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Veröffentlicht am 27.08.2017

Das Porzelanmädchen

Das Porzellanmädchen
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Das Porzellanmädchen, von Max Bentow

Cover:
Absolut passend zum Inhalt:

Inhalt:
Niemand ahnt, dass sich hinter der makellosen Fassade, der gefeierten Thriller-Autorin, Luna Moor, schreckliches verbirgt.
Als ...

Das Porzellanmädchen, von Max Bentow

Cover:
Absolut passend zum Inhalt:

Inhalt:
Niemand ahnt, dass sich hinter der makellosen Fassade, der gefeierten Thriller-Autorin, Luna Moor, schreckliches verbirgt.
Als junges Mädchen wurde sie verschleppt und entkam nur knapp dem Tod.
Nun kehrt sie zurück in das Haus im Wald, das einst ihr Gefängnis war. Sie will die Dämonen ihrer Vergangenheit endlich besiegen, und den Täter, der nie gefasst wurden, in eine Falle locken.
Aber ist Luna wirklich das unschuldige Opfer?
Und kann sie sich der Wirklichkeit stellen?
Und warum nimmt sie den 15jährigen Sohn einer Freundin bei sich auf??

Meine Meinung:
Ein knallharter Thriller, der die Gewalt (und teilweise sexuelle Themen) sehr detailliert und brutal beschreib, also auf jedenfalls nichts für schwache Nerven.
Teilweise wirklich ekelhaft und abartig.

Die Spannung wird sehr geschickt aufgebaut, indem immer wieder auf das Buch eingegangen wird, das Luna gerade schreibt und in dem die Protagonistin identisch mit Luna zu sein scheint. Was ist Wirklichkeit, was ist Fiktion? Eine gruselige und sehr bedrückende Atmosphäre entsteht, weil man sich immer wieder fragt: ist Luna dem Wahnsinn verfallen?

Doch einen Kritikpunkt habe ich auch:
Die Person von Leo, der 15 jährige Sohn der Freundin, war mir von Anfang an unglaubwürdig, der passt für mich absolut nicht in die Handlung.

Autor:
Max Bentow wurde in Berlin geboren. Er studierte Schauspiel und war nach seinem Studium auf den verschiedensten Bühnen als Schauspieler tätig. Bentow lebt heute in Berlin.

Mein Fazit:
Ein Thriller der für mich diese Bezeichnung auf jedenfalls verdient hat. Für meinen Kritikpunkt ziehe ich einen Stern ab, also immer noch gute 4 Sterne von mir.

Veröffentlicht am 21.08.2017

Karibikstrand

Karibikstrand
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Karibikstrand, von Gabriele Ried-Hertlein

Cover:
Da bekomme ich gleich Fernweh.

Inhalt:
Als „Repeaters“ fliegen Isa und Leo in die Karibik.
Bei ihrem „Langzeit-Urlaub“ (wenn man nicht mehr berufstätig ...

Karibikstrand, von Gabriele Ried-Hertlein

Cover:
Da bekomme ich gleich Fernweh.

Inhalt:
Als „Repeaters“ fliegen Isa und Leo in die Karibik.
Bei ihrem „Langzeit-Urlaub“ (wenn man nicht mehr berufstätig ist, kann man im Februar dem grauen deutschen Winter entfleuchen), treffen die Beiden auf viele Gleichgesinnte.
Man kennt sich, und irgendwie ist es doch jedes Jahr wieder das Gleiche.
Doch jedes Jahr kommen neue Miseren, Pannen, Dramen oder neue Zwistigkeiten dazu.
Dieses Jahr liegt sogar der fiese Fernglas-Tyran Paul, eines Morgens tot im Pool.

Meine Meinung:
Das Geschehen ist sehr vielschichtig und genau beobachtet und wiedergegeben.
Der Stress, bis man schon mal im Flieger sitzt und dann so die großen und kleinen Probleme, Allüren und Pannen im Urlaub, die wohl jeder kennt, an sich selber oder von anderen.
Nur ist es immer sehr viel unterhaltsamer davon zu lesen, als dies selber zu erleben.
Auf der einen Seite das Paradies auf Erden und ich denke neidisch: so will ich auch mal 8 Wochen Urlaub machen.
Dann doch wieder total abschreckend, in seiner vorhersehbaren und immer wieder gleichen Routine mit den gleichen Menschen und vielen Urlaubsklischees.

Die Übergänge von einer Handlung zur nächsten sind mir vielleicht ein klein wenig zu abgehackt. Zeitweise sind es mir zu sehr „nur“ aneinandergereihte Begebenheiten.
Außerdem hätte ich die einzelnen Protagonisten gerne etwas differenzierter kennengelernt (und woher kommen die Namen?) und sie hätten meiner Meinung nach einzelner eingeführt werden können. Plötzlich waren sie da und in nicht geringer Anzahl: z.B. Kongo-Otto, Uprade-Kalli, Reihe7, Marejeet, Harry Klappspaten, Turbo-Dodo etc.

Autorin:
Als Kind wollte sie Erfinderin werden.
Stattdessen Ausbildung in BWL, VWL, Psychologie und Chefassistentin in einem Weltkonzern.

Mein Fazit:
Das Buch ist wirklich eine schöne Urlaubslektüre.
Man kann sich und andere so schön drin wiederfinden.
Wobei das ja schon ein Urlaub der gehobenen Klasse ist (ich sag nur Businessflug) kann (oder will) sich wohl nicht jeder (Rentner) leisten.
Von mir 3 ½ Sterne die ich gerne aufrunde.

Veröffentlicht am 21.08.2017

Underground Railroad

Underground Railroad
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Underground Railroad, von Colson Whitehead

Cover:
Passend zum Buch, dunkel, nüchtern, ein Geheimnis verbergend.

Inhalt:
Cora lebt das traurige, schreckliche Leben einer Sklavin auf einer Baumwollplantage ...

Underground Railroad, von Colson Whitehead

Cover:
Passend zum Buch, dunkel, nüchtern, ein Geheimnis verbergend.

Inhalt:
Cora lebt das traurige, schreckliche Leben einer Sklavin auf einer Baumwollplantage im Süden der USA (um die „Blütezeit“ der Sklaverei, ein dunkler Teil der Geschichte).
Mit Mut und viel Glück, gelingt ihr zusammen mit Caesar die Flucht.
Doch ein berüchtigter Sklavenjäger, Ridgeway, heftet sich an ihre Fersen. Denn schon Coras Mutter gelang die Flucht und er hat sie nie gefunden. Was ihn persönlich besonders antreibt.
Die Underground Railroad, wird für Cora immer wieder zur Rettung.
Aber wird sie den weiten Weg vom Süden in den vermeintlich sicheren Norden schaffen…………

Meine Meinung:
Dies ist mal wieder ein Buch bei dem die Erwartungen (durch die ganzen Vorschusslorbeeren) sehr hoch gesteckt sind. Und irgendwie lande ich dann oft relativ hart. Hier nicht gerade hart, aber ich kann doch keine 5 Sterne vergeben.

Die Geschichte ist eine Mischung aus historischer Geschichte und fantastischen Elementen. (Ich weiß nicht warum ich musste immer wieder an den „Polarexpress“ denken).
Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Wenn er auch immer wieder mal Sprünge aufwies, wie bei einer Unterhaltung bei der man zum Abschweifen neigt und von einem Thema zum anderen kommt (es wird nicht immer chronologisch erzählt).
Es werden sehr viele Personen und Namen genannt, bei denen ich teilweise Schwierigkeiten hatte sie alle zu platzieren.
Diese Punkte haben meinen Lesefluss immer mal wieder ins stocken gebracht.

Es wird nichts beschönigt, die menschenverachtende Grausamkeit der Sklaverei wird sehr deutlich, auch mit den unmenschlichsten Strafaktionen, erzählt.
Cora ist eine sehr junge, kluge und mutige Protagonistin, die durch ihre gute Beobachtungsgabe sehr schnell lernt und sich anpassen kann. Ihre Gedanken gehen in alle Richtungen, und sie lässt sich kein X für ein U vormachen.

Deshalb hätte ich mir auch ein bisschen mehr emotionale Nähe zu den Protagonisten (den Opfern und auch den vielen Helfern) gewünscht.

Autor:
Colson Whitehead, 1969 in New York geboren, ist einer der wichtigsten Autoren der neuen amerikanischen Literatur. Er lebt in Brooklyn.

Fazit:
Eine sehr eindringlich erzählte Geschichte der schrecklichen Zeit der Sklaverei in den USA.
Von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 17.06.2017

Dem Kroisleitner sein Vater

Dem Kroisleitner sein Vater
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Dem Kroisleitner sein Vater, von Martin Schult


Cover:
Ein bisschen fade, in der Buchhandlung hätte ich nicht unbedingt nach dem Buch gegriffen.

Inhalt:
Ein Berliner Polizist der durch seine private ...

Dem Kroisleitner sein Vater, von Martin Schult


Cover:
Ein bisschen fade, in der Buchhandlung hätte ich nicht unbedingt nach dem Buch gegriffen.

Inhalt:
Ein Berliner Polizist der durch seine private Flucht plötzlich in einer Mordermittlung als Verdächtiger gilt.
Ein Dorf voller skurriler Menschen, bei dem ein über Hundertjähriger auf unklare Weiße zu Tode kommt.
Alte Familiengeheimnisse um fehlende Väter.
Und eine Pop-Diva die aussteigen will und deren Beerdigung inszeniert wird.

All dies führt die unterschiedlicheten Personen in einem abgelegenen Tal in den Bergen zusammen.

