Profilbild von Gaby2707

Gaby2707

Lesejury Star
offline

Gaby2707 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Gaby2707 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.02.2020

Fräulein Maus gründet eine nicht alltägliche Kita

Ei, Ei, Ei! Die Maus hilft aus
0

Die kleine Maus liegt träumend im Gras, als eine Amsel ihr in den Schwanz zwickt. Sie ist auf der Suche nach Futter, kann aber ihre Eier nicht lange allein lassen. Kurzerhand bietet die Maus ihre Hilfe ...

Die kleine Maus liegt träumend im Gras, als eine Amsel ihr in den Schwanz zwickt. Sie ist auf der Suche nach Futter, kann aber ihre Eier nicht lange allein lassen. Kurzerhand bietet die Maus ihre Hilfe an. Nicht nur die Amsel bringt ihre Eier in die neu gegründete Eier-Kita. Auch zwei Meisen und der Specht bringen ihre Eier zur Maus. Sogar kleine Eichhörnchenkinder beherbergt sie. Solange, bis alle ihre Eier bzw. die kleinen Vögelchen, die daraus geschlüpft sind, wieder abgeholt haben. Nur ein Ei bleibt übrig…


Ein wunderschönes Bilderbuch für unsere Kleinsten mit wunderschönen Zeichnungen von Kathrin Schärer und kleinen Texten von Lorenz Pauli, die wunderbar dazu passen, aber auch Raum zum Selbsterzählen lassen.

Den ersten Lacher gab´s bei meinen drei kleinen Leseratten (4 und 5 Jahre alt) bereits auf der zweiten Seite, wo die Amsel den Schwanz der Maus für einen Wurm hält. Zuerst haben wir uns nur die Bilder angeschaut. Da gibt es so Vieles zu entdecken und die Augen, die Zeigefinger und die kleinen Münder standen nicht still. Dass die Innenseiten des Covers ebenfalls bebildert sind, finde ich sehr schön.
Bei der zweiten Runde habe ich dann vorgelesen und es war mucksmäuschenstill.

Für heute haben wir dieses wunderschöne Bilderbuch, das zum Nachdenken und Erzählen anregt, erst mal weg gelegt. Aber ich bin mir sicher, dass es sofort heraus geholt wird, wenn eines der Kinder wieder mal bei mir ist.

Ein wunderbares Lese- und Entdeckerbuch für unsere kleinen Leseratten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.02.2020

Einfach schön!

Edition Piepmatz: Such mich! Wo bin ich?
0

Das große Buch „Edition Piepmatz“ aus dem Ravensburger Verlag mit kleinen Reimen von Bernd Penners und wunderschönen Illustrationen von Kathrin Wessel hat mein Enkel, als es ankam, sofort in Beschlag genommen. ...

Das große Buch „Edition Piepmatz“ aus dem Ravensburger Verlag mit kleinen Reimen von Bernd Penners und wunderschönen Illustrationen von Kathrin Wessel hat mein Enkel, als es ankam, sofort in Beschlag genommen. Alleine auf der Buchvorder- und Rückseite gibt es neben dem Eichhörnchen, das auf jeder Doppelseite zu finden ist, so viele Tiere der unterschiedlichsten Arten zu entdecken.
Auf sieben Doppelseiten finden wir im Park, auf der Wiese, im Garten, auf dem Bauernhof, im Teich, auf der Bergalm und im Wald so viele Tiere, die unser kleiner versucht mit Namen zu benennen. Es wird geschnattert, gegrunzt, gekeckert, gemuht, gebrummt, gequakt, gesummt und geblinzelt. Besonders haben es unserem Kleinen der Maulwurf und seine vielen Hügel angetan.

Die Altersangabe ab 2 Jahren kann man, wie in unserem Fall, bestimmt auf 18 Monate herabsetzen. Aber das kommt individuell auf jedes Kind an.

Ein wunderschönes großes Pappbilderbuch für unsere Allerkleinsten Leseratten und Entdecker.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.02.2020

Ein wunderbarer Wohlfühlausflug nach Sylt

Ein Sommer auf Sylt
1

Architektin Julia Hirschfeldt hat vor Jahren den Kontakt zu ihren Eltern abgebrochen. Nun hat ihr Vater ihr das Ferienhaus auf Sylt vererbt. Zusammen mit ihrer Mutter und ihren beiden Tanten macht sie ...

Architektin Julia Hirschfeldt hat vor Jahren den Kontakt zu ihren Eltern abgebrochen. Nun hat ihr Vater ihr das Ferienhaus auf Sylt vererbt. Zusammen mit ihrer Mutter und ihren beiden Tanten macht sie sich auf den Weg auf die Insel um dort den Verkauf des Anwesens voran zu treiben. Noch ahnt sie nicht, dass das Haus noch bewohnt ist und sie sich bald in einer ziemlichen Zwickmühle befinden wird.


Nachdem ich im vergangenen Jahr meinen Urlaub auf Sylt verbringen durfte und mich total in die Insel verliebt habe, musste ich dieses Buch unbedingt lesen.

Lena Wolf hat es geschafft, dass ich schon bei der Überfahrt auf dem Hindenburgdamm alle Bilder sofort wieder vor Augen hatte. Ich stehe mit Julia am Strand, lausche den Wellen und dem Rauschen des Strandhafers; rieche den Schlick und schmecke das Salz auf den Lippen. Die Beschreibungen der Insel treffen genau ins Schwarze und ich fühle mich so wohl in diesem Roman.

Die Personen habe ich fast alle direkt gemocht. Egal ob es die Bewohnerin des Ferienhauses Charlotte Engel ist, die beiden so unterschiedlichen Schwestern Christiane und Annegret oder der smarte Inhaber
der Weißen Villa Mats Christensen – alle haben sich ganz schnell im mein Herz geschlichen. Nur mit Mama Beate habe ich mich anfangs etwas schwer getan. Als sie sich dann ihr Herz erleichtert und mal wieder richtig mit ihrer Tochter gesprochen hat, hat sich meine Antipathie ihr gegenüber gelegt. Total unsympathisch von Anfang an war mir Jo, der Freund von Julia. Sein liebstes Wort „Ich“, seine liebste Beschäftigung nach seinem Job im eigenen Architekturbüro „Julias Geld aus dem Erbe ausgeben bzw. verplanen“ und „Pläne machen, ohne Julia darin einzubeziehen“. Was die sympathische junge Frau an dem gefunden hat, war für mich nicht nachvollziehbar.

Die Gespräche und Gefühle, von denen hier sehr viele im Spiel sind, werden richtig gut und ausführlich beschrieben. Julia hat es oft nicht leicht mit ihren im Dauerstreit liegenden Tanten. Und auch wenn die mal über die Stränge geschlagen haben, habe ich Julia bewundert, wie gleichmütig sie doch Vieles hinnimmt.

Nach und nach wir die Vergangenheit der drei Schwestern aufgearbeitet und es kommen viele Dinge aus der Vergangenheit ans Licht. Missverständnisse werden ausgeräumt, die auch Julia betreffen. Hier liest man mal wieder – man sollte viel mehr miteinander reden.

Ich mag es sehr, wenn in fiktiven Romanen immer auch aktuelle Themen angesprochen werden. Hier z.B die akute Wohnungsnot auf der Insel. Hier sind die Insulaner gezwungen auf dem Festland zu leben, da viele Spekulationsobjekte ihnen als Wohnraum nicht mehr zur Verfügung stehen.

Ich war für ein paar unterhaltsame Stunden sehr gerne im Austernfischerweg in Rantum und in der Weißen Villa. Habe mir den Wind um die Nase wehen lassen und bin mit Julia und Mats durch die Dünen gewandert.
Ein absolutes Wohlfühlbuch nicht nur für die Sommerzeit. Ich habe es auch im Winter gelesen und mich eingekuschelt in eine Decke nach Sylt entführen lassen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.02.2020

Die Liebe ist einfach nur schön – oder?

Liebeserklärungen
1

Ich habe Herrn Kaminer auf der LitLove in München kennenlernen dürfen und bin seit dem von dem charismatischen Mann begeistert. Ich durfte ihm bei einer Lesung zuhören und war bei zwei Podiumsdiskussionen ...

Ich habe Herrn Kaminer auf der LitLove in München kennenlernen dürfen und bin seit dem von dem charismatischen Mann begeistert. Ich durfte ihm bei einer Lesung zuhören und war bei zwei Podiumsdiskussionen dabei. Es war so lustig, humorvoll und aus dem Leben gegriffen – einfach fantastisch. Ich habe noch Tage später schmunzeln müssen, wenn ich an die ein oder andere Episode, die er zum Besten gegeben hat, gedacht habe.
Also musste ich auch dieses Buch, sein neuestes, aus dem er vorgelesen hat, lesen.

