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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.10.2019

Ein absolutes Fantasy-Highlight!

King of Scars
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Beschreibung

Nach dem blutigen Bürgerkrieg steht der Zar von Ravka, Nikolai Lantsov, vor einer schwierigen Herausforderung, denn er möchte den Frieden für sein Land bewahren und seinen Untertanen zu einem ...

Beschreibung

Nach dem blutigen Bürgerkrieg steht der Zar von Ravka, Nikolai Lantsov, vor einer schwierigen Herausforderung, denn er möchte den Frieden für sein Land bewahren und seinen Untertanen zu einem besseren Leben verhelfen. Während die Staatskassen leer sind und sich Ravkas Feinde an den Grenzen sammeln, muss sich der junge König in Diplomatie üben und wichtige Allianzen schmieden. Ein geeigneter Schachzug wäre die Sicherung des Thrones durch Heirat und die Zeugung eines Erben. Doch in Nikolai wütet seit dem Bürgerkrieg ein schreckliches Monster, dass immer mehr an Stärke gewinnt und durch seine Raubzüge droht, Ravka in den Abgrund zu stürzen.

Zusammen mit einem Mönch und seiner treuen Grisha-Generalin Zoya begiebt sich Nikolai auf eine gefährliche Reise zu den heiligen Stätten des Reiches, in der Hoffnung, durch ein magisches Ritual dem Biest in ihm den Garaus zu bereiten.

Meine Meinung

Seit der Krähen Dilogie, bestehend aus »Das Lied der Krähen« und »Das Gold der Krähen«, bin ich der wunderbaren Geschichtenerzählerin Leigh Bardugo und ihrer Grischa-Welt verfallen. Ihr neuer Roman »King of Scars« markierte den Beginn einer neuen Dilogie die im Droemer Knaur Verlag unter dem Reihentitel »Thron aus Gold und Asche« (engl. »Nikolai Duology«) erscheint und ihre bisher veröffentlichte Grischa Trilogie mit der Krähen Dilogie vereint. In »King of Scars« begegnet der Leser nämlich Protagonisten aus der Trilogie sowie der Dilogie und dennoch ist das Vorwissen aus den beiden Reihen nicht unbedingt notwendig, um sich auf diese neuen Dilogie einzulassen.

Leigh Bardugo erzählt ihre epische Fantasy-Geschichte gleich aus mehreren Perspektiven und dennoch kristallisiert sich Nikolai Lantsov, seines Zeichen Zar von Ravka, schnell als der dominierende Hauptprotagonist heraus, beziehungsweise stellt sich für mich einfach als eine der spannensten und komplexesten der Persönlichkeiten dar.

Bei mir steht die Lektüre der Grischa Trilogie noch aus, daher kenne ich Nikolai nur von einem kurzen Auftritt im zweiten Teil der Krähen Diloge und lerne ihn erst in diesem Roman wirklich kennen, und ich muss sagen, dass mir die Stärke von ihm sehr imponiert hat. Als Bastard ist sein Anspruch auf den Thron Ravkas umstritten und dennoch lässt er sich in seinem Kampf um das Beste für sein Land nicht im geringsten beeinflussen. Das alles wäre jedoch nicht möglich ohne seine tapferen Berater und vor allen Dinge seine mutige und kämpferische Grischa Offizierin Nasyalensky, die ihm auch im Kampf gegen sein inneres Monster beisteht. Zusammen liefern sich Nilolai und Zoya unterhaltsame Wortduelle und die gegenseitige Stichelei und Neckerei lässt darauf schließen, dass zwischen den Beiden weitaus mehr Gefühle zu brodeln scheinen, als auf den ersten Blick offensichtlich sind.

Doch neben dem akuten Problem mit der dunklen Bestie in Nikolai, ist das oberste Ziel, für den Zaren eine angemessene Braut zu finden, die eine möglichst vorteilhafte Auswirkung auf den Abschluss wichtiger Allianzen ausübt. Denn der Aufbau seines Landes Ravka gestaltet sich als schwierige Herausforderung. Während die Nachbarländer Shu-Han und Fjerda mit Krieg drohen, verursachen die Drogenexperimente mit Jurda-Parem an Grischas für weitere Schwierigkeiten.

