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Veröffentlicht am 15.09.2016

Lesenswert!

Ostseesühne
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Ostseesühe von Eva Almstädt
Taschenbuch: 368 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe

An einem Feuerlöschteich eines Bauernhauses in der Nähe von Groß Tensin, Schleswig Holstein, findet der Postbote Benjamin Bredow ...

Ostseesühe von Eva Almstädt
Taschenbuch: 368 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe

An einem Feuerlöschteich eines Bauernhauses in der Nähe von Groß Tensin, Schleswig Holstein, findet der Postbote Benjamin Bredow die Leiche von Ulf Nielsen, Lehrer für Erdkunde und Geschichte. Die Bauersfamilie Fuhrmann, die ihr Anwesen normalerweise nie verlässt, ist verschwunden. Kommissarin Pia Korritki und ihr Kollege Heinz Broders vom K1 in Lübeck beginnen zu ermitteln und finden bald auch noch die Leiche eines jungen Mädchens in einem Eiskeller in der Nähe des Bauernhofs.


Meine Meinung:

Auch diese Geschichte, die Eva Almstädt erzählt, ist in sich abgeschlossen und man braucht keine Vorkenntnisse aus den vorher gehenden Romanen um sich zurecht zu finden. Durch die schwierigen Ermittlungen ist Pia Korritki in diesem Krimi wieder mehr auf die Mithilfe des Vaters ihres kleinen Sohnes Felix angewiesen, der mit seiner neuen Freundin Mascha Steiner nun auch in Lübeck wohnt. Ich freue mich immer wieder, wenn ich auch Privates von den Kommissaren erfahre und mein Bild, gerade von Pia, wird immer schärfer. Auch die "neuen" Protagonisten sind alle wieder detailliert und scharf gezeichnet und haben einen gewissen Wiedererkennungsfaktor, der mein Kopfkino am Laufen hält.

Der Spannungsbogen spannt sich von der ersten Seite an langsam auf und fällt erst ganz zum Schluss, bei Auflösung in sich zusammen. Die Ermittlun-gen gehen in die verschiedensten Richtungen, aber zu keinem Zeitpunkt hatte ich diesen Täter auf meiner Täterliste.

Wieder ein spannender, von Lokalkolorit geprägter Krimi mit einer Ermittlerin, von der ich gerne wieder etwas Neues lesen würde.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Kindesentführung an der Ostsee

Ostseetod
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Ostseetod von Eva Almstädz
Taschenbuch: 416 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe
Erscheinungstag: 11. März 2016


In dem kleinen Dorf Grotenhagen warten abends Thomas und Sophie Eibholz vergebens darauf, dass ihre ...

Ostseetod von Eva Almstädz
Taschenbuch: 416 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe
Erscheinungstag: 11. März 2016


In dem kleinen Dorf Grotenhagen warten abends Thomas und Sophie Eibholz vergebens darauf, dass ihre 11-jährige Tochter Lara von ihrer Freundin aus dem Nachbardorf mit dem Bus zurückkommt. Eine sofort angelegte Suchaktion bringt sowohl bei der Bürgerwehr als auch bei der Polizei keinen Erfolg. Dann wird der Antiquitätenhändler Florian Warnke erhängt an einem Brückenpfeiler über einem Bach im Wald gefunden.
Hängen die beiden Taten zusammen? Hat der Tote Lara entführt? Und wenn ja, wo ist sie jetzt? Fragen, die die Kieler Polizei an ihre Grenzen bringen. Pia Korrittki, die nach ihrer Beförderung nun Kriminalhauptkommissarin ist, hat nicht nur mit diesen beiden Fällen alle Hände voll zutun.


Meine Meinung:

Zurück nach Kiel zu kommen, ist für mich, wie eine gute Freundin zu besuchen. Pia Korrittki mit ihrem kleinen Sohn Felix sind mir im Laufe der vielen Fälle, die ich mit ihr zusammen gelöst habe, richtig ans Herz gewachsen. Vor allem, weil sie so herrlich normal ist, mit ihren Alltagssorgen, mit ihrem Beziehungsstatus und dem steten Bemühen Kind und Beruf unter einen Hut zu bringen, damit keines von beiden leidet.

In ihrem neuen Fall nimmt mich Pia mit nach Grotenhagen, einem kleinen Ort nahe der Ostsee, wo die Dorfgemeinschaft noch zusammenhält. Bis auf wenige Ausnahmen, die als Aussenseiter wahrgenommen und nur "geduldet" werden. Die Protagonisten mit ihren kleinen Eigen- oder Besonderheiten sind für mich wie immer schnell vorstellbar und in meinem Kopf präsent. Hier habe ich meine Sympathien schnell vergeben.

Aber auch die Beschreibungen der Umgebung, der Örtlichkeiten und der Natur finde ich absolut greifbar. Ich spüre die sommerliche Hitze, rieche das Brackwasser des kleinen Baches, bin mitten in der Schankstube beim Feierabendbier dabei und schmecke den bitteren Nachgeschmack des Zitronenwassers.

Locker und leicht fliegen die Seiten dahin und ich habe mich schwergetan, das Buch auch mal aus der Hand zu legen. Die Spannung beginnt bereits mit dem Prolog und steigert sich kontinuierlich bis zum Schluss. Ich hatte lange keinen Schimmer, wer der Täter sein könnte. War es überhaupt nur einer - einer aus dem Dorf? Die Auflösung hat mich mit einer Portion Mitleid für den Täter zurückgelassen. Mehr wird aber nicht verraten.

Sehr gute Recherchearbeit, private Enthüllungen, der Anklang von Mobbing und ein sehr gut ausgearbeiteter Fall haben die Tage an der Ostsee wieder mal wie im Flug vorbei gehen lassen. Aber beim nächsten Fall bin ich wieder dabei.

Veröffentlicht am 11.01.2024

Keine leichte Kost

Die Jagd
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Immer wieder werden in den Sümpfen von Louisiana Leichen gefunden. Bestialisch zugerichtet, zerstückelt, hingerichtet, mit kleinen Hinweisen mit denen sich der perfide Serienkiller über die Polizei lustig ...

Immer wieder werden in den Sümpfen von Louisiana Leichen gefunden. Bestialisch zugerichtet, zerstückelt, hingerichtet, mit kleinen Hinweisen mit denen sich der perfide Serienkiller über die Polizei lustig macht.
Zusammen mit Dr. Wren Muller, Leiterin der Rechtsmedizin, auf deren Tisch die Leichen landen, suchen Detective John Leroux und sein Partner Detective William Broussard vom New Orleans Parish Police Department diesen Killer und hoffen, dass auch er, wie die meisten anderen, bald einen Fehler macht.

Dies ist eine der wenigen Geschichten bei denen ich mein Kopfkino recht schnell ausgeschaltet habe. Die Geräusche, egal ob laut oder leise, und vor allem die Bilder, die Autorin Alaina Urquhart mir hier sehr detailliert in den Kopf schickt, kommen so real und farbig rüber, dass ich immer wieder dachte, ich sitze selbst im Kellerverlies des Killers. Da bleibt Gänsehaut und Grauen nicht aus.
Vielleicht auch, weil die Geschichte in der Gegenwart erzählt wird. Ich blicke abwechselnd in die Gedanken und das Tun des Täters und bin dann wieder bei den Ermittlungen und in der Rechtsmedizin dabei. Das knacken der Schere beim Aufschneiden eines Brustkorbes habe ich immer noch im Ohr.
Ich lerne den Täter Jeremy Calvin Rose, der uns Leser*innen von Beginn an bekannt ist, in seiner Kindheit kennen, wo sich seine kranken, abartigen Neigungen schon deutlich abzeichnen. Nachdem er heute seine Opfer im Keller eingesperrt und malträtiert hat, veranstaltet er mit ihnen, wie der Titel schon aussagt, eine Jagd in den Sümpfen, die sein Haus umgeben. Hier wird an entsetzlichen Details nicht gespart.
Auch Dr. Wren Muller lerne ich sehr detailliert bei ihrer Arbeit als Rechtsmedizinerin kennen. Private Informationen bekomme ich zu ihr nur sehr wenige. Um so mehr hat mich eine absolut unerwartete Wendung verblüfft und geschockt, wodurch sie mir in einer ganz anderen Sicht präsentiert wird.
Auch die beiden Ermittler Leroux und Broussaed bleiben außer bei ihrer Arbeit eher blass.
Die Geschichte ist nichts für schwache Nerven. Aber trotz der blutigen Details, egal ob in der Rechtsmedizin oder aus Sicht des Täters, hat mich der Thriller fasziniert und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Was bestimmt auch daran liegt, dass die Autorin als Autopsie-Technikerin und Psychologin genau weiß, wovon sie schreibt.

Eine spannende Suche nach einem hochintelligenten Serienkiller mit einer herausragenden Rechtsmedizinerin. Ich empfehle das Buch gerne weiter.

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Veröffentlicht am 13.10.2023

Getrübte Voralpenidylle

Der Ammersee-Clan
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Stefan Engels, hauptberuflich Sohn seiner reicher Mutter Crescentia, den alle nur Goferl nennen, ist mit dem Segelschulschiff Amazone mit einer erheblichen Menge synthetischer Cannabinoide im Blut untergegangen ...

Stefan Engels, hauptberuflich Sohn seiner reicher Mutter Crescentia, den alle nur Goferl nennen, ist mit dem Segelschulschiff Amazone mit einer erheblichen Menge synthetischer Cannabinoide im Blut untergegangen und ertrunken. Sind seine Mutter und ihre neuerdings beste Freundin Mitzi Weiß mit ihrer Cannabis-Landwirtschaft der Drogenmafia auf die Füße getreten?
Laurentius „Lenz“ Meisinger, Kriminalhauptkommissar bei der Kripo Weilheim und seine Kollegen Franz Pollinger und der junge Beni tun sich bei dem Fall nicht leicht. Die beiden Frauen mauern, geben nur preis, was sie eh schon wissen. Kann ihnen da die neue Software ZIELKOP, die gerade in ihren Büros installiert wurde, helfen?
Auf die Hilfe seiner Freundin Carola Witt kann Lenz nicht zurückgreifen. Sie muss, da ihre Berliner Kollegin Luise nach Washington geht, in Berlin bei ihrem Chef dem Bundestagsabgeordneten Johannes Ludwig einspringen. Das kann einige Wochen dauern.

Carola, die im Gegensatz zu ihrem Freund Lenz das Großstadtgetümmel liebt, flieht hauptsächlich nach Berlin, weil sie sich keine Gedanken um Zusammenziehen, Haus, Hund, Kinder und „dreinschicken“, machen will. Sie liebt ihre Freiheit über alles. Aber sie liebt auch ihren Lenz. In Berlin, wo sich gerade auch Vieles um dieses neue Programm ZIELKOP“ dreht, kommt sie dann schnell einem Polit-Komplott auf die Spur. Und sie stellt Veränderungen fest, seit sie Berlin vor ein paar Jahren verlassen hat.
Lenz dagegen ist ein absoluter Landmensch. Er fährt nur nach München in die Stadt, wenn er unbedingt muss. Er hasst es, wie jetzt gerade beim LKA in einem dunklen Saal zu sitzen, wo alle englisch reden und von digitaler Polizeiarbeit schwafeln. Wozu braucht er, der die gute, alte Polizeiarbeit schätzt, dieses neue ZIELKOP. Aber im Laufe der anhängigen Ermittlungen lässt er sich von Beni überzeugen, dass das schon sehr hilfreich sein kann.
Durch die wunderschönen Landschaftsbilder, die mir Autorin Inga Persson in den Kopf pflanzt, kann ich mir die Gegend rund um Weilheim und den Ammersee sehr gut vorstellen. Ich sehe sie auf ihrem Bankerl sitzen, über den Ammersee auf die Zugspitze schauen. Einfach schön. Da komme sogar ich beim Lesen dieses Krimi ein bisserl zur Ruhe, bevor das hektische Treiben in Berlin weitergeht. Die Ruhe auf dem Land und die Hektik der Stadt kommen in den einzelnen Abschnitten, die von Lenz und Carola abwechselnd erzählen, sehr gut raus.
Die beiden Fälle und ihre Auflösung, wobei man ja von der Sache in Berlin nicht direkt von einem Fall sprechen kann, haben mich vollkommen überzeugt. Wobei ich nie auf den Täter vom Ammersee gekommen wäre. Die beiden Damen haben den Kommissaren das Leben aber auch ganz schön schwer gemacht. Und obwohl ihr Handeln absolut illegal ist, kann ich ihre Argumentation sogar verstehen.
Naja, Hauptsache Carola ist erst mal wieder in Bayern. Sie und der Lenz passen einfach wunderbar zueinander. Auch wenn die beiden von Beziehung jeder so seine eigene Meinung hat.

