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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.11.2022

Die perfekte (Vorlese)Lektüre in der (Vor)Weihnachtszeit und eine tolle Geschenkidee für Märchenfans!

Schneewittchen und Rosenrot
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Meine Meinung

Märchen begleiten mich seit der Kindheit. Egal ob vorgelesen, als Hörspiel oder in filmischer Adaption wissen die alten Geschichten zu verzaubern und gehören für mich besonders in der (Vor)Weihnachtszeit ...

Meine Meinung

Märchen begleiten mich seit der Kindheit. Egal ob vorgelesen, als Hörspiel oder in filmischer Adaption wissen die alten Geschichten zu verzaubern und gehören für mich besonders in der (Vor)Weihnachtszeit einfach dazu wie Zimtduft und süßen Leckereien. Da ich die klassischen Märchen schon sehr oft gehört, gesehen oder gelesen habe, ist es natürlich immer wundervoll neue Geschichten zu entdecken.

Im Wunderhaus Verlag ist eine wunderschön illustrierte Märchensammlung unter dem Titel »Schneewittchen und Rosenrot« erschienen, welche verschiedene Prinzessinnen-Märchen aus aller Welt versammelt. Darunter sind mit ›Schneeweißchen und Rosenrot‹, ›Rumpelstilzchen‹ und ›Schneewittchen‹ natürlich auch altbekannte Märchen der Gebrüder Grimm, aber ansonsten habe ich sehr viele bezaubernde neue Märchen aus anderen Ländern kennenlernen dürfen, die zum Teil zum ersten Mal ins Deutsche übersetzt wurden.

Die Märchen aus dieser Sammlung zu entdecken hat mir große Freude bereitet, denn man kann den Geschichten durchaus ihre Herkunft anmerken und natürlich Parallelen zu unseren deutschen Schneewittchen und Rosenrot Märchen ziehen. Damit ist die Lektüre auf der einen Seite natürlich perfekt für Kinder, aber auch erwachsene Märchenfans kommen auf ihre Kosten.

Folgende Geschichten sind außer den bereits genannten Grimm-Märchen in der Sammlung enthalten:

NORWEGEN

»Östlich von der Sonne und westlich vom Mond« und
»Die zwölf wilden Enten«
von Peter Christen Asbjörnsen und J. E. Moe

ITALIEN

»Das Märchen von Rosenblättchen«
von Clemens von Brentano

GRIECHENLAND

Myrsina

BRETAGNE

»Die kleine Toute-Belle«

SCHOTTLAND

»Goldbaum und Silberbaum«

FRANKREICH

»Blutrot, schneeweiß, rabenschwarz«

Diese Märchensammlung zeichnet sich nicht nur durch ihre wundervolle Vielfalt aus, sondern auch durch ein edles Großformat und wird mit den herrlichen Illustrationen von Nina Ignatova zu etwas ganz Besonderem. Als kleines Extra gibt es noch einen QR-Code zum digitalen Download der Hörbuch-Version des Buches. Ein perfektes Geschenk für kleine und große Märchenfans.

Fazit

Die perfekte (Vorlese)Lektüre in der (Vor)Weihnachtszeit und eine tolle Geschenkidee für Märchenfans!

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 12.12.2021

Veröffentlicht am 11.11.2022

Die neueste Ermittlung der knallharten Privatdetektivin Dex Parios lässt den Puls auf jeden Fall in die Höhe schnellen.

Stumptown. Band 2
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Meine Meinung

Nicht noch ein Krimi! Und Privatdetektive sind doch schon out, oder? Doch halt, mit der coolen Dex Parios hat Greg Rucka es geschafft, das ausgetretene Genre mit frischem Wind zu beleben. ...

Meine Meinung

Nicht noch ein Krimi! Und Privatdetektive sind doch schon out, oder? Doch halt, mit der coolen Dex Parios hat Greg Rucka es geschafft, das ausgetretene Genre mit frischem Wind zu beleben. Im zweiten Fall für »Stumptown Investigations«, »Der Fall des Babys im Samtkoffer«, wird vom Künstlerteam um Greg Rucka & Matthew Southworth noch eine Schippe draufgelegt.

