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Veröffentlicht am 11.01.2020

So wias is und so wias war von Elfi Pauli

So wias is und so wias war
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Elfi Pauli legt mir mit diesem kleinen Buch 32 nette, kurzweilige Geschichten verteilt auf 106 Seiten vor. Das Besondere an den Geschichten: Die Dialoge sind in bayerischer Mundart verfasst. Das macht ...

Elfi Pauli legt mir mit diesem kleinen Buch 32 nette, kurzweilige Geschichten verteilt auf 106 Seiten vor. Das Besondere an den Geschichten: Die Dialoge sind in bayerischer Mundart verfasst. Das macht das Lesen für einen Nicht-Bayern etwas holprig. Nur gut, dass es am Ende der Geschichten eine Übersetzungshilfe gibt. Ich als seit 40 Jahren in München lebendes Nordlicht hatte beim Lesen keine Schwierigkeiten und habe die Geschichten einfach nur genossen.

Egal, ob von Walter, der so gerne in die Therme geht; von Annemarie, die auf´m Ostamada-Kirta in einen Kaufrausch verfällt (sie kann ich sehr gut verstehen hahaha); von Egon, der die moderne Literatur nicht versteht; von der Grinsinger Oma, der die Kommunikation mit ihren Enkel große Schwierigkeiten bereitet diese beiden Geschichten haben mir am besten gefallen). Ich erfahre, wie sich Rudi gekonnt aus der Club Amore Falle zieht; wie der Reischl Hans und der Wimdorfer Rudi ums Wetter streiten; wie der kleine Alexander mit seiner Zeichnung seiner Mama rote Ohren wachsen lässt (auch die Geschichte ist einfach klasse; auch bei der Begegnung zwischen Frau Ammermeier und Frau Schmidt habe ich schmunzeln müssen; genauso wie bei der Sauerei bei Brigitte und Alfred. Wie Franziska und Hans bei ihrer Platzreservierung im Flugzeug kann es auch mir und Dir passieren. Auch die Hochzeit im Woid fand ich sehr amüsant. Berührt hat mich die Geschichte der Cousins Theo und Helmut.

A scheens Bücherl, des mir guat gfoin hat.

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Veröffentlicht am 09.01.2020

Der Kampf lohnt sich immer

Krebskriegerinnen
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„Krebs ist zum Kotzen und kein Geschenk“ Zitat S. 174

Mina ist gerade zu Besuch bei Anja und Beide wollen sich ein schönes Wochenende machen. Da erreicht Anja per Telefon die grausame Nachricht: Sie ...

„Krebs ist zum Kotzen und kein Geschenk“ Zitat S. 174

Mina ist gerade zu Besuch bei Anja und Beide wollen sich ein schönes Wochenende machen. Da erreicht Anja per Telefon die grausame Nachricht: Sie haben Krebs. Darmkrebs. Nur gut, dass Mina ihr da zur Seite stehen kann. Sie weiß, was diese Nachricht bedeutet, denn sie selbst hatte vor einigen Jahren Gebärmutterhalskrebs. Und ab jetzt ist sie für Anja da.

Auf jeder Doppelseite unter der Seitenzahl steht jeweils der Zeitpunkt über den gerade gesprochen wird, bzw. wer hier erzählt. Diese Orientierung hat mir beim Lesen hier und da schon geholfen mich zurecht zu finden.

Ungeschönt, ungeschminkt und mit herzzerreißender Ehrlichkeit erzählen Anja Koeseling und Mina Teichert von der schlimmsten Zeit ihres bisherigen Lebens, die sie aber auch total zusammengeschweißt hat. Es hat mich traurig gemacht und deprimiert zu lesen, wie Anja gelitten hat. Nicht nur unter ihrer Krankheit, die ihr so viel abverlangt und ihre ganze Kraft kostet. Mehr noch unter einigen Ärzte, Schwestern und Pflegern, die ihr in ihrer ersten Zeit im Krankenhaus einfach nur grob und gefühllos entgegen gekommen sind. Gottlob hat sie dann auch die andere Seite des Pflegepersonals kennenlernen dürfen.