Meine Meinung:
Ein Krimi vernab der modernen Städte, hier meint man, ist die Zeit noch stehen geblieben.
Doch mit dem Tod des alten Kroisleitner, dem "heimlichen" König des Dorfes, werden alle Strukturen aufgebrochen. Jeder kocht fortan sein eigenes Süppchen und Verdächtige sind relativ schnell zur Stelle.
Doch so einfach ist es dann doch nicht.
Der Einstig ist sehr humorvoll, alles wirkt so freundlich und vertraulich (ein bisschen Heimatidyll).
Dann kommt eine kurze Strecke die mir etwas zäh erscheint, als diese überwunden ist, wird es sehr spannend, turbulent und es gibt immer wieder neue Überraschungen.

Der Schreibstil ist flüssig und witzig.
Die Charakteres ind sehr bunt gemischt, von verwunderlich zu kindlich naiv, von altbacken bis modern. Viele konnte ich gut verstehen und nachvollziehen, andere blieben mir fremd und unverständlich. Von sympatisch bis unsympatisch, war alles dabei.

Die Ähnlichkeit oder Anspielungen auf Amy Winehouse sind natülich rein zufällig......

Autor:
Martin Schult, geb. 1967, studierte in Frankfurt und Berlin. Er arbeitet seit 2004 beim Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Er lebt mit seinr Familie in Berlin.

Mein Fazit:
Ein sehr turbulenter Krimi, in dem es sehr viele Handlungstränge gibt, die dann alle irgendwie zusammenkommen.
Ein Krimi den man vielleicht nicht so ernst nehmen sollte, der mich aber sehr gut unterhalten hat.
Von mir 4 Stern.

Veröffentlicht am 11.06.2017

Der Brief

Der Brief
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Der Brief, ein Debüt von Carolin Hagenbölling

Cover:
Das Cover muss man nach dem Lesen des Buches nochmals genau anschauen, dann erschließt es sich einem erst richtig (mir auf jedenfall).

Inhalt:
Ein ...

Der Brief, ein Debüt von Carolin Hagenbölling

Cover:
Das Cover muss man nach dem Lesen des Buches nochmals genau anschauen, dann erschließt es sich einem erst richtig (mir auf jedenfall).

Inhalt:
Ein Brief von ihrer Schulfreundin (Christine) wirft Maries Leben jähr aus der Bahn.
Denn der Brief ist an sie als Marie in Paris gerichtet, es wird von einem anderen Leben erzählt.
Als Marie bei Christine nachfrägt, erfährt sie, dass diese wiederum von ihr einen Brief erhalten hat, der auch wieder an ein ganz anderes Leben anknüpft.
Was ist hier los?
Wer erlaubt sich einen schlechten Scherz?
Beide, Marie und Christine gehen dem weiter nach und ihr beider Leben steht plötzlich in Frage.

Meine Meinung:
Der Einstig in die Geschichte ist wirklich spektakulär.
Alles ist total mysteriös und nebulös.
Es bietet sich überhaupt keine plausible Erklärung und die Spannung steigt ins unermesslichem, so dass ich an den Seiten geklebt bin.
Die Personen werden sehr gut dargestellt und charakterisiert, ich kann mir jede einzelne sehr gut vorstellen.
Auch die Handlung wird sehr eindeutig beschrieben, und doch kann ich mir (wie auch die Protagonisten im Buch) überhaupt keinen Reim drauf machen oder eine logische Erklärung finden.
Die beiden Handlungsorte; Hamburg und Paris werden sehr gut beschrieben und das jeweilige Flair wird super eingefangen und transportiert.
Ab der Mitte ungefähr lässt dann die Spannung für mich etwas nach, weil es so verwirrend ist und es für mich immer mehr auf irgendwas „unlogisches“ hinausläuft, und das ist für mich als „Kopfmensch“ nicht so das erwartete Ende.
Ich will jetzt hier nicht weiter drauf eingehen, denn sonst spoilere ich das, was die Geschichte ausmacht.
Nur so viel, wäre dieses Buch unter Fantasy oder Sciencefiction erschienen, hätte ich dieses Ende so akzeptieren können.

Also Begin: phänomenal und spannend.
Schreibstil: mitreißend, flüssig und authentisch.
Ende: für mich unbefriedigend.

Autorin:
Carolin Hagenbölling, geb. 1980, studierte Kulturwissenschaften und arbeitete bei verschiedenen Werbeagenturen. Sie lebt in Düsseldorf.

Mein Fazit.
Eine spannende Geschichte mit der Hauptfrage:
Was wäre wenn………?
Doch da ich ein absoluter Kopfmensch bin, kann ich die Gedanken hinter der Geschichte nicht nachvollziehen. Und ziehe für das Ende in diesem Fall einen Stern ab. Also 4 Sterne von mir.