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Veröffentlicht am 22.06.2017

Tu nichts Böses

Sieh nichts Böses (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi 8)
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Sieh nichts Böses, von Inge Löhnig

Cover:
Vordergründig eine Idylle, doch bei genauerem hinsehen, erkennt man den morschen, defekten Steg und die Raben und Wolken am Himmel sind auch recht bedrohlich.

Inhalt:
Der ...

Sieh nichts Böses, von Inge Löhnig

Cover:
Vordergründig eine Idylle, doch bei genauerem hinsehen, erkennt man den morschen, defekten Steg und die Raben und Wolken am Himmel sind auch recht bedrohlich.

Inhalt:
Der Münchner Kommissar Konstantin Dühnfort ist gerade mit Gina von der Hochzeitsreise zurück, beide freuen sich auf ihr erstes Kind. Da bekommt Dühnfort einen Fall zugewiesen der ihm einige Rätsel aufgibt. Neben einer halb verwesten Frauenleiche findet er eine Messingfigur, einen Affen der seinen Unterleib bedeckt - seine Bedeutung: Tu nichs Böses. Der vierte der bekannten drei Affen. Dühnfort ahnt, dass dies eine wichtige Botschaft ist. Auf vielen Umwegen kommt er nach und nach einem unglaublichen Rachefeldzug auf die Spur.
Doch auch sein Privatleben wird vom Schicksal nicht verschont. Und so hat er mit seiner Frau eine schwere Entscheidung zu treffen.

Meine Meinung:
Ein toller Krimi.
Wir werden nach und nach tief in die Geschichte eingeführt. Die Protagonisten werden vorgestellt, der Kreis erweitert sich unmerklich. Die Krimihandlung und das Privatleben von Dühnfort sind für mich sehr geschickt ausbalanciert und nehmen sich nichts von ihrer Wichtigkeit,
Das Privatleben von Dühnfortz wird hochemotional, ein Thema das überhaupt nichts mit Krimi zu tun hat, aber mich sehr zum Nachdenken gebracht hat. Er wird ein Kommissar dem ich echt Hochachtung für seine fachliche Kompetenz und für sein menschliches Verhalten entgegenbringe.

Die Spannung steigt kontinuierlich, und auch gegen Ende zu, als wir den Täter erahnen, bleibt es spannend, wie sich am Ende alles weiterentwickelt.
Denn es wird deutlich, wie sich jeder seine eigene Wahrheit zurechtlegt und diese dann auch lebt und für die Realität hält.
Bis zur letzen Seite.

Der Handlungsort München ist sehr schöne eingebaut und beschrieben, der ganze Schreibstil ist flüssig und absolut klasse zu lesen.

Die Krimis um Kommissar Dühnfort gehören zwar zu einer Serie, aber man kann jeden Krimi auch für sich alleine lesen. Für mich war es auch der erste aus dieser Reihe (bestimmt nicht mein letzer) und mir hat nichts an Vorwissen gefehlt.

Autorin:
Inge Löhnig lebt als Autorin mit ihrer Familie und einem betagten Kater in der Nähe von München.

Mein Fazit:
Ein toller Krimi, von einer tollen Autorin.
Spannung, Nervenkitzel, Emotionen, Gewalt, Hass, Eifersucht, Verrat, alles ist hier zu finden was einen exzellenten Krimi auszeichnet, und alles sehr real, plausibel und nachvollziehbar.
Von mir volle Puntzahk, somit 5 Sterne.

Veröffentlicht am 04.06.2017

Frühlingsglück und Mandelküsse

Frühlingsglück und Mandelküsse
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Frühlingsglück und Mandelküsse, von Emilia Schilling

Cover:
Die freundlichen Farben machen auf das Buch aufmerksam.

Inhalt:
Im Leben der jungen Wienerin Charlotte Paul, genannt Charlie, die eigentlich ...

Frühlingsglück und Mandelküsse, von Emilia Schilling

Cover:
Die freundlichen Farben machen auf das Buch aufmerksam.

Inhalt:
Im Leben der jungen Wienerin Charlotte Paul, genannt Charlie, die eigentlich mit ihrem Traumjob als Patissière und mit ihrem Freund glücklich ist, hat eine Pechsträhne begonnen.
Sie soll einen neuen Chef bekommen und gerade an diesem Tag verschläft sie.
So gerät ihr erstes Treffen zum Desaster, sie schnappt ihm den Parkplatz vor der Nase weg, präsentiert sich am Arbeitsplatz mit Papilloten im Haar und barfuß und gibt so gar kein professionelles Bild von sich ab.
Auch ihr Freund Eddie entwickelt sich immer mehr zum Albtraummann, nicht nur dass seine Familie sie ablehnt und kränkt wo es nur geht, und er nicht hinter ihr steht, nein nun taucht auch die ach so perfekte EX wieder auf.
Auf einer Achterbahn der Gefühle fährt Charlie von einem Chaos ins nächste und weiß am Ende selber kaum noch was sie eigentlich vom Leben erwartet.

Meine Meinung:
Ein wunderschöner und turbulenter Debüt-Roman, ein Gute-Laune Buch.
Der Handlungsort Wien ist sehr schön integriert.
Der Schreibstil ist flüssig, leicht und mit einem tollen Humor gewürzt, der mich immer wieder zum Lachen bringt.
Die Charaktere werden schön nacheinander vorgestellt und sind sehr individuell und real ausgearbeitet. Ich hatte beim Lesen von jedem ein genaues Bild vor Augen. Die Unterschiede in den einzelnen Familien sind zum greifen nah und ich kann diese mir sehr gut vorstellen.
Auch die Handlung entwickelt sich verständlich und logisch, Charlie lässt kein Fettnäpfchen aus und die Prise Zufall ist auch gut vorstellbar, sehr schön finde ich die Freundschaft der drei Frauen, die sich gegenseitig sehr stützen.

Besonders klasse sind die tollen Rezepte, die mich spontan zum ausprobieren animiert haben. – Lecker!

Autorin:
Emilia Schilling ist Ende zwanzig und lebt mit ihrem Mann und ihrem Son in Niederösterreich. „Frühlingsglück und Mandelküsse“ ist ihr erster Roman. Weitere Titel der Autorin sind bei Goldmann in Vorbereitung.

Mein Fazit:
Eine gelungene Geschichte, federleicht erzählt. Zum eintauchen und mit den Protagonisten mit fiebern.
Es entwickelt sich ein amüsantes Lügennetzt, das sich durchaus real liest.
Leseherz was willst du mehr ♥.
Ich freue mich auf weitere Bücher der Autorin.
Von mir 5 Sterne.

Veröffentlicht am 19.05.2017

Apfelkuchen am Meer

Apfelkuchen am Meer
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Apfelkuchen am Meer, von Anne Barns

Cover:
Wunderschön, es macht sofort neugierig, und es gibt schon mal einen Einblick was in dem Buch eine wichtige Rolle spielt.

Inhalt:
Seit Generationen wird das ...

Apfelkuchen am Meer, von Anne Barns

Cover:
Wunderschön, es macht sofort neugierig, und es gibt schon mal einen Einblick was in dem Buch eine wichtige Rolle spielt.

Inhalt:
Seit Generationen wird das geheime Rezept für eine Apfelrosentorte in Merles Familie weitergereicht. Als eine Freundin ihr erzählt, dass sie genau diese Torte in einem Café auf Juist gegessen hat, macht Merle sich im Internet spontan auf die Suche nach dem Café.
Und so landet sie auf der Insel, mit der sie auch familiäre Bande verbinden und sie wird sofort freundlich aufgenommen.
Doch schnell zeigt sich, dass es mehr Geheimnisse gibt als das geheime Kuchenrezept.

Meine Meinung:
Eine ganz wunderbare Geschichte, die den zauberhaften Flair der Insel Juist perfekt einfängt. So taucht man regelrecht ab in die Geschichte und begibt sich an Merles Seite in eine wunderbare (Urlaubs)Welt.

Der Schreibstil ist wunderbar flüssig, sehr humorvoll, detailliert und realistisch, dabei an vielen Stellen sehr romantisch und poetisch – einfach eine perfekte Mischung.
Die Charaktere sind unterschiedlich und vielfältig und ich habe Merle und ihre Freundinnen sofort ins Herz geschlossen und mit ihnen mit gefiebert.
Merle ist offen, spontan, ehrlich und direkt, sie hat Umwege gemacht und wagt auch mal neue Wege.

Die Liebesgeschichte ist diesmal etwas anders aufgebaut, gefällt mir aber super gut.

Das weitere Familiengeheimnis baut sich langsam auf, wir ahnen bald worauf es hinauslaufen könnte, aber dies bringt dem Lesegenus keinen Abbruch.

PS: ganz besonders klasse ist das Rezept der Apfelrosentorte am Ende des Buches.

