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Garten_Fee_1958

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Veröffentlicht am 09.06.2017

ein wunderbarer Roman, spannend und eindrucksvoll

Das Erbe von Carreg Cottage
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Klappentext: Die 35-jährige Lili Gray steht vor dem Nichts, als sie ihr Café in einem kleinen schottischen Küstenort schließen muss. Doch dann vermacht ihr ein Unbekannter ein altes Haus auf der Halbinsel ...

Klappentext: Die 35-jährige Lili Gray steht vor dem Nichts, als sie ihr Café in einem kleinen schottischen Küstenort schließen muss. Doch dann vermacht ihr ein Unbekannter ein altes Haus auf der Halbinsel Llyn in Nordwales. Die leicht verfallene Pilgerraststätte und der Garten an den Klippen ziehen Lili sofort in ihren Bann. Von dort blickt sie auf die Insel Bardsey, die eine unerklärliche Faszination auf sie ausübt. Aber Lilis Anwesenheit scheint jemanden zu stören, und die junge Frau ahnt nicht, wie sehr die Geschichte des Pilgerortes mit ihrer eigenen – und der des unbekannten Gönners verbunden ist ...
Das Cover des Romans hat mich sofort angesprochen, ein kleines altes Cottage und daneben ein altes keltisches Kreuz, ein wolkenverhangener Himmel zeichnet ein wenig mystische Stimmung.
Der Roman teilt sich in zwei verschiedene Handlungsstränge, Vergangenheit und Gegenwart.
Die Protagonistin der Gegenwart ist Lilian Gray , die ihr geliebtes Café in Schottland schließen musste, als sie ein völlig unerwartetes Erbe erhält: ein ihr unbekannter Mensch hat ihr ein sehr altes Cottage an der walisischen Küste mit Auflagen vermacht. Lilian, die nichts zu verlieren hat, macht sie sich mit ihrem Hund Fizz auf den Weg. Als sie am Cottage ankommt, nehmen das alte Cottage und der Garten, von dem man einen atemraubenden Blick auf die Insel Bardsey hat, sie völlig gefangen. Ynys Enlli, wie sie von den Walisern genannt wird, ist eine heilige Insel, die schon im 6. Jahrhundert als Wallfahrtsort besucht wurde. Sie macht sich mit einheimischen Handwerkern an die Renovierung, nicht ahnend, dass ihre Anwesenheit nicht unbedingt gewünscht ist…
Im Erzählstrang der Vergangenheit, im Jahre 614 lebt die junge Lileas/Meara in einer kleine Hütte nahe der heiligen Insel Ynys Enlli. Ihre Familie ist von Christen grausam ermordet worden und sie, als Tochter eines Druiden, hilft den Menschen fernab ihres Heimatdorfes mit ihrem Heilwissen .Zu diesem Zeitpunkt versuchen die Christen in Wales, den in ihren Augen heidnischen Glauben und das Anwenden der alten Heilkunst der Kelten zu verbieten und die Kelten zu christianisieren. Lileas muss auf der Hut sein…
Die beiden Erzählstränge trennen viele Jahrhunderte, doch der Ort, die Halbinsel Llyn, ist das verbindende Element. Und es gibt noch mehr Verbindungen, während Lilian versucht, ihre Familiengeschichte zu ergründen und zu erfahren, warum man ausgerechnet ihr das alte Cottage vermacht hat, trifft Lileas die Liebe ihres Lebens, führt ein sehr schwieriges Leben, immer auf dem Sprung, ihr kleines Cottage verlassen zu müssen, um sich und ihre kleine Tochter vor den christlichen Häschern zu retten…
Der Roman hat mich von Anfang an gefesselt, denn beide Ebenen sind sehr gelungen miteinander verknüpft, leicht lesbar, flüssig und spannend geschrieben. Die Autorin Constanze Wilken schafft es, eine faszinierende Geschichte zu erzählen, von der Verfolgung andersgläubiger, die zur damaligen Zeit genauso präsent war, wie sie leider heute immer noch ist. Von den Kelten, insbesondere von den Druiden, die damals verfolgt wurden, ist heute leider fast nichts mehr bekannt, da ihr Wissen mündlich überliefert wurde. Gleichzeitig entführt der Roman die Leser nach Wales, in eine atemberaubende Landschaft, die es sicherlich lohnt, mehr zu erfahren.
Ein spannender Roman mit einem interessanten historischen Kern in einer bildhaften Atmosphäre.

