Gewöhnungsbedürftiger Aufbau, aber trotzdem sehr mitreißend
Pandemonium„Es gibt noch etwas, das du auch gleich lernen kannst: Wenn du etwas willst, wenn du dir etwas nimmst, nimmst du es immer jemand anderem weg. Das ist auch eine Regel. Und etwas muss sterben, damit andere ...
„Es gibt noch etwas, das du auch gleich lernen kannst: Wenn du etwas willst, wenn du dir etwas nimmst, nimmst du es immer jemand anderem weg. Das ist auch eine Regel. Und etwas muss sterben, damit andere leben können.“ S.157; Pandemonium - Lauren Oliver
Lena ist die Flucht in die Wildnis gelungen, jetzt muss sie sich dort durchschlagen. Sie wird von Invaliden aufgenommen und diese kümmern sich liebevoll um sie. Im Gegenzug muss Lena mithelfen.
Sie baut sich ein komplett neues Leben auf und muss ihre Aufgaben innerhalb der Mauer, als angeblich Geheilte, erfüllen. Neben bei entdeckt sie die Liebe noch einmal, obwohl sie noch lange nicht über Alex hinweg ist.
Lena beweist Kampfgeist. Das sie zu Beginn nicht ihre Stärke findet ist klar. Sie muss sehr viel verarbeiten, aber nachdem ihr das mehr oder weniger gelungen ist, kommt sie aus der Situation als komplett neuer Mensch heraus. Sie traut sich ihre Meinung zu sagen und ihr Selbstbewusstsein ist viel stärker geworden. Sie wird zu einer bewundernswerten Frau, die mehr aushält als sie selbst jemals gedacht hätte.
Immer wieder beweist Raven sehr viel Stärke. Sie ist auch nicht ohne Grund, diejenigen, die viele Dinge entscheidet. Sie kann die Verantwortung für eine ganz Gruppe übernehmen und ihr Wille anderen zu zeigen, wie viel sie wirklich können, macht sie umso bewundernswerter. Raven ist eine eine Ersatzmutter für viele und das weiß sie auch.
Aus Julia bin ich bis zum Schluss nicht ganz schlau geworden. Das seine Welt komplett durcheinander geworfen wurde von Lena ist mir klar, aber seine Unentschlossenheit passt nicht ganz zusammen, mit der Person, die er auf der Bühne ist. Es ist, als würden zwei komplett verschiedene Leute in dieser einen Person stecken und ich bin mir sicher, dass noch viel mehr in ihm steckt als wie hier gesehen haben.
Abschließend muss ich zu den Charakteren noch sagen, dass sie bis ins kleinste Detail ausgearbeitet sind und das merkt man immer wieder. Genau das macht sie aber auch so authentisch und deswegen kann man sich auch in sie hineinversetzen.
Das Buch ist mal wieder sehr gut geschrieben und unglaublich spannend. Woran man sich aber erst gewöhnen muss, ist der andere Aufbau. Das Buch beginnt mit „damals“ und danach kommt „jetzt“. Grundsätzlich spricht nichts gegen diese Abwechslung, was aber doch störend sein kann, wenn „damals“ an eines besonders spannenden Stelle aufhört und „jetzt“ mit einer vergleichsweise langweiligen Stelle beginnt. Hat man sich aber daran gewöhnt, köpft man sich auch durch die weniger aufregenden Passagen, damit man wieder zum spannenden Teil kommt.
Das heißt also, dass ich das Buch nur weiterempfehlen kann, obwohl es einige Zeit dauert bis man sich an den anderen Aufbau gewöhnt hat.