Außerdem merkt man dem Buch eindeutig an, dass die Autorin zu Recherchezwecken immer an die Orte der Handlung reist und dann dort Freundschaften schließt. Dadurch wirkt alles immer sehr authentisch.

Autorin:
Anne Barns ist ein Pseudonym der Autorin Andreea Russo. Sie hat vor einigen Jahren ihren Beruf als Lehrerin aufgegeben um sich ganz auf ihre Bücher konzentrieren zu können. Sie liebt Lesen, Kuchen (was man beim Lesen eindeutig merkt) und das Meer.
Ich habe schon einige Bücher der Autorin gelesen, egal unter welchem Pseudonym und ich wurde noch nie enttäuscht.

Mein Fazit:
Ein tolles Buch, das mir wunderbare Lesestunden geschenkt hat und mich auf die Insel Juist katapultiert hat.
Es ist spannend, humorvoll, und zeigt wie wichtig wahre Freundschaft ist.
Ein Buch zum sich hineinfallen lassen und einfach zum genießen.
Von mir volle 5 Sterne.

Veröffentlicht am 18.05.2017

Bis wir uns wiedersehen

Bis wir uns wiedersehen
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Bis wir uns Wiedersehen ein Roman von Dinah Jefferies, erschienen beim Lübbe Verlag

Ein Roman voller Emotionen und Spannung, der u.a. in Malaya um 1950 spielt und den dort herrschenden Notstand zum Hintergrund ...

Bis wir uns Wiedersehen ein Roman von Dinah Jefferies, erschienen beim Lübbe Verlag

Ein Roman voller Emotionen und Spannung, der u.a. in Malaya um 1950 spielt und den dort herrschenden Notstand zum Hintergrund hat. Aber auch die überaus exotische Landschaft, Tier und Pflanzenwelt wird hervorragend beschrieben und verleiht der Geschichte einen besonderen Flair.
Die Autorin hat sehr gekonnt ihre in Malaya verbrachte Kindheit, sowie durch ihre Familiengeschichte inspirierte Gegebenheiten mit eingebaut (siehe Nachwort).

Zum Inhalt:
Lydia, ihr Mann Alec und ihre beiden Kinder Emma und Fleur leben, als Engländer, relativ gut in dem gebeutelten Land.
Allerdings ist die Ehe nicht gerade besonders glücklich.
Als Lydia von einem längeren Krankenbesuch bei einer Freundin zurückkommt ist das Haus leer, Mann und Kinder sind ohne eine Nachricht zu hinterlassen verschwunden.
Wir als Leser erfahren, dass Alec mit den beiden Töchtern heimlich nach England reist, ohne den Kindern zu sagen, dass er ihre Mutter nicht benachrichtigt, im Gegenteil, er unterschlägt den Brief, den Emma an ihre Mutter schreibt.
Lydia ist am Boden zerstört und versucht verzweifelt etwas über ihre Familie, vor allem ihre Mädchen zu erfahren.
Vom Arbeitgeber erfährt sie, dass Alec eine Stelle weit im Norden des Landes angenommen hat.
Sofort bricht Lydia auf, um ihrer Familie zu folgen.
Es wird eine gefährliche und überaus tragische, aber auch schicksalhafte Reise.

Zitat aus dem Buch:
Ich stellte mir eine dünne Schnur vor, die sich um die halbe Welt zog: ein unsichtbares Band, das sich von Ost nach West und zurück erstreckte. Das eine Ende war an das Herz meiner Mutter geknüpft und das andere an meins. Und ich wusste, dass dieses Band nie zerreißen würde, was auch geschehen mochte.

Zum Schreibstil:
Es ist sehr geschickt in zwei Erzählstränge aufgeteilt.
Einmal aus der Sicht von Emma – sie erzählt in der „Ich-Form“, was dem ganzen sehr viel Nähe gibt.
Dann wenn über die Geschehnisse um Lydia erzählt wird, wechselt es in eine Erzählform über.
Alles ist sehr flüssig zu lesen. Es sind keine unnötigen Details da, genau so viel, dass die einzelnen Personen, Stimmungen, Gefühle etc. sich sofort als Kopfkino einstellen.
Wenn ich das Buch (für mich) in drei Teile aufteile, ist der Beginn sehr emotional und packend. Ich habe Emma und Lydia sofort ins Herz geschlossen und bange, leide und hoffe mit ihnen.
Zum Ende des ersten Teil wird es dann sehr „hart“, fast deprimierend.
Dann allerdings wird es unwahrscheinlich spannend.
Ich konnte das Buch kaum auf die Seite legen.
Es gibt immer wieder Hinweise, sowohl Lydia als auch Emma kommen weiter, aber immer fehlt ganz gekonnt das letzte Puzzelteil und es gibt nochmals eine unerwartete Wendung.

