft einem dabei, wieder zu sich selbst zu finden. Aus meiner Sicht reicht dazu aber auch ein Spaziergang in absoluter Ruhe.

Nichtsdestotrotz finde ich Torgebys Tipps eigentlich recht aufschlussreich. Auch, was er von seinem Leben erzählt und was ihn zum Leben unter freiem Himmel gebracht hat. Auch die Fotos in seinrm Buch sind sehr sehenwert. Man könnte sie unter "hyggelig" bezeichnen, sie haben eine gewisse IKEA-Ästhetik. 😁 Ein Buch für Naturburschen und die, die es werden wollen.

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Cover des Buches Das Lied der Wölfe (ISBN: 9783423262873)
Bewertung zu "Das Lied der Wölfe" von Rena Fischer
Das Lied der Wölfe
FreydisNeheleniaRainersdottirvor 36 Minuten
Kurzmeinung: Ein Buch voller emotionaler Höhen und Tiefen und das beweist, dass Tiere als treue Begleiter unser Leben um Einiges erträglicher machen. 👍
Buchliebe auf den zweiten Blick, mit abrupten Beziehungsende
Wenn man dtv auf Facebook abonniert hat, bleibt es nicht aus, dass man durch Sponsor-Beiträge durch die Neuheiten des Verlages informiert wird. Das ist nicht schlecht... Naja, außer für meinen Geldbeutel. 🤣 Eines schönen Tages wurde mir "Das Lied der Wölfe" von Rena Fischer vorgestellt und obwohl ich ja kein Leser bin, der sich von Buchcovern triggern lässt, hat das Cover mein Interesse geweckt. Eine wolkenverhangene schottische Landschaft mit ner Burg sagt mir schonmal generell zu, was mich auch dazu veranlasste, mal den Klappentext durchzulesen:

"Sturmgraublaue Zeit der Liebe

Die junge deutsche Wolfsforscherin Kaya wird von dem schottischen Milliardär Alistair MacKinley angestellt, um auf seinen Ländereien wilde Wölfe anzusiedeln. In dem einsamen Herrenhaus in den Highlands trifft sie auch auf den verschlossenen Nevis, Alistairs attraktiven Sohn, mit Augen wie das Sturmgraublau des schottischen Himmels. Der verwundete Ex-Elitesoldat soll sich von seinen schweren Kriegsverletzungen erholen. Doch er verweigert die Therapie und torpediert das Wolfsprojekt, wo er nur kann. Kaya ist wütend und fasziniert zugleich, ohne das tragische Ausmaß seines Zustands zu ahnen. Eine Zusammenarbeit mit Nevis endet katastrophal. Erst als sich beide ihrer Vergangenheit stellen, können sie ihre Liebe und ihre Zukunft retten."

Der riss mich aus irgendeinem Grund nicht gleich vom Hocker. Irgendwie hatte ich durch das Cover etwas gänzlich anderes erwartet. Dann hatte ich ein paar Tage Urlaub in der alten Heimat und da schlug mir Facebook das Buch abermals vor. Das könnt ihr nicht wissen, aber das Vogtland, meine Heimat, hat aus meiner Sicht mit Schottland einiges gemeinsam: wilde, weite Berg- und Tallandschaften mit grünen Wiesen und vielen Burgruinen, Landsleute, die ein für Touristenohren unverständliches Kauderwelsch sprechen und nicht selten so richtig veregnete Sommer. Und ich mag Wölfe. Sie haben ein für mich recht interessantes, einnehmendes Wesen. Gut, ich mag alle Tiere, die andere Menschen gruselig, bedrohlich oder seltsam finden (außer Krabbelgetier), dafür finde ich die meisten Menschen gruselig... Der Klappentext des Buches hatte in mir damit das typische Heimatgefühl ausgelöst, dtv hatte gewonnen und ich habe mir das Buch gekauft. Und habe es nicht bereut. Rena Fischer hat einen angenehmen Schreibstil, der sich durchweg flüssig lesen lässt. Die Story plätschert auch nicht einfach bloß vor sich hin, sie hat viele unerwartete Wendungen.

