Profilbild von Gila63

Gila63

Lesejury Star
offline

Gila63 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Gila63 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.05.2022

Eine emotionale Geschichte, die lesenswert ist!

Wellen der Hoffnung
0

Sophie kommt aus einer wohlhabenden Familie, die in der Öffentlichkeit steht. Bei gesellschaftlichen Veranstaltungen ist die Presse immer anwesend und gerade Sophie ist eine willkommene Zielscheibe für ...

Sophie kommt aus einer wohlhabenden Familie, die in der Öffentlichkeit steht. Bei gesellschaftlichen Veranstaltungen ist die Presse immer anwesend und gerade Sophie ist eine willkommene Zielscheibe für die Fotografen. In ihrer Familie ist sie das schwarze Schaf und anstatt hinter ihr zu stehen und sie in Schutz zu nehmen, wird sie für die negative Presse, die über sie verbreitet wird, verantwortlich gemacht.
Für ihre Eltern und ihre Schwester ist Sophie eine Versagerin, die mit ihrem Verhalten, Schande über die Familie bringt. Auch ihr langjähriger Freund Maximilian ist ihr keine Hilfe.
Als sie ihren Freund dann auch noch beim Fremdgehen erwischt, reicht es Sophie endgültig.
Sie will sich nicht länger psychisch unter Druck setzen lassen und beschießt, sich bei Nacht und Nebel, nur mit ihrem Portemonnaie, einem Buch und der Kleidung, die sie am Körper trägt, auf den Weg zum Flughafen zu machen.

Das Cover ist sehr schlicht gehalten, aber gerade das gefällt mir gut!
Der Klappentext verspricht eine tiefgründige Geschichte und macht neugierig auf das Buch.

Sophie ist das schwarze Schaf in ihrer Familie und kann es keinem recht machen. Als Leser fand ich es teilweise schon sehr heftig, wie sie von ihren Eltern, ihrer Schwester und ihrem Freund behandelt wurde. Wie viel psychische Grausamkeit kann ein Mensch überhaupt ertragen? Ich glaube, ich hätte bereits viel eher alles hinter mir gelassen.
Ich liebe es, wenn Geschichten tiefgründig sind und mich emotional abholen. Nina Dont ist das mit ihrem Buch auf jeden Fall gelungen.
Mit ihrem leichten, flüssigen und sehr einfühlsamen Schreibstil und ihrer eloquenten Ausdrucksweise, versteht sie es, Gefühle und Emotionen gekonnt in Worte zu fassen.
Sie macht es ihren Lesern leicht, in die Geschichte einzutauchen. Ich war bereits nach wenigen Seiten so gefesselt, dass ich bis Nachts um 1 Uhr gelesen habe und einfach nicht mehr aufhören konnte.

In „Wellen der Hoffnung“ begleiten wir Sophie auf ihrer Reise zu sich selbst, die geprägt ist von vielen ups and downs.
Es fiel mir nicht schwer, Sophie ins Herz zu schließen, denn auch, wenn sie sich lange nicht gegen das unmögliche Verhalten ihrer Familie zur Wehr setzen kann, entwickelt sie sich zu einer starken und mutigen Protagonistin. Die Autorin hat sie sehr authentisch und lebendig beschrieben und ich hatte das Gefühl, ihre Sehnsucht und ihren Schmerz selbst zu spüren.
Nachdem Sophie eine Zeitlang in der Welt unterwegs ist, beschließt sie, ihre Erlebnisse und Erinnerungen in einem Blog festzuhalten und ihre Gedanken so mit allen zu teilen. Diese Einträge, die mit der Zeit für sie zu einer Art Tagebuch wurden, haben mir sehr gut gefallen.

Auf ihrer Reise, die sie durch verschiedene Länder führt, lernt Sophie viele unterschiedliche Menschen und Kulturen kennen.
Alle Schauplätze sind sehr bildhaft und detailliert beschrieben und ich bekam sofort Lust, mich in den Flieger zu setzten und selbst auf Weltreise zu gehen.

Doch dann kommt der Zeitpunkt, an dem sich plötzlich alles für Sophie ändert. Sie spürt, dass sie nicht länger vor ihren Problemen davonlaufen kann und beschließt, mehr oder weniger freiwillig, nach zwei Jahren nach Hause zu fahren und sich allem zu stellen.

„Wellen der Hoffnung“ ist kein Buch, das ständig auf einen dramatischen Höhepunkt zusteuert, aber dass musste die Geschichte auch nicht.
Allerdings empfand ich es schon als sehr extrem, wie ihre Mutter und ihrer Schwester mit ihr umgegangen sind und die Erklärung am Ende stand für mich nicht im Verhältnis zum Verhalten der beiden.
Auch, dass die Blogbeiträge zeitlich nicht zur Handlung passten, hat mich ziemlich irritiert und diese beiden Punkte waren letztendlich ausschlaggebend dafür, dass es nicht ganz für 5 Sterne gereicht hat.

„Wellen der Hoffnung“ bekommt von mir 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.04.2022

Kommt an den ersten Teil nicht ganz heran

LADY SMOKE
0

“LADY SMOKE” von Laura Sebastian
Lady smoke ist der zweite Teil der Fantasy-Reihe “Ash Princess“

Nachdem Theo Prinz Søren aus dem Gefängnis befreit hat, muss sie ihr Land verlassen. Auf der Smoke, dem ...

“LADY SMOKE” von Laura Sebastian
Lady smoke ist der zweite Teil der Fantasy-Reihe “Ash Princess“

Nachdem Theo Prinz Søren aus dem Gefängnis befreit hat, muss sie ihr Land verlassen. Auf der Smoke, dem Piratenschiff von Drachenfluch reisen sie nach Sta`Crivero, wo sie Zuflucht bei König Etriso finden. Doch um ihrem großen Ziel, Astrea zurückzuerobern, näherzukommen, benötigt Königin Theodosina Verbündete und eine große Streitmacht. Diese Unterstützung bekommt sie jedoch nur durch eine strategische Heirat. So sehr sie sich auch dagegen sträubt, es bleibt ihr keine andere Wahl, als am Hof von König Etriso nach einem geeigneten Kandidaten Ausschau zu halten. Wird sie wirklich heiraten, um ihr Land zu befreien und den Kaiser zu stürzen? Oder wird es eine andere Lösung geben?
Doch dann werden die Gespräche mit den Heiratskandidaten unterbrochen durch einen Mordfall. Ist es dem Kaiser gelungen, die Ash Princess ausfindig zu machen und trachtet er ihr nach ihrem Leben?

Auch das Cover der Fortsetzung ist wunderschön und passt perfekt zum ersten Teil der Reihe.
Nachdem Band 1 mir schon so gut gefallen hat, war ich gespannt darauf, zu erfahren, wie die Geschichte sich weiter entwickelt. Ich muss sagen, meine Erwartungen waren dementsprechend hoch.
Oft ist es ja bei Mehrteilern so, das der zweite Teil etwas schwächer ist als der Start in die Reihe. Leider war das, für mein Empfinden, hier auch der Fall und meine Erwartungen konnten nicht gänzlich erfüllt werden.
Aber keine Angst, die Fortsetzung ist auf keinen Fall ein Flop. Sie ist jedoch nicht so stark wie der Auftakt.

Der Schreibstil von Laura Sebastian gefällt mir auch in der Fortsetzung sehr gut. Er ist sehr lebendig und macht das Lesen zum Vergnügen. Die Autorin hat eine ausdrucksstarke und sehr anschauliche Art, ihre Leser durch die Geschichte zu führen und es fällt schwer, sich der Story zu entziehen.
Wir verfolgen die Handlung wieder durch die Augen der Hauptprotagonistin. Ich mag diese Sichtweise sehr, denn so fällt es mir nicht schwer, mich in sie hineinzuversetzen.

