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Veröffentlicht am 17.10.2022

Ein gelungener Serienauftakt in München

Mörderisches Isarflimmern
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Das großformatige Ölgemälde auf Eichenholz "Höllensturz der Verdammten" von Peter Paul Rubens war in der Nacht von Sonntag auf Montag aus der Alten Pinakothek entwendet worden ohne dass es jemandem aufgefallen ...

Das großformatige Ölgemälde auf Eichenholz "Höllensturz der Verdammten" von Peter Paul Rubens war in der Nacht von Sonntag auf Montag aus der Alten Pinakothek entwendet worden ohne dass es jemandem aufgefallen wäre. Diesen spektakulären Kunstraub soll Clara Liebig, Hauptkommissarin der Münchner Kripo, mit ihrem Team nun aufklären. Bis der Fall schon am nächsten Tag an ihren Kollegen Wolfram Reitmayer übergeht und Clara den Tod einer jungen Frau aufklären soll, die am Dienstag Morgen am Oberföhringer Wehr an der Isar gefunden wird. Dieser Fall erinnert mit seinen Merkmalen an drei Frauenmorde, wegen denen die Serienmörderin Susanne Meinbauer derzeit noch einsitzt.
Die Ermittlungen gestalten sich zäh und werden durch Pressemitteiungen torpediert, bei denen anzunehmen ist, dass jemand aus dem Team Informationen an eine sehr spezielle Journalistin weiter gibt. Wer ist hier der "Maulwurf"?

Mir gefällt der flüssige und sehr angenehm zu lesende Erzählstil der Autorin Marie Bonstein, die auch immer mal wieder kleine humorige Einlagen einfließen lässt, sehr gut. Durch die typischen bayerischen Worte, die hier und da vorkommen, kommt der Lokalkolorit sehr gut durch und ich fühle mich gleich in der Geschichte und mitten in München angekommen.

Die Kommissarin der neuen Reihe Clara Liebig ist mir trotz ihrer Unangepasstheit schnell sympathisch. Sie kommt authentisch rüber, hat nur wenige Ticks und ich habe es genossen, sie bei den Ermittlungen zu begleiten. Ich habe die Puzzleteile, die Clara in ihrem Kopf hin und her schiebt, bildlich vor mir gesehen und ebenfalls versucht, mir daraus ein Bild zu formen. Mir wurden die dauernden Erwähnungen dieser Puzzlesteine aber schnell langweilig. Genauso wie das dauernde Geklecker mit dem Kaffee und den daraus resultierenden Flecken auf ihren weißen T-Shits. Vielleicht könnte Clara das beides ein kleines bisserl reduzieren.
Auch die anderen Mitglieder des Teams werden bildhaft und mit Ecken und Kanten eingeführt und vorgestellt. Gerade bei dem Neuen Thorwald "Waldi" von Weidecke mit seiner erfrischend anderen Art hoffe ich, dass er sich ins Team integriert und ich ihn bald wiederlese.

"Mörderisches Isarflimmern" hat mich ab Seite 1 gepackt und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Die Ermittlungen sind gut nachvollziehbar und der Fall bzw. die Fälle werden logisch aufgelöst. Vor allem konnte mich die Auflösung mal wieder richtig überraschen.

Ein spannender und interessanter Isar-Krimi für alle, die Regionalkrimis lieben. Und natürlich für alle Münchner Leseratten und -freunde.

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Veröffentlicht am 16.10.2022

Nie voreilige Schlüsse ziehen

Nur Rita raste rasanter
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Das muss auch Oberkommissar Josef „Jupp“ Backes aus dem kleinen saarländischen Ort Hirschweiler lernen, als er den Mord an Fahrlehrer Manfred Kirsch aufklären will. Der wurde nämlich nach einem Fahrschultheorieabend ...

Das muss auch Oberkommissar Josef „Jupp“ Backes aus dem kleinen saarländischen Ort Hirschweiler lernen, als er den Mord an Fahrlehrer Manfred Kirsch aufklären will. Der wurde nämlich nach einem Fahrschultheorieabend überfahren. Fahrerflucht. Nun steht Jupps neu emanzipierte Frau Inge ohne Fahrlehrer da. Denn um endlich von ihrem Jupp unabhängiger zu sein, wollte sie den Führerschein machen. Naja, das wird nun erst mal nix.
Jupp hat aber auch noch ein anderes Problem am Hals – Kriminalinspektor Ole Henricksson aus Dänemark, der hier in Hirschweiler die Polizeiarbeit kennenlernen soll. Was Jupp natürlich gar nicht passt.
Und Oma Käthe, die hat eine neue Geschäftsidee: Bed & Breakfast inkl. Minigolfanlage und Schwimmbad, will sie zusammen mit Nachbar Karl-Hinz Brandner ganz groß aufziehen.
Dass es da immer wieder zu Reibereien im Hause Backes kommt dürfte klar sein.

