Platzhalter für Profilbild

Frosch31

Lesejury Profi
offline

Frosch31 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Frosch31 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.08.2024

Schwere Zeiten für Frauen

Im Nordwind
0

Und wieder ein gewaltiger und mitreißender Roman der Autorin der uns in die Anfänge des letzten Jahrhunderts schickt. In gewohnt ausführlich und gut recherchierter Miriam-Georg-Manier werden ...

Und wieder ein gewaltiger und mitreißender Roman der Autorin der uns in die Anfänge des letzten Jahrhunderts schickt. In gewohnt ausführlich und gut recherchierter Miriam-Georg-Manier werden wir ins traditionelle hanseatische Hamburg entführt. Sehr lebendig und atmosphärisch wechselt sie im Leben der Hauptprotagonistin immer wieder in deren Kindheit auf dem Land zurück. So ergibt sich ein umfassendes Bild von Alice mit all ihren Problemen, ihrer Sturheit aber auch ihren Hoffnungen und Sehnsüchten. Aber auch die Problematiken der damaligen Gesellschaftsschichten - gebildet/ungebildet, arm/reich, herrschaftlich/untertänig, städtisch/ländlich und nicht zuletzt sesshaft/fahrendes Volk - werden thematisiert und stellen dies sehr anschaulich, und in vielen Nebencharakteren, dar. Sehr lebendige Figuren werden gezeichnet und runden diesen Roman sehr authentisch ab.
Geschichte in vielen Facetten wird hier mal wieder aufgezeigt, allen voran: die Rechte der Frauen, juristische Geschichte des Scheidungsrechts, Brauereigeschichte sowie die Geschichte des Hamburger Doms ohne dies alles zu beschönigen.

Miriam Georg ist hier wieder einmal ein aufschlussreicher, dramatischer und bildgewaltiger Roman der den Alltag wiederspiegelt gelungen, den man nicht aus der Hand legen kann und sehnsüchtig den Oktober herbeisehnt um in Band 2 zu erfahren wie sich das Leben von Alice, John, Rosa, Henk und den andern (auch vor dem Hintergrund des drohenden bevorstehenden 1. Weltkrieges) weiterentwickelt;

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.06.2024

Das andere Bullerbü

Das Baumhaus
0

Ein Buch bei dem bereits das Cover sehr atmosphärisch ist - Schriftzug/Titel sowie die Buchseiten in neongrün machen dieses Buch zu einem Hingucker im Regal zu dem man einfach greifen muss. Und ...

Ein Buch bei dem bereits das Cover sehr atmosphärisch ist - Schriftzug/Titel sowie die Buchseiten in neongrün machen dieses Buch zu einem Hingucker im Regal zu dem man einfach greifen muss. Und dieser Griff hat sich (für mich) definitiv gelohnt.

Vollkommen harmlos fängt die Autorin mit 3 verschiedenen Erzählsträngen an, diese haben erst mal gar nichts gemeinsam.
Auf allen Erzählsträngen werden sämtliche Charaktere, auch die etwas Ungewöhnlichen, sehr facettenreich dargestellt. Und ganz allmählich, ganz ruhig - fast unsichtbar - werden die Kreise mit einigen Überschneidungen der einzelnen Stränge miteinander verwoben. Gleichzeitig zieht sich die Schlinge um den/die Täter immer enger zu.
Die Autorin schafft es sehr atmosphärisch, mit vielen Zwischentönen, einem Umeinanderkreisen und verweben, geschickt, ohne aufgesetzt oder gar realitätsfremd zu wirken, immer mehr Spannung aufzubauen.

Aber wirklich erst gegen Ende fügen sich die Stränge zu einem starken Tau zusammen und alles ist auf einmal vollkommen logisch. Trotzdem dürfte den einen oder anderen das Ende überraschen.

Die Autorin hat es mit ihrem leichten Schreibstil (wieder einmal) geschafft ein schwieriges Thema in einen ungewöhnlichen Thriller mit Gänsehautfeeling zu packen.
Für mich mein bisheriges diesjähriges Lesehighlight.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.01.2024

Historischer Kirchenkrimi

Die Mönchin
0

Die Mönchin ist der zweite Roman den ich von Peter Orontes lese und ich wurde auch dieses Mal nicht enttäuscht. Ein historischer Roman der sich als wahrer Kirchenkrimi entpuppt hat, spannend ...

Die Mönchin ist der zweite Roman den ich von Peter Orontes lese und ich wurde auch dieses Mal nicht enttäuscht. Ein historischer Roman der sich als wahrer Kirchenkrimi entpuppt hat, spannend von der Ersten bis zur Letzten Seite.
Die Hauptgeschichte ist im Stile von der Päpstin bzw. dem Namen der Rose - sehr lebensecht gezeichnet.
Aber nicht nur die Hauptgeschichte, sondern vor allem mal wieder die Geschichte der Menschen und der Kirche mit Hierarchien, Standesdünkeln und vielen historisch belegten Tatsachen lassen einen von Anfang bis Ende mitfiebern.
Sämtliche Charaktere der Geschichte sind sehr authentisch gezeichnet und teilweise historisch belegt. Hierzu trägt zum besseren Verständnis auf alle Fälle das Personenverzeichnis, die "Übersetzung" der Klosterämter, ein Plan der Abtei sowie die Beschreibung des Ablaufes in einem Kloster bei.
Alles in allem ein interessanter 480 Seiten umfassender Kirchenkrimi. Ein Buch das sich aufgrund des Schreibstils schön flüssig lesen lässt und einen tiefen Einblick in diese Zeit gewährt.
Für Freunde von historischen Romanen/Krimis ein absolutes Lesevergnügen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.01.2024

Für Freunde des britischen Humors

Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt (Die Mordclub-Serie 4)
0

Normalerweise bin ich nicht unbedingt ein Freund von Roman- und/oder Krimireihen, da sich diese spätestens nach dem dritten Band immer wieder auf die gleiche Art und Weise wiederholen. Aber diese ...

Normalerweise bin ich nicht unbedingt ein Freund von Roman- und/oder Krimireihen, da sich diese spätestens nach dem dritten Band immer wieder auf die gleiche Art und Weise wiederholen. Aber diese Reihe ist irgendwie anders; hier ist auch Band 4 witzig, spritzig und mit der speziellen Art britischen Humors gewürzt, dass es einfach Spaß macht dieses Buch zu verschlingen. Gelungen von der ersten bis zur letzten Seite. Und es kam genau zur richtigen Zeit - es spielt in der Weihnachtszeit und herausgekommen bzw. gelesen habe ich es über die Weihnachtstage. Perfekte Symbiose.
Die Hauptprotagonisten werden von Band zu Band immer sympathischer und man fühlt sich immer mehr wie ein Mitglied einer großen Familie.
Es ist möglich auch diesen Band allein für sich zu lesen - will heißen es ist nicht unbedingt Vorwissen aus den vorangegangenen Bänden nötig - aber mehr Spaß macht es auf alle Fälle manches Fitzelchen Wissen zu besitzen.

Wer ein Freund und Liebhaber britischen Humors ist kommt an dieser Reihe einfach nicht vorbei - wieder mal ein absolutes Lesehighlight. Und wenn man sich etwas wünschen dürfte - ist ja schließlich Weihnachten - dann wünsche ich mir meinen Ruhestand genau so verbringen zu dürfen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.12.2023

Moderne spannende Zeiten

Die Hafenärztin. Ein Leben für die Hoffnung der Menschen (Hafenärztin 4)
0

Vorab: Ich habe Band 4 dieser Reihe mit großer Spannung erwartet - und ich wurde auch dieses Mal nicht enttäuscht.
Das Cover ist wieder mehr als gelungen, sehr stimmig, passt zur Zeit, zur Protagonistin ...

Vorab: Ich habe Band 4 dieser Reihe mit großer Spannung erwartet - und ich wurde auch dieses Mal nicht enttäuscht.
Das Cover ist wieder mehr als gelungen, sehr stimmig, passt zur Zeit, zur Protagonistin und den vorangegangenen Bänden. Grundsätzlich können die einzelnen Bände unabhängig voneinander gelesen werden, da die Autorin oftmals (sehr kurze) Erklärungen gibt um Zusammenhänge herzustellen bzw. Hintergrundwissen zu vermitteln. Bei einer Buchreihe fange ich persönlich aber lieber mit Band 1 an und lese mich dann durch - ich mag es gerne viele/alle Einzelheiten kennen zu lernen.

Dieser Band ist sehr modern, widmet er sich doch vorrangig dem Umgang mit Drogen. Erstaunlich, dass zur damaligen Zeit, wir befinden uns immerhin im Jahr 1911, die Drogen-/Suchtproblematik bereits so ausgeprägt war. Interessant auch der Umgang von Ärzten mit dieser Problematik - vor allem die damalige Sorglosigkeit im Umgang mit Heroin als Hustensaft für Jung und Alt.

Aber auch die Anfänge der modernen Polizeiarbeit mit technischen Untersuchungen, die Errungenschaften der Pathologie sowie die Anfänge der Psychoanalyse werden von der Autorin in einen gelungenen Konsens gestellt. Die Protagonisten werden seitens der Autorin wieder sehr authentisch dargestellt; alles ist sehr realistisch und nachvollziehbar.


Das Ende ist geschickt gelöst und lässt Platz für noch einen Band.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere