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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.05.2019

Sofia

Wie man bei Regen einen Berg in Flip-Flops erklimmt
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Ein neues Jahr beginnt, aber Sofia ist immer noch sehr traurig, denn ihre Mutter ist vor ein paar Monaten ganz plötzlich gestorben. Dabei braucht man doch gerade mit 14 noch seine Mutter. Nein, eigentlich ...

Ein neues Jahr beginnt, aber Sofia ist immer noch sehr traurig, denn ihre Mutter ist vor ein paar Monaten ganz plötzlich gestorben. Dabei braucht man doch gerade mit 14 noch seine Mutter. Nein, eigentlich egal, denn seine Mutter braucht man immer. Doch zum Glück hat Sofia mit Kiki eine ganz tolle Freundin, die sich immer wieder etwas Neues einfallen lässt. Und so schleppt sie Sofia auch zu der Veranstaltung in der Schule mit, auf der Kate den Schülerinnen Rede und Antwort steht. "Frag Kate" ist eine Kolumne, aber vor allem kann man Kate Mails schreiben und sich so an sie wenden. Erst ist Sofia skeptisch, aber denn überwindet sie sich doch.
Und dann überschlagen sich auf einmal die Ereignisse und ihr Leben sieht auf einmal ganz anders aus.
Dieses Buch ist eines, das sehr einfühlsam von Sofias Trauer berichtet, aber auch, dass man weiterleben muss und das Leben wieder genießen sollte. Und dass sie trotzdem nie ihre Mutter vergessen wird. Das es Schwierigkeiten gibt, aber auch immer wieder Auswege.
Die Geschichte und auch der Schreibstil sind wunderbar und man sollte stets eine Packung Tempos bereit halten. Ein Buch, das Hoffnung macht und auch seine schönen Momente hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 15.05.2019

Miles Singer

Witchmark. World Fantasy Award für den besten Fantasy-Roman des Jahres 2019
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Die Handlung spielt in einer Welt, die in vielen Aspekten dem victorianischen England ähnelt. Was mir sehr gefallen hat ist die Tatsache, dass es - neben den Kutschen und einigen wenigen Automobilen, die ...

Die Handlung spielt in einer Welt, die in vielen Aspekten dem victorianischen England ähnelt. Was mir sehr gefallen hat ist die Tatsache, dass es - neben den Kutschen und einigen wenigen Automobilen, die sich nur die Reichsten leisten können und den Zügen - Fahrräder gibt. Und wenn man mit dem Rad fährt, dann schließt man sich einem Schwarm an und radelt so durch die Straßen. Radfahren kommt immer wieder vor und schon auf dem schönen Cover sieht man einen Radfahrer.
Protagonist ist der Psychiater Miles Singer, der eines Tages versucht, einen Schwerverletzten zu heilen, denn Miles war lange im Krieg als Chirurg tätig und hat außerdem Zauberkräfte, was allerdings niemand erfahren soll. Doch er kann den Journalisten nicht retten, doch jetzt kennt der geheimnisvolle Tristan sein Geheimnis. Gemeinsam versuchen sie herauszufinden, wer Nick töten wollte und weshalb.
Der Leser wird direkt ins Geschehen "geworfen" und erfährt erst nach und nach, wie diese Welt funktioniert, was mir gut gefallen hat. Anhand der Beschreibungen sah ich die Geschehnisse gut vor mir.
Ich hoffe, dass es bald eine Fortsetzung geben wird.

Veröffentlicht am 07.05.2019

Ein neuer Fall für Klaudia Wagner

Spreewaldwölfe (Ein-Fall-für-Klaudia-Wagner 4)
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Ich habe mich schon sehr auf einen neuen Fall für Klaudia Wagner und ihre Kollegen gefreut und vor allem auf ein Wiedersehen mit Schiebschick. Dieser Krimi ist sicherlich auch ohne Kenntnisse der Vorgänger ...

Ich habe mich schon sehr auf einen neuen Fall für Klaudia Wagner und ihre Kollegen gefreut und vor allem auf ein Wiedersehen mit Schiebschick. Dieser Krimi ist sicherlich auch ohne Kenntnisse der Vorgänger zu lesen, aber dann versteht man sicherlich nicht alle Zusammenhänge der "Nebengeschichten".

Wölfe im Spreewald? Und hat einer dieser Wölfe tatsächlich einen Menschen umgebracht? Während einer Wolfswache entdeckt ein Jugendlicher einen Toten. Doch war das tatsächlich ein Wolf? Jurij, ehemaliger Drogenabhängiger mit einer schwierigen Kindheit ist nach seinem FÖJ-Jahr nun ein sogenannter Wolfspate und fühlt sich mit den Wölfen verbunden. Er glaubt nicht, dass ein Wolf den Menschen getötet hat. Ganz anders ein Schäfer, der nebenbei sein Geld mit der Vermietung von Zimmern an Touristen verdient bzw. ist das eher seine eigentliche Einkommensquelle.

Woher hatte der Tote so viel Geld? Wurde er deswegen getötet?

Christiane Dieckerhoff gelingt es am Ende gut, alle losen Enden zusammen zu führen und den Fall schlüssig aufzulösen. Mir hat die Lektüre wieder sehr gefallen.

Veröffentlicht am 01.05.2019

Jula Ansorge

Auris
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Jula Ansorge versucht mit true crime podcasts ihre Vergangenheit zu verarbeiten und ist auf der Suche nach weiteren, ungelösten Verbrechen. Dabei stößt sie auf Matthias Hegel, einen phonetischen Forensiker, ...

Jula Ansorge versucht mit true crime podcasts ihre Vergangenheit zu verarbeiten und ist auf der Suche nach weiteren, ungelösten Verbrechen. Dabei stößt sie auf Matthias Hegel, einen phonetischen Forensiker, der lange für die Polizei gearbeitet hat und mittlerweile wegen eines - ehrlich gesagt stümperhaft ausgeführten Mordes an einer Obdachlosen - hinter Gittern sitzt. Jula versucht schon länger über seinen Anwalt Kontakt zu ihm zu erhalten, da das Verbrechen sie fasziniert. Doch will er sich überhaupt helfen lassen? Immerhin hat er das Verbrechen gestanden und sitzt deswegen hinter Gittern.

Das Buch wird vorrangig aus der Sicht von Jula erzählt, mit kurzen Abschnitten aus der Sicht von Hegel. Die kurzen Kapitel schaffen es, die Spannung noch zu erhöhen, denn man kann schlecht aufhören, ein Kapitel geht noch, dann ist dieser Punkt hoffentlich geklärt. Ja, ist er oft, aber dafür eröffnen sich neue Fragen, neue Perspektiven. Die Spannung wird gehalten und am Ende werden die Würfel noch einmal ganz neu gemischt. Ich freu mich schon auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 25.04.2019

Persönliche Einblicke

Adieu liberté
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Romy Straßenburg, geboren Anfang der 1980er Jahre in der damals noch DDR, ist Journalistin und lebt seit nunmehr ungefähr zehn Jahren in Paris und berichtet in diesem Buch über ihre Sichtweise auf Frankreich ...

Romy Straßenburg, geboren Anfang der 1980er Jahre in der damals noch DDR, ist Journalistin und lebt seit nunmehr ungefähr zehn Jahren in Paris und berichtet in diesem Buch über ihre Sichtweise auf Frankreich und Paris, abseits von Ulrich Wickert (über den sie auch schreibt). In einem Paris, das sich seit den Anschlägen auf Charlie Hebdo - Romy Straßenburg hat für die deutsche Ausgabe gearbeitet und in ihrem Buch berichtet sie anschaulich über die Sicherheitsmaßnahmen - und den weiteren Anschlägen, unter Anderem auf das Bataclan, die Frankreich verändert haben. Immer wieder kommt sie auf ihre Mottoparty "DDR" zurück und erklärt daran immer mehr, sei es nun über die Pariser, aber auch über die deutschen Expats.
Das Buch zeigt von guter Kenntnis, die Autorin nimmt kein Blatt vor den Mund und der Schreibstil erinnert sehr an die gesprochene Sprache; beim Lesen konnte ich die Autorin beinahe "hören". Ein sehr persönlicher Blick und für mich ein überaus interessantes Buch, das ich kapitelweise gelesen habe.