Mein Fazit:
Ich würde den Roman als „Frauenbuch“ eingruppieren.
Und sehe diese Einteilung durchaus positiv. Es geht um die bedingungslose Liebe einer Mutter zu ihren Kindern und umgekehrt.
Das Ganze ist sehr emotional geschrieben (aber ohne Kitsch und Schmalz), was man vielleicht nicht immer lesen kann, aber wenn, dann ist es genau richtig. Es wird ein großer Bogen vom Prolog bis zum Ende geschrieben und am Schluss schließt sich der Kreis.

Ich kann das Buch allen empfehlen, die auch mit der Seele lesen möchten.
Der Roman bekommt von mir volle Punktzahl, 5 Sterne und ich werde mir den Namen der Autorin, Dinah Jefferies, auf jedenfall merken.
Bis wir uns Wied

Veröffentlicht am 11.05.2017

An der Ostsee sagt man nicht Amore

An der Ostsee sagt man nicht Amore
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An der Ostsee sagt man nicht Amore, von Katharina Jensen

Cover:
Hier kommt sofort Wohlfüh- Atmosphäre auf.

Inhalt:
Als Anne am Abend nach ihrer Hochzeit, mit dem Italiener Fabio, ein von ihm gehütetes ...

An der Ostsee sagt man nicht Amore, von Katharina Jensen

Cover:
Hier kommt sofort Wohlfüh- Atmosphäre auf.

Inhalt:
Als Anne am Abend nach ihrer Hochzeit, mit dem Italiener Fabio, ein von ihm gehütetes Geheimnis entdeckt, flüchtet sie Hals über Kopf, im Brautkleid und ihrem roten Mini, nach Rügen.
Dort trifft sie auf den Fischer Fritz mit dem sie die ersten Küsse „geübt“ hat.
Genau wie Anne, will er generell nichts mehr mit dem anderen Geschlecht zu tun haben.
Doch das „goldenen Einhorn“ der Liebe sucht sich seine eigenen Wege…..

Meine Meinung:
Der Einstig ins Buch ist direkt und super. Der Schreibstil ist sehr persönlich, der Leser wir immer wieder direkt von Anne (der Hauptprotagonistin) angesprochen: ..kennen Sie das……., …stellen Sie sich vor……, ….ach hab ich Ihnen das schon erzählt………; das schafft sofort eine unglaubliche Nähe.
Das ganze Buch quillt nur so über von Wortwitz und gelungenen Wortspielereien, es ist super witzig und locker, sowie schlagfertig und ich musste mehr als einmal laut loslachen.

Sowieso wächst Anne mir sehr schnell ans Herz.
Ihre Art zu denken und zu handeln (auch ihre Selbstgespräche) ist herzerfrischen, humorvoll und selbstironisch.
Auch alle anderen Charaktere werden liebevoll und detailiert, dabei realistisch und glaubwürdig gezeichnet.

Auch die Handlung ist plausibel, wenn auch am Ende vielleicht ein klein bisschen zu dick aufgetragen wird, denn da haben wir nochmals Drama pur.

Hier noch zwei Zitate, die zeigen, dass das Buch durchaus auch nachdenkliche Passagen hat und mich zum Nachdenken anregt.
Zitate:
- How long is now? Wie lange dauert jetzt?
- Beziehungen waren, sind und bleiben kompliziert- aber am kompliziertesten ist die Beziehung, die du mit dir selber hast!

Autorin:
Katharina Jensen, geb. 1984, verbrachte ihre Kindheit und Jugend an der Ostseeküste, bevor sie zum Psychologiestudium und arbeiten nach Berlin zog.
Es zieht sie nach wie vor an die Ostsee, vor allem auf die Insel Rügen.

Mein Fazit:
Ein super gelungenes Debüt, das mir wunderschöne Lesestunden bereitet hat.
Der supergeniale Schreibstil (hier sollte man mehr als 5 Sterne vergeben können), die herrlich authentischen Protagonisten und die wunderschöne Landschaft ergeben einen brillanten Mix von dem man gerne mehr möchte.
Von mir eine klare Lese- und Kaufempfehlung und volle 5 Sterne.