Die Kartons in Dex neuen Räumlichkeiten für ihr Detektivbüro sind noch nicht einmal ausgepackt, da kann sie sich schon vor Kundschaft kaum retten. Doch nicht jeden Fall kann sie ohne Bedenken annehmen. Als Mim Bracca, die berühmte Gitarristin der Rockband Tailhook, sie damit beauftragt, ihre verschwundene Lieblingsgitarre, die sie liebevoll ›Baby‹ nennt, zu finden, ahnt Dex nicht, in welchen Schlamassel sie geradewegs hineinschlittert…

Hinter dem Diebstahl steckt nämlich weit mehr als Dex zunächst annimmt. Irgendjemand hat die Tour der Band dazu genutzt, illegal Drogen zu schmuggeln. Fürs Grobe kommen Nazis aufs Tableau, was auch zugleich mein Kritikpunkt an diesem ansonsten erfrischend modernen Crime-Comic ist. In zahlreichen amerikanischen Produktionen tauchen immer wieder Nazis als Schläger und Bösewichte auf und das fühlt sich mittlerweile einfach zu abgegessen an, als es noch einmal aufwärmen zu können.

Das Gesamtpaket versöhnt mich jedoch mit diesem kleinen Kritikpunkt wieder. Schlagfertig und ohne Rücksicht auf Verluste geht Dex Parios dem neuen Fall auf nach und liefert sich schon bald eine atemraubende Verfolgungsjagd über die Straßen Portlands. Richtig genial hat Matthew Southworth dies in Szene gesetzt, indem er die Sequenz ins Querformat gedreht hat. Außerdem finde ich die Koloration in diesem Band absolut GENIAL!

Temporeiche Action und Rock ’n‘ Roll machen »Stumptown (2) Der Fall des Babys im Samtkoffer« zu einem stimmungsvollen Crime-Comic, den man sich nicht entgehen lassen darf.

Fazit

Die neueste Ermittlung der knallharten Privatdetektivin Dex Parios lässt den Puls auf jeden Fall in die Höhe schnellen. Greg Rucka und Matthew Southwork ist es gelungen noch einen Zacken zuzulegen!

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 03.12.2021

Veröffentlicht am 11.11.2022

Lacher und Spannung in bester britischer Manier!

The Stranger Times
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Beschreibung

Die Stranger Times berichtet über alles, was ein seriöses Tagesblatt niemals in Betracht ziehen würde: Das Mysteriöse und Unfassbare.

Die frisch geschiedene Hannah Willis tut alles um einen ...

Beschreibung

Die Stranger Times berichtet über alles, was ein seriöses Tagesblatt niemals in Betracht ziehen würde: Das Mysteriöse und Unfassbare.

Die frisch geschiedene Hannah Willis tut alles um einen Job zu ergattern und landet schließlich als stellvertretende Chefredakteurin bei der Stranger Times. Gleich in ihrer ersten Arbeitswoche bekommt sie es mit jeder Menge unsinnigen Storys und einem vermeintlichen Selbstmord zu tun. Schnell wird klar, dass in einigen der verrückten Geschichten erschreckend viel Realität steckt.

Meine Meinung

Der Auftaktband zur urkomischen und kuriosen Krimi-Trilogie »The Stranger Times« des irischen Stand-up-Comedians Caimh McDonnell hat mich auf höchstem Niveau unterhalten und mit Originalität, Hang zum Absurden und unübertrefflichen Charakteren für jede Menge Lesespaß gesorgt.

Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive der frisch geschiedenen Hannah Willis, die sich von ihrem ehebrechenden sowie wohlhabenden Mann getrennt hat und durch die Jobsuche bei der ›Stranger Times‹ landet. Dort lernt sie auch gleich die unvergleichlichen Mitarbeiter der Redaktion kennen, begonnen bei Grace, der gläubigen Büroorganisatorin und guten Seele der Zeitschrift, die für alle Fälle Tee und Kekse parat hält und den cholerischen sowie alkoholabhängigen Chefredakteur Vincent Banecroft mit seiner Neigung für Schimpfwörter im Zaum hält. Dann wären da noch die journalistischen Kräfte Ox und Reggie, die sich mit Vorliebe ihren Ressorts Ufo-Sichtungen und Geister widmen, Stella, der junge Multi-Tasking-Schützling von Grace, die gleichzeitig zu ihrer Arbeit am Bildschirm in einem Buch liest und Manny, der mit seiner Abneigung gegen Kleidung und Vorliebe für Marihuana mit dem Herzstück der Zeitschrift, der alten Druckerpresse, ein Herz und eine Seele ist.

