Profilbild von Gavroche

Gavroche

Lesejury Star
offline

Gavroche ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Gavroche über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.04.2023

Vater und Sohn

Der treue Spion
0

Auch der dritte Teil um Gryszinski hat mir wieder richtig gut gefallen. Das Cover bietet bereits eine gute Einstimmung und mit den Farben und natürlich dem Motiv mit der Pferdekutsche im Hintergrund, verweist ...

Auch der dritte Teil um Gryszinski hat mir wieder richtig gut gefallen. Das Cover bietet bereits eine gute Einstimmung und mit den Farben und natürlich dem Motiv mit der Pferdekutsche im Hintergrund, verweist es auf die Zeit, in der der Roman spielt.
Es fängt bereits spannend im Jahr 1896 an und dann gibt es immer wieder den Wechsel zwischen zwei zeitlichen Perspektiven - die zweite spielt während des Ersten Weltkrieges - und außerdem den Wechsel aus der Sicht von Vater und Sohn. Stein des Anstoßes ist das Verschwinden eines französischen Diplomaten Ende des 19. Jahrhunderts; angekündigt als einfacher Fall, entwickelt er sich verzwickter als gedacht und beschäftigt somit auch Gryszinski Junior. Wir Leser*innen werden mitgenommen auf eine Reise durch ganz Europa und erfahren somit viel vom Zeitgeist. Die Sprache ist wieder einmal wunderbar gelungen und der verzwickte Fall hat mir auch gut gefallen. Eine Reihe, die man sich unbedingt merken sollte, wenn man historische Kriminalromane mag.

Veröffentlicht am 17.04.2023

Faszinierend und geheimnisvoll

Das Haus an der Herengracht
0

Wie schon bei "Die Magie der kleinen Dinge" ist auch hier das Cover wieder ein toller Hingucker. Dieser Roman spielt 18 Jahre nach dem Ende des ersten Romans, ist allerdings bestimmt auch ohne Vorkenntnisse ...

Wie schon bei "Die Magie der kleinen Dinge" ist auch hier das Cover wieder ein toller Hingucker. Dieser Roman spielt 18 Jahre nach dem Ende des ersten Romans, ist allerdings bestimmt auch ohne Vorkenntnisse zu verstehen, allerdings empfehle ich dennoch, den Vorgänger am besten zu hören, denn in beiden Fällen macht Jana Marie Backhaus-Tors wirklich einen tollen Job.
Thea, die Tochter von Otto von Maren, wird 18 Jahre alt und es ist an der Zeit, dass sie verheiratet wird, denn nach dem Tod von Maren und Johannes kurz nach der Geburt von Thea, sind die finanziellen Verhältnisse immer schlechter geworden. Das Haus gehört Otto, aber an einen Verkauf ist nicht zu denken, auch als dieser die Arbeit bei der ostindischen Kompanie verliert, wo er eh nur eine weit unter seinen Fähigkeiten liegende Tätigkeit ausüben durfte. Bald sind keine Gemälde mehr da, die noch veräußert werden können. Doch Thea ist jung und hat ganz andere Ideen im Kopf. Sie ist begeistert vom Theater und vor allem vom Kulissenmaler Walter. Der ist jedoch keine passende Partie.
Es kommen also wieder reichlich Probleme auf und dann tauchen auch noch wieder Miniaturen auf; dieses Mal für Thea. Erzählt wird die Geschichte aus Sicht von Thea, aber auch von Nella, der Protagonistin des ersten Buches. Die Geschichte übt eine ganz besondere Faszination aus und hebt sich eindeutig von anderen Büchern ab. Gerne mehr davon.

Veröffentlicht am 17.04.2023

Tolle Komposition

Lichte Tage
0

Die fünfzehn Sonnenblumen von Van Gogh auf dem Cover haben mich sofort neugierig auf dieses Buch gemacht und ich mag das Cover sehr.
Nach einem Prolog, der im Jahr 1950 spielt, "springt" der Roman in die ...