Ein großer Teil der Story trägt sich in Rafka zu und vermittelt einen guten Einblick in die aktuelle politische Situation am Hof des Zaren. Mir persönlich haben diese Abschnitte auch am besten gefallen, denn es gibt jede Menge über Strategien und Machtkämpfe zu entdecken. Fans der Krähen Dilogie werden sich über einen weiteren Part, der sich in Fjerda zuträgt freuen. Denn hier nimmt die Entherzerin Nina Zenik eine tragende Rolle im Kampf gegen die Ausbeutung der Grischa ein.

»King of Scars« vereint in sich alles was ein guter und epischer High Fantasy Roman braucht: Machtkämpfe, Intrigen, politische Strategiespiele sowie unglaublich starke Helden und imposante Kämpferinnen. Leigh Bardugo hat es wieder einmal geschafft mein Kopfkino mit ihrem cineastischen Storytelling anzuheizen und mir einen atemberaubenden Lesestoff beschert, den ich nicht mehr aus der Hand legen konnte und fast in einem Zug inhaliert habe. Ein gut positionierter Cliffhanger am Ende schürt die Neugier auf einen Abschlussband, der leider nocht nicht geschrieben ist.

Fazit

Ein absolutes Fantasy-Highlight!

Veröffentlicht am 25.10.2019

Ein famoses Comic-Abenteuer

Der große Indienschwindel
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Meine Meinung

Vorhang auf für Don Pablos aus Segovia, der bereits, so kann man es dem Vorwort entnehmen, in satirischen Schelmenromanen aus dem 17. Jahrhundert von Francisco de Quevedo von sich Reden ...

Meine Meinung

Vorhang auf für Don Pablos aus Segovia, der bereits, so kann man es dem Vorwort entnehmen, in satirischen Schelmenromanen aus dem 17. Jahrhundert von Francisco de Quevedo von sich Reden machte.

»Der große Indienschwindel« liefert nun die Fortsetzung zu der abenteuerlichen Geschichten des Schelms und Vagabunden, die Francisco de Quevedo in seinem Roman »Leben des Erzgauners Pablos aus Segovia« andeutete, indem er Don Pablos auf eine Reise nach Amerika (damals glaubte man noch, es sei Indien) schickte, diese aber nie schreiben sollte.

Im übergroßen Sonderformat kommt der Comic »Der große Indienschwindel« aus dem Splitter Verlag daher, in welchem sich der französische Autor Alain Ayroles der Herausforderung gestellt und gemeinsam mit dem spanischen Zeichner Juanjo Guarnido ein traumhaft schönes Comic-Meisterwerk zur Welt gebracht hat. Dieses Meisterstück der Erzähl- und Zeichenkunst lädt zum Genießen der farbenprächtigen und detailverliebten Panels ein und liefert ein komisches wie auch abenteuerliches Leseerlebnis vereint mit prächtigem Rätselspaß.

Das goldene Zeitalter, zu der sich die Erzählung zuträgt, ruft einen gewieften Hauptprotagonisten auf den Plan, der sich mit Witz und Charme einen Platz im Leserherz ergaunert und das, obwohl er sich eher wie ein waschechter Antagonist verhält. Don Pablos wächst in Segovia unter ärmlichen Verhältnissen zu einem gerissenen Jungen heran, der von seinem ganovenhaften Vater früh gepredigt bekommt, ohne harte Arbeit sein Geld zu verdienen. Schnell lernt Don Pablos sich mit Taschenspielertricks und Zuhälterei durchzuschlagen und auch sonst geht es oftmals um den Kampf zwischen Arm und Reich.

Ayroles erzählt die Geschichte in mehreren Handlungssträngen, im ersten Strang erleben wir einen kränklichen und verlotterten Don Pablos, der unter Folter dem Stadtkommandanten von Peru namens Cuzco verraten soll, wie er zu den goldenen Schätzen El Dorados gelangt ist. Im zweiten Handlungsstrang begleiten entführt uns Don Pablos durch seine Erzählungen in seine Jugend und auf seine abenteuerliche Reise von Spanien nach Peru, wie er auf seinen Mentor Don Diego trifft und sich mit ihm auf eine wagemutige Expedition in die goldene Stadt begibt. Ein letzter Handlungsstrang katapultiert den Leser in eine Gegenwart, in der die Vergangenheiten zu einem Ende zusammenlaufen, welches die offenen Fragen klärt und das ganze Ausmaß von Do Pablos gigantischem Coup offenbart.

