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Veröffentlicht am 05.08.2017

Ein Neuanfang in Devon

Ein Garten voller Sommerkräuter
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Die Scheidung von ihrem Mann Jürgen, der sich eine Jüngere gesucht hat, ist gerade durch. Das gemeinsame Haus wurde verkauft. Tochter Annabel studiert auswärts und ist zu ihrem Freund gezogen. Job hat ...

Die Scheidung von ihrem Mann Jürgen, der sich eine Jüngere gesucht hat, ist gerade durch. Das gemeinsame Haus wurde verkauft. Tochter Annabel studiert auswärts und ist zu ihrem Freund gezogen. Job hat sie derzeit auch keinen, da sie ihr Studium während der Schwangerschaft abgebrochen hat. Miriam Weiden, gerade mal Anfang 40, fällt die Decke auf den Kopf. Da erinnert sie sich, dass sie immer mal wieder nach Südengland reisen wollte und bucht kurzerhand einen Urlaub im Iveystone Manor in Reedcombe. Ihre Gedanken sind allerdings immer wieder in Deutschland, schweifen ab in die Vergangenheit. Und Miriam bemerkt, dass sie in ihrem alten Leben eingentlich nichts mehr hält. Da verliebt sie sich in einen schwarzen knuffigen Hund und dann in ein kleines Cottage mit einem wunderbaren, jetzt allerdings total verwilderten Garten. Hier will sie ein neues Leben anfangen...

Das Cover mit dem kleinen reedgedeckten Haus und dem wilden Garten zaubert schon vor dem Lesen eine locker-leichte Stimmung herbei. Julie Leuze hat es sehr schnell geschafft, mich mitten in die Geschichte hinein zu ziehen. Vielleicht auch deshalb, weil sich viele Frauen in Miriam hinein versetzen können. Etwas anderes machen, sich neue Ziele stecken und vor allem nicht verzweifeln, wenn´s nicht gleich klappt und auf keinen Fall aufgeben. Das bringt die Autorin hier sehr schön rüber.

Aber auch Miriams Liebe zu ihrem Garten und vor allem den Kräutern kann ich mir durch die tollen Beschreibungen sehr gut vorstellen. Ich meine den Duft von Lavendel, Rosmarin und Kamille in der Nase zu haben. Aber auch die wunderschöne Landschaft und die Eigenart der Bewohner von Reedcombe, die nicht alle Miriam gut gesinnt sind, werden sehr bildhaft und farbig beschrieben. Devon steht nun auch auf meiner "möchte ich noch sehen"-Liste.

Von März bis Oktober begleite ich Miriam auf ihrer Reise in ein neues Leben. Allen Monaten voran gestelt, finde ich je ein Kräutlein aus Devons umfassender Kräuterfibel näher beschrieben. Und im Anhang sind noch ein paar Reedcomber Kräuter-Rezepte abgedruckt.

Eine wunderbare Geschichte, die Mut macht, das Leben und die Zukunft, egal in welchem Alter, neu anzugehen.
Ich hatte ein paar sehr schöne, unterhaltsame Lesestunden. Dieses Wohlfühlbuch, das auch seine nachdenklichen Seiten hat, bekommt meine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 20.07.2017

Lesenswert!

Mordsleben. Ostfrieslandkrimi
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Schauspielerin und Buchautorin Leonie Altinga, 75, ist nach langen Jahren im Ausland in ihren Heimatort Greetsiel zurück gezogen. Hier hat sie vor vielen Jahren ihre Tochter, ihren Mann und einen beträchtlichen ...

Schauspielerin und Buchautorin Leonie Altinga, 75, ist nach langen Jahren im Ausland in ihren Heimatort Greetsiel zurück gezogen. Hier hat sie vor vielen Jahren ihre Tochter, ihren Mann und einen beträchtlichen Teil ihres Vermögens verloren. Gerade als sie ihren monatlich stattfindenden Literatursalon, bei dem heute ihre Autobiografie besprochen werden soll, vorbereiten will, fliegen ihr zwei Kugeln um die Ohren. Aber in Greetsiel passiert gerade noch viel mehr, was die Kommissare Fenna Stern und Tammo Anders auf den Plan rufen.

Ich mag den angenehm leichten Schreibstil von Ulrike Busch. Ihre Personen beschreibt sie lebensnah, authentisch und gut vorstellbar. Die Hauptperson dieser Geschichte, Leonie Altinga, weckt bei mir zwiespältige Gefühle. Einerseits nerven die Starallüren der alternden Diva, andererseits tut sie mir wegen ihrer erlittenen Schicksalsschläge auch leid.

„Mordsleben“ ist ein Krimi, bei dem ich wieder mit ermitteln und mit rätseln konnte. Gut gesetzte Akzente hatten bald für mich einen Täter bereit – aber der war´s nicht. Durch unerwartete Wendungen ergeben sich immer wieder neue Ansätze. Doch das Ende kam für mich mehr als unerwartet.

Wer Spannung und eine gute Geschichte sucht, sich in einem kleinen ostfriesischen Fischerdorf heimisch fühlen möchte, der ist hier genau richtig. Wieder ein Beispiel, dass ein guter Krimi kein großes Blutvergießen braucht.

Veröffentlicht am 15.07.2017

Ein lustiges Kinderbuch

Fritzi Klitschmüller 1: Fritzi Klitschmüller
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Fritzi Klitschmüllers Geburtstag rückt immer näher und sie wünscht sich nichts weiter als ein rotes Skateboard. Als sie anstatt dessen ein Prinzessinnenkleid bekommt, muss ein geheimer Geheimplan zu Beschaffung ...

Fritzi Klitschmüllers Geburtstag rückt immer näher und sie wünscht sich nichts weiter als ein rotes Skateboard. Als sie anstatt dessen ein Prinzessinnenkleid bekommt, muss ein geheimer Geheimplan zu Beschaffung eines Skateboards her. Ob und wie Fritzi das schafft - lest selbst.

Dies ist das erste Kinderbuch, das ich von Britta Sabbag lese. In einem wunderbar leichtem kindlichen Schreibstil erzählt sie die Geschichte von Fritzi, ihren Elter, ihrem Bruder Kai, von Tante Beate "Bolle" und Cousine Shakira und von Fritzis neuem Freund Thies. Herrliche Sprüche aus Kindermund "Tom Hengst" und vor allem die niedlichen Illustrationen von Stefanie Messing machen das Buch zu einem richtigen Lesegenuss.

Die Leseprobe im Anhang zum 2. Band dieser Reihe macht Lust, auch hier mal reinzulesen.

Ein leicht spannendes und sehr gut unterhaltendes Buch nicht nur für kleine Mädchen.

Veröffentlicht am 13.07.2017

Eine wunderbare Familiengeschichte

Ein Laden, der Glück verkauft
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Theodora Grace Overman genannt „Teddi“ setzt sich gegen alle Widerstände durch und eröffnet endlich ihren eigenen Antiquitätenladen in Charleston, South Carolina. Auf ihrer elterlichen Farm in Kentucky ...

Theodora Grace Overman genannt „Teddi“ setzt sich gegen alle Widerstände durch und eröffnet endlich ihren eigenen Antiquitätenladen in Charleston, South Carolina. Auf ihrer elterlichen Farm in Kentucky hat sie es nicht ausgehalten und die Schreibmaschine, die ihr ihre Mutter zum 18. Geburtstag geschenkt hat und die ihr den Weg zu einem gut bezahlten Job ebnen sollte, ignoriert. Was sie immer mit sich herum trägt, ist die Sorge um ihren kleinen Bruder Josh, der eines Tages das Haus verlassen hat und nicht zurück gekommen ist. Sie ist sich auch nach vielem Jahren sicher, dass er noch irgendwo in den Schluchten ihrer Heimat lebt…