Theo ist es mit der Hilfe ihrer Schatten gelungen, Søren aus dem Gefängnis zu befreien und sie können auf die Smoke, dem Piratenschiff von Drachenfels flüchten. Dort wartet bereits die erste Überraschung auf Theo, denn das Gesicht von Drachenfels kommt ihr bekannt vor. Ich werde jetzt nicht mehr dazu schreiben, um nicht zu Spoilern, aber macht Euch auf eine große Überraschung gefasst.
Theo hat es mir im zweiten Teil nicht leicht gemacht. Sie entwickelt sich im Laufe der Geschichte leider nicht so weiter, wie ich es erwartet habe.
In meiner Rezension zum Auftakt habe ich sie als mutige, couragierte Hauptprotagonistin beschrieben, die sich in die ihr zugewiesene Rolle eingefügt hat, um zu überleben und erst aufwacht, als der Kaiser sie zu einer furchtbaren Tat zwingt.
Theo ist immer noch mutig und couragiert, aber ich hatte nun das Gefühl, dass sie sich einerseits ihrer Rolle als Königin Theodosina schon sehr bewusst ist, andererseits aber auch oft sehr naiv reagiert und agiert.
Die Liebesgeschichte stand im zweiten Teil etwas mehr im Fokus, als im Auftakt der Reihe.
Der Leser kennt mittlerweile ihre Gefühle für Prinz Søren, doch Theo will es nicht wahrhaben und hält immer noch an Blaise fest. Irgendwann hat mich dass etwas genervt und ich hatte das Gefühl, dass ihr Mitleid mit Blaise, aufgrund seiner Erkrankung, Ursache ihrer Unentschlossenheit ist.
Gut hat mir die Entwicklung zwischen Theo und ihren „Schatten“ gefallen. Besonders mit Artemisia versteht sie sich immer besser.
Ein toller Protagonist ist auch Prinz Søren. Er hat zwar im Auftrag des Kaisers viel Unheil angerichtet, aber er muss auch viel durchmachen. Auch wenn er kein Prinz ohne Fehl und Tadel ist, gefällt er mir sehr gut und ist, neben Artemisia, mein Lieblingsprotagonist.
Die Autorin hat die einzelnen Charaktere wieder sehr facettenreich und lebendig herausgearbeitet und sie bringen viel Individualität in die Geschichte. Auch die Atmosphäre hat sie gekonnt eingefangen.
Die Handlung wechselt zwischen ruhigen und spannenden Momenten, wobei sich die ruhigen Phasen zwischendurch etwas zogen. Es dreht sich lange Zeit alles um die Gespräche mit den Heiratskandidaten. Zum Ende wurde es dann wieder richtig packend und spannend.

Fazit.
Ein solider zweiter Teil, der für mich leider nicht ganz an den Auftakt der Reihe herangekommen ist. Doch ich habe ihn gerne gelesen und bin zuversichtlich, dass es im dritten und finalen Teil richtig spannend werden wird.
Für den zweiten Teil gibt es gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.03.2022

Start mit kleinen Schwächen

Der verbotene Wunsch
0

Die zukünftige Princepa Malena und ihr Ziehbruder Valerian, der einmal der Princeps ihres Reiches werden wird, wachsen getrennt nach Geschlechtern im Palast von Alania auf.
Die Kindheit war für das junge ...

Die zukünftige Princepa Malena und ihr Ziehbruder Valerian, der einmal der Princeps ihres Reiches werden wird, wachsen getrennt nach Geschlechtern im Palast von Alania auf.
Die Kindheit war für das junge Mädchen nicht einfach, denn die Männer begegnen ihr, genau wie zuvor ihren Vorfahrinnen, mit Ablehnung und sogar Hass. Die Beiden fiebern deshalb dem Tag ihrer Krönung entgegen. Dann dürfen sie gemeinsam das Reich regieren und können, indem sie ihre Wünsche in Blut auf eine Tafel schreiben, etwas gegen die Trennung von Männern und Frauen innerhalb des Palastes unternehmen.
Doch nach der Krönung ändert Valerian seine Meinung plötzlich und will diesen Wunsch nicht mehr niederschreiben. Ausschlaggebend dafür ist ein Gespräch mit dem obersten Prister Lothair. Valerian zieht sich völlig von seiner Schwester zurück und der einzige, der noch in seine Gemächer kommt, ist Lothair.
Malena versucht verzweifelt herauszubekommen, was passiert ist und warum ihr Ziehbruder seine Einstellung so plötzlich geändert hat. Unterstützung bekommt sie überraschenderweise von Valerians obersten Gardisten und bestem Freund Aries.

Zu diesem wunderschönen Cover brauche ich wohl nichts mehr sagen, oder?!
Alexander Kopainski hat wieder einmal ganze Arbeit geleistet und meinen Geschmack damit genau getroffen.
Es hat nicht lange gedauert, bis ich in die Geschichte eingetaucht bin. Der Schreibstil von Stefanie Hasse ist mir bereits aus einigen ihrer Bücher bekannt und ich mag ihre lebendige, flüssige und eloqente Ausdrucksweise sehr. Sie schafft es, ihre Leser schon nach wenigen Seiten in die Geschichte zu ziehen.