Hannah kann es kaum glauben, dass ein ehemaliger Top-Redakteur der Fleet Street nun so ein Unfug-Blatt leitet, lässt sich nicht von seinem lauten Gebrüll abschrecken und nimmt den Job an, vor allem aber auch, weil sie es nicht leisten kann, ohne eigenes Einkommen dazustehen. Also taucht man mit ihr in den verrückten Alltag in den Wänden der Stranger Times, welche sich übrigens in den Gemäuern einer einstigen Kirche verbirgt. Eines ist bald sicher, hier kommt man nicht mehr so schnell aus dem Staunen heraus, denn an den mysteriösen Geschichten, die das Blatt druckt, ist mehr dran, als Hannah zunächst vermutet.

Bereits die gelungene Bandbreite an polarisierenden Persönlichkeiten liefern genügend Stoff für famose Unterhaltung, doch als sich Banecroft in die Ermittlungen zu einem vermeintlichen Suizid einklinkt, kommen auch noch spannende Crime-Vibes hinzu. Natürlich geht es bei dem Fall nicht mit rechten Dingen zu, und so findet schließlich auch noch übersinnliches Eingang in den Roman, was für eine perfekte Ausgewogenheit sorgt.

Einen kleinen Wermutstropfen findet sich dennoch in diesem kongenialen Roman zwischen allerlei Absurditäten und der herzlichen wie auch dynamischen Reaktionscrew, denn ich hätte brennend gern mehr über die magischen Zusammenhänge erfahren, da man hier nur einen ersten feinen Eindruck davon bekommt, dass in der Geschichte Kreaturen mit unterschiedlichen Einstufungen im Geheimen wirken.

Die Fortsetzung durch Band 2 und 3 werden laut Verlagsvorschau im Jahrestakt folgen, aber eines ist jetzt schon sicher: Ich kann es kaum erwarten mehr über die verrückteste Zeitung Großbritanniens und ihre herzliche Redaktion zu lesen.

Fazit

Lacher und Spannung in bester britischer Manier! Diesen Roman sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen, wenn man auf humorvolle Unterhaltung der absurden Sorte steht.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 20.10.2021

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.09.2021

Eine verstörend gute Mischung diverser Kurzgeschichten

VOLLGAS und andere Erzählungen
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Meine Meinung

An den fesselnden Erzählungen von Joe Hill, egal ob als Comic oder Buchausgabe, habe ich großen Gefallen gefunden und nachdem mir die vier Novellen in »Strange Weather« mit ihrem Abwechslungsreichtum ...

Meine Meinung

An den fesselnden Erzählungen von Joe Hill, egal ob als Comic oder Buchausgabe, habe ich großen Gefallen gefunden und nachdem mir die vier Novellen in »Strange Weather« mit ihrem Abwechslungsreichtum so sehr zusagten, musste ich unbedingt auch »Vollgas und andere Erzählungen«, die neueste Anthologie, unter die Lupe nehmen.

Das hochwertige Hardcover aus der ›Festa Must Read‹ Reihe enthält dreizehn Kurzgeschichten des talentierten Schriftstellers, sowie ein einführendes Vorwort, dass einem Hills Weg zu seiner Autorentätigkeit teilhaben lässt und einen kleinen familiären Einblick auf das Heranwachsen im Haushalt der Kings gewährt. Besonders toll ist auch das Nachwort, denn hier wird verraten, wie es zu den einzelnen Geschichten kam, von denen die zwei Titel ›Vollgas‹ und ›Im hohen Gras‹ in Zusammenarbeit mit seinem berühmten Vater Stephen King entstanden.

Die titelgebende Biker-Jagd ›Vollgas‹ mit ihrer horrormäßig guten Vater-Sohn-Thematik soll sogar von HBO verfilmt werden und liefert einen rasanten Einstieg in diesen äußerst abwechslungsreichen Erzählungsband, den man am besten in aller Ruhe mit einem Getränk seiner Wahl genießt.

Ein abgefahrener Trip über den Vergnügungsmarkt ist mit ›Das Karussell‹ sicher, in dem man sich zwischen moralischen Fragen in einer äußerst bizarren Geschichte wiederfindet. Aber genau solch kuriose Stories unterhalten mich ungemein und bleiben mir lange im Gedächtnis haften. Wie gut, dass Joe Hill gleich mehr davon auf Lager hat! Denn in ›Wolverton Station‹ wird die Bahnfahrt eines erfolgreichen Geschäftsmannes zu einem gefährlichen Spiel mit Wölfen, die ihn genauso gern zu fressen haben, wie er kleine Unternehmen, die er mit Leichtigkeit vom Markt drängt, oder es wird ein Dinosaurier in ›An den silbernen Wassern des Lake Champlain‹ an den Strand geschwemmt und in ›Faun‹ öffnet sich ein Türchen in eine Welt voller Fabelwesen, auf die reiche Leute gegen eine entsprechend hohe Bezahlung Jagd machen dürfen.