Die fünfzehn Sonnenblumen von Van Gogh auf dem Cover haben mich sofort neugierig auf dieses Buch gemacht und ich mag das Cover sehr.
Nach einem Prolog, der im Jahr 1950 spielt, "springt" der Roman in die 1990er Jahre und zur Geschichte von Ellis und Michael. Ich mag es, wenn das Cover im Roman eine eindeutige Rolle spielt und so ist es hier. Für Dora und ihren Sohn Ellis ist das Bild wichtig und als Ellis Michael mit nach Hause bringt, sprechen sie oft über das Bild, van Gogh und die Provence. Die beiden Jungen fühlen sich zueinander hingezogen, aber in den 1990er Jahren ist dies nicht einfach. Sobald die beiden volljährig sind, brechen sie auf in die Provence und lassen Oxford hinter sich. Dort kommt bald eine Frau mit ins Spiel.
Ich möchte ungerne weiter auf den Inhalt eingehen, um nicht zu viel zu verraten. Dieses Buch hat mich auf jeden Fall sehr berührt und ich habe es gerne gelesen.

Veröffentlicht am 29.03.2023

Eigenwillig

Mary & Claire
0

Wer sich etwas näher mit der Entstehungsgeschichte von "Frankenstein" beschäftigt, dem ist das Treffen am Genfer See im Jahr 1816 wohl bekannt. Die vier Schriftsteller*innen, die sich dort treffen, waren ...

Wer sich etwas näher mit der Entstehungsgeschichte von "Frankenstein" beschäftigt, dem ist das Treffen am Genfer See im Jahr 1816 wohl bekannt. Die vier Schriftsteller*innen, die sich dort treffen, waren das Paar Mary Godwin und Percy Shelley sowie Marys Schwester Claire Clairmont und Lord Byron. Mary und Claire sind Stiefschwestern, die allerdings ein gutes Verhältnis zueinander haben. Nicht selbsteverständlich, denn beide haben schriftstellerische Ambitionen und beide haben sich in Percy Shelley verliebt. Abseits der Konventionen leben und reisen sie zusammen. Bis sich Claire in Lord Byron verliebt, den sie jedoch noch nie getroffen hatte. Byron liebte aber nicht nur die Frauen, sondern auch Männer.
Ein Roman, der mit den historischen Fakten spielt, sie ausbaut und etwas ganz Eigenes schafft. Wer die Bücher von Marcus Orths kennt, weiß, worauf er sich einlässt und mir gefallen seine Romane, so auch dieser.

Veröffentlicht am 29.03.2023

Gefährliche Spiele

Gameshow – Der Preis der Gier
0

Marylu Poolman trägt diese spannende Dystopie eindringlich und flüssig vor, so dass ich ihrer Stimme gerne zugehört habe.
New London in ungefähr einem Jahrhundert in der Zukunft. Die Welt ist aufgeteilt ...

Marylu Poolman trägt diese spannende Dystopie eindringlich und flüssig vor, so dass ich ihrer Stimme gerne zugehört habe.
New London in ungefähr einem Jahrhundert in der Zukunft. Die Welt ist aufgeteilt in eine Art Klassensystem. Aufstieg und vor allem Abstieg geschieht immer dann, wenn man an Vermögen gewinnt oder verliert.
Zu Anfang lernen wir Cass kennen, die zwar nicht in der höchsten Klasse lebt, aber dennoch ein angenehmes Leben führt. Auch wenn ihre Freundin es geschafft hat und umziehen wird in ein anderes Viertel, das nur den ganz Reichen zur Verfügung steht, ohne Verbindung zu den anderen.
Die Mutter von Cass lebt nicht mehr, ihr Vater hat sich den Wetten auf die Gameshows verschrieben und seine Einsätze werden immer gewagter. Bis er eines Tages seine Tochter in die niedrigste Klasse "katapultiert". Hier muss Cass an den Shows teilnehmen, um zu überleben. Doch die Shows enden oft tödlich, besonders für Neulinge und diejenigen, die keinen Clans angehören. Doch Cass hat auch Glück und lernt Leute kennen, die ihr helfen.
Bis es dazu kommt, dass sie Jax trifft und mit ihm zusammen arbeitet, dauert es ein wenig, aber der langsame Aufbau der Geschichte hat mir gut gefallen. Manches erinnert an die Tribute von Panem, aber dann ist die Geschichte wieder ganz anders. Und am Ende muss man eh alles neu denken. Ein fieser Cliffhanger! Und ich bin sehr gespannt, wie es weitergehen wird.