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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.11.2022

Das karibische Piratenabenteuer geht in die zweite Runde und liefert jede Menge Action.

Raven 2: Höllische Gefilde
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Meine Meinung

Im zweiten Band des Piraten-Comics um ›Raven‹ in »Höllische Gefilde« spinnt Mathieu Luaffray die aufregende Suche nach einem Schatz zu einem Garn weiter, dass das Zeug für richtiges Seemannsgarn ...

Meine Meinung

Im zweiten Band des Piraten-Comics um ›Raven‹ in »Höllische Gefilde« spinnt Mathieu Luaffray die aufregende Suche nach einem Schatz zu einem Garn weiter, dass das Zeug für richtiges Seemannsgarn hat.

Im Mittelpunkt schlaue und durchtriebene Piraten und natürlich die gefürchtete Piratenkapitänin Lady Darksee, die Raven gefangen nimmt und sich somit einen Schritt voraus wähnt. Wer am Ende der Schatzjagd erster sein wird, ändert sich jedoch genauso schnell wie die Windlage auf See.

Lug und Betrug sind an der Tagesordnung, sodass man sich auf Spannung freuen kann und sich für überraschende Wendungen gewappnet halten sollte. Doch wer ist bereit, mehr Opfer für den sagenumwobenen Schatz von Chichén Itzá zu zahlen?

Ein piratenstarkes Abenteuer, von Mathieu Lauffray aufregend bebildert und die in großzügige Panels gegossene Kulisse machen das Streifen durch Dschungel und Vulkanlandschaft der karibischen Insel zu einem Erlebnis. Storytechnisch hätte ich mir allerdings etwas mehr Schmiss erhofft, gerade in Bezug auf die Tiefe der Charaktere, welche man hier sicherlich etwas mehr hätte ausarbeiten können.

Fazit

Das karibische Piratenabenteuer geht in die zweite Runde und liefert jede Menge Action, bei der Titelheld Raven im Spiel gegen Lady Darksee hoch pokert.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 24.05.2022

Veröffentlicht am 21.11.2022

Ein ausgefallenes Spin-Off mit vampiristischen Affen und anderen Absonderlichkeiten in Hollywood.

The Umbrella Academy: You Look Like Death
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Meine Meinung

Fanliebling Klaus, bekannt auch als Nummer 4 der ›Umbrella Academy‹, bekommt in »You Look Like Death: Klaus – Eine wandelnde Leiche« von Gerard Way in Zusammenarbeit mit Shaun Simon ein ...

Meine Meinung

Fanliebling Klaus, bekannt auch als Nummer 4 der ›Umbrella Academy‹, bekommt in »You Look Like Death: Klaus – Eine wandelnde Leiche« von Gerard Way in Zusammenarbeit mit Shaun Simon ein eigenes Comic-Spin-Off gewidmet. Auf das künstlerische Design der Umbrella Academy durch Gabriel Bá erfolgte nun die Illustration durch I.N.J. Culbard, der sich stark an den Zeichnungen Bás orientiert, aber dennoch durch kleine Änderungen einen eigenen Touch mitbringt.

Klaus, dessen Fähigkeit darin besteht, die Geister von toten Personen zu sehen und mit ihnen kommunizieren zu können, ist immer auf der Suche nach dem nächsten Rausch. Ohne das nötige Kleingeld für weitere berauschende Substanzen zu haben, bestiehlt er einen Drogenbaron, bevor es ihn nach Hollywood verschlägt.

Auf den ersten Blick wirkt Klaus Abenteuer wie ein psychedelischer Trip mit vampiristischen Schimpansen, einer gealterten Hollywood-Diva, die bereit ist alles zu tun, um im Geschäft zu bleiben. Im Zentrum des verrückten Geschehens der sensible Klaus, gesucht von einem knallharten Drogenbaron mit weichem Kern, und ausgenutzt ob seiner besonderen Gabe.