Dieses Buch ist mir sehr nahe gegangen, da ich immer wieder Parallelen zu meiner eigenen Erkrankung finde, die nun auch schon einige Jahre zurück liegt. Ich kann mich so gut in Anja hinein versetzen und erlebe ihren Kampf fast körperlich mit. Auch Mina verstehe ich sehr gut und finde es so toll, wie sie sich total auf ihre Freundin einlässt. Meine Freundin, die ich auf ihrem Weg durch die Krankheit begleitet habe, hat den Kampf leider im vergangenen Jahr verloren.

Aber es gibt nicht nur die leidvollen Geschichten. Immer wieder kommt auch eine Prise Humor bei den Beiden auf, die der Krankheit ein kleines Stück des Schreckens nehmen. Es zeigt außerdem, wie wichtig Familie und ein positives Umfeld sind. Anjas zwei Hunde finde ich in dieser Zeit so

Total lebensbejahend und gut gelaunt erscheinen die beiden Frauen auf den Bildern am Cover und auf den Innenseiten des Covers. Und ich freue mich, dass die beiden Krebskriegerinnen ihre Erkrankungen gemeistert und besiegt haben.

Ich hoffe sehr, dass viele Menschen, egal ob Mann oder Frau, dieses Buch lesen und sich dann entschließen, zur Vorsorge zu gehen. Die Diagnose Krebs stürzt einen erst mal in ein tiefes Loch. Aber man kann aus diesem Loch auch wieder heraus kommen. Das zeigt diese Geschichte zweier sehr starker Frauen sehr gut. Ihr Kampf zu leben hat sich gelohnt.

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Veröffentlicht am 07.01.2020

Ein gelungener Einstieg in die Trilogie um die englische Gärtnerin

Die englische Gärtnerin - Blaue Astern (Die Gärtnerin von Kew Gardens 1)
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Von klein auf weiß die heute 25-jährige, selbstbewusste Charlotte Windley, sie will wie ihr Großvater, Botanikerin werden. Neue Pflanzen auf anderen Kontinenten entdecken, das ist ihr erklärtes Ziel. Und ...

Von klein auf weiß die heute 25-jährige, selbstbewusste Charlotte Windley, sie will wie ihr Großvater, Botanikerin werden. Neue Pflanzen auf anderen Kontinenten entdecken, das ist ihr erklärtes Ziel. Und sie weiß auch dass sie in Kew Gardens arbeiten wird. Nach ihrer mit Bestnoten bestandenen Prüfung gelingt es ihr wahrhaftig über Umwegen eine Stelle in dem renommierten über 150 Jahr alten Park zu bekommen. Auch der Mann, den sie liebt, Botaniker Dennis Lloyd arbeitet hier. Und Charlotte hofft täglich, dass er ihr endlich seine Liebe gesteht. Als dann der weltgewandte deutsche Geschäftsmann Victor Bromberg in ihr Leben tritt, muss sich Charlotte entscheiden. Welchen Weg wird sie von nun an gehen?


Bisher habe ich noch kein Buch von Martina Sahler gelesen. Aber nach diesem Buch wird sich das ändern.

Mir gefällt ihre leichte, sehr bildreiche Sprache mit der sie mir die Welt der Blumen und Pflanzen erklärt. Ich kann mir die Umgebung in der Charlotte agiert sehr gut vorstellen. Und ich habe den Fortschritt der Renovierungsarbeiten auf Summerfield House direkt vor Augen. Mein Kopfkino hat mal wieder sehr viel Arbeit.

