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Veröffentlicht am 20.09.2021

Eine sehr emotionale, bewegende Lebensgeschichte

Madame Exupéry und die Sterne des Himmels
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Vor über 10 Jahren hat die junge Consuelo ihre Heimat Südamerika verlassen um in Spanien und später in Paris zu leben. Hier lernt sie ihren ersten Mann Enrique Gómez Carrillo kennen; sie heiraten und sie ...

Vor über 10 Jahren hat die junge Consuelo ihre Heimat Südamerika verlassen um in Spanien und später in Paris zu leben. Hier lernt sie ihren ersten Mann Enrique Gómez Carrillo kennen; sie heiraten und sie mausert sich zu einer anerkannten Malerin, die mit Dalí, Picasso und Miró befreundet ist. Dann stirbt ihr Mann und mit Ende zwanzig kehrt sie zurück nach Buenos Aires. Hier lernt sie durch einen Freund auf einem Empfang den Schriftsteller / Flieger Antoine des Saint-Exupéry kennen. Nach einem wunderschönen Brief, den er ihr schreibt, geht sie auf Anraten eines Pfarrers die Verlobung mit Saint-Ex bzw. Tonio, wie ihn seine Freunde nennen, ein. Am 22. April 1931 heiraten sie und ein Leben voller Up- und Downs beginnt für die Frau, die diesen Mann liebt, wie keinen anderen.


Ich finde es so toll, hier die Geschichte der beiden Leben von Consuelo und Antoine und ihre Liebe mit all ihren Höhen und Tiefen miterleben zu können. Ich lerne beide immer besser kennen. Er war ihr kleiner Prinz, sie war seine geliebte Rose, seine einzigartige Muse.
Consuelo, die ich hier als eine starke und sehr temperamentvolle junge Frau kennenlerne, habe ich schnell ins Herz geschlossen. Sie tut neben ihrer eigenen künstlerischen Tätigkeit alles, damit sich ihr Mann, egal wo sie gerade leben, wohlfühlt; unterstützt ihn, wo sie kann; steht immer an seiner Seite und ist auf der Suche nach dem richtigen Haus, wo sie ihn dann doch nicht halten kann. Antoine hat einen sehr eigenwilligen, exzentrischen und egoistischen Charakter, der geprägt ist von Rast- und Ruhelosigkeit, von Untreue und Seitensprüngen. Immer wieder nimmt er auch Flugaufträge an. Bis zu seinem letzten Flug im Aufklärungsgeschwader 2/33 von Korsika aus über das Mittelmeer am 31. Juli 1944.

Sophie Villard hat einen sehr angenehmen lebhaften und vor allem bildhafte Schreib- und Erzählstil, der mich gleich in die Geschichte hinein gezogen hat und der, wie ich finde, sehr gut zu Consuelo passt. Basierend auf deren Memoiren schildert die Autorin die Jahre zwischen 1930 und 1944, also bis zum Absturz ihres Mannes Antoine. Vor allem lässt mich die Autorin bei der Entstehung von „Der kleine Prinz“ dabei sein.
Durch kleine Kapitelüberschriften mit Ort und Datum weiß ich immer genau, wo ich mich wann befinde. Auch die immer wieder eingestreuten kleinen Passagen aus dem kleinen Prinz passen sich wunderbar in die Geschichte ein.

Das Nachwort, die Fakten und Fiktion zu diesem Roman, der Verbleib der handelnden Personen und die Literaturliste runden dieses fantastische Buch gekonnt ab.

Ein wunderbares Buch, das mich dank zweier außergewöhnlicher Protagonisten hat durch die Seiten fliegen lassen. Schade, dass diese Reise nun zu Ende ist.

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Veröffentlicht am 19.09.2021

„Wo begann das Schicksal, wo die Schuld“

Das Dorf und der Tod
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Vor vielen, vielen Jahren hat Simon Weber seinem Freund versprochen, dass sie gemeinsam dessen 90. Geburtstag feiern werden. Sein Freund ist tot, aber Simon oder Simmerl, wie ihn die Dorfbewohner damals ...

Vor vielen, vielen Jahren hat Simon Weber seinem Freund versprochen, dass sie gemeinsam dessen 90. Geburtstag feiern werden. Sein Freund ist tot, aber Simon oder Simmerl, wie ihn die Dorfbewohner damals nannten, ist zurück gekommen, zündet am Grab seines Freundes eine Kerze an und blickt zurück.
Bis zum Sommer 1921 lässt Simon Weber seine Gedanken zurück schweifen. Damals, an einem Sommersonntag, begann die Liebe zwischen einer jungen Frau und einem jungen Mann, die vor allem von ihren Eltern aus nicht geduldet wurde oder nicht sein durfte. Das Buzerl, das daraus hervor geht, wächst lieblos bei ihren Eltern auf. Sie selbst wird an einen ihr verhassten Mann „verkauft“. Ihr Geliebter verlässt den Ort Richtung Amerika, nicht ahnend, dass er ein weiteres Kind mit einer anderen Frau aus dem Dorf gezeugt hat.
Zwei Generationen später, 1995, geschieht in diesem kleinen Dorf ein furchtbares Verbrechen, bei dem drei Menschen getötet werden. Der Mörder begeht Suizid.

Die Autorin dieses fantastischen Romans, Christiane Tramitz, ist selbst in diesem Ort aufgewachsen, macht sich auf die Suche und stößt bei ihren Recherchen auf furchtbare Ereignisse, die über hundert Jahre zurückliegen und über die die Menschen im Dorf bis heute schweigen. In dieser wahren Geschichte hat die Bestsellerautorin einen True-Crime-Roman geschrieben, der den alten Fall neu aufrollt und von allen Seiten beleuchtet.

Mich hat die Geschichte von Vroni Zinsmayer und Lorenz „Hiasl“ Binder, die bei ihrem Liebesspiel in einem alten verfallenen Stadl vom alten Alois Trachsler, dem spinnerten „König“, beobachtet werden, ab der ersten Seite gepackt. Sie führt mich in ein kleines Bauerndorf in den bayerischen Alpen, wo die Zeit still zu stehen scheint. Bis zu dem Zeitpunkt, als Vroni erkennt, dass sie schwanger ist und es vor ihren Eltern nicht mehr verbergen kann. Als sie dann den um einiges älteren Benedikt Feistl heiraten muss und ihr kleiner Sohn bei ihren Eltern aufwächst, nimmt das Drama seinen Lauf.
Immer wieder eingeflochten lese ich die in kursiv geschriebenen Gedanken eines jungen Mannes, der mit seinem Schicksal hadert. Wer das ist, werdet ihr beim Lesen schnell herausfinden.
Ich finde die Menschen in ihrem kargen Leben in dem kleinen Bergdorf sehr gut vorstellbar gezeichnet. Alle haben ihre kleinen Eigenheiten, die sie so einzigartig und doch beliebig machen. Besonders haben mir hier der „alte“ Alois Traxler und Fräulein Frieda, die Briefträgerin mit ihren 5 Katzen gefallen. Sie sind für mich in diesem Dorf etwas Besonderes.

Ich habe diesen abgründigen, erschütternden und packenden Roman sehr gerne mit immer wieder wechselnden Gefühlen gelesen. Er zeigt, was aus Kindern werden kann, wenn sie ohne Liebe und Zuneigung aufwachsen müssen. Wenn ich mir überlege, dass dies eine wahre Geschichte ist, bekomme ich immer wieder Gänsehaut.

Eine fesselnde Geschichte, die ich nicht nur jedem Krimileser sehr ans Herz legen möchte.

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Veröffentlicht am 18.09.2021

Eine Frau, die erst spät zu ihrer Stärke findet

Die vier Winde
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Elsinore „Elsa“ Wolcott ist 24 Jahre alt und eine sehr stille, fast unsichtbare junge Frau. Sie hat, wie ihr immer wieder eingetrichtert wird, von allem zu viel. Sie ist mit ihren stattlichen 180 cm zu ...

Elsinore „Elsa“ Wolcott ist 24 Jahre alt und eine sehr stille, fast unsichtbare junge Frau. Sie hat, wie ihr immer wieder eingetrichtert wird, von allem zu viel. Sie ist mit ihren stattlichen 180 cm zu groß, zu dünn und zu blass. Durch ihr rheumatisches Fieber, das sie als junges Mädchen hatte, haben sie ihre Eltern „abgestellt“. Sie wächst ohne Liebe und Zuneigung auf, traut sich selbst nichts zu, sieht sich selbst als sitzengebliebene Jungfer. Bis am Abend vor ihrem 25. Geburtstag. Da zieht sie ein selbstgeschneidertes rotes Kleid an, geht in die Stadt und lernt den 18-jährigen Raffaello Martinelli, Sohn italienischer Einwanderer, kennen und lieben. Als sie von ihm schwanger wird, schieben sie ihre Eltern in die neue Familie ab und sagen sich von ihr los.

Es ist fast unvorstellbar, was die junge Frau, die mit dem goldenen Löffel im Mund im Norden von Texas geboren wurde, hier auf der Farm ihrer Schwiegereltern alles erdulden muss. Sie kann weder kochen noch putzen, kennt sich im Garten und in der Scheune nicht aus. Aber sie lernt schnell. Und vor allem gehört sie mit der Zeit dazu. So, wie sie es sich immer gewünscht hatte. Irgendwo dazuzugehören. Dann bringt sie die kleine Loreda zur Welt und 5 Jahre später ihren Sohn Anthony.

Es beginnt die Zeit der Trockenheit, des Börsencrashs, der Dürre und des Hungers. Raffaello verlässt die Familie und später geht auch Elsa mit den Kindern nach Kalifornien.


Mir ist es immer wieder unverständlich, wie Eltern mit ihren Kindern so lieblos und unnahbar umgehen können, bloß weil sie einen kleinen Makel haben bzw. den eigenen Vorstellungen nicht gerecht werden. Da muss man sich wundern, wie viel Liebe und Zuneigung Elsa selbst ihren Kindern zu geben imstande ist.
Ihre Wandlung vom behüteten Mädchen zu einer zupackenden Frau, die sich schon auf der Farm ihrer Schwiegereltern vollzieht und die sich in ihrem neuen Zuhause fortsetzt, hat mir sehr gut gefallen. Was sie und ihre Kinder durchmachen müssen, die ganze Arbeit, die Rückschläge, die Existenzangst und ihre Not hat die Autorin sehr gut in einer Geschichte verarbeitet, die, wie ich finde, sehr eng an die damaligen Verhältnisse angelehnt sind.
Nach „Liebe und Verderben“ ist dies das zweite Buch von Kristin Hannah, das ich gelesen habe. Ab jetzt werde ich die Autorin mit ihrem sehr sensiblen, feinfühligen und doch so eindrucksvollen Schreibstil im Auge behalten.

Sie beschreibt sowohl die Familie von Elsa, als auch die Schwiegereltern, Raf, auch ihre Freundin Jean und die anderen Menschen, die ich hier kennenlerne auf eine sehr leichte, aber eindringliche und sehr gut vorstellbare Art. Vor allem während der harten Zeiten, der Sandstürme, des Hungers, der Entbehrungen und der Verluste kann ich mir die Menschen sehr gut vorstellen. Und wie wahrscheinlich jede Mutter hat auch Elsa so ihre Probleme mit ihrer Tochter Loreda, die hier nachvollziehbar beschrieben sind.

Ein fantastisches Buch über Familie und Mut, den man sich immer bewahren sollte. Eines meiner diesjährigen Lesehighlights mit einigen Gänsehautmomenten und feuchten Augen.

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Veröffentlicht am 16.09.2021

9 Geschichten voller Leidenschaft und Gefühl

Fesseln der Leidenschaft | Erotische Geschichten
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Hier geht es um Frauen, die ihre Leidenschaft und ihr Verlangen ausleben wollen.
Ich lerne den Maler Adrian kennen, der den ganzen Tag nur an eine Frau denken muss. Sandra. Und nun liegt sie vor ihm – ...

Hier geht es um Frauen, die ihre Leidenschaft und ihr Verlangen ausleben wollen.
Ich lerne den Maler Adrian kennen, der den ganzen Tag nur an eine Frau denken muss. Sandra. Und nun liegt sie vor ihm – und schläft. Nina, die in einem Club ihre devote Seite erlebt. Tamara, die in ihrem Urlaub in der Dominikanischen Republik Soraya und Franco kennenlernt. Aber auch mit Nadine, Celine, Melly, Dunja, Linda und Jasmin geht es hoch erotisch, voller und schnell zur Sache. Lust und Leidenschaft regieren jede einzelne Geschichte.

In 9 erotischen Geschichten geht es an den verschiedenen Schauplätzen sehr heiß zu. Mir gefällt der sinnliche und vor allem sehr bildhaften Erzählstil von Angelique Corse sehr gut. Ich kann mir die Anwesenden sehr gut vorstellen und sie sind mir durchgehend sympathisch. Die verschiedenen Szenen sind gut vorstellbar, ohne übertrieben zu sein. Mein Kopfkino ist ab der ersten Seite im Einsatz, ich fühle mich mittendrin und die Autorin hat mich auch diesmal wieder sehr gut unterhalten.

Zum Schluss bekomme ich, quasi als Guddi, noch einen Gutschein-Code für eine exklusive Zusatzgeschichte als E-Book.

Prickelnde und gefühlvolle Unterhaltung voller Emotionen, die ich gerne weiter empfehle.

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Veröffentlicht am 08.09.2021

Anregende Kurzgeschichten

Sex zu dritt | Erotische Geschichten
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Bestimmt gibt es viele Männer und auch Frauen die sich wünschen oder vorstellen, wie es ist Sex zu Dritt zu haben. In 16 hoch erotischen Kurzgeschichten beschreibt dieses Buch die uterschiedlichsten Dreier-Konstellationen. ...

Bestimmt gibt es viele Männer und auch Frauen die sich wünschen oder vorstellen, wie es ist Sex zu Dritt zu haben. In 16 hoch erotischen Kurzgeschichten beschreibt dieses Buch die uterschiedlichsten Dreier-Konstellationen. Eine Frau mit zwei Männern. Zwei Frauen und ein Mann, drei Frauen. Sie alle leben ihre sexuellen Vorlieben mit den verschiedensten Menschen aus. Und ich bin als Mäuschen dabei.

In 16 hoch erotischen Geschichten geht es an den verschiedensten Schauplätzen sehr heiß zu. Mir gefällt der lockere und vor allem sehr bildhaften Erzählstil von Hannah Stevens sehr gut. Sie spricht Vieles sehr direkt an, oder umschreibt um der Fantasie Raum zu geben, wirkt aber nie derb oder vulgär. Mein Kopfkino ist ab der ersten Seite voll im Einsatz.

Zum Schluss bekomme ich, quasi als Guddi, noch einen Gutschein-Code für eine exklusive Zusatzgeschichte als E-Book.

Hier ist für jeden Geschmack etwas Anregendes dabei. Ich wurde von den allermeisten der Geschichten sehr gut unterhalten.

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