Im Gesamtpaket betrachtet kommen Fans des Charakters auf ihre Kosten, aber auch für Neueinsteiger lohnt sich diese in sich abgeschlossene Story, da keine Vorkenntnisse über die ›Umbrella Academy‹ unbedingt notwendig sind. »You Look Like Death: Klaus – Eine wandelnde Leiche« bietet skurrile Unterhaltung vor einem atmosphärischen Hollywood-Setting mit 70er-Jahre-Flair. Gerne mehr davon – also Storys mit Klaus!

Fazit

Die bizarre Nummer 4 aus der Umbrella Academy erhält in diesem Comic ein ausgefallenes Spin-Off mit vampiristischen Affen und anderen Absonderlichkeiten in Hollywood.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 21.05.2022

Veröffentlicht am 21.11.2022

Ein abgefahrener Debütroman über das Erwachsenwerden auf dem Dorf, Integration und Drogenhandel.

Draußen feiern die Leute
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Beschreibung

Ein provinzielles Dorf in Deutschland, wie es sie zu Tausenden gibt, mit einem Kreisel, einer Bank und einem alljährlichen Fest. Die Teenager Timo, Valerie und Richard haben jedoch keinen ...

Beschreibung

Ein provinzielles Dorf in Deutschland, wie es sie zu Tausenden gibt, mit einem Kreisel, einer Bank und einem alljährlichen Fest. Die Teenager Timo, Valerie und Richard haben jedoch keinen Anschluss in der Gemeinschaft gefunden und versuchen als Außenseiter ihren Weg zu finden. Als das Mädchen Flora eines Tages spurlos verschwindet, macht sich ihre Schwester auf die Suche nach der Vermissten. Dabei setzt sie auf die Unterstützung der drei Außenseiter, ohne zu wissen, in welches Eulennest sie da reingeraten…

Meine Meinung

Mit seinem Debüt»Draußen feiern die Leute« legt Sven Pfizenmaier mehr als einen gewöhnlichen Dorfroman vor, denn in seinem Werk verknüpft er mystisch-kreative Ideen mit Coming-of-Age und auch ein Stückchen Krimi.

Schauplatz der surrealistischen Story um Außenseiter-Jugendliche ist ein kleines Dorf in Niedersachsen, in der Nähe von Hannover. So weit, so unspektakulär. Würze kommt durch die außergewöhnliche Zeichnung der Jugendlichen ins Geschehen.

Timo kleidet sich auch im Sommer mit langen Pullovern, weil er sich für seine pflanzenartigen Gliedmaßen schämt, doch halt, er ist tatsächlich ein Pflanzengeschöpf. Bei Valerie sind es Träume, die sie in einen so tiefen Schlaf ziehen, dass sie 45 Tage an einem Stück durchschlafen kann und Richard wirkt auf jeden, der sich in seiner Nähe befindet wie ein Beruhigungsmedikament.

Wichtige Themen im Verlauf des Erwachsenwerdens, werden von Sven Pfizenmaier in dieser bunten und herrlich erfrischenden Darstellungsform untergebracht. Es geht um das Gefühl zum eigenen Körper, das zu Hause sein und darum seinen Platz in der Welt zu finden. Besonders bei Valerie geht es aber um Zugehörigkeit, denn als Deutsche mit russischen Wurzeln ist sie in beiden Kulturen fremd.

In diesem Dorf gibt es außer Valeries Familie noch einige weitere russische Migrantenfamilien und dann ist da noch Flora, die eines Tages spurlos verschwindet. Wie das alles mit dem sagenumwobenen Drogenboss Rasputin aus Hannover zusammenhängt, versucht ihre Schwester Jenny mit den drei Außenseitern herauszufinden. Zwischen allen Absonderlichkeiten und dem florierenden Geschäft mit Drogen, hat man das Gefühl wie Alice durchs Kaninchenloch in eine schrullige Welt gefallen zu sein, in der die normalen Regeln ausgehebelt sind.