Dazu gehört auch, dass ich mir die Personen hier sehr gut vorstellen kann. Ich bewundere die manchmal etwas tolpatschige Charlotte, die ihren eigenen Weg gehen will und ihren Willen gegen alle Widerstände durchzusetzen vermag. Auch Debbie, die 12-jährige Schwester von Charlotte, setzt bei fast jeder Gelegenheit ihren Willen durch. Die kleine Göre habe ich sofort ins Herz geschlossen. Auch Robert stark introvertierte und zum Großteil noch im Gestern lebende Cousine Aurora mag ich sehr. Mit ihrem Bruder Robert, der durch einen Schuss ins Rückenmark im Rollstuhl sitzt und mit Victor Bromberg bin ich bis zum Schluss nicht warm geworden. Aber ich muss ja auch nicht alle Protagonisten mögen. Vor allem gefällt mir hier, dass ich es mit den unterschiedlichsten Menschen zu tun bekomme.

Im Nachwort erfahre ich von Martina Sahler, dass sie sich stark an reale Begebenheiten von damals gehalten hat und nur wenige fiktive Personen eingefügt hat.

Die Geschichte, die in den 1920 Jahren spielt, gefällt mir nicht nur deshalb so gut, weil ich eine große Blumen- und Pflanzenliebhaberin bin und hier in den wunderschönen Beschreibungen schwelgen kann. Mir gefällt auch die Umbruchstimmung, dass sich Frauen mehr trauen, ihre eigenen Interessen stärker verfolgen, sehr gut. Und natürlich auch die Liebesgeschichten, die sich um Charlotte drehen.

„Blaue Astern“ ist der erste Band aus der Trilogie um die englische Gärtnerin. Und ich bin schon gespannt auf „Rote Dahlien“ und „Weißer Jasmin“, die beide noch in diesem Jahr erscheinen sollen.

Ein herzerwärmender Roman um eine starke und leidenschaftliche Frau, deren Weg mir bis hierher schon unterhaltsame Lesestunden beschert hat.

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Veröffentlicht am 04.01.2020

Ein spannender Auftakt

Blutblume
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Nach dem mysteriösen Tod ihres Vaters, der bei einem Brand ums Leben gekommen ist, will die 25-jährige Sara einfach nur raus aus dem kleinen Ort Örebro. Sie zieht in ein WG-Zimmer in Stockholm mit einer ...

Nach dem mysteriösen Tod ihres Vaters, der bei einem Brand ums Leben gekommen ist, will die 25-jährige Sara einfach nur raus aus dem kleinen Ort Örebro. Sie zieht in ein WG-Zimmer in Stockholm mit einer ätzenden Vermieterin und komischen Mitbewohnern. Trotz militärischer und akademischer Ausbildung bekommt sie keinen Job und jobbt erst mal in einem kleinen Café. Als sie Bella kennenlernt, scheint sich bei ihr alles zum Guten zu wenden. Dank ihrer neuen Freundin bekommt sie eine Stelle in einer PR-Agentur und ein luxuriöses Appartement im angesagten Stadtteil Östermalm. Sie lernt hochrangige Persönlichkeiten kennen, hetzt von einer angesagten Party zur nächsten. Nachdem aber immer öfter merkwürdige Dinge in ihrem Umfeld geschehen, weiß Sara bald nicht mehr, ist das Realität oder bildet sie sich das alles nur ein. Langsam fängt sie an an ihrem Verstand zu zweifeln.


Das Buch macht einen hochwertigen Eindruck, der durch den knallroten Buchschnitt, der sofort ins Auge fällt, noch verstärkt wird.

Es hat eine ganze Zeit gedauert, bis ich in dieser Geschichte und in Stockholm angekommen bin und mich wohlgefühlt habe. Das mag auch daran liegen, dass im ersten Drittel die Personen sehr detailliert beschrieben werden. Was ich sehr gut finde, da ich sie mir nun sehr gut vorstellen kann. Was ich aber gemerkt habe: Ich weiß nicht, ob ich allen trauen kann. Da geht es mir wie Sara, die zwar den meisten vertraut, dann aber nicht weiß, ob die ihr Vertrauen auch wert sind. Alles sehr mysteriös und vor allem sehr spannend.

