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Veröffentlicht am 09.06.2022

Schöne Fantasy-Story für Jugendliche

Die Welt hinter den Zeilen
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Die 16-jährige Tamara ist, nachdem ihre Eltern früh durch einen Verkehrsunfall aus dem Leben geschieden sind, bei ihrem Onkel Henry aufgewachsen.
Sie liebt Bücher über alles und kann stundenlang in der ...

Die 16-jährige Tamara ist, nachdem ihre Eltern früh durch einen Verkehrsunfall aus dem Leben geschieden sind, bei ihrem Onkel Henry aufgewachsen.
Sie liebt Bücher über alles und kann stundenlang in der Bibliothek ihres Onkels verbringen, dem Wispern und Flüstern der Seiten lauschen und sich in fremde Welten entführen lassen.
Doch an ihrem 16. Geburtstag ändert sich plötzlich alles. Tamara erfährt, dass sie eine Zeilenspringerin ist und nicht nur das Flüstern aus den Büchern hört, sondern sogar darin reisen kann. Diese Fähigkeit hat aber auch seine Nachteile, denn es besteht immer die Gefahr, dass durch so eine Reise, der Verlauf der Geschichte verändert wird und so großer Schaden angerichtet wird
Ihre Aufgabe ist es, die Welt der Bücher und die Bibliothek des Lebens, in der sich die Lebensgeschichten aller Menschen befinden, zu beschützen.
Doch das ist gar nicht so einfach, denn Erebos, der Anführer der Schatten will die Welt ins Chaos stürzen und so mehr Macht erhalten. Um seinen Plan durchzuführen, entführt er Tamara und zwingt sie, den Verlauf der Geschichten zu ändern. Die Konsequenz wäre, dass die Bibliothek mit all seinen darin enthaltenen Lebensgeschichten zerstört und das gesamte Leben auf der Erde ausgelöscht würde.

Das Cover zeigt ein aufgeschlagenes Buch, aus dem Wirbel aufsteigen. Es hat mir auf Anhieb sehr gut gefallen.

„Die Welt hinter den Zeilen“ ist das Debüt der Autorin. Ich bin sehr schnell in die Geschichte hineingekommen, denn ihr Schreibstil ist leicht, flüssig und sehr lebendig. Sie führt ihre Leser gekonnt durch die Zeilen und auch, wenn es mir bei den Protagonisten etwas an Tiefe fehlte, hat mich die Geschichte gut unterhalten und ich habe das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen.
Doch nun zu unserer Hauptprotagonistin Tamara.
Seit ihrer Kindheit kennt sie das Wispern und Flüstern der Bücher und hat immer, ohne es zu hinterfragen, hingenommen, dass sie darüber nicht reden darf.
Erst an ihrem 16. Geburtstag erfährt sie nach und nach von ihrem Onkel und der Organisation die Wahrheit. Doch ich habe mir von dieser „Aufklärung“ etwas mehr versprochen. Denn nicht nur Tamara wird im Unklaren gelassen, sondern auch der Leser.
Dass sie vieles nicht hinterfragt, kann man mit ihrem Alter entschuldigen, aber gestört hat mich, dass sie ihre Freundin Leslie, als sie Hals über Kopf aus ihrem Haus flüchten müssen, keine Nachricht hinterlassen und sie scheinbar auch nicht vermisst hat. Sie ist Tamaras beste Freundin in der Schule gewesen und wurde anschließend nie wieder erwähnt.

Miljan hat ebenfalls für einige Fragen bei mir gesorgt.
Warum hat ihr Kinderfreund sich zum Beispiel nach und nach so verändert und den Kontakt zu Tamara völlig abgebrochen? Auch, dass er sich nach einem Gespräch mit Jannik (den er bis dato kaum kannte) plötzlich vom arroganten Schönling zum verständnisvollen Freund gewandelt hat, fand ich unglaubwürdig.
Erst als er Tamara bei ihrer Rettungsaktion begleitet und die Beiden sich näher kommen, wurde es besser und es fiel mir leichter, mich in die Beiden hineinzuversetzen.