Beth Hoffman zieht mich mit ihrer Geschichte in eine nicht ganz einfach Familiengeschichte hinein. In Rückblicken, die sich Teddi immer wieder gönnt, lerne ich sehr viel über sie und ihre Familie kennen. Teddi und ihre Mutter haben keinen guten Draht zueinander. Und gerade, als sich das zu ändern scheint, stirbt ihre Mum. Ich hatte ein schönes Bild vor Augen von den beiden dickköpfigen so unterschiedlichen Frauen, wie sie zusammen an einer Brücke bauen – jede von ihrer Seite aus. Aber auch von den anderen Personen, die hier ihren Platz haben, habe ich eine klare Vorstellung, da sie lebendig und lebensecht gezeichnet sind. Besonders gefällt mir da Teddis Freundin Olivia und deren Mutter Lorna, die leider nur eine kleine Rolle spielt.

Schön finde ich auch die Beschreibungen rund um die Farm der Overmans in Kentucky. Die Tiere, mit denen sich Josh sehr verbunden fühlt, aber auch die Beschreibungen der Gegend haben mir sehr gut gefallen. Und es gibt eine Stelle, da habe ich ein paar Tränchen verdrückt. Lest selbst – ihr werdet sie bestimmt finden.

Die Emotionen und Gefühle, die diese Geschichte beherrschen, versteht es die Autorin sehr gut zu vermitteln. Die Nostalgie, die Teddi befällt, wenn sie an ihre Jugend mit Josh zurück denkt, kann ich sehr gut nachvollziehen. Die subtile Spannung, die Teddi hier und da hinterlässt, geben der Geschichte sogar etwas spannendes.

Ein wunderbarer Familienroman in einer wunderschönen Gegend, der mir sehr schöne Lesestunden beschert hat.

Veröffentlicht am 09.07.2017

Ein spannender und sehr interessanter Fall

Todeshaff
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Nach „Todesstrand“ ist dies der zweite Auftrag, bei dem ich mit der verdeckten Ermittlerin Emma Klar auf Spuren- und Tätersuche gehen darf. Ich finde, dieses Buch kann man auch ohne den ersten Fall zu ...

Nach „Todesstrand“ ist dies der zweite Auftrag, bei dem ich mit der verdeckten Ermittlerin Emma Klar auf Spuren- und Tätersuche gehen darf. Ich finde, dieses Buch kann man auch ohne den ersten Fall zu kennen lesen. Es macht aber Sinn, wenn man gerade Emma Klar, die immer noch mit den Schatten ihrer Vergangenheit zu kämpfen hat, besser kennen- und verstehen lernen will.
In diesem Fall wird sie auf den gerade aus der Haft entlassenen Christoph Klausen angesetzt. Er steht in Verbindung mit 2 ehemaligen Lehrern des Jugendhofs Sternau, die beide tot im Salzhaff gefunden wurden.

Ich mag die Figur der Emma Klar sehr, da sie mit ihren unkonventionellen Ermittlungen manchmal auch an die Grenze zur Legalität stößt. Mit ihrem manchmal etwas leichtsinnigen Handeln bringt sie sich immer wieder selbst in Gefahr – so auch hier.
Aber auch die anderen Personen in dieser Geschichte sind so interessant und vielschichtig ausgearbeitet, dass es richtig Spaß gemacht hat , sie mir vorzustellen.

Der Fall führt zurück in die Vorgänge in der ehemaligen DDR und ich war schockiert zu lesen, wie man damals in diesen Jugendhöfen mit jungen Menschen, die nicht so ganz angepasst waren, umgegangen ist. Dass sich da Hass und Rachsucht irgendwann ihren Weg bahnen war schon fast abzusehen.

Die Spannung ist konstant hoch und ich bin gerade bei den Mutmaßungen zur Spurenfindung zwischen Emma und Florian direkt mittendrin. Man liest aber auch hier wieder, dass die Ermittlungen oft eine richtige Siyphusarbeit bedeuten. Und es hat mir wieder viel Lesespaß gebracht, mit zu rätseln und mit zu fiebern.

Ein interessanter spannender Fall hat mir spannende Lesestunden beschert. Und bei den leisen unterschwelligen Andeutungen freue ich mich schon auf den nächsten Auftrag für Emma Klar.