Veröffentlicht am 04.06.2017

ein großartiger Roman lesenswert

Cottage mit Kater
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Klappentext: Schwere Zeiten für die Krimiautorin Nora: die Mutter gestorben, der Lebensgefährte auf und davon. Da kommt ihr die Einladung in ein Cottage an der Küste Cornwalls gerade recht. Endlich alles ...

Klappentext: Schwere Zeiten für die Krimiautorin Nora: die Mutter gestorben, der Lebensgefährte auf und davon. Da kommt ihr die Einladung in ein Cottage an der Küste Cornwalls gerade recht. Endlich alles hinter sich lassen, Spaziergänge durch leuchtend bunte Blumenwiesen, Sonnenuntergänge am Strand und in Ruhe schreiben – wunderbare Aussichten! Doch wieder einmal macht das Leben ihr einen Strich durch die Rechnung. Ein kleiner Kater, den sie von einer Klippe rettet, weicht ihr fortan nicht mehr von der Seite. Immer wieder schmuggelt er sich heimlich ins Haus und wirbelt ihren Alltag durcheinander. Mit dem neuen Manuskript geht es auch nicht wie erhofft voran. Es ist zum Verzweifeln! Aber da ist noch Phil, der nette, gut aussehende Nachbar, der immer wieder seine Hilfe anbietet.



Die Protagonistin des Romans Nora reist nach Cornwall, um dort im Cottage ihres Freundes Paul ihren Krimi zu schreiben und die Lücke zu füllen, die der Tod ihrer Mutter hinterlassen hat. Hermien Stellmacher beschreibt die wunderschöne Landschaft Cornwall lebendig und die zeichnet die dort lebenden Menschen so wie sie sind. Der Schreibstil ist leicht und flüssig, lebendig beschreibt sie die Rettung des Katers Smuggler und vorsichtig zart die vorsichtigen Flirtversuche zwischen Nora und Phil, dem Nachbarn des Cottages. In diesem Buch vereinen sich gekonnt eine Vielzahl verschiedener Emotionen, die den Leser auch dazu anregen, vielleicht einmal das Leben auf sich zukommen zu lassen, offen zu sein für Neues, Veränderungen anzunehmen und entsprechend den eigenen Möglichkeiten umzusetzen, ein Roman, indem der Leser zwischen den Zeilen lesen kann, so er denn möchte.

Ein wunderschöner Roman, entweder einfach nur für zwischendurch oder zwischen den Zeilen gelesen mit einem sich länger andauernden Nachhall, lächeln und weinen….


Veröffentlicht am 01.06.2017

Spannend,authentisches und fesselndes Lesevergnügen

Blut und Seide
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Klappentext: Die Kauzenburg bei Bad Kreuznach um 1260: Simon wächst als Ziehsohn des Grafen Johann von Sponheim auf, sehr zum Missfallen von dessen jüngerem Bruder Heinrich, der um Johanns Gunst und damit ...

Klappentext: Die Kauzenburg bei Bad Kreuznach um 1260: Simon wächst als Ziehsohn des Grafen Johann von Sponheim auf, sehr zum Missfallen von dessen jüngerem Bruder Heinrich, der um Johanns Gunst und damit um sein Erbe fürchtet. Die Situation eskaliert, als Simon sich in Heinrichs Verlobte verliebt, die seine Gefühle erwidert. Diesmal kann ihm auch Johann nicht helfen, denn er hat die Verlobung seines Bruders selbst arrangiert. Erst viele Jahre später wird Simon die Chance erhalten, erneut um sein Glück zu kämpfen, als sich die Brüder Johann und Heinrich als Feinde auf dem Schlachtfeld gegenüberstehen.

