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Veröffentlicht am 09.10.2016

Puppentanz

Puppentanz
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Puppentanz, von Anni Bürkl
Ein Krimi aus dem Salzkammergut

Cover:
Ein See in den Bergen gelegen (Handlungsort), das auffällig orange Boot hatte für mich aber keinen Bezug zur Geschichte.

Inhalt:
Am ...

Puppentanz, von Anni Bürkl
Ein Krimi aus dem Salzkammergut

Cover:
Ein See in den Bergen gelegen (Handlungsort), das auffällig orange Boot hatte für mich aber keinen Bezug zur Geschichte.

Inhalt:
Am Altausseer See, soll ein gigantisches Bauunternehmen, mitten im Naturschutzgebiet, hochgezogen werden. Die Hintermänner sind nicht in Erfahrung zu bringen.
Widerstand formiert sich, allen voran Teelady Berenike.
Als der erfahrene Paragleiter Gustav, abstürzt und tot ist, spricht die Polizei zunächst von einem Unfall. Doch für Berenike steckt mehr dahinter, was ist mit der Puppe die Tage zuvor mit einer Nadel im Herzen gefunden wurde?
Als ein weiterer vermeintlicher Unfall passiert und unheimliche, mit Nadeln gespickte Puppen auftauchen, wird klar, dass hier etwas nicht mit rechen Dingen zugehen kann.

Meine Meinung:
Irgendwie bin ich nicht so recht warm geworden mit der Handlung und den Protagonisten. Mir fehlte die Spannung und die Protagonisten, allen voran Berenike, war mir zu unrealistisch. Dauernd war sie patschnass und schmutzig, teilweise auch verletzt, und so ist sie durch die Gegend gelaufen, hat „recherchiert“ ist zu Leuten in ihre Häuser, in ihren Salon etc. (und das nicht nur einmal). Ich denke jeder würde erst mal schauen ob er sich nicht trockene Sachen anziehen kann. Dann „fühlt“ sie laufend was, kann es aber nicht greifen, im Kopf „entwickelt“ sich was, sie kann es aber auch nicht greifen, das wird mir irgendwann zu viel. Die ganze Handlung ist sehr stark auf Berenike ausgerichtet, zum Schluss z.B. ist sie die total Starke und Taffe, die sich trotz Verletzung nicht helfen lässt und mit verstauchtem Knöchel noch durch die Wälder läuft, das ist für mich einfach nur stur und unvernünftig.
Außerdem gibt es mir zu viele „Rückblicke“ in die vorherigen Bücher (Fälle) und da aber immer nur Andeutungen, entweder möchte ich dann gerne genauer wissen um was es geht oder diese Andeutungen sollten meiner Meinung nach wegbleiben, so wirkte es auf mich teilweise nervig.
Bis einiges über der Mitte wird so weit ausgeholt und abgeschweift, dass ich den Toten fast vergessen hätte.

Autorin:
Anni Bürkl, geb. 1970, lebt und arbeitet als freie Journalistin, Autorin und Ghostwriter in Wien. Im Ausseerland wo sie sich im Sommer gerne aufhält, schreibt sie am liebsten.

Mein Fazit.
Ein Krimi für zwischendurch.
Mir hat die Spannung etwas gefehlt und mit den Protagonisten, allen voran Berenike konnte ich nicht warm werden.
Das Ende war mir dann zu sehr „ und alles für die Liebe“!
Von mir 3 Sterne.

Veröffentlicht am 03.10.2016

Krähenzeit

Krähenzeit
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Krähenzeit, ein Kriminalroman von Karin Joachim

Cover und Titel:
Sehr passend zum Ort und Zeit der Handlung.

Inhalt:
Die Tatortfotografin Jana Bogt erholt sich im idyllischen Ahrtal von ihrem letzen ...

Krähenzeit, ein Kriminalroman von Karin Joachim

Cover und Titel:
Sehr passend zum Ort und Zeit der Handlung.

Inhalt:
Die Tatortfotografin Jana Bogt erholt sich im idyllischen Ahrtal von ihrem letzen Einsatz bei dem sie bedroht und verletzt wurde. Eine Beurlaubung kommt für sie nicht in Frage, deshalb will sie sich bei ausgedehnten Wanderungen mit ihrem Hund Sir Ustinov, kurz Usti, dort ablenken.
Doch „Pustekuchen“ gleich bei ihrem ersten Spaziergang entdeckt Usti eine Leiche und sofort packt Jana ihre Kamera fotografiert und ist mitten drin in der Mordermittlung.
Auch der aus Koblenz herbeigerufenen Kommissar Wieland nimmt sie inoffiziell sofort für seine Aufklärungsarbeiten „in Beschlag“, ein Grund dafür ist bestimmt auch die gegenseitige Anziehung der beiden.
Werden sich die beiden näher kommen?
Und noch viel wichtiger, werden sie den Fall rechtzeitig lösen können, denn durch Janas Ermittlungen und Neugier bringt sie den Mörder ganz schön gegen sich auf und schwebt wiedermal, ohne dass sie es direkt weiß, in Lebensgefahr!

Meine Meinung:
Der Einstig durch den Prolog erzeugt Spannung – getrocknetes Blut; und für mich die Frage: seine Wahrheit! Wessen Wahrheit? Dieser Spannungsbogen bleibt bis zum Schluss und da werden diese Fragen dann auch beantwortet.

Bis wir aber soweit kommen, müssen wir mit Jana noch einen ziemlichen Zickzackkurs mit falschen Fährten und vielen Sackgassen gehen. Hierbei ist mir Jana oft zu zurückhalten und nicht zielstrebig genug – aber ok sie ist ja auch keine Ermittlerin (sage ich mir jetzt). Ich kann ihr Verhalten oft nicht verstehen oder nachvollziehen.
Auch Kommissar Wieland benimmt sich für mich nicht gerade immer professionell. Vor allem als er Jana so ganz selbstverständlich in die Ermittlungsarbeiten mit einbezieht, sie im nächsten Moment wieder zurückhalten möchte und sie fast im gleichen Augenblick mit einem neuen „Auftrag“ betraut, war ich doch etwas perplex.

Der lokale Bezug ist sehr gut umgesetzt, sei es in der Beschreibung der herrlichen Gegend mit seinen Weinbergen und Wanderwegen oder mit der Beschreibung der idyllischen Ortschaften und seiner Bauten, und nicht zuletzt durch einen sparsam aber gut eingesetzten Dialekt der das ganze sehr authentisch wirken lässt.
Der Schreibstil liest sich flüssig, einzig dass die „Gedanken“ von Jana in die gleichen Anführungszeichen wie die wörtliche Rede gesetzt sind, hat mich einige Male Stocken lassen.
Ansonsten versteht es die Autorin sehr gut viele Verdächtige zu präsentieren und wer dieses diffuse Rätselraten, viele lockere, verwirrende Fäden und kein offensichtliches Motiv liebt, wird sich hier wohl fühlen.
Mir kommen manche Dinge zu gewollt und konstruiert daher, dabei kann ich aber oft gar nicht sagen ob ich das jetzt einfach nur genial oder hammermäßig an den Haaren herbeigezogen finde.

Autorin:
Karin Joachim, lebt seit 20 Jahren im Ahrtal. Sie studierte Germanistik und Anglistik.

Mein Fazit:
Eine Mördersuche mal von ganz anderer Seite, ok, mit Charakteren die mehr als Ecken und Kanten haben, für mich sind sie aber teilweise viel zu wechselhaft und planlos – einfach ganz anderst.
Für mich gibt es auch viele kleine einzelnen Szenen (die ich auch im Nachhinein) nicht ganz verstehe (und die mir deshalb „quer liegen“).
Das so für mich nicht vorhersehbare Motiv bringt dann nochmals eine positive Überraschung.
Ich vergebe 3 Sterne.

Veröffentlicht am 06.10.2016

Das Geheimnis der Mittsommernacht

Das Geheimnis der Mittsommernacht
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Das Geheimnis der Mittsommernacht,
ein Norwegenroman von Christine Kabus.

Cover:
Richtig schön, um zum sich dorthin zu träumen.

Inhalt:
Zeit: 1895, in Deutschland und Norwegen.

Das deutsche „Hausmädchen“ ...

Das Geheimnis der Mittsommernacht,
ein Norwegenroman von Christine Kabus.

Cover:
Richtig schön, um zum sich dorthin zu träumen.

Inhalt:
Zeit: 1895, in Deutschland und Norwegen.

Das deutsche „Hausmädchen“ Clara (eine Waise) heiratet den aufstrebenden norwegischen Jurist Olaf. Eigentlich ist sie mit ihm (und ihrem 6jährigen Sohn Pau)l schon auf dem Weg in die Südsee, als ein Brief seiner Mutter (er hat alle Brücken zu seiner Familie abgebrochen) ihn nach Norwegen führt.
Dort schlägt das Schicksal zu und Clara steht plötzlich vor dem Nichts.
Doch mit ein paar wenigen Freunden nimmt sie ihr Schicksal in die Hand und schafft für sich und ihren Sohn einen neuen Anfang.

Im zweiten Erzählstrang geht es um Sofie, die Tochter des reichen Bergwerksdirektors. Sie will sich nicht mit den geltenden Gesellschaftsregeln abfinden und heimlich versucht sie hier und da auszubrechen.

Meine Meinung:
Dies ist nun mein 4. Buch von Christine Kabus, alle drei Vorgängerbücher haben mich verzaubert und deshalb hatte ich sehr große Erwartungen an dieses Buch.
Leider konnten diese nicht ganz erfüllt werden.
Der Schreibstil ist gewohnt flüssig, doch irgendwie hatten die Charaktere für mich dieses mal nicht die gewohnte Tiefe, und die Emotionen kamen für mich nicht so gut rüber, ich konnte keine Bindung aufbauen und dieses mal irgendwie nicht mit den Personen mit fiebern.

Die Handlungen wiesen für mich immer wieder kleinere unlogische Passagen auf, was dann in der Anzahl das Buch für mich ab einem gewissen Zeitpunkt unglaubwürdig machte. Auch fühlte es sich für mich ab und zu etwas zäh an und die vielen politischen Einschübe machen es für mich undurchsichtig und unübersichtlich. Ein bisschen weniger allgemeine Beschreibung und unterbringen geschichtlicher Fakten, die zugegebenermaßen sehr geschickt eingebaut sind, dafür mehr Gedankengänge und Überlegungen und auch Tiefe, zu den Handlungen und Protagonisten, wäre mir hier lieber gewesen.
Es wurde meiner Meinung nach zu viel schmückendes Beiwerk eingefügt, hier wäre vielleicht weniger mehr gewesen und der Fokus hätte gezielter auf die Handlung gelegt werden sollen..

Das Ende brachte dann noch etwas Überraschung und Emotionen mit, doch im gesamten blieb das Buch leider unter meinen Erwartungen (die ja sehr hoch waren).

Autorin:
Christine Kabus, 1964 in Würzburg geboren, arbeitet nach ihrem Studium der Germanistik und Geschichte bei verschiedenen Film und Theaterproduktionen, bevor sie sich 2003 als Drehbuchautorin selbständig machte.
Schon als Kind zog sie der hohe Norden in seinen Bann. Vor allem die ursprüngliche, mythische Landschaft Norwegens beflügelte ihre Fantasie.
Nach -Im Land der Weiten Fjorde-, -Töchter des Nordlichts- und -Insel der Blauen Gletscher -ist dies ihr vierter Norwegenroman.

Mein Fazit:
Ein Buch für zwischen durch, bei dem mir aber dieses Mal die tiefe Faszination zum Land (Norwegen) und zu den Protagonisten fehlte.
Von mir 3 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Handlung
  • Cover
Veröffentlicht am 26.09.2016

Der Mädchenreigen

Der Mädchenreigen
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Der Mädchenreigen, von Susanne Gantert

Cover:
Ein Cover das sofort auf seinen historischen Inhalt hin weißt, fast ein bisschen zu bunt.

Inhalt:
Braunschweig im Jahre 1580.
Der Wolfenbütteler Jurist Konrad ...

Der Mädchenreigen, von Susanne Gantert

Cover:
Ein Cover das sofort auf seinen historischen Inhalt hin weißt, fast ein bisschen zu bunt.

Inhalt:
Braunschweig im Jahre 1580.
Der Wolfenbütteler Jurist Konrad von Velten bekommt vom Herzog den Auftrag eine Methodik für Kriminalfälle zu finden und diese schriftlich Fixieren.
Genau zu diesem Zeitpunkt wird Elise, die Tochter des reichen Kaufmanns Lorenz Kale von einem feuerspeienden Drachen entführt.
Konrad setzt sich auf ihre Spur und findet schnell heraus, dass auch noch andere Jungfern entführt worden sind.
Er begegnet der jungen Laura, die als Junge verkleidet von einem Schäfer gefunden wurde. Sie hat ihr Gedächtnis verloren, aber vieles deutet drauf hin, dass sie mehr mit den Fällen zu tun hat, als ihr lieb ist.

Mein Meinung:
Dieses Buch ist der Nachfolger von „Das Fürstenlied“.
Ok, es kann auch ohne das Vorwissen gelesen werden (ich kenne das Vorgängerbuch auch nicht), doch an manchen Stellen hatte ich das Gefühl mir fehlt Wissen.