Mein Highlight dieser Sammlung ist das übersinnliche Erlebnis, welches einen in ›Überfällig‹ erwartet. Hier fährt ein besonderer Bibliotheksbus seine Runden, der ein Portal für Menschen ist, deren Ende naht und durch den sie im Gegenzug zu der Rückgabe eines überfälligen Buchs das einzigartige Geschenk erhalten, ein Buch auszuleihen welches erst in ihrer Zukunft erscheinen wird. Diese hat mich mit ihrer Magie unheimlich berührt und ist neben ›Meine Welt dreht sich nur um dich‹ eine der ruhigeren Stories.

Themen wie posttraumatische Belastungsstörungen nach einem Einsatz im Kriegsgebiet werden in (›Daumenabdruck‹) behandelt und die Fabel ›Der Teufel auf der Treppe‹ nimmt sich eine heiße Darstellung der Lebensleiter vor, bei der ein rasanter Aufstieg – quasi vom Tellerwäscher zum Millionär – ein rücksichtsloses Verhalten zugrunde liegt, das voraussetzt für den eigenen Machterhalt und Erfolg über Leichen zu gehen.

Mit erfrischendem Zombie-Horror beschert Joe Hill schließlich in ›Tweets aus dem Zirkus der Toten‹ eine Gänsehaut, welches vor allem durch den eigensinnigen Tweet-Stil hervorsticht und in ›Mums‹ kommt das subtile Grauen in einer sektenähnlichen Gemeinschaft daher, in Neid, Liebe und eine Sohn-Mutter-Beziehung mit kreativen Wendungen den Leser zum Erschaudern bringt.

Natürlich darf auch ein blutiges Horror-Szenario nicht fehlen, dass Hill & King mit der Erzählung ›Im hohen Gras‹ aus einer gewöhnlichen Situation entstehen lassen. Hilferufe aus einem Feld locken hilfsbereite Menschen auf der Durchreise an und werden so in ihr Verderben geführt. Hitze und Durst quellen aus den Zeilen mindestens ebenso erlebbar, wie die verzweifelte Suche nach einem Ausweg.

Lediglich die letzte Geschichte mit dem Titel ›Wir geben sie frei‹, die auf einen Flug mitnimmt während ein dritter Weltkrieg ausbricht, konnte mich nicht so ganz mit sich mitreißen. Hier hat sich die dramatische Spannung für mich in zu viele Kleinteile aufgelöst.

Mit abwechslungsreichen Themen und seinem bildlichen Schreibstil lässt Joe Hill mit seiner Kurzgeschichtensammlung »Vollgas und andere Erzählungen« keine Langeweile aufkommen. Obwohl die meisten Erzählungen gerade einmal zwischen 20 und 70 Seiten umfassen, vermag der Autor mit seiner eindringlichen Sprache zu fesseln. Lapidar gesagt könnte man durchaus behaupten, dass hier der Apfel nicht weit vom Stamm fällt und an Joe Hill ein ebenso meisterhafter Erzählkünstler verlorenen gegangen ist, wie an seinem Vater.

Fazit

Eine verstörend gute Mischung diverser Kurzgeschichten die mit ihrer unheimlichen Intensität zu fesseln wissen. Bizarre, gruselige, spannende, brutale und emotionale Geschichten, die unter die Haut gehen – hier wird für jeden Geschmack etwas geboten!

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 08.08.2021

Veröffentlicht am 12.08.2021

Fernöstliche Fantasy

Der Lotuskrieg 1
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Beschreibung

Das Inselreich Shima hat sein Land durch die industrielle Ausbeutung der Lotus-Gilde an den Rand des Zusammenbruchs getrieben. Luft und Wasser sind mit Giften verschmutzt, sodass die Natur ...