Wir verfolgen die Geschichte aus drei unterschiedlichen Blickwinkeln. Einmal aus der Sicht von Malena, aus der ihres Ziehbruders Valerian und aus der Perspektive der Schamanin Taipa.

Malena ist erst drei Jahre alt, als ihre Mutter Anthea das grausame Schicksal ihrer Ahnen ereilt und einen frühen Tod findet. Eingesperrt in ihrer Hälfte des Palastes, sehnt sie sich nach der Welt hinter den großen Mauern. Geblieben ist ihr nur Valerian. Er ist immer für sie da und hat sie in all den Jahren beschützt vor den finsteren Blicken der männlichen Gardisten.
Malena ist zu Beginn eine sehr leichtgläubige, ahnungslose und unaufgeklärte Hauptprotagonistin. Doch das ist ihrer Erziehung geschuldet, denn sie ist unter Frauen aufgewachsen und hat so gut wie keine Kontakte zu Männern gehabt.
Im Laufe der Geschichte entwickelt Malena sich jedoch von einem scheuen Mädchen zu einer tapferen, jungen Frau. Allerdings fehlte es mir bei ihr und auch allen anderen Figuren etwas an Tiefe. Sie hat vorher, außer zu ihrem Bruder, zu keinem jungen Mann Kontakt gehabt und ich konnte das Wachsen ihrer Gefühle für Aries nicht so richtig nachvollziehen.

Ihr Ziehbruder Valerian ist freundlich und sehr um Malena besorgt, trotzdem konnte ich irgendwie keinen Zugang zu ihm finden. Er blieb für mich etwas blass. Ich denke jedoch, dass es daran lag, dass wir im ersten Teil nur wenige Kapitel aus seiner Perspektive betrachten konnten und so einfach die Zeit fehlte, um ihn besser kennenzulernen.
Mein Liebling in diesem ersten Band der Reihe ist definitiv Aries. Er hat sehr schnell mein Herz erobert. Ich mochte seine Art und es hat mir gefallen, dass er seine Vorurteile Malena gegenüber schnell fallen lassen konnte. Die Liebesgeschichte zwischen Aries und Malena entwickelt sich in einem guten Tempo. Die Beiden und auch Taipa und Cheveyo kommen sich nach und nach näher.

Die dritte Perspektive hat mich zu Beginn etwas verwirrt, denn ich konnte lange Zeit nicht zuordnen, in welchem Zusammenhang Taipa mit der Handlung steht. Sie ist eine angehende Schamanin und Heilerin. Um ihre Schwester zu retten, folgt sie dem Weg der großen Erdenmutter. Begleitet wird sie von Cheveyo, ihrem besten Freund und zukünftigen Häuptling ihres Stammes. Taipa ist als Schamanin und Heilerin hilfsbereit, aber auch voreingenommen gegenüber neuem. Allerdings war sie mir nicht sonderlich sympathisch. Irgendwie hatte ich bei ihr das Gefühl, sie steht den Menschen nur bei, weil es ihre Bestimmung ist und die Erdenmutter ihr sonst nicht hilft ihre Schwester zu retten.

Stefanie Hasse hat interessante und facettenreiche Charaktere erschaffen, die viel Individualität in die Handlung hineinbringen.
Gut gefallen hat mir auch das Worldbilding. Es ist bildhaft gestaltet, aber es gibt keine zu ausschweifenden Beschreibungen. Die Autorin lässt ihren Lesern genug Raum für die eigene Fantasy.
Gelungen ist auch die unterschwellige Spannung, die sich durch das komplette Buch zieht und zum Ende hin, immer mehr ansteigt. Es gibt einige Überraschungsmomente und unvorhersehbare Wendungen. Zum Schluss blieb ich mit einem richtig fiesen Cliffhanger und offenem Mund zurück.


Ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung der Geschichte.
Für den ersten Teil gibt es von mir 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.02.2022

Eine magische, düstere Fantasy-Story

Die Chronik der Engel
0

Nach einem Unfall erwacht Lilly in einem Krankenhaus und hat ihre ganzen persönlichen Erinnerungen verloren. Völlig erstaunt betritt sie ihre luxuriös ausgestattete, große Wohnung und wundert sich über ...