Hier dreht sich alles um die Liebe:
Lea, die beste Freundin seiner Tochter, ist unsterblich in den jungen Peter Doherty verliebt. Während sich Wladimir Kaminer so seine Gedanken macht, wie eine solche Liebe überhaupt entstehen kann, muss sich Lea nach einem Konzert mit ihrem Star, bei dem sie unter Einsatz ihres Lebens seinen Hut ergattern konnte, fragen, woher die Kopfläuse plötzlich kommen.
Uwe ist in Gelsenkirchen in einem Hotel untergekommen. Seine Freundin Susanne überlegt, ihn dort mit einem Sprung aus dem Schrank zu überraschen. Was dabei schief läuft, könnt ihr hier lesen.
Der Autor schildert, wie seine Mutter ihre erste unglückliche Liebe überlebt.
In der Geschichte „Pinguine an der Ostsee“ erzählt er von seinem süddeutschen Freund Peter, den es als Hoteldirektor auf die Insel Rügen verschlagen hat. Genau diese Unfreundlichkeit der Bedienungen, die Maulfaulheit habe ich selbst vor drei Jahren dort erfahren müssen. Vielleicht war ich ja sogar im gleichen Hotel?
Andere Geschichten erzählen von einer Hebamme, die eine Katze in den Katzenhimmel massiert; von Andreas, der gleich nach der Schule ins Kloster will, dem die Mönche raten, erst seine Jungfräulichkeit zu verlieren; von Galina, die nur Dichter liebt und dann den perfekten Mann findet; vom Schlafwandeln; von Adam und Eva; von der Russischen Weihnacht; von der schönen Elena und von Frau Müller.
Er stellt, genau wie eine Statistik, fest, dass in Deutschland mehr Frauen einen Hund halten, als einen Mann besitzen. Sollte uns das zu denken geben? Was die Liebe mit den Walgesängen von Leopold oder einem Perückenmacher zu tun haben – das alles erklärt uns Wladimir Kaminer auf insgesamt 249 Seiten in seiner sehr humorvollen, aber auch nachdenklich-ernsten Art.

Ein tolles Buch über die Vielfalt der Liebe und eine Liebeserklärung an die Liebe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.02.2020

Sehr spannend und interessant

Hättest du geschwiegen
0

Da ich schon einige Male mit dem Team um Kommissar Völxen in Hannover unterwegs war, war ich schon sehr auf diesen neuen Fall gespannt. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Aber der Reihe nach:

Um ihre magere ...

Da ich schon einige Male mit dem Team um Kommissar Völxen in Hannover unterwegs war, war ich schon sehr auf diesen neuen Fall gespannt. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Aber der Reihe nach:

Um ihre magere Rente ein bisserl aufzubessern, geht die ehemalige Krankenschwester Else Dorn in aller Herrgottsfrühe Flaschen sammeln. Dabei stößt sie auf deine Leiche. Bild-Starreporter Bodo Markstein wurde erschlagen. War er an einer heißen Story dran? Hat es etwas mit dem Tod der Rotlichtgröße Hannes Piekenbrock zu tun, an dessen Nachruf Markstein gearbeitet hat?
Viele Freunde hatte sich der Reporter in seiner Laufbahn nicht gemacht und so stehen Kommissar Völxen und sein Team vor einer Menge Tatverdächtiger.


Die Mitglieder des Dezernats für Todesermittlungen der Polizeidirektion Hannover, die ich sehr detailliert in der Vorderklappe des Buches kennenlerne, stehen stark unter Strom. Fast keine Spuren am Tatort, jede Menge Verdächtige, keinerlei Anhaltspunkte. Trotz aller Widrigkeiten nähern sie sich schließlich ganz langsam einem Täter.

Ich finde es sehr interessant, wie Susanne Mischke es immer wieder schafft, den meist drögen Dienstalltag der Kommissare so spannend aussehen zu lassen. Vielleicht, weil ich mich sehr schnell mittendrin im Geschehen und in alles mit eingebunden fühle. Die Spannung steigt bei jedem neuen Kapitel. Themen wie Drogen, Loverboys, Prostitution, Altersarmut, die Russenmafia oder Mitglieder einer Rockergang, die sogar in einer brenzligen Situation zum Helfer der Polizei werden, bindet die Autorin geschickt in die Geschichte ein.
Obwohl es sehr viel zu tun gibt, kommt das Persönliche der Kommissare nicht zu kurz und gibt hier und da sogar Anlass zu einem Schmunzler. So schlägt sich Fernando Rodriguez mit einem veganen Imbiss genau gegenüber der Tapasbar seiner Mutter herum. Außerdem lüftet Fernando ein kleines Geheimnis. Bodo Völxen bangt jede Nacht um seine kleine Schafherde, die vom Wolf bedroht ist. Und Erwin Raukel – der kommt immer noch nicht an einem offenen Kiosk vorbei ohne ein Schlückerl oder zwei zu nehmen. Elena Rifkin, die für Jule Wedekin, die zum LKA gewechselt ist, ins Team gekommen ist, hat diesmal die, wie ich finde, größte Last des Teams zu schultern und schlägt sich damit prima.

Ein wunderbares Abschlussbild geben der Kommissar und sein Nachbar, der Hühnerbaron nach getaner Arbeit am Zaun stehend und den Abend bei einer Flasche Bier genießend ab. Das lässt die Schrecken des Falles und das scheußliche Drumherum etwas vergessen.

Ich habe es auch diesmal wieder genossen in die niedersächsische Landeshauptstadt zu reisen und mit Völxen und seinem Team zu ermitteln. Wer Spannung gepaart mit privaten Einblicken mag, hier und da bei einem Krimi sogar lachen mag, ohne dass der Kern der Geschichte darunter leidet, der ist hier genau richtig. Nicht nur für Hannover-Liebhaber ein Muss.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere