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Veröffentlicht am 18.12.2021

„Die Brücke ist schuld...“

Die Brücke der Ewigkeit
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Nachdem ich Prag, die "Stadt der hundert Türme", schon mehrere Mal besucht habe und schon einige Male über die Moldau marschiert bin, musste ich das Buch über die Entstehung der Karlsbrücke einfach lesen. ...

Nachdem ich Prag, die "Stadt der hundert Türme", schon mehrere Mal besucht habe und schon einige Male über die Moldau marschiert bin, musste ich das Buch über die Entstehung der Karlsbrücke einfach lesen. Allein das Cover mit der Stadtansicht macht schon Lust auf das Buch.

Im Jahr 1342 in Prag, da ist Jan Otlin gerade mal 12 Jahre alt, halten die Brückenpfeiler der über die Moldau gespannten Judithbrücke dem Treibgut und den Eisschollen eines Unwetter nicht stand. Seine Mutter, die einen Ziegendieb verfolgt und er selbst, kommen fast in den Fluten um. In seiner Not verspricht er Gott eine neue Brücke zu bauen, wenn er und seine Mutter gerettet werden. Jahre später bietet sich ihm die Gelegenheit, sein Versprechen einzulösen. Aber er ist nicht der Einzige, der diese Brücke bauen will.


Gleich, wenn ich das Buch aufschlage, sehe ich einen Lageplan von Prag aus dem Jahr 1400. Somit kann ich mich orientieren, wenn Jan z.B. von der Kleinseite der Stadt spricht. Was mir auch sehr zusagt, sind das anschließende Personenregister und eine Zeittafel ab dem Jahr 1316. Abgerundet wird das Ganze mit einem Glossar am Ende des Buches.

Mit dem Ende beginnt dann auch die Geschichte um Jan Otlin und seiner kleinen Familie, der hier zusammen mit Rudolph von Straßburg, ebenfalls Steinmetz wie Jan, die Hauptrolle spielen. Er erzählt seine Lebensgeschichte seinem „Schwiegervater“.

Durch die bildhafte und sprachgewaltige Erzählweise des Autors Wolf Hector (ich bin bis jetzt nicht dahinter gekommen, wessen Pseudonym das ist) war ich ab den ersten Seiten an das Buch gefesselt. Lange hat mich ein historischer Roman nicht mehr so in Atem gehalten. Es passiert so viel und alles so schnell, ist teilweise spannend wie ein Krimi, dass es schwer war, mal eine Lesepause einzulegen. Mein Kopfkino hatte mit der Verarbeitung der Geschichte wirklich sehr viel zu tun.
Die Personen, die ich hier kennenlerne, sind teils fiktiv, teils haben sie wirklich gelebt. Jan Otlin und den kleinen Max bzw. Maria-Magdalena habe ich schnell ins Herz geschlossen. Die Heilerin und Sterndeuterin Ricarda Scorpio finde ich eine sehr interessante Persönlichkeit. Genau so wie Militsch, ein Freund aus Kinder- und Jugendtagen von Jan, der sich zum Asketen und Prediger gewandelt hat oder Rübelrap, Ricardas Sekretär, Kutscher, Beichtvater und vieles mehr mit seiner Maultrommel. Aber auch die anderen Personen haben ihre ganz eigenen Wesenszüge, mit denen sie untereinander sehr gut zu unterscheiden sind.
Durch die sehr detaillierten Beschreibungen der Kleidung und der damaligen Lebensumstände der verschiedenen Personengruppen war ich schnell mittendrin im Geschehen. Ich habe mich als Mäuschen ab dem Jahr 1342 an Jans Fersen geheftet um ja nichts zu verpassen. Und es hat sich absolut gelohnt.

Eine, wie ich finde, sehr gut recherchierte Geschichte mit interessanten Personen und Persönlichkeiten in einer Stadt, die ich sehr mag. Ein absolut gelungener historischer Roman zu dem ich gerne meine Leseempfehlung ausspreche.

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Veröffentlicht am 15.12.2021

Dinosaurier in der Flugschule

Dinosaurier in der Flugschule (Bd. 3)
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Nachdem schon Band 1 "Dinosaurier in Omas Garten" und Band 2 "Dinosaurier im Freibad" in unserem Kinder-Bücherregal stehen, darf natürlich auch Band 3 "Dinosaurier in der Flugschule" nicht fehlen.
In dieser ...

Nachdem schon Band 1 "Dinosaurier in Omas Garten" und Band 2 "Dinosaurier im Freibad" in unserem Kinder-Bücherregal stehen, darf natürlich auch Band 3 "Dinosaurier in der Flugschule" nicht fehlen.
In dieser Geschichte geht es um Omas Flugsaurier, die auf einer abgelegenen Burg leben, die sie beim wandern zufällig mal entdeckt hat und wo sonst niemand hin kommt. Hier lernen die kleinen Flugechsen auch das Fliegen. Alle, bis auf den kleinen Dimorphodon, der wie seine Mama Flugangst hat. Aber auch dem bringen Leon und Sophie, die ihre Ferien wieder bei Oma verbringen, das Fliegen schließlich noch bei. Doch dann verschwinden von einer nahen Weide einige Schafe und der Schäfer, der die Dinos bei ihren Flügen beobachtet hat, vermutet natürlich sie dahinter. Aber Leon und Sophie schaffen es mit Hilfe der Flugdinos die Schafe zu finden und wohlbehalten zu ihrem Schäfer zurück zu bringen.

Es ist nicht nur die Geschichte ansich, die unserem Kleinen so gut gefällt. Auf den großen, bunten Illustrationen gibt es so viel zu sehen und zu entdecken. Und spannend ist die Suche nach den verschwundenen Schafen auch noch.

Auch dieses Abenteuer hat unserem Enkel, der ein großer Dino-Fan ist, wieder sehr gut gefallen. Wir werden uns Oma und ihre Dinos beim nächsten Besuch bestimmt wieder anschauen.

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Veröffentlicht am 15.12.2021

Pläne sind zum umwerfen da

Weihnachtsträume am See
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Markthändlerin Ina verkauft ihre Müslimischungen, ihr frisches Obst und Gemüse auf den verschiedenen Wochenmärkten in Berlin. Es ist Ende November und sie freut sich auf 5 Wochen Freizeit in der kleinen ...

Markthändlerin Ina verkauft ihre Müslimischungen, ihr frisches Obst und Gemüse auf den verschiedenen Wochenmärkten in Berlin. Es ist Ende November und sie freut sich auf 5 Wochen Freizeit in der kleinen Hüttenanlage am See in der Mark Brandenburg, wo sie seit ihrer Kindheit die Ferien mit ihrer Mutter zusammen verbringt. Früher im Sommer, in den letzten Jahren den ganzen Dezember über. Als sie von Egon, dem diese kleinen Häuschen gehören, erfährt, dass sein gesamten Besitz ab Januar verkauft ist, ahnt sie noch nicht, was der neue Besitzer mit dieser Idylle alles vor hat.

Ich liebe den leichten, tiefgründigen und einfühlsamen Schreibstil von Autorin Kerstin Hohlfeld. Sie schafft es immer ziemlich schnell mich in ihre Geschichten hinein zu ziehen. Und vor allem fühle ich mich da auch immer sehr wohl.
So wie hier in der Gemeinschaft von Ina und ihrer Mutter Margarete, auf die sich Egon schon so gefreut hat. Außerdem sind da noch Inas Freundin Klara mit ihren Kindern Max, Natalie und Baby Ella und das Ehepaar Walther und Elisabeth. Alle zusammen haben Weihnachten in den letzten Jahren immer zusammen verbracht. So auch in diesem Jahr, wo auch noch Inas Marktfreund Alex zu ihnen stößt, der eigentlich in diesem Jahr Weihnachten in Florida feiern wollte. Aber nach Inas Erzählungen hat er sich kurzfristig umentschieden. Eine tolle Clique, die alles zusammen machen, die viel gemeinsam unternehmen und in guten wie in schlechten Zeiten zusammenhalten.
Und da wäre dann noch Benjamin Schwarz. Der Mann, der dieses ganze Areal gekauft hat und der hier den alten Baumbestand abholzen und eine super schicke neue Hotelanlage bauen will. Aber Pläne sind ja bekanntlich zum umwerfen da.

Ich habe mich zwischen den Menschen, die ich hier kennenlerne sofort heimisch und wohl gefühlt. Und obwohl mir recht schnell klar war, in welche Richtung die Geschichte gehen würde, fand ich es toll, wie sich Ina für dieses kleine Paradies und den Zauber des Ortes einsetzt. Es macht solchen Spaß die Kinder mit Klara und Ina zum Schlittschuhlaufen zu begleiten, mit ihnen abends am Feuer zu sitzen, eine Weihnachtsralley mitzumachen und Stockbrot zu essen oder einfach nur mit den Erwachsenen einen Glühwein zu trinken.

Eine absolute Winter-Weihnachts-Wohlfühlgeschichte, die zeigt, dass die Liebe nicht nur die persönlichen Pläne ändern kann.

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Veröffentlicht am 13.12.2021

Eine wunderschöne Weihnachtsgeschichte

Schniefi Schneemann
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Es hat geschneit. Zusammen mit Papa und seinem jüngeren Bruder Oskar rollt Theo große Schneerollen zusammen und gemeinsam bauen sie einem Schneemann. Noch zwei Äste als Arme, eine Karotte als Nase, eine ...

Es hat geschneit. Zusammen mit Papa und seinem jüngeren Bruder Oskar rollt Theo große Schneerollen zusammen und gemeinsam bauen sie einem Schneemann. Noch zwei Äste als Arme, eine Karotte als Nase, eine Mütze auf den Kopf, Knopfaugen und schon ist er fertig. Papa und Oskar sind schon wieder im Haus, da ist Theo total überrascht, als der Schneemann ihn anspricht. Er heißt Jack und freut sich, dass er nun einen so tollen Freund wie Theo hat. Aber oh weh, am nächsten Tag beginnt es zu tauen und Jack, den Theo und seine Freunde Milan und Henri wegen seiner Schnupfennase nun Schniefi nennen, ist krank. Die Jungs versuchen alles um ihren neuen Freund wieder gesund zu bekommen. Ob sie das schaffen werden?

Anika Cordshagen hat mit diesem Buch eine so wunderschöne Weihnachtsgeschichte über einen Jungen, Theo, und seine Freunde geschrieben, die alles dafür tun um ihren Freund den Schneemann Jack zu retten.
Der Schreibstil ist angenehm leicht und für die Kinder der Altersgruppe von 5 – 8 Jahren genau richtig. Da die Geschichte in einzelne Tage unterteilt ist, kann man sie auch gut als Gute-Nacht-Geschichte an verschiedenen Abenden vorlesen oder die älteren Kindern lesen selbst. Was bei den großen Buchstaben nicht schwer sein sollte.
Dazu gibt es verschiedene Illustrationen, die nur skizziert sind und die wir nun nach unserem Belieben ausmalen werden. Da können sich die Kinder nach dem Zuhören auch noch kreativ betätigen.
Ein tolles Buch, das mit seinen verschiedenen Einfällen und Ideen zur Rettung des Schneemannes nicht nur den Kindern gefallen, sondern auch mir Spaß gemacht hat es vorzulesen.