Nur der Schluss kam mir dann wieder zu sehr Hopplahop und hinterließ das üble Gefühl in mir, das ein Autofahrer empfindet, der mit 130 km/h über die Autobahn fährt und statt in den 5. Gang zu schalten, ausversehen den 3. Gang erwischt: es war mir, als wirft die Autorin plötzlich den Anker und ich als Leser pralle gegen eine unsichtbare Mauer. Der ganze Schluss wurde in kurzen Absätzen in einen dreiseitigen Epilog geknallt, das war äußerst unschön. 😖 Liebe Frau Fischer, lassen Sie bitte solchen Blödsinn. Das macht uns Leser wahnsinnig.

Alles in allem aber ein gutes Buch, eines für Frauen.

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Cover des Buches Der Fall des rätselhaften Reifrocks (ISBN: 9783957282644)
Bewertung zu "Der Fall des rätselhaften Reifrocks" von Nancy Springer
Der Fall des rätselhaften Reifrocks
FreydisNeheleniaRainersdottirvor einer Stunde
Kurzmeinung: Wie immer eine gelungene Story mit einer cleveren Protagonistin, die ihrer Zeit weit voraus ist.
Es ist mir ein Rätsel, wieso ich erst so spät auf den 5. Band aufmerksam wurde 🔍
Ich bin eine begeisterte Leserin der Enola-Holmes-Reihe von Nancy Springer und jedesmal sehr gespannt darauf, was die sehr junge, aber ebenso kluge kleine Schwester von Sherlock Holmes wieder für knifflige Fälle zu lösen hat. Aber zugegeben: diesen 5. Band hätte ich beinahe verpasst, weil ich sogar nicht mehr auf dem Schirm hatte, wann genau dieser erscheinen soll.

Eines schönen Tages habe ich dann gelesen, das Netflix plant, auch den zweiten Band der Buchreihe zu verfilmen (abermals mit Millie Bobby Brown als Enola, den gutaussehenden Witcher-Darsteller Henry Cavill als Sherlock und den sympathischen Sam Claflin als weniger sympathischen Mycroft Holmes) und da ist mir siedend heiß eingefallen, dass ich mal nachschauen müsste, wenn denn der 5. Teil der Reihe erscheint. Er war schon draußen. 🙈

Innerhalb von zwei Tagen hatte ich ihn dann auch und auch dieses Mal hat es Nancy Springer wieder geschafft, mich zu einem spannenden Fall zu entführen, in dem die alte Vermieterin Enolas und eine bereits totgeglaubte Florence Nightingale eine tragende Rolle spielen. Richtig gelesen: die Florence Nightingale, Begründerin der modernen Krankenpflege und einflussreiche Reformerin des Sanitätswesens sowie Gesundheitsfürsorge in Großbritannien und dem Commonwealth. Der Reifrock der Selbigen verursacht so einiges Chaos und trägt zum Verschwinden Enolas Vermieterin bei, die ihr mittlerweile ans Herz gewachsen ist, wie eine Mutter. Doch wenn ihr das Geheimnis lüfzen wollt, solltet ihr den "Fall des rätselhaften Reifrocks" selbst unter die Lupe nehmen. 😉

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Veröffentlicht am 10.07.2021

Kurzweilig, spannend und sehr schnell durchgelesen

Der tote Rittmeister
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Die Romane von Elsa Dix sorgen für Kurzweil, wie auch dieser zweite Band der Christian Hinrichs- und Viktoria Berg-Reihe beweist, in dem uns die Autorin ein weiteres Mal mit auf die Insel Norderney mitnimmt.

Dieses ...

Die Romane von Elsa Dix sorgen für Kurzweil, wie auch dieser zweite Band der Christian Hinrichs- und Viktoria Berg-Reihe beweist, in dem uns die Autorin ein weiteres Mal mit auf die Insel Norderney mitnimmt.