Auch die Organisation hinterließ etliche Fragen bei mir. Warum sind Henry, Dr. Simmons und Andre, die selbst diese Fähigkeit nicht besitzen, überhaupt Mitglieder?
Und warum haben sie Tamara nicht viel früher informiert und sie auf ihre Aufgabe vorbereitet?
Schließlich wusste die Organisation, dass Erebos immer noch eine große Bedrohung für die Welt ist.
Im Handlungsverlauf gibt es spannende und ruhige Situationen und es kommt es zu einigen Überraschungsmomenten und unerwarteten Wendungen.
Allerdings ging es mir am Ende etwas zu schnell voran. Ein paar Seiten mehr hätten der Geschichte nicht geschadet.

Die Grundidee des Buches hat mir unheimlich gut gefallen und auch wenn es hier und da noch etwas stockt und es den Charakteren etwas an Tiefe fehlt, ist es alles in allem ein solides Debüt und ein schönes Fantasy-Buch, das ich vor allem der jüngeren Generation empfehlen kann.
Ich bin gespannt, was wir in Zukunft noch von der Autorin lesen werden.
Von mir gibt es dafür 3 Sterne und eine Leseempfehlung für die jüngere Generation.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.06.2022

Konnte mich leider nicht vollständig überzeugen

Das verratene Herz
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Das verratene Herz“ von Stefanie Hasse

Teil 2 der romantischen Fantasy-Dilogie »Die vier Göttergaben«

Sobald das Herz von Princepa Malena schmerzt, beginnt die Erde zu beben. Um dies zu verhindern und ...

Das verratene Herz“ von Stefanie Hasse

Teil 2 der romantischen Fantasy-Dilogie »Die vier Göttergaben«

Sobald das Herz von Princepa Malena schmerzt, beginnt die Erde zu beben. Um dies zu verhindern und das Reich vor dem Untergang zu retten, bleibt Princeps Valerian keine andere Wahl, als seinen Wunsch auf die göttliche Tontafel zu schreiben und Princepa Malena zur Gefühllosigkeit zu verdammen. Um zu verhindern, dass sich der grausame Fluch wiederholt, hatte Malena jedoch Vorkehrungen getroffen. Sie hat ihrer ersten Gardistin Circe den Eid abgenommen, sie und ihr ungeborenes Kind zu töten, sobald der Wunsch geschrieben ist.
Doch ihr Plan scheitert. Malena regiert ab sofort ihr Volk, ohne irgendwelche Gefühle zu empfinden und bereitet alles für einen Krieg vor.
Während Aries, der Vater ihres ungeborenen Kindes mit allen Mitteln, darum kämpft, die Gefühle und Emotionen seiner großen Liebe wieder zu wecken und damit alle Probleme zu lösen, versuchen ihr Bruder Princeps Valerian, sowie die Heilerin Taipa und Cheveyo mit aller Macht, einen Krieg zu verhindern und Malena aufzuhalten.
Doch dafür müssen alle vier Göttergaben vereint werden.

Das Cover hat zwar eine andere Farbe, ähnelt dem von Band 1 jedoch sehr. Es ist zwar schön, wenn die Bücher einer Reihe einen Wiedererkennungswert haben, aber zu sehr sollen sie sich meiner Meinung nach auch nicht gleichen. Aber das ist Geschmackssache und meine persönliche Meinung.
Am Ende gibt es ein Glossar und ein Personenregister, in dem die alten Gottheiten, ihre Göttergaben und alle Protagonisten vorgestellt werden.

Ich bin wieder gut in die Geschichte hineingekommen, denn es ist noch nicht so lange her, dass ich Band 1 gelesen habe.
Der flüssige und lebendige Schreibstil von Stefanie Hasse ist mir bekannt und auch in der Fortsetzung der Reihe punktet sie wieder mit ihrer eloquenten Ausdrucksweise.
Was die Handlung betrifft, habe ich mich mit der Fortsetzung jedoch merklich schwerer getan.
Band eins endet damit, dass Valerian seinen Wunsch auf die göttliche Tontafel schreibt und sich der Fluch erfüllt. Zu Beginn des zweiten Teils beobachten wir diese Szene nochmals aus der Perspektive von Taipa bevor sich die Handlung nahtlos fortsetzt.