Beschreibung

Das Inselreich Shima hat sein Land durch die industrielle Ausbeutung der Lotus-Gilde an den Rand des Zusammenbruchs getrieben. Luft und Wasser sind mit Giften verschmutzt, sodass die Natur im roten Gift des Lotus erstickt. Die einst heiligen Tiergeister sind bereits zu Legenden verblasst, da entsendet der Shõgun seine Jäger mit dem Auftrag, einen Donnertiger zu fangen. Die mächtige Kreatur, halb Adler und halb Tiger soll die Macht des imperialen Herrschers vollkommen machen.

Unter dem Kommando des obersten Jägers Masaru aus dem Fuchs-Clan beginnt eine aussichtslose und gefährliche Jagd in Begleitung seiner 16-jährigen Tochter Yukiko, die das Geheimnis einer besonderen Gabe in sich trägt, auf die bei der Lotus-Gilde die Todesstrafe steht. Tatsächlich fängt die Mannschaft einen Donnertiger, doch das Himmelsschiff gerät in ein Unwetter durch das Yukiko und die legendäre Tiergestalt in der Wildnis stranden. Aufeinander angewiesen, um zu überleben, entsteht eine Freundschaft, die die Macht hat ein ganzes Imperium aus den Fugen zu heben…

Meine Meinung

Der dystopische Fantasy-Roman »Stormdancer« ist der Auftaktband zur Trilogie »Der Lotuskrieg« und das Debütwerk des mittlerweile bekannten Schriftstellers Jay Kristoff (»Nevernight«, »Die Illuminae Akten« etc.). Bereits 2012 im englischen Original erschienen wurde die Trilogie nun zum ersten Mal ins Deutsche übersetzt und vom Cross Cult Verlag veröffentlicht.

Die Geschichte spielt auf einem von Japan inspirierten Inselreich und macht direkt durch das wundervoll und dazu passende gestaltete Buchcover auf sich aufmerksam. Besonders prachtvoll ist die limitierte Hardcover-Sonderausgabe geworden, denn diese brilliert zusätzlich mit einem farbigen Buchschnitt und ist ein echtes Schmuckstück für jedes Bücherregal.

Der Einstieg in Jay Kristoffs fantasievolle und düstere Dystopie benötigt zwar einiges an Aufmerksamkeit, da man sich zunächst in der Welt aus den unterschiedlichen Clans, Anreden und Zusammenhänge zwischen Regierung und der Lotus-Gilde zurechtfinden muss, aber danach wird man mit einer unheimlich fesselnden und faszinierenden Story belohnt, die süchtig nach mehr macht.

Der Weltenbau in »Stormdancer« hat mich absolut begeistert, denn bisher habe ich noch keinen Roman gelesen, in dem japanischer Flair mit Steampunk-Elementen und einer dystopischen Fantasy-Handlung gemischt wurden und dann auch noch gekonnt die verheerenden Auswirkungen des Raubbaus vom Menschen am Ökosystem thematisiert wird. Außerdem hat mir die telepathische Verbindung zwischen Yukiko und dem Donnertiger unheimlich gut gefallen, da sie so bildlich und detailliert beschrieben wird, dass man das Gefühl bekommt, selbst mit diesem mystischen Wesen in Kontakt zu stehen.

Jay Kristoff hat bereits in diesem Debütwerk bewiesen, dass er es versteht einen spannenden Plot zu liefern, der mit feingliedrigen und ausschweifenden Ausführungen daherkommt, ohne dabei langweilige Längen zu verursachen. Vielmehr verursacht Kristoffs bildgewaltiger Erzählstil ein explosives Kopfkino par excellence.

In den actionreichen Part mischt sich die Gefühlswelt der 16-jährigen Hauptprotagonistin, deren Schwärmerei für einen grünäugigen Samurai sie blind für die tatsächlich wichtigen Dinge macht. Nun könnte man meinen, dass diese Romanze viel Spielraum in der Geschichte einnimmt. Falsch gedacht, denn die schwierige Beziehung zwischen Yukiko und ihrem Vater überschattet alle Liebelei. Damit konnte mich »Stormdancer« auch auf emotionaler Ebene auf ganzer Linie abholen.

Nach einem atemberaubenden Showdown-Ende, bei dem kein Auge trocken bleibt, kann ich es kaum erwarten, den Fortsetzungs-Band »Kinslayer«, der bereits im November 2021 erscheinen wird, in die Händen bekommen zu können.

Fazit

Fernöstliche Fantasy, die mit Spannung und Emotion genauso zu begeistern weiß, wie mit einer Botschaft zum Klimaschutz.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 15.07.2021