Dieses Mal geht es aber nicht um ein totes Zimmermädchen, wie es im ersten Band der Fall war sondern um einen ermordeten Rittmeister der kaiserlichen Kavallerie und um das Verschwinden eines Kindes aus dem hiesigen Seehospiz. Inwieweit stehen diese Fällen in Zusammenhang? Schaffen es Christian und Viktoria, sich zusammen zuraufen und die beiden vertrakten Fälle aufzuklären, oder stehen ihnen ihr verletzter Stolz und persönliche Befindlichkeit dabei im Weg? Diese oder weitere Fragen und Antworten finden sich bei der Lektüre des spannenden Seebad-Krimis.

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Veröffentlicht am 05.02.2021

Die aus meiner Sicht schönste Golem-Ausgabe

Der Schatten des Golem
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Zur Zeit lese ich die Bibliothekarin von Auschwitz von Antonio Iturbe. Dort erzählt die Hauptprotagonistin Dita einem Freund die Geschichte des Rabbi Löw und seines Golems, den er zum Schutz der jüdischen ...

Zur Zeit lese ich die Bibliothekarin von Auschwitz von Antonio Iturbe. Dort erzählt die Hauptprotagonistin Dita einem Freund die Geschichte des Rabbi Löw und seines Golems, den er zum Schutz der jüdischen Bevölkerung Prags zum Leben erschaffen hat. Da war mir klar, dass ich die Geschichte unbedingt noch einmal lesen wollte. Bereits letztes Jahr hatte ich mich an Geschichte vom Rabbi Löw und seinem Golem versucht, jene aus der Feder von Gustav Meyrink, bin aber mit Meyrinks Version nicht warm geworden, was dessen Schreibstil geschuldet war. Ich hatte aber noch die Benjamin-Lacombe-Ausgabe der Golem-Geschichte auf dem SUB liegen, die mir kurz vor Beginn des Lockdowns, also Ende November in der Connewitzer Verlagsbuchhandlung in die Hände gefallen ist. Natürlich musste die mit, bin ich doch seit dem Erscheinen von Undine ein großer Fan von Lacombes Büchern.

Lacombes Variante wird aus der Sicht der kleinen Zelmira erzählt, ein Mädchen aus einer armen Alchemistenfamilie, die ihren Vater zu einem seiner Ausflüge in das Amüsierviertel von Prag begleitet, wo dieser in einer Spielhölle das ohnehin schon knapp bemessene Vermögen auf den Kopf stellt. Während der Vater nun also versucht, mit der Zockerei Reichtum zu erlangen, spielt Zelmira vor der Taverne. Durch Gesang wird sie bei ihrem Spiel unterbrochen und folgt den Stimmen bis ins jüdische Viertel zur Synagoge. Dort belauscht sie mehrere Orthodoxe beim Gebet und folgt ihnen anschließend auf den jüdischen Friedhof, wo sie beobachtet, wie der Rabbi Löw durch Gebete die Geister verstorbener Kinder heraufbeschwören, nämlich die, die Opfer eines Progroms im jüdischen Viertel geworden sind. Erschrocken rennt sie nach Hause, kann sich aber nicht der Faszination entziehen, die der Rabbi auf sie auswirkt und kehrt schon bald ins jüdische Viertel zurück, wo sie Zeuge eines weiteren Progroms und schließlich der Erschaffung des Golems Joseph wird, der die Juden vor ihren Feinden schützen soll.

Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen, sie magisch, mystisch und nahm sowohl für Zelmira als auch für die jüdische Gemeinde Prags ein gutes Ende. Ich musste beim Lesen nur oftmals daran denken, vor allem im Zusammenhang mit dem Buch "Die Bibliothekarin von Auschwitz", dass die Juden während der Naziherrschaft auch dringend einen Rabbi Löw hätten gebrauchen können, der ihnen einen Golem erschafft. Hätten sie ihn nur gehabt.

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