Mir hat dieser Ausflug an den Ammersee, den ich ja fast vor der Haustüre habe, und die Reise nach Berlin in den dortigen Alltag des Bundestages sehr gut gefallen. Viel kriminelle Energie, wunderschöne Landschaftsbilder und ein guter Schuss Humor. So macht Krimi Spaß.

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Veröffentlicht am 26.06.2023

Emma wird langsam ruhiger

Todesküste
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Emma wird langsam ruhiger

Privatermittlerin Emma Klar, die als verdeckte Ermittlerin auch für das BKA ermittelt, bekommt von Michaela Reiter den Auftrag ihren Mann Paul zu suchen, der seit dem Vorabend ...

Emma wird langsam ruhiger

Privatermittlerin Emma Klar, die als verdeckte Ermittlerin auch für das BKA ermittelt, bekommt von Michaela Reiter den Auftrag ihren Mann Paul zu suchen, der seit dem Vorabend verschwunden ist. Reiter ist für die Polizei kein Unbekannter. Als er gefunden wird, sieht es auf den ersten Blick nach einem Suizid aus. Kann das wirklich sein oder ist er einer Vergeltungsmaßnahme zum Opfer gefallen?
Als auf Höhe der Torfbrücke Graal-Müritz ein weiterer Toter gefunden wird, nackt und erfroren, der auch polizeilich bekannt ist, beginnt für Emma Klar die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Hängen die beiden Fälle vielleicht sogar zusammen? Gut, dass sie mit ihrem Lebensgefährten Christoph Klausen, der eine Sicherheitsfirma betreibt, und ihrem Freund, dem Journalisten und IT-Spezialisten Jörg Padorn, ein kompetentes Team an ihrer Seite hat.

Ich finde es für Eltern, die ihre Kinder an einen Kinderschänder bzw. -mörder verloren haben und die nicht dafür verurteilt werden konnten, so schlimm. Daher kann ich die Eltern, die hier keine Empathie für die Toten zeigen bzw. an einer Ermittlung der Todesumstände nicht interessiert sind, sehr gut verstehen. Was da dahinter steckt werde ich aber hier nicht verraten.
Es ist schon der achte Fall aus der Feder von Katharina Peters für ihre taffe Protagonistin Emma Klar, den ich auch diesmal sehr interessant aber auch nervenaufreibend fand. Nach dem Lesen des Prologes meinte ich zu wissen, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln würde. Aber weit gefehlt. Immer wieder wendet sich das Blatt, immer mehr Puzzleteile reihen sich aneinander. Bis der Täter gefunden ist und ich mir mal wieder eingestehen musste, dass ich auf der falschen Fährte gewesen war.
Das einzige, was mir diesmal nicht so gefallen hat, war die Herangehensweise von Emma an diese Fälle. Sie beißt sich bald an einer Spur fest und ihre Ermittlungen wirken auf mich diesmal sehr einseitig. Das Ende hingegen finde ich auch diesmal sehr stimmig und ausgewogen.
Man kann auch dieses Buch gut lesen, ohne die anderen Fälle zu kennen. Mir macht es aber viel mehr Spaß, die Menschen, die ich hier immer wieder treffe, von Anfang an kennengelernt zu haben und den Weg nun mit ihnen gemeinsam zu gehen.

Dadurch, dass die Ermittler nicht so recht weiter kommen, erhöht sich die Spannung immer mehr und der Bogen bleibt hoch. Ein weiterer Fall für Emma Klar und ihr Team, bei dem ich mit rätseln und mit ermitteln konnte. Nun bin ich gespannt, welchen Herausforderungen sich Emma im neunten Fall stellen muss.

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