Simon von Sponheim, der Protagonist des Romans verliert bei einem Überfall seine Eltern und wird als einziger Überlebende zu seinem Onkel Johann von Sponheim gebracht, der ihn bei sich aufnimmt und ihn wie sein eigenes Kind aufzieht, da er selbst keine Kinder hat. Johanns jüngerer Bruder Heinrich, der ebenfalls auf der Burg lebt, lässt keine Möglichkeit verstreichen, um Simon zu schikanieren. Johann ist enttäuscht darüber, dass sich Heinrich nicht so entwickelt, wie er das gerne hätte, ist seinem jüngeren Bruder doch nachsichtig und glaubt an den guten Kern. Beide werden auf der Burg des Grafen von Katzenelnbogen zum Ritter ausgebildet, Heinrich ist schon von Kind an mit Christina von Katzenelnbogen verlobt, der einzigen Tochter des Grafen. Christina fühlt sich jedoch eher zu Simon hingezogen, denn zu Heinrich und das sorgt für weiteres Spannungspotential zwischen Simon und Heinrich…
Die Geschichte des Mittelalters ist eine Geschichte, die von ewigen Machtkämpfen, Fehden und Kriegen geprägt ist, in der Hauptsache ging des den Herrschern um Machterweiterung und Gebietsansprüche, die oftmals auf dem Rücken der armen Landbevölkerung ausgetragen wurden und deren Not und Elend billigend in Kauf genommen wurde. Die Autorin verbindet fiktive Personen und authentische Personen gekonnt miteinander, ebenso wie die geschichtlichen Entwicklungen der damaligen Zeit, auch die Sprache des Romans ist der Zeit angepasst und wird in einem Glossar im Anhang erläutert.
Der Roman ist spannend geschrieben und fesselt den Leser von der ersten bis zur letzten Seite, die handelnden Personen wirken auf den Leser authentisch, die im Roman vorkommenden Kriegshandlungen sind in meinen Augen sehr wirklichkeitsgetreu beschrieben und lassen den Leser auch manchmal schaudern, ob der Grausamkeiten, die Menschen verüben. Vielfach wird das Mittelalter romantisch beschrieben und die Ritter als edelmütig und charakterstark, Marita Spang beschreibt die Ritter wirklichkeitsgetreu, denn Ideal und Wirklichkeit klafften häufig weit auseinander, da die Ritter ihre persönlichen Ziele wie das Streben nach Macht und Vermehrung ihrer Besitztümer häufig mit ausgesprochener Härte verfolgten.
Ein spannender historischer Roman, der den Leser einlädt, sich in die Geschichte fallenzulassen.

Veröffentlicht am 31.05.2017

eine Offenbarung

Mein Kräutergarten
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Klappentext: Ob Sie ein ganzes Jahr lang buddeln, gießen, schneiden und sich viel bewegen wollen oder nur wenig Platz für die große Ernte haben. Ob Sie Ihren Kindern ein kleines Naturparadies zaubern oder ...

Klappentext: Ob Sie ein ganzes Jahr lang buddeln, gießen, schneiden und sich viel bewegen wollen oder nur wenig Platz für die große Ernte haben. Ob Sie Ihren Kindern ein kleines Naturparadies zaubern oder selbst zum Kräuter-Spezialisten werden wollen: Machen Sie, was Ihnen gefällt! Wir haben die Inspiration und das Profi-Wissen, Sie haben die Begeisterung, ganz entspannt etwas Tolles anzufangen. Und das hier ist der erste Ratgeber, der dabei die ganze Zeit an Ihrer Seite geht, ohne Ihnen etwas vorzuschreiben.



Die Aufmachung dieses Ratgebers unterscheidet sich vollkommen von den anderen bekannten Sachbüchern dieses Genres. Das Cover ist mit dem Blick von oben auf Kräutertöpfchen und der kleinen Schaufel voller Gartenerde ansprechend und lädt den Leser direkt ein, einen Blick hinein zu werfen… um dann mit einem Schreibstil, fesselnd und spannend beschrieben, selbst tätig zu werden, er macht Lust darauf, in den Garten oder auf den Balkon zu geben und loszulegen. Der Ratgeber regt an, Kräuter zu erleben und selbst zu ernten, die Details zu erkennen, Dinge auszuprobieren, Neues zu probieren ohne in irgendeiner Art und Weise schulmeisterlich zu wirken.

Seit ich einen Garten habe, fanden viele Sachbücher und Ratgeber den Weg ins Bücherregal und stehen dort mittlerweile selbstvergessen, eher recherchiere ich im Internet. Im diesem Ratgeber findet der Leser den Weg zurück, „back to the roots“, wie bindet man Kräuter, wie stellt man Salben her, Verarbeitungstipps zu den einzelnen Kräuter, eine wahre Schatztruhe an Rezepten und Informationen für den Leser. Hilfreiche Tipps für das Anlegen eines Kräutergartens im Großen und im Kleinen, oder auch im Miniformat, die Leser können sich, abgestimmt auf sich, ihren Traumkräutergarten selbst anlegen.

Ein Ratgeber mit einem überraschend anderen Ansatz, der inspiriert, einlädt, erklärt und erläutert, für Profis oder für Gartenneulinge mit einer Vielfalt von verschiedenen Informationen, für mich ist dieser Ratgeber eine Offenbarung und eine weitere Einladung, noch mehr auszuprobieren.

Veröffentlicht am 29.05.2017

spannende Zeitreise ins Mittelalter

Hexenliebe
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Klappentext: 1613. Überall in Deutschland lodern die Scheiterhaufen. Der Hexenwahn greift auch auf die Eifelherrschaft Neuerburg über. Die junge Claudia von Leuchtenberg kämpft vergeblich dagegen, dass ...

Klappentext: 1613. Überall in Deutschland lodern die Scheiterhaufen. Der Hexenwahn greift auch auf die Eifelherrschaft Neuerburg über. Die junge Claudia von Leuchtenberg kämpft vergeblich dagegen, dass ihr Oheim als Landesvater die Verfolgungen unterstützt. Hilflos muss sie mit ansehen, wie Unschuldige sterben und sich gewissenlose Richter und Henker schamlos am Gut der Verurteilten bereichern. Erst als Claudias Jugendfreundin Barbara verhaftet und der Hexerei angeklagt wird, ersinnt sie einen waghalsigen Plan, um das System mit seinen eigenen Waffen zu schlagen.

Die Protagonistin des Romans Claudia lebt im Jahr 1612 auf einer Burg in Neuerburg in der Nähe von Trier. Claudia von Leuchtenberg ist eine junge adelige Frau, die, unterrichtet von Gehrten für die damalige Zeit sehr gebildet war, sie sprach Latein, ein wenig altgriechisch, sich wenig um Konventionen kümmert, sagt, was sie denkt, einen messerscharfen Verstand hat und fast undenkbar eine bürgerliche Freundin. Barbara, die Freundin von Claudia ist die Tochter des Amtmanns Dietz, aufgezogen von der Amme Magdalena, die auch Heilkundige ist. Als Barbaras ehemalige Amme der Hexerei verdächtigt wird, brechen dunkle Zeiten in der Stadt an…
Der Roman lebt mit und durch seine detaillierte Beschreibung, dem flüssigen und spannenden Schreibstil von Marita Spang. Sie bedient sich der im Mittelalter gesprochenen Sprache, Erläuterungen der Begriffe finden sich am Ende des Romans. Das Thema der Hexenverfolgungen, wie es dazu kam, welche Verdachtsmomente ausreichten um eine Verfolgung auszulösen, das war dramatisch und gut dargestellt. Missernten, Wetterkapriolen, das Sterben von Säuglingen war in den Köpfen der Menschen Zauber von Hexen oder dem Teufel.. Es war so am einfachsten, sich ungewöhnliche Dinge zu erklären. Auch die immer wachsende Selbstständigkeit von Frauen konnte nur vom Teufel ausgehen. Aus diesem Grund entstand die Hexenverfolgung – man wollte die alte Ordnung aufrechterhalten und dem Teufel keine Chance lassen. Materielle Motive spielten bei vielen Denunziationen eine wichtige Rolle; schließlich wurde der Denunziant anteilsmäßig am zu verteilenden Besitz des Opfers beteiligt und nicht nur der Denunziant, auch die Obrigkeit füllte sich die Taschen, so wurden horrende Summen für die Einkerkerung verlangt sowie für Folter und Hinrichtung der vermeintlichen Hexen.
Ein fesselnder Roman mit sehr viel geschichtlichem Hintergrundwissen, gut recherchiert und spannend geschrieben. Es war eine spannende Reise zurück in die Zeit des beginnenden 17. Jahrhunderts und von mir eine klare Leseempfehlung.