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Veröffentlicht am 13.12.2021

Winterfeeling auf der Insel Norderney

Wellenwinter
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Maria Ablinger, 25, ist geschockt. Ihren Lebenspartner Chris, der sie vor Jahren von der Insel Murano, wo sie als Glasbläserin gearbeitet hatte, zurück in den Chiemgau geholt hat, erwischt sie in Flagranti ...

Maria Ablinger, 25, ist geschockt. Ihren Lebenspartner Chris, der sie vor Jahren von der Insel Murano, wo sie als Glasbläserin gearbeitet hatte, zurück in den Chiemgau geholt hat, erwischt sie in Flagranti mit einer Frau aus seinem Sportverein. Dann stirbt auch noch ihr geliebter schokobrauner Labrador King Lui, der sie all die Jahre treu begleitet hat. Sie nimmt den Kontakt zu ihrer Mutter, der nach dem Tod des Vaters und ihrem Umzug nach Norderney abgerissen war, wieder auf. Hier trifft sie zum einen eine alte Dame, die in ihrer kleinen Glasbläserei wunderschöne Kugeln bläst. Zum anderen geht sie auf die Suche nach einer Liebesromanautorin, deren Bücher sie alle verschlungen hat und die auf Norderney leben soll…

Jetzt weiß ich auch warum ich dieses Buch erst jetzt aus meinem SuB befreit habe. Gleich auf den ersten Seiten werde ich in ein winterliches Flair hinein gezogen, genau so, wie es gerade vor meiner Haustür ist. Weiß, kalt, vorweihnachtlich. Besser geht’s doch nicht.

Lotte Römer nimmt mich mit in das Leben von Marie, die auf Norderney Abstand von ihrem bisherigen Leben gewinnen will. Ich kann ihre Aufbruchsstimmung direkt spüren, als das Fährschiff Frisia an der Längsseite von Norderney vorbei fährt und sie ihren Koffer im Hafen von Bord trägt. Für sie, die aus dem bergigen Chiemgau auf die flache Insel kommt, ist hier alles neu. Ihr Erstaunen, dass es ihr hier doch nach ein paar Tagen sehr gut gefällt, bringt die Autorin sehr gut rüber. Genau wie das vorweihnachtliche Flair, die Kälte am Strand mit dem Schnee, der hier absolut nicht üblich ist. Mich hat´s selbst gefroren, als ich von den Menschen gelesen habe, die am 1. Januar in Badekleidung in die Nordsee laufen, aber auch ganz schnell wieder zurück. Da wäre ich definitiv nur als Zuschauer dabei, genau wie Marie. Ich tauche ein in das Funkeln der Lichter des Marktes, der hier erst nach Weihnachten aufgebaut wird und bei dem ich absolute Genussmomente mit Kaffee und leckerem Kuchen erlebe.
Auch die Menschen, die ich hier kennenlerne, haben ihren ganz eigenen Charme. Ob es der anfangs etwas bärbeißige Arne Jakobsen ist, seine Tante, die Glasbläserin Deetje oder sein Onkel Eick, der Marie auf die Spuren der von ihr gesuchten Schriftstellerin schickt. Ich habe sie alle schnell ins Herz geschlossen. Genau wie Maries Mutter Edeltraud, die Marie hier von einer ganz anderen Seite kennenlernt. Norderney erscheint mir wie ein großes Dorf, in dem fast jeder jeden kennt.

Trotz der sehr vorhersehbaren Liebesgeschichte habe ich die Lektüre genossen. Ich bin mit Vergangenheitsbewältigung beschäftigt, genau so wie mit der Planung von z.B. Maries Zukunft und der der alten Frau Deetje. Und ich liebe die herzigen Szenen mit Labradorhündin Smilla und ihren Welpen, die bei Arne im Haus leben. Einfach lebensnah und lebensecht. Einfach nur schön.

Ein einfühlsamer, sehr unterhaltsamer Roman aus der Feder von Lotte Römer, die ab sofort einen Platz auf meiner Autorinnenliste bekommt und von der ich mehr lesen möchte.

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