Der Einstig war spannend und interessant, aber dann wurde es mir viel zu verwirrend, zu wirtschaftlich/politisch, hier bin ich sehr oft gedanklich ausgestiegen.
Alles ist wunderbar recherchiert, aber für mich war es einfach zu viel in diese Richtung.
Auch bei den Personen, muss sagen dass ich schwer den Durchblick behalten habe. Oft wusste ich jetzt nicht wer ist wer?
Halbschwester, Ziehschwester, Schwägerin, Onkel, Mutter, Freundin oder was sonst. Die ganzen Familienzusammenhänge wären bestimmt einfacher gewesen, wenn ich das erste Buch schon gekannt hätte.

Der Schreibstil ist sehr an die altertümliche Sprache angepasst (dünkt mir, mit Verlaub, begebe er sich, Euer……).

Autorin:
Susanne Gantert wurde in Salzgitter geboren. Die interessante Geschichte des Braunschweiger Landes, die die Autorin durch ihre Forschungen kennenlernte, inspirierte sie zu diesen Büchern.

Mein Fazit:
In dieses Buch und die Sprache muss man sich etwas einlesen.
Auch sollte man vielleicht Interesse für geschichtliche und historische Daten und Fakten mitbringen so kann man der Geschichte bestimmt besser folgen.
Von mir 3 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mörder lauf Galopp

Mörder lauf Galopp
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Mörder lauf Galopp,
ein Debüt von Heike Köhler-Oswald

Cover:
Total passend zu diesem Thüringen-Krimi.

Inhalt:
In einem Dorf in der Nähe von Jena werden die Pferde von Leonie mit Pfeilen aus einer Armbrust ...

Mörder lauf Galopp,
ein Debüt von Heike Köhler-Oswald

Cover:
Total passend zu diesem Thüringen-Krimi.

Inhalt:
In einem Dorf in der Nähe von Jena werden die Pferde von Leonie mit Pfeilen aus einer Armbrust verletzt.
Leonie ist entsetzt und bittet sofort ihre Freundin Paula, die Kriminaloberkommissarin ist zu ermitteln. Diese steckt aber gerade in den Ermittlungen zu Holzdiebstal und schickt ihren neuen Kollegen Jan Weinreich.
Das ist Leonie zu wenig und kurzer Hand gründet sie eine Bürgerwehr.
Doch gleich in der ersten Nacht wird einer der patrouillierenden Landwirte durch Pfeile tödlich getroffen.
Nun muss Paula doch aktiv werden. Bald gibt es einen Verdächtigen und weitere Motive.
Als es einen weiteren Toten gibt wird die Sache recht kompliziert.

Meine Meinung:
Bin recht schnell in die Geschichte eingetaucht, das „dörfliche“ Leben ist sehr gut beobachtet und wiedergeben.
Auch die Grundidee die hinter dem Krimi steckt ist gut.
Doch bei der Umsetzung waren für mich einige Widersprüche und mehrere unglaubwürdige und unrealistische Handlungen, die einzeln für sich nicht zu Buche schlagen würden, aber in der Gesamtheit doch meine Skepsis wecken.

Die Beamten kommen überhaupt nicht so gut weg, ich finde sie zwar recht menschlich, aber teilweise doch recht widersprüchlich und unprofessionell. Fast eine Mischung aus „Dorfdepp“ (sorry) und TV Rambo und das ist doch recht unglaubwürdig.
Auch den restlichen Protagonisten fehlt ein bisschen die Tiefe, keiner konnte mich voll und ganz überzeugen und ich konnte mich mit keinem identifizieren oder eine Bindung aufbauen.

Auch wenn ich den Mörder bis zum Schluss nicht erahnt habe, blieb bei mir die Spannung irgendwie aus.
Weiß nicht genau wie ich es beschreiben soll, ich lese es, aber es packt mich nicht.

Ein Buch für eine Kurzweil zwischendurch, bei dem man wieder sieht wie aus einem kleinen Anlass (und Geldgier) ein Domino-Effekt entstehen kann und Schlimmes sich entwickelt.

Autorin:
Heike Köhler-Oswald, geb. 1966, wuchs in Erfurt auf. Sie lebt mit ihrer Familie, zwei Pferden und noch „Kleintieren“ auf einem alten Vierseithof.

Mein Fazit:
Nett zu lesen, aber es beschert jetzt keine Gänsehaut.
Von mir knappe 3 Sterne.