Hut ab vor Ayroles glanzvoller Erzählkunst, die ein wahrhaft cineastisches Erlebnis bereithält, das einen gekonnt in das 17. Jahrhundert entführt, die Magie des Goldrausches zum Leben erweckt und dabei kritische Themen wie die Ausbeutung von Sklaven und dem Missverhältnis zwischen der armen und reichen Bevölkerungsschicht auf den Tisch bringt. Bei dem ganzen Glanz und Gloria lässt es sich dann irgendwie verschmerzen, dass sich die Einbindung von weiblichen Protagonistinnen auf Mütter, Wirtinnen und Bordellbetreiberinnen beschränkt.

Einen nicht zu verachtenden Beitrag für das Gesamtkonzept leistet Juanjo Guarnido mit seinen farbgewaltigen Zeichnungen, die seitenweise in ihrer ganzen Schönheit auch vollkommen ohne Text eine ganz eigene Magie wirken. Die detailverliebten Panels zeigen nicht nur wundervoll ausgearbeitete Persönlichkeiten, von Don Pablos über Banditen, Könige und Indio-Eingeborene, sondern auch malerische Hintergrundkulissen von der grünen Lunge Perus, dem Amazonas, über die südamerikanischen Gebirgszüge der Anden bis hin zu dem hoheitsvollen Gemäuer des spanischen Königs.

Fazit

Ein famoses Comic-Abenteuer über einen liebenswürdigen Halunken, das mit eindrucksvollen Panels und einem wahrhaft genialen Clou zum staunen verleitet.

Veröffentlicht am 25.10.2019

Dieser Comic ist unglaublich schräg und abgefahren.

The Umbrella Academy 2: Dallas
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Meine Meinung

Außergewöhnliche und bizarre Geschichten üben einen ganz besonderen Reiz auf mich aus, und so hat mich bereits der erste Comic-Band »The Umbrella Academy: Weltuntergans-Suite« mit seinen ...

Meine Meinung

Außergewöhnliche und bizarre Geschichten üben einen ganz besonderen Reiz auf mich aus, und so hat mich bereits der erste Comic-Band »The Umbrella Academy: Weltuntergans-Suite« mit seinen skurrilen Charakteren, einer abgefahrenen Storyline und einer absolut düsteren Atmosphäre für sich einnehmen können.

Basierend auf den Comics von Gerard Way und Gabriel Bá gibt es eine sehenswerte Netflix-Serie, die sich zwar nicht zu einhundert Prozent mit der Comicvorlage vergleichen lässt, einen aber trotzdem gut unterhält und vor allen Dingen mit dem interessanten Familienkonstrukt der schrägen Superhelden spielt. Das zweite Comic-Album »The Umbrella Academy: Dalls« ist bereits 2010 bei Cross Cult erschienen und wurde nun im Februar 2019 in einer edlen Hardcover Ausgabe neu aufgelegt.

Nachdem die Superhelden im ersten Band den Untergang der Welt haarscharf verhindern konnten, scheint der größte Teil der bunten Patchwork-Familie Zeit zur Regeneration zu benötigen. Spaceboy hat es sich vor dem Fernsteher gemütlich gemacht und nimmt immer größere Ausmaße an, Séance dröhnt sich zu, Rumor versucht mehr schlecht als recht mit dem Verlust ihrer Stimme zu Recht zu kommen und auch Vanya und Kraken geht es kaum besser. Somit rückt in dem Abenteuer namens »Dallas« vor allen Dingen Nummer Fünf mit seiner Fähigkeit, durch die Zeit zu reisen, in den Vordergrund der Geschichte.

Nummer Fünf wird von seinem ehemaligen Arbeitgeber, der Zeitreise-Firma Temps Aeternalis, verfolgt seit er 1963 einen Auftrag in Dallas vergeigt hat und danach untergetaucht ist. Die Temps Aeternalis hetzen Nummer Fünf das Anzugs-Killer-Team Hazel und Cha Cha auf den Hals, die sich durch ihre durchgeknallte Psyche, eine Vorliebe für Süßspeisen und brutale Folter und ihre plüschigen Cartoonmasken auszeichnen. Nachdem das kuriose Killer-Team die Situation ordentlich aufgemischt hat, geht es für die aktuelle Nummer Fünf und Rumor nach Dalles um das Scheitern der früheren Nummer Fünf Version auszubügeln.

Gabriel Bá hat auch in diesem zweiten Band ganze Arbeit mit seinen verrückten Illustrationen geleistet. Besonders fesselnd sind ihm die Panels mit Séance gelungen, die einen durch absonderliche und halluzinogene Drogentrips katapultieren. Aber auch die Umsetzung des brutalen Killer-Teams Hazel und Cha Cha, das mich sehr an eine bösartige Ausgabe der Men in Black erinnert, hat mich an die Comicseiten gefesselt.