Die Spannung schleicht sich langsam ein, hält sich aber sehr hoch bis zum Schluss. Was mich auch dazu veranlasst hat, das Buch kaum aus der Hand zu legen, weil immer etwas Neues passiert. Und ich unbedingt wissen will, was das mit Sara macht oder worauf das Alles hinaus läuft. Und am Ende weiß ich nur eines: es geht mit Band 2 und 3 weiter, die ich auch unbedingt lesen will.

Endlich mal wieder ein Buch, an dem ich absolut nichts auszusetzen habe. Bei dem alles stimmig und rund ist, das auch noch toll aussieht und mich wunderbar unterhalten, aber auch aufgewühlt hat. Ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 01.01.2020

Ein Vorleseabenteuer rund um Insektenhotels, Schneckenbeete, und kunterbunte Gummistiefel!

Käthe, Band 1: Der Gorilla-Garten
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Käthe und ihr Wichtigkoffer, in dem alles Wichtige drin ist, das sie an ihr altes Zuhause erinnert, ziehen um. Von dem kleinen Dorf Pommeranzen in die riesengroße Stadt Berlin. Schnell lernt sie erste ...

Käthe und ihr Wichtigkoffer, in dem alles Wichtige drin ist, das sie an ihr altes Zuhause erinnert, ziehen um. Von dem kleinen Dorf Pommeranzen in die riesengroße Stadt Berlin. Schnell lernt sie erste neue Freunde kennen. Von dem kleinen Ziegelsteinhäuschen im Hinterhof eines großen Hauses aus beginnen ihre Erkundungen der Gegend. Mit ihrem Schulfreund Theo sucht sie nach ihrem neuen Lieblingsort und landet so bei Bernadette und ihrem Guerilla-Garten. In diesem Gorilla-Gärten ohne Gorillas fühlt sich Käthe richtig wohl. Und schon bald fühlt sie sich in ihrer neuen Stadt auch richtig zuhause.


Käthe ist ein ganz besonderes kleines Mädchen. Nicht nur, weil sie so viele Apfelnamen hat, wie auf dem Apfelhof ihrer Oma Apfelarten wachsen. Sie liebt die Natur, scheint eine ganz spezielle Gabe zu haben und ist einfach ein herzerfrischendes kleines Mädel.
Auch Theo, der ein Insektenhotel gebaut und eine Bewässerungsmaschine erfunden hat, interessiert sich sehr für die Natur, für Pflanzen, Blumen, Bäume, Früchte und Tiere und wird nicht nur Käthes Klassenpate, sondern auch ein richtig guter Freund.

Käthes Oma, die für jede Situation klasse Sprüche hat, die sie immer in Reimform von sich gibt, mag ich sehr. Es gibt in diesem Buch keinen Menschen, den ich unsympathisch finde. Außer vielleicht Herrn „Griesgram“. Aber den wird Käthe mit ihrer herzlichen Art bestimmt auch noch knacken. Da bin ich mir sicher.

Eine ansprechende große Schrift, eine kindgerechte Erzählform und farbenfrohe, aussagekräftige Bilder, die ihre eigene Geschichte erzählen und auf denen es so Vieles zu entdecken gibt, machen das Buch zu etwas ganz Besonderem. Die Idee am Schluss des Buches, Blumen in Gummistiefel zu pflanzen gefällt uns so gut, dass wir das auch mal probieren werden, wenn wir ausrangierte Gummistiefel finden.

Mein kleiner Nachbar und ich hatten beim Lesen und Vorlesen richtig viel Spaß. Und da es sich hier um Band 1 handelt, steigt die Hoffnung, dass es bald weitergeht mit Käthe Theo und dem Gorilla-Garten.

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