Mit »Draußen feiern die Leute« wird mit viel Fantasie und schrulliger Komik das Anderssein gefeiert, und das in einem Umfeld, in dem Anpassung Trumpf ist. Ein herrlicher Roman, der gekonnt die Atmosphäre der Jugendzeit auf einem Dorf einfängt, das nicht viel mehr als ein (Zwiebel)Fest und eine Kneipe zu bieten hat und dabei mit mystisch-psychedelischen Facetten besticht.

Fazit

Ein abgefahrener Debütroman über das Erwachsenwerden auf dem Dorf, Integration und Drogenhandel.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 19.05.2022

Veröffentlicht am 21.11.2022

Das perfekte Buch für aufgeschlossene Märchenfans, egal ob klein oder groß.

Märchenland für alle
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Meine Meinung

»Märchenland für alle« – Ein Märchenbuch, das für politisch hohe Wellen in seinem Herkunftsland Ungarn gesorgt hat und dort vom Premierminister Viktor Mihály Orbán verboten wurde. Trotz ...

Meine Meinung

»Märchenland für alle« – Ein Märchenbuch, das für politisch hohe Wellen in seinem Herkunftsland Ungarn gesorgt hat und dort vom Premierminister Viktor Mihály Orbán verboten wurde. Trotz oder gerade aufgrund der Widerstände wurde die Märchensammlung zu einem Bestseller, der nun auch in der deutschen Übersetzung erhältlich ist.

Die Sammlung vereint siebzehn von ungarischen Autorinnen und Autoren umgeschriebene Märchen, die eine gesellschaftliche Vielfalt abbilden und alte Rollenbilder aufbrechen. Erzählt wird von mutigen Prinzessinnen, die nicht heiraten wollen und voller Selbstbestimmung ihren Weg gehen, von einem Hasen mit drei Ohren, von einem transsexuellen Bambi und vielen weiteren Heldinnen und Helden, die anders sind als die üblichen Märchendarsteller. Aber auch Lebensumstände wie Armut und Alter fließen in bekannte Märchen ein und erzählten dadurch eine andere Geschichte.

Verträumte Illustrationen der Künstlerin Lilla Bölecez lockern die Texte auf und bringen Farbe ins Spiel und untermalen die fabelhaften Storys. Gerne hätten auch noch Ornamente und kleinere Zeichnungen aufgenommen werden können, dann wäre das Buch noch schöner zum Ansehen.

Im Gesamten haben mich die neu erzählten Märchen gut unterhalten und zeigen vor allen Dingen ein facettenreicheres Weltbild als die althergebrachten Fassungen. Gerade unseren Kindern sollten wir doch diese Vielfalt und einen toleranten Umgang mit auf den Weg geben. Außerdem spendet die Stiftung stern pro verkauftem Buch 1 € für Diversitätsprojekte in Ungarn.

Üblicherweise gibt es in einer Anthologie meist stärkere und schwächere Erzählungen, so verhält es sich bei »Märchenland für alle«, doch abschließend betrachtet ist das Buch auf jeden Fall einen Blick wert, alleine schon aufgrund der aufgegriffenen Bandbreite von Diversität in den Geschichten.

Fazit

Das perfekte Buch für aufgeschlossene Märchenfans, egal ob klein oder groß.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 13.05.2022

Veröffentlicht am 21.11.2022

Eine humorvolle Coming-of-Age-Story, die neben großen Lachern ernsthafte Themen behandelt und voller Emotionen steckt.

Im Dschungel um acht, bis einer lacht
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Beschreibung

Die sechzehnjährige Isabel fühlt sich in ihrer Familie wie das fünfte Rad am Wagen und bekommt auch in der Schule kaum Aufmerksamkeit, denn ihr Freund spricht gerne gleich für sie mit. Keiner ...

Beschreibung

Die sechzehnjährige Isabel fühlt sich in ihrer Familie wie das fünfte Rad am Wagen und bekommt auch in der Schule kaum Aufmerksamkeit, denn ihr Freund spricht gerne gleich für sie mit. Keiner schenkt der eigentlich witzigen und toughen Isabel Gehör, das ändert sich als sie eines Tages aus Versehen auf eine Comedy-Bühne gerät und dort spontan für ihre Geschichte einiger Lacher erntet.

Durch ihren Auftritt lernt sie Mo, Will und Jonah kennen, welche bereits studieren und in ihrer Freizeit zu Open-Mics gehen. Isabel freundet sich mit der Clique an, täuscht jedoch vor, selbst das College zu besuchen und kann in ihrem neuen Leben als angehende Stand-Up-Comedian endlich das sagen, war ihr auf dem Herzen liegt. Natürlich darf ihr kontrollsüchtiger Freund Alex nichts von ihren abendlichen Auftritten in Bars, wie dem Dschungel, wissen. Ein Doppelleben zwischen Pubertät, Schule und Stand-Up-Comedy lässt sich jedoch nicht auf Dauer unbemerkt fortführen…

Meine Meinung

Das exotische Cover in Kombination mit dem Buchtitel »Im Dschungel um acht, bis einer lacht« haben sofort meine Neugier auf den ersten, in deutscher Übersetzung, erschienenen Jugendroman von Katie Henry geweckt.

Die Story über Isabel und wie sie unbeabsichtigt in die Stand-Up-Comedy-Szene rutscht hat etwas wunderbar erfrischendes und erinnert zudem leicht an die erfolgreiche TV-Serie ›The Marvelous Mrs. Maisel‹, Katie Henrys Geschichte trägt sich jedoch in der Gegenwart zu und bedient durch die Hauptprotagonistin in der Pubertät andere Themenbereiche.

Es geht um Freundschaften, Familie, toxische Beziehungen, Erwartungsdruck, Selbstfindung und Selbstvertrauen. Das alles in die Entwicklungsgeschichte der sechzehnjährigen Highschool-Schülerin Isabel verpackt, die durch ihre neuen College-Freund*innen und ihre Comedy-Auftritte schnell in ein Doppelleben rutscht und sich immer mehr in ihren Lügen verstrickt, um dazuzugehören und endlich gehört zu werden.

Sorgen und Ängste einer Teenagerin werden von Katie Henry einfühlsam aufgegriffen und über den Handlungsverlauf weiter vertieft. Fehlende und nicht zustande kommende Kommunikation ist eine Quelle des Übels und besonders gut hat mir hierbei die Auflösung gefallen. Nachdem Isabels Doppelleben aufgeflogen ist, kommt es nämlich zu einem längst nötigen Gespräch mit ihrer Mutter, wodurch sie zur Selbstreflexion ermuntert wird und eigene Fehler erkennt.

Katie Henry beweist mit ihrer Geschichte, wie nah Humor und Ernsthaftigkeit beieinander liegen und verknüpft gekonnt schwere Themen mit lockeren Sprüchen und sorgt damit für jede Menge Lesespaß.

»Im Dschungel um acht, bis einer lacht« ist ein kurzweiliger und tiefgründiger Jugendroman über das Erwachsenwerden und zeigt auf, wie man seine eigene Stimme findet und selbstbestimmt Entscheidungen trifft. Das Personal der Story bildet mit seinen unterschiedlichen Charakteren eine diverse Gesellschaft ab, womit der Roman einen weiteren Pluspunkt einheimsen kann. Der Fokus liegt hierbei allerdings sehr auf Isabel und ihren Problemen, sodass die anderen Charaktere etwas blass und statisch bleiben. Ich könnte mir vorstellen, dass vielleicht noch eine andere Perspektive zur Ich-Erzählerin Isabel das Gesamtpaket perfekt abrunden hätte können. Dennoch ist die Geschichte alleine aufgrund des humorvollen Unterhaltungswertes wegen absolut lesenswert!

Fazit

Eine humorvolle Coming-of-Age-Story, die neben großen Lachern ernsthafte Themen behandelt und voller Emotionen steckt.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 11.05.2022