Wir verfolgen die Geschichte aus mehreren unterschiedlichen Blickwinkeln.
Zum einen begleiten wir Aries bei seinen Bemühungen, Malenas Erinnerungen zu wecken und sie und ihr gemeinsames Kind zu retten. Außerdem verfolgen wir die Handlung aus der Sicht von Taipa, Valerian, Malena und Caldera. Bei letzterer gibt es immer wieder Rückblenden, in denen wir sie bei ihrem Versuch, die Göttergaben zu vereinen begleiten.

Die Autorin hat sehr interessante und vielschichtige Charaktere erschaffen, aber ich hatte einige Probleme mit ihren. Bereits in Teil eins wurde ich mit vielen von ihnen nicht so richtig warm und es wurde in der Fortsetzung leider nicht besser.
Ich denke, dass es bei mir auch daran gelegen hat, dass die Geschichte aus sehr vielen unterschiedlichen Perspektiven erzählt wurde und mit das teilweise etwas zu viel wurde.
Hinzu kam, dass es für mein Empfinden, viele langatmige Dialoge gab, die dem Plot die Dynamik und die Spannung nahmen.

Die Idee zu dieser Fantasy-Dilogie hat mir jedoch sehr gefallen und die Autorin punktet mit ihrem Schreibstil und ihrer tollen Ausdrucksweise.
Stefanie Hasse schreibt tolle Bücher, aber mit dieser Dilogie konnte sie mich leider nicht vollständig überzeugen, Es gibt jedoch bestimmt viele Leser, die begeistern von der Reihe sind.
Für „Das verratene Herz“ gibt es von mir 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 18.05.2022

Ich hoffe, in der Fortsetzung gibt es eine Steigerung!

A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia
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Alle zehn Jahre (oder 50 Jahre ?) versammeln sich Tausende von Menschen in Ziran, um dem Solstasia-Turnier beizuwohnen. Dieses findet statt, sobald Bahias Komet am Himmel erscheint, der das Ende dieses ...

Alle zehn Jahre (oder 50 Jahre ?) versammeln sich Tausende von Menschen in Ziran, um dem Solstasia-Turnier beizuwohnen. Dieses findet statt, sobald Bahias Komet am Himmel erscheint, der das Ende dieses Zeitalters kennzeichnet und ein neues Zeitalter einläutet. Sieben Champions, die die sieben Schutzgottheiten repräsentieren, stellen sich in dem Turnier drei Herausforderungen. Der Gewinner zeigt, unter welchem göttlichen Einfluss das Reich in den nächsten Jahren stehen wird.
Doch noch bevor die Spiele beginnen können, wird die Königin bei einem Attentat getötet.
Ihre Tochter Karina, die seit Jahren in einer tiefen Trauer versunken ist und den Thron nicht übernehmen will, sucht einen Weg, um ihre Mutter wiederzubeleben. Weil Karina für dieses magische Totenritual das Herz eines Königs benötigt, bietet sie dem Sieger des Turniers ihre Hand an.
Währenddessen erreicht Malik, der mit seinen beiden Schwestern bereits seit zwei Monaten auf der Flucht ist, pünktlich zu den Spielen Ziran.
Er hofft, dort, fernab vom Krieg, Arbeit zu finden und Geld zu verdienen, doch dann gerät seine kleine Schwester in die Fängen eines magischen Wesens. Um sie zu befreien, muss Malik das Turnier gewinnen und in die Nähe der Prinzessin kommen, denn ihr Leben ist der Preis für das Leben seiner Schwester.

Das tolle Cover und der wunderschöne Buchschnitt haben mich dazu verleitet, bei diesem Buch ein zweites Mal hinzuschauen. Der Klappentext steigerte die Neugier auf die Story und es stand schnell fest, dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollte.
Die Autorin hat einen angenehmen, flüssigen Schreibstil und ihr afrikanischer Einfluss ist deutlich spürbar.
Die Kapitel haben eine angenehme Länge, um am Abend ein paar Seiten zu lesen.
Wir begleiten Karina und Malik abwechselnd aus der Sicht der Erzählperspektive und so bekam ich von beiden Seiten immer wieder Einblicke in das Geschehen.

Es hat jedoch ziemlich lange gedauert, bis ich mich mit der Geschichte richtig anfreunden konnte. Und das liegt nicht nur daran, dass ich immer noch nicht weiß, ob das berühmte Turnier nun alle 10 oder 50 Jahre stattfindet.
Die erste Hälfte des Buches empfand ich als sehr monoton und langatmig. Doch nach etwa 50 % der Geschichte zog sie mich dann so in den Bann, dass ich den Rest fast in einem Rutsch durchgelesen habe.
Erwartet hatte ich jedoch eine ganz andere Geschichte.
Nach dem Titel und dem Lesen des Klappentextes, habe ich vermutet, dass es in erster Linie um die Spiele geht. Doch das Turnier spielt nur eine untergeordnete Rolle und ist kaum von größerer Bedeutung für die Handlung. Das fand ich etwas schade.

Als die Königin bei einem Attentat getötet wird, ist Karina völlig verzweifelt. Gerade erst hat sie von ihrer Mutter erfahren, was das große Geheimnis von Ziran ist und nun hat sie, nach Jahren der Trauer um ihren Vater und ihre Schwester, auch noch ihre Mutter verloren.
Täglich quälen sie schlimme Migräneanfälle und sie hat Angst davor, Verantwortung zu übernehmen. Sie ist einfach keine geborene Anführerin wie ihre Mutter und selbst die Ratsmitglieder zweifeln an ihr. Karina empfand ich als sehr authentisch. Sie hat früh ihren Vater und ihre Schwester, die eigentliche Thronerbin, verloren. Nach dem Tod ihrer Schwester soll sie deren Platz einnehmen, doch sie hat nie den Wunsch gehabt, irgendwann zu regieren und sich deshalb auf diese Rolle nicht vorbereitet. Sie denkt und handelt dementsprechend auch nicht wie eine Thronanwärterin.
Um zu verhindern, dass sie Königin wird, sieht Karina nur einen Ausweg. Ihre Mutter muss zurück ins Leben geholt werden. Sie ist für diese Aufgabe einfach besser geeignet und dafür geht Karina sogar über Leichen.
Auch wenn sie manchmal den Eindruck von Hochmut und Arroganz vermittelte, war sie für mich eine tolle Hauptprotagonistin und im Verlauf der Geschichte konnte man eine schöne Entwicklung bei ihr beobachten.

Auch Malik ist eine interessante Figur, obwohl ich ihn zu Beginn nur sehr schlecht einschätzen konnte. Niemand darf erfahren, woher er kommt und das er Magie wirken kann.
Malik fühlt sich zwar für seine Schwestern verantwortlich, doch übernehmen kann er diese Verantwortung nicht wirklich. Er ist einerseits sehr unsicher und agiert bevor er überlegt, aber andererseits ist er auch sehr mutig und riskiert für seine Schwestern viel. Leider hat er sich noch nicht sonderlich entwickelt. Ich bin gespannt, ob man im zweiten Teil Fortschritte sehen wird.
Die Liebesgeschichte entwickelt sich langsam und eigentlich finde ich das auch sehr gut. Doch hier hatte ich irgendwie das Empfinden, dass die beiden Protagonisten viel zu wenig Zeit zusammen verbracht haben, um irgendwelche Gefühle zu entwickeln.

Auch wenn mich der Schreibstil der Autorin angesprochen hat, gibt es, besonders in der ersten Hälfte des Buches zu viele Längen und es fehlte mir eindeutig an Spannung.
Auch einige Informationen bezüglich der Magie wären schön gewesen.
Luft nach oben ist definitiv auch beim Worldbilding.
Es fiel mir schwer, mir ein Bild von der Umgebung außerhalb von Ziran zu machen. Nur die Stadt selbst hatte ich bildhaft und detailliert vor Augen.
Aber ich denke, die Story und auch die Hauptprotagonisten haben noch einiges zu bieten und der zweite Teil wird hoffentlich deutlich temporeicher. Ich werde ihm auf jeden Fall noch eine Chance geben.
Für den ersten Teil gibt es 3 Sterne 🌟🌟🌟 und eine eingeschränkte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 05.04.2022

Ich habe lange gebraucht um mit der Geschichte warm zu werden

Rubinsplitter
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Rosa ist ein unscheinbares Mädchen, das unter ihrem Übergewicht und unter den Modeexzessen ihrer Mutter zu leiden hat. Denn dieser bereitet es scheinbar ein diebisches Vergnügen, mit ihrer Vorliebe für ...

Rosa ist ein unscheinbares Mädchen, das unter ihrem Übergewicht und unter den Modeexzessen ihrer Mutter zu leiden hat. Denn dieser bereitet es scheinbar ein diebisches Vergnügen, mit ihrer Vorliebe für modische Kreationen, Rosa in Verlegenheit zu bringen und sie abwertend zu behandeln.
Sie hält ihre Tochter klein und erniedrigt sie immer wieder. Rose ist unsicher und wehrt sich nicht, denn sobald sie sich gegen ihre Mutter auflehnt, hagelt es Strafen. Als sie wieder einmal am Wochenende ein Sozialprogramm für problematische Jugendliche absolvieren und auf einem Konzert Sanitätsdienst machen muss, passieren plötzlich merkwürdige Dinge.
Ehe sie sich versieht, findet sie sich mit den beiden durchgeknallten Rockstars Kai und Ali in einem Wagen namens Candy wieder und fährt durch ein Portal in die magische Welt Salvya.
Dort erfährt sie, dass ausgerechnet sie diese Welt vor dem Untergang bewahren und Teil einer Prophezeiung sein soll.

Ich muss gestehen, dass ich den Klappentext nur überflogen habe, und dass mich das wunderschöne Cover dazu verleitet hat, zu diesem Buch zu greifen.
Puh….was soll ich zu dieser Geschichte sagen?! Ich habe mich sehr schwergetan mit der Handlung, die ich nicht nur merkwürdig und chaotisch fand, sondern auch unverständlich.

Die sechzehnjährige Rose hadert mit ihrem Gewicht und hat überhaupt kein Selbstbewusstsein. Sie wird von ihrer Mutter ständig gedemütigt und unterdrückt. Als sie die magische Welt Salvya betritt, weiß sie erstmal nicht mehr wer sie überhaupt ist, doch mit der Zeit wird sie selbstbewusster und wandelt sich zu einer hübschen jungen Frau, die von Ali den Namen Ruby bekommt.
Nach und nach erfährt Ruby mehr über ihre Herkunft und warum sie in dieser Welt gelandet ist.
Kai und Ruby merken schnell, dass zwischen ihnen eine besondere Verbindung besteht und die Beiden kommen sich mit der Zeit näher.
Soweit, so gut..
Unserer Welt, die hier als die Nebelwelt Caligo bezeichnet wird, erscheint den Salvyanern völlig trostlos. Salvya hingehen ist eine farbenprächtige Welt, in der die Jahreszeiten oft schlagartig und bereits nach wenigen Minuten wechseln können. Die Autorin hat Salvya sehr bildhaft und detailliert beschrieben.
Der Schreibstil der Autorin ist leicht und flüssig und sehr jugendlich. Ich zitiere: „Sag bloß nichts über ihren Gesang, da sind sie echt empfindlich. Sie werden dich jedoch lieben, wenn du ihnen ein wenig die Eier kraulst.“

Allerdings hatte ich mit einigen Aspekten so meine Probleme.
Es fängt an damit, wie Rose/Ruby als übergewichtiges Mädchen nach außen dargestellt wird. Auch das Kai sie alles andere als nett behandelt und sie als Rambo „beschimpft“, sich kurz darauf aber in die „neue“ Ruby verliebt, war für mich einfach unglaubwürdig.
Nur Ali versucht zwischendurch, die sich immer wieder verschärfenden Situationen zu entspannen, die Wogen zu glätten und Kai zur Vernunft zu bringen. Mir wäre fast lieber gewesen, wenn die Beiden sich verliebt hätten. Ehrlich gesagt, habe ich zu diesem Zeitpunkt überlegt, das Buch abzubrechen.
Es gibt interessante Figuren in der Geschichte. Ali ist mir von allen noch am sympathischsten, allerdings fehlte es mir bei ihm an Tiefe.
Genau wie Ruby, Kai, die Herrscherin Thyra, Amy und Gnarfel waren mir die Protagonisten einfach zu oberflächlich und blass gestaltet.
Auch von den Drachen war ich etwas enttäuscht, denn ich hatte andere Vorstellungen von den Fabelwesen.
Witzig ist hingegen die sprechende Kartoffel „Oma Käthe“, die ich zu Beginn zwar etwas albern fand, aber dann schnell ins Herz geschlossen habe.
Auch wenn die Geschichte teilweise ein hohes Tempo hatte, plätscherte die Handlung etwas vor sich hin. Es passierte zwar viel, aber es fehlten mir die spannenden Momente.
Erst im zweiten Band zog mich die Handlung mehr und mehr in den Bann und ich habe den zweiten Teil innerhalb kurzer Zeit gelesen.

Ich habe lange überlegt, wie ich das Buch bewerten soll und war zu Beginn eigentlich bei zwei Sternen. Allerdings wurde es im zweiten Teil doch merklich besser. Ich bin jetzt schon etwas neugierig darauf, zu erfahren, wie es weitergeht und was es mit der Prophezeiung und dem Fluch eigentlich wirklich auf sich hat.

Rubinsplitter ist ein Buch für Leser, die nicht nur Jugend-Fantasy und witzige, etwas überspritzte Dialoge mögen, sondern auch ein wenig Rockstar-Lovestory.
Deshalb gibt es letztendlich doch noch drei Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 01.01.2022

Leseempfehlung für die Altersgruppe 13 bis 18 Jahren

Between the Times
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Die 17jährige Leila ist alles andere als begeistert, als sie ihren Urlaub zusammen mit ihrer Mutter, ihrem Stiefvater und ihren Geschwistern in Italien verbringen soll, anstatt mit ihrer Freundin Lis nach ...

Die 17jährige Leila ist alles andere als begeistert, als sie ihren Urlaub zusammen mit ihrer Mutter, ihrem Stiefvater und ihren Geschwistern in Italien verbringen soll, anstatt mit ihrer Freundin Lis nach Miami zu fliegen. Doch sie hat es ihrer Mutter versprochen und so fügt sie sich der Familientradition. Dort angekommen, sinkt die Stimmung nach einem Familienstreit jedoch schnell. Um nachzudenken, geht sie an den Strand und lässt dort ihren Gefühlen freien Lauf. Am liebsten wäre sie weit weg und könnte irgendwo ein neues Leben beginnen.
Allerdings rechnet sie nicht damit, dass dieser Wunsch sich bewahrheitet und sie sich plötzlich im Jahr 2221 befindet.
Leila hat keine andere Wahl, als sich dem gutaussehenden Alec anzuvertrauen, der sie am Stand aufgabelt.
Gefangen in einem wahr gewordenen Albtraum, muss sie sich nun nicht nur an eine völlig neue Weltordnung gewöhnen, sondern auch an eine Welt, in der sämtliche Gefühlsregungen in der Öffentlichkeit strengstens verboten sind. Die empathische Leila, die nicht mit diesen Regeln aufgewachsen ist, begeht einen Fauxpas nach dem nächsten und Alec hat alle Hände voll zu tun, sie immer wieder aus den brenzligen Situationen zu befreien.
Doch wie überall, gibt es auch in dieser Welt Rebellen, die dagegen auflehnen und sich den Vorgaben der Regierung nicht unterwerfen wollen. Ehe Leila sich versieht, ist ihre komplette Gefühlswelt durcheinander und sie steckt zwischen den Fronten.

Das Cover ist sehr schön und sorgte dafür, dass ich einen zweiten Blick riskiert und mir den Klappentext etwas genauer angeschaut habe. Als ich dann gelesen habe, dass es sich um eine Zeitreisegeschichte handelt, stand schnell fest, dass ich das Buch lesen möchte.
Es handelt sich hierbei um das Debüt der Autorin. Ihr Schreibstil ist leicht und flüssig. Deshalb fiel es mir auch nicht schwer, der Handlung zu folgen.
Leila vermisst ihren Vater, der vor 10 Jahren plötzlich verschwunden ist, immer noch sehr und als ihr Stiefvater ihn in einer unbedachten Bemerkung schlecht macht, will sie nur noch weg.
Hätte sie geahnt, was auf sie zukommt, hätte sie vielleicht nicht so leichtsinnig diesen Wunsch geäußert. Aber nun ist sie im Jahr 2221 gelandet und somit 200 Jahre in die Zukunft gereist. Sie steckt mitten einer Welt, in der die Partner durch einen Computer ausgewählt werden und in der es Mysticas gibt, die sich durch Telepathie von Ort zu Ort bewegen können.
Leila ist froh, dass Alec sie am Strand aufgegabelt hat und ihr die abenteuerliche Geschichte glaubt. Ohne ihn würde sie in einer Welt, in der Gefühlsregungen unter schwersten Strafen stehen, nicht lange überleben.
Leila ist eine sympathische Protagonistin, die keine Angst hat, sich nicht einschüchtern lässt und einen hohen Gerechtigkeitssinn besitzt. Sie steckt schnell in einer Zwickmühle, denn nicht nur Alec weckt Gefühle in ihr, sondern auch sein Bruder Ryan.
Es hat mich etwas gestört, das sie irgendwie überhaupt nicht verzweifelt war und diese Zeitreise sehr schnell akzeptiert hat. Ich wäre wohl an ihrer Stelle in Panik verfallen.
Auch das Leila, was ihre Gefühle für Alec und Ryan betrifft, immer ziemlich hin und her springt, hat mich etwas genervt.
Die Storyentwicklung empfand ich teilweise als etwas unlogisch.
Zum Beispiel war es für mich unglaubwürdig, dass Leila nach zwei Tagen Zimmerarrest tut, als wäre nichts gewesen. Im Gegenteil, sie brezelt sich für ein Date mit der Person auf, der sie diesen Arrest zu verdanken hat. 🙈
Auch, dass Alec fast 7 Stunden mit dem Auto gefahren ist, nur um ein kurzes Gespräch mit Leila zu führen, hat mich den Kopf schütteln lassen ( Kapitel 19).
Viele Leser stören sich vielleicht nicht an solchen Kleinigkeiten, aber mich nervt sowas einfach sehr.
Bei Alec wusste ich lange nicht so recht, was ich von ihm halten sollte. Nicht leichter machte es, dass er nur selten Gefühle zeigen durfte. Vielleicht wäre es hier besser gewesen, die Geschichte nicht nur aus der Sicht von Leila, sondern ab und zu auch aus der Perspektive von Alec zu erzählen.


Die Grundidee ist toll und man merkt deutlich, dass die Geschichte von der Arbeit der Autorin als Sozialarbeiterin geprägt ist. Die Geschichte lässt sich auch gut lesen, aber es ging mir zu wenig in die Tiefe. Ich hatte das Gefühl, dass etwas fehlt und das Potenzial nicht völlig ausgeschöpft wurde. Zu viele Fragen, die mir bereits in den ersten Kapiteln durch den Kopf schossen, blieben offen und leider konnte ich nirgendwo einen Hinweis auf eine Fortsetzung entdecken.

Auch wenn ich sonst gerne Jugendfantasy lese, konnte mich „Between the Times“ nicht restlos überzeugen.
Ich vermute, jüngeren Lesern im Teenageralter dürfte es da anders ergehen.
Deshalb würde ich es der Altersgruppe 13-18 Jahren empfehlen und gebe 3,5 Sterne

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