Ich habe mich auch diesmal im Hauses Backes und in Hirschweiler richtig wohl gefühlt. Der Erzählstil von Dany R. Wood ist wie immer locker, leicht und gespickt mit ganz viel Humor und einer gehörigen Portion Spannung. Denn der Fall ist diesmal richtig knifflig, nicht nur weil es einige potentielle Verdächtige gibt. Aber wer, wenn nicht Jupp, diesmal mit Unterstützung von „Praktikant“ Ole, könnte den Fall auf seine unnachahmliche Weise lösen. Ich jedenfalls habe bis kurz vor Auflösung gebraucht um auf den wahren Täter zu kommen.

Auch diesmal habe ich viele alte Bekannte getroffen, wie z.B. die Hasenkasten-Doris und den Presley-Günther, der sich mit Jupp seine freie Zeit im Rathaus beim Kartenspielen vertreibt. Und natürlich darf auch Marianne Müller nicht fehlen. Dazu kommen einige weitere Menschen, die ich dank der farbigen Beschreibungen schnell im Kopf hatte.

Ein weiterer Cosy-Crime Fall für den unnachahmlichen Jupp Backes und seiner Familie, den ich so richtig genossen habe.

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Veröffentlicht am 14.10.2022

Was man mit TINDER so erleben kann

Meine wildesten Tinder Dates | Erotische Geschichten
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Von Simona Wiles habe ich schon einige Bücher mit Kurzgeschichten gelesen und auch diesmal hat sie mich mitgerissen und gut unterhalten. Hier dreht sich nun alles um Sex ohne Beziehung über die Dating-Plattform ...

Von Simona Wiles habe ich schon einige Bücher mit Kurzgeschichten gelesen und auch diesmal hat sie mich mitgerissen und gut unterhalten. Hier dreht sich nun alles um Sex ohne Beziehung über die Dating-Plattform Tinder.

Da lerne ich Luisa kennen, die die große Liebe sucht und vielleicht in Marc findet; Nathalie und Sabine, die sich auf ein Treffen im Pornokino einlassen; Daniel, Alex und Chris, die Tanja zu sich einladen und weitere 8 erotische Kurzgeschichten, bei denen es heftig zur Sache geht.

So unterschiedlich die Protagonisten und auch die Örtlichkeiten sind, alles ist sehr bildhaft beschrieben, in kleine filmreife Geschichten verpackt und regt meine Fantasie und mein Kopfkino an. Sie sind mir fast alle sympathisch und ihr Verhalten ist nie geschmacklos oder geht unter der Gürtellinie. Obwohl die ein oder andere Szene schon sehr detailliert beschreibt, worum es hier geht. Nämlich immer um das EINE.
Da die kurzen Geschichten sehr unterschiedlich sind, ist hier für jeden Geschmack etwas dabei. Für mich war nur eine Geschichte dabei, die mir nicht so gefallen hat. Aber das ist ja bekanntlich reine Geschmackssache.
Zum Abschluss bekomme ich als kleines Goodie noch einen Gutschein-Code, mit dem ich mir eine weitere heiße exklusive Geschichte von Simona Wiles als E-Book aus dem Internet herunter laden kann. Und wie üblich ist auch hier ein Lesezeichen passend zum Buch mit dabei.
Ich hatte einige sehr angenehme, anregende Lesestunden.

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Veröffentlicht am 13.10.2022

Jetzt weiß auch ich Bescheid

Wie sage ich es meiner Mutter
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Wladimir Kaminers Mutter versteht die Welt ihrer Enkel nicht mehr. Also versucht der Autor seiner Mutter die neue Welt zwischen Biofleisch und Gendersternchen*** zu erklären.
Es ist so wunderbar zu lesen, ...

Wladimir Kaminers Mutter versteht die Welt ihrer Enkel nicht mehr. Also versucht der Autor seiner Mutter die neue Welt zwischen Biofleisch und Gendersternchen*** zu erklären.
Es ist so wunderbar zu lesen, wie Wladimir seiner Mutter auf humorige und sehr verständnisvolle Weise versucht, die neue Welt zu erklären und zwischen den Generationen zu vermitteln.

Da ich den charismatischen Autor schon einige Male live erleben durfte, hatte ich beim Lesen dauernd seine Stimme im Ohr und ein Lächeln im Gesicht. Egal, ob es um die ökologische Gerechtigkeit auf dem Raucherbalkon geht; um die sonntäglichen Chickenwings für Tante Inge; den Boykott der Olympischeb Spiele 1980 in Moskau; die Einsamkeit im Alter; um Fahrradklau oder ums Wählen. Ich spüre Tante Inges früherem Leben nach und philosophiere über binäre, nichtbinäre Identitäten, den Sittenverfall in Europa und die Tanzlustbarkeit. Ich lerne die russische Nationalspeise Pelmeni kennen und stehe in der Schlange vorm Späti an. Natürlich ist auch Corona ein Thema und wird auf verschiedene Weise behandelt. Im Jahr des Tigers geht Wladimir Kaminer mit seiner Mutter im Alnatura einkaufen und ich nehme an ihrem täglichen Leben teil.

Auch wenn die Alltagsgeschichten, von denen Kaminer hier berichtet, eher lustig und mit Schalk daher kommen, haben sie alle einen eher ernsten Hintergrund und vor allem eine Botschaft, die genau in diese Zeit passt. Diesmal geht es um Corona, um Nachhaltigkeit und die unterschiedlichen Sichtweisen von Generation Oma und Generation Enkel.

Geschichten, die sehr gut unterhalten und auch zum Nachdenken anregen.

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Veröffentlicht am 27.09.2022

Eine bezaubernde Wohlfühlgeschichte

Neubeginn im kleinen Strickladen in den Highlands
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Amely Stringer ist nach dem Tod ihrer Mutter, der sie in ein tiefes Loch gerissen hat, nun schon über 6 Wochen in Callwell Castle am Loch Lomond um wieder zu Kräften zu kommen und zu sich zurück zu finden. ...

Amely Stringer ist nach dem Tod ihrer Mutter, der sie in ein tiefes Loch gerissen hat, nun schon über 6 Wochen in Callwell Castle am Loch Lomond um wieder zu Kräften zu kommen und zu sich zurück zu finden. Ihre Freundinnen Maighread, die den kleinen Strickladen Wolle & Zeit führt, und Cloe kümmern sich rührend um sie. Aber vor allem Peter, der Inhaber der Whiskeydestillerie McDurmanns, die er in der 3. Generation in Familienbesitz führt, will nur, dass Amely glücklich ist und hoffentlich seine starken Gefühle erwidert. Aber Amely will zurück in ihr Haus in Edinburgh. An dem Tag, als sie Peter dies mitteilen will, stürzt er bei ihrem gemeinsamen Ausritt vom Pferd und verletzt sich schwer.
Wird Amely, die ihm gerade ihre Liebe gestanden hat, bleiben? Oder bedeutet ihr Rückzug das Aus für die gerade beginnende Beziehung?
Das lest ihr in dem wundervollen Wohlfühlroman „Neubeginn im kleinen Strickladen in den Highlands“ von Susanne Oswald.

Nach „Der kleine Strickladen in den Highlands“ ist dieser 4. Teil der Strickladen-Geschichten für mich das zweite Buch aus der Feder von Susanne Oswald, das ich gelesen habe. Und ich bin auch diesmal genau so begeistert wie beim ersten Buch der Reihe.

Die Menschen, die ich hier kennenlerne, sind alle so sympathisch und menschlich gezeichnet, dass ich am liebsten sofort nach Callwell am Loch Lomond ziehen würde. Ich kann Amely sehr gut verstehen, dass sie hier am liebsten bleiben würde.

Die Wolle, das Stricken und Strickmuster nehmen neben der Liebesgeschichte um Amely und Peter auch diesmal einen etwas größeren Raum ein. Wenn Maighread über Wolle spricht, kann ich ihre Liebe und Leidenschaft dazu richtig spüren. Dazu gibt es als kleines Goodie am Ende der Geschichte noch drei Strickanleitungen für das Sweet Winter Tuch, die Happy Time Handstulpen und das Highland Stripes Dreieckstuch.

Durch den flüssige und sehr lebendige Schreibstil von Susanne Oswald bin ich sehr schnell in der Geschichte drin und kann mir alles sehr gut vorstellen. Ist mein Kopfkino erst mal angesprungen, habe ich die farbenfrohen Bilder der Highlands und der Strickmuster im Kopf.

Unter jedem neuen Kapitel ist der Name desjenigen aufgeführt, aus dessen Sicht die Geschichte gerade erzählt wird. Das macht mir die Zuordnung leichter und ich lerne die Geschehnisse aus verschiedenen Blickwinkeln kennen. Auch die Gedanken jedes einzelnen kommen so noch besser bei mir an.

Eine tolle Familien- und Liebesgeschichte, etwas vorhersehbar zwar, über Gefühle und Wolle, woraus sich ein hinreißender Wohlfühlroman ergibt.

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