Obwohl dieser zweite Band nicht ganz so komplex wie die Geschichte zur »Weltuntergangs-Suite« daherkommt, gibt es einiges zu entdecken und die blutigen sowie actionreichen Szenen lassen keine Langeweile aufkommen. Für das dritte Umbrella-Comic-Album, welches noch im September 2019 erscheinen wird, wünsche ich mir, dass die antagonistischen Superhelden wieder etwas mehr zusammen agieren.

Fazit

Dieser Comic ist unglaublich schräg und abgefahren. Das muss man einfach selbst gelesen haben!

Veröffentlicht am 25.10.2019

Mitreißend und äußerst berührend

The Moneyman – Die Geschichte von Roy und Walt Disney
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Meine Meinung

Walt Disney begleitet mich mit seinen bunten und bezaubernden Zeichentrickfilmen schon mein ganzes Leben und so ist es an der Zeit etwas über die Persönlichkeiten hinter der glitzernden ...

Meine Meinung

Walt Disney begleitet mich mit seinen bunten und bezaubernden Zeichentrickfilmen schon mein ganzes Leben und so ist es an der Zeit etwas über die Persönlichkeiten hinter der glitzernden Disney-Welt zu erfahren. Für dieses Unterfangen bietet sich eine Graphic Novel geradezu perfekt an und so griff ich zu der gelb leuchtenden Ausgabe von »The Moneyman«.

Der italienische Autor und Zeichner Alessio De Santa übernahm bei diesem biographischen Werk die künstlerische Leitung des Projekts und ist zusammen mit Filippo Zambello für die Story verantwortlich. Die cartoonesken Zeichnungen der Graphic Novelle sind Lorenzo Magalottis Händen entsprungen, die Farben und das Lettering stammen von Giulia Priori & Lavinia Pressato.

Die Geschichte wird in zwei Ebenen aus der Perspektive von Walt Disneys Bruder Roy erzählt. Zum einen begleiten wir Roy im Jahr 1971 in ein Hotel, dort trifft er auf eine Mutter mit der er ins Gespräch kommt und von seinem Leben erzählt. Diese Panels sind im Gegensatz zur zweiten Handlungsebene sehr farbenfroh dargestellt, so dass sofort ersichtlich ist, wenn die Storyline wechselt und man direkt in den mit Sepiafarben kolorierten Erzählungen von Roy landet.

Während Walt Disney als kreatives Genie hinter den beliebten Zeichentrickfilmen fast jedem ein Begriff sein dürfte, wissen wohl die wenigsten über die wichtige Rolle seines Bruders Roy Bescheid. Die Graphic Novel »The Moneyman« setzt genau an diesem Punkt an und liefert einen spannenden Blick auf den großen Bruder von Walt Disney, der nicht nur Mitbegründer der Walt Disney Company als Disney Brothers Cartoon Studio war, sondern auch über Jahre hinweg den finanziellen Part in der Firma übernahm. Besonders mitreißend wird das Verhältnis der beiden Brüder dargestellt, die sich so gut ergänzten und schließlich zusammen großes leisteten. Die Geschichte richtet somit ihren Blick auch auf die facettenreiche Persönlichkeit von Walt Disney, der schon in jungen Jahren den Kopf voller Ideen hatte und sich mit der Unterstützung seines Bruders Roy allen Zweifeln zum trotz mit seinen Zeichnungen den Weg in die Zeichentrickbranche bahnt.

Authentisch und ohne Schnörkel wird der Lebensweg der zwei Brüder mit diversen Höhen und Tiefen aufgezeichnet und macht bewusst, wie oft der herrschende Krieg und die fehlenden finanziellen Mittel dem Disney Konzern schon frühzeitig den Todesstoß versetzen wollten. Der bedingungslosen Zusammenhalt zwischen Roy und Walt Disney, der zwar immer auch durch Meinungsverschiedenheiten geprägt war, bestand gegenüber jeder Herausforderung und legte den Grundstein zu einer Firma die nicht nur bis heute überdauerte, sondern mittlerweile zu einem regelrechten Imperium angewachsen ist.

»The Moneyman« ist nicht nur eine Geschichte über die Anfänge des Walt Disney Konzerns, sondern vor allen Dingen das bewegende Zeugnis einer einzigartigen Beziehung zwischen dem egozentrischen Künstler Walt und seinem Bruder Roy, der ihm mit seiner Unterstützung und Liebe immer zur Seite stand und ein großes Stück dazu beitrug, zahlreiche Kinderaugen mit zauberhaften Zeichentrickfilmen in Spielfilmlänge zum glänzen zu bringen.

Fazit

Mitreißend und äußerst berührend erzählt diese Graphic Novel die bewegende Geschichte der Disney Brüder. Ein Must-Have für alle Disney-Fans die sich für die Geschichte hinter den märchenhaften Zeichentrickfilmen interessieren.

Veröffentlicht am 25.10.2019

Ein Fantasy-Thriller vom Feinsten.

Mark Millar: The Magic Order - Der magische Orden
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Meine Meinung

Wenn sich ein erfolgreicher Comic-Autor und ein Streaming-Gigant zusammentun kann man Großes erwarten. Genau solch ein Deal kam 2017 zu Stande, als Mark Millar sein exklusives Label »Millarworld« ...

Meine Meinung

Wenn sich ein erfolgreicher Comic-Autor und ein Streaming-Gigant zusammentun kann man Großes erwarten. Genau solch ein Deal kam 2017 zu Stande, als Mark Millar sein exklusives Label »Millarworld« an den Streamingdienst Netflix verkaufte. Erste Früchte dieses Deals werden mit der sechsteilige Comic »The Magic Order«, welcher 2018 von Image Comics in den USA publiziert wurde und auch als Serie umgesetzt werden soll, eingetragen. Der abgeschlossene erste Band über den geheimen magischen Zaubererorden (bestehend aus den sechs Original-Storys) ist seit Ende Mai 2019 Dank der Veröffentlichung durch den Panini Verlag auch deutschen Leserinnen und Lesern zugänglich.

Mit dem ersten Band von »The Magic Order« legt Mark Millar einen actionreichen Fantasy-Thriller aufs Parkett und tanzt dabei mit dem wunderbaren Zeichner Olivier Coipel vor dem Hintergrund der stimmungsgeladenen Kolorationen des Farb-Genies Dave Stewart.

Einmal die magische Welt betreten konnte ich mich nicht mehr davon losreißen. Ähnlich wie in der Welt von Harry Potter haben auch hier die normalen Menschen keinerlei Kenntnis von den Zauberern, die um sie herum leben und wirken. Im Mittelpunkt der Geschichte steht der Zauberer Orden angeführt durch die Familie Moonstone, welche sich durch einen gut gemixten Individuen-Cocktail auszeichnet, der zwar einige bekannte Archetypen aufweist und dennoch durch die daraus entstandene explosive Mischung überzeugen kann.

Während Madama Albany einen heimtückischen Zaubererkiller entfesselt, um an ihr rechtmäßiges Erbe zu gelangen, welches sich im Besitz des Zauberer Ordens befindet, vergräbt sich die größte Hoffnung der Familie Moonstone in seinem Schmerz über einen schweren Verlust. Der jüngste Sohn der Familie ist ein magisches Naturtalent, hat der Zauberei allerdings abgeschworen. Als seine Geschwister den Kampf gegen den Venizianer aufnehmen spitzt sich die Situation weiter zu.

Die Zeichnungen von Olivier Coipel passen sich wunderbar in die temporeiche Storyline des Comics ein und überzeugen vor allen Dingen mit üppigen Details und einem eindrucksvollem Mienenspiel der Akteure. Das Ganze wird durch das eindringlichen Farbspiel von Dave Stewart untermalt und erzeugt damit fast schon das perfekte Kinofeeling im heimischen Lesesessel.

Der leicht verständlichen Panelführung können sicherlich auch Comic-Einsteiger gut folgen. Trotz der Fülle an einzuführenden Persönlichkeiten, ist es Mark Millar und Olivier Coipel gelungen immer einen guten Überblick für die Leser zu wahren. Deshalb würde ich diesen Comic allen Neulingen und Fans von spannenden Fantasy-Geschichten weiterempfehlen.

Anfang des Jahres bestätigte Mark Millar an einem Nachfolgeband zu schreiben. Mehr zur Rückkehr des magischen Ordens gibt es hier.

Fazit

Diese magische Familien-Saga kommt im besten Sinne einer Harry Potter Story für Erwachsene gleich! Ein Fantasy-Thriller vom Feinsten.