Nach einem Unfall erwacht Lilly in einem Krankenhaus und hat ihre ganzen persönlichen Erinnerungen verloren. Völlig erstaunt betritt sie ihre luxuriös ausgestattete, große Wohnung und wundert sich über das gut gefüllte Bankkonto. Was ist das für ein merkwürdiger Job, in dem man so viel Geld verdient? Ist das überhaupt ihr Leben, in dem sie da gelandet ist? Scheinbar gibt es auch keine Familie und keine Freunde, die sie vermisst haben.
Aber nicht nur das ist eigenartig. Lilly hat das Gefühl paranoid zu werden, denn sie glaubt, dass man sie von allen Seiten überwacht. Auch Adam Primus, der gutaussehende Arzt, der sie behandelt und ihr nicht mehr aus dem Kopf geht, weiß scheinbar mehr über sie, als er zugibt.
Nachts wird Lilly von beängstigenden Träumen gequält, in denen sie Engel und Dämonen zu sehen glaubt.
Was ist Traum und was ist Realität? Was für eine Rolle spielt Adam? Warum ist er so interessiert an Lilly und wer trachtet ihr nach dem Leben?

„Die Chronik der Engel: Flügelrauschen“ ist das Debüt der Autorin und der erste Teil einer Reihe.
Das Cover ist sehr schön und der Klappentext weckte meine neugierig auf die Geschichte.
Besonders toll finde ich auch die Innengestaltung des Buches. Alle Kapitel beginnen mit wunderschönen Illustrationen.

Mit ihrem angenehmen, flüssigen Schreibstil, konnte die Autorin mich schnell überzeugen und es fiel mir leicht der Geschichte zu folgen. Nichts deutet darauf hin, dass es sich hier um das Debüt von Daria Sarafin handelt.

Nachdem Lilly mit einer Amnesie in der Klink erwacht und nicht mehr weiß, wer sie ist, beginnt sie nachzuforschen. Sie wird von niemandem vermisst und weiß nicht, mit was für einem Job sie den luxuriösen Lebensstandard finanziert. Alles, was sich in ihrer großen, modernen Wohnung befindet, entspricht eigentlich gar nicht ihrem Geschmack und ihre Vergangenheit ist ein großes Geheimnis.
Die Menschen in ihrem Umfeld verhalten sich merkwürdig und sie kann niemandem wirklich trauen. Ich konnte ihre Emotionen und Gedanken gut nachvollziehen und habe mit ihr gelitten, denn ich weiß nicht, wie ich in einer solchen Situation reagiert hätte. Wahrscheinlich hätte ich mich heulend in einer Ecke verkrochen. Doch Lilly stellt sich mutig und hartnäckig den Problemen und versucht die Dinge mit Ironie und Sarkasmus anzugehen.

Die Autorin hat nicht nur Lilly und Adam, sondern alle Charaktere sehr lebendig und facettenreich herausgearbeitet und die düstere, beklemmende Atmosphäre und die Stimmungen gekonnt eingefangen. Mit unerwarteten Twists wurde ich immer wieder aufs neue überrascht.
Ich habe versucht die „Guten“ und die „Bösen“ zu entlarven und musste letztendlich feststellen, dass es mir im ersten Teil noch nicht gelungen ist. Irgendwie habe ich das Gefühl, es geht um viel mehr, als um Schwarz und Weiß.

Nachdem die Geschichte zu Beginn langsam anläuft, überschlagen sich die Ereignisse nach einiger Zeit regelrecht und es wird immer dramatischer.
Es beginnt ein regelrechtes Rätselraten und nicht nur Lilly ist ahnungslos und hat das Gefühl, etwas zu übersehen. Mir ging es genauso.
Es wurde immer mysteriöser und ab und zu empfand ich die Handlung als etwas verworren. Ich hatte leichte Probleme, dem Plot zu folgen und den Überblick nicht zu verlieren.
An Ende blieb ich mit einem richtig gemeinen Cliffhanger zurück und muss mich nun gedulden, bis der zweite Teil veröffentlicht wird.

Wer glaubt, dass es sich bei der Geschichte um eine Romantasy-Story handelt, der irrt. Geführt wird es unter Fantasy und Erotikromanen. Allerdings hält sich die Erotik im ersten Band sehr in Grenzen und blitzt nur im Prolog etwas hervor.

Fazit:
„Chronik der Engel: Flügelrauschen“ ist ein tolles Debüt und alle, die mystische, dunkle Geschichten mit Engeln und Dämonen mögen, werden ihre Freude an diesem Buch haben.
Mich konnte die Story fesseln und ich bin jetzt gespannt auf Band 2, denn als Leser bleibt man, genau wie Lilly, am Ende mit vielen Fragezeichen zurück und hofft auf Antworten in der Fortsetzung der Geschichte.
Für den ersten Teil gibt es gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.02.2022

Ein schöner Abenteuerroman für Jugendliche

Piratenwind
0

Wir befinden uns im Jahr 1728.
Die 12-jährige Amy, die bei ihrer Tante und ihrem Onkel aufgewachsen ist, steht nach deren Tod plötzlich alleine da. Sie soll zur Schwester ihres Onkels ziehen, doch weder ...

Wir befinden uns im Jahr 1728.
Die 12-jährige Amy, die bei ihrer Tante und ihrem Onkel aufgewachsen ist, steht nach deren Tod plötzlich alleine da. Sie soll zur Schwester ihres Onkels ziehen, doch weder die Tante noch Amy sind glücklich mit dieser Lösung. Über ihre Eltern weiß das junge Mädchen nicht viel. Nur, dass ihre Mutter auf einer kleinen Westindischen Insel leben soll und über den Tod von Amys Vater nie hinweggekommen ist.
Als sie auf dem Dachboden in einer Truhe nach Hinweisen aus ihrer Vergangenheit sucht, findet sie eine alte Karte. Ohne lange zu überlegen, verkleidet sie sich als Junge und heuert als Robin Tailor auf dem „Roten Löwen“ als Schiffsjunge an. Sie hofft, so zu der Insel zu kommen, auf der ihre Mutter leben soll.
An Bord freundet sie sich schnell mit dem Rudergänger John Black an. Als sie erfährt, dass dieser bei einem Landgang, von drei Männern, auf ein Schiff entführt wurde, folgt sie ihnen, um Black zu befreien. Doch damit begibt sie sich in große Gefahr.

Zuerst möchte ich einmal das wunderschöne Cover erwähnen. Es passt einfach perfekt zu diesem Jugend-Abenteuerroman. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und beginnen mit dem jeweils aktuellen Logbucheintrag von John Black. So weiß man als Leser sofort, welches Datum wir haben, wo wir uns befinden und wie der aktuelle Stand der Dinge ist.

Es fiel mir nicht schwer, in die Geschichte hineinzufinden. Die Autorin macht es ihren Lesern, mit ihrem wundervoll leichten und flüssigen Schreibstil aber auch sehr leicht.

Wir verfolgen die Geschichte zum größten Teil aus der Perspektive von Amy. Zwischendurch erfahren wir aber auch immer mal wieder etwas aus der Sichtweise eines anderen Protagonisten, wie zum Beispiel Black, Käptain Paulsgrave Williams oder Larou.
Die Autorin führt ihre Leser gekonnt durch die abwechslungsreiche Handlung, in die sie auch ernste Themen, wie zum Beispiel Sklavenhandel und Rassismus, eingebunden hat.
Außerdem erfahren wir viel über die Piraterie im 18. Jahrhundert und die Geschichte der Freibeuter zur damaligen Zeit.

Die Figuren sind sehr facettenreich und lebendig gestaltet. Allerdings hatte ich teilweise etwas Probleme, den Gedanken und den Handlungen der Hauptprotagonisten zu folgen. Es ist etwas schwierig, das in einer Rezension zu erklären, ohne zu Spoilern, aber ich versuche es einmal.
John Black hat nach einem Schiffsunglück vor einigen Jahren, sein Gedächtnis verloren.
Bei ihm konnte ich verstehen, warum er seine Meinung so schnell ändert und die Piraten mit anderen Augen sieht. Er nimmt meiner Meinung nach jedoch viele Dinge einfach zu schnell hin, ohne sich groß zu wundern oder sie anzuzweifeln.
Für Amy sind Piraten lange Zeit Gesetzlose, doch dann denkt sie plötzlich anders darüber. Ich hätte es schön gefunden, wenn sie etwas länger mit diesen Informationen gehadert hätte. Auch aus Larou wurde ich nicht richtig schlau. Er weiß Dinge, die andere nicht wissen. Da fehlte mir eine Erklärung dazu.
Ich hoffe, ich habe jetzt nicht zu viel gespoilert, aber es ist mir auch wichtig, dass man meine Bewertung nachvollziehen kann.

Ich habe Amy gerne auf ihrem Abenteuer begleitet und finde, es ist eine wunderschöne Story zum Vorlesen und selber lesen. Ich werde sie meinem Enkel auf jeden Fall vorlesen, wenn er etwas älter ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere