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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.04.2024

Lesehighlight! Was für ein unglaublich fesselnder und emotionaler Roman!

Blankenese - Zwei Familien
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Chapeau! Michaela Grünigs 2. Band ihrer Zeitenwende-Reihe „Blankenese Zwei Familien-Schwere Entscheidungen“ nehme ich definitiv in die Riege meiner Lesehighlights 2024 auf! Vor gut einem Jahr hat mich ...

Chapeau! Michaela Grünigs 2. Band ihrer Zeitenwende-Reihe „Blankenese Zwei Familien-Schwere Entscheidungen“ nehme ich definitiv in die Riege meiner Lesehighlights 2024 auf! Vor gut einem Jahr hat mich die Autorin schon mit dem Auftaktroman ihrer Familiensaga begeistert, aber mit dieser Geschichte hat sie sich selber noch einmal übertroffen! Unglaublich fesselnd, hochdramatisch und äußerst emotional erlebt der Leser, vor welche Herausforderungen und Schicksalsschläge die zweite Generation der Hamburger Reedersfamilie Casparius und die mit ihnen familiär verknüpften Jacobson und Hansens in der Zeit von 1939 bis 1949 gestellt werden. Abwechselnd wird deren Geschichte aus der Sicht der drei Hauptcharaktere Sonja Casparius, Kurt Jacobson und Fanni Matusiak, die bei den Hansens groß geworden ist, erzählt und ganz exzellent in die damaligen geschichtlichen Ereignisse, dem Kampf ums Überleben von Menschen und Unternehmen, der zwiegespaltenen Denkweise der Bevölkerung und der Aufbauarbeit nach Kriegsende eingebunden. Mit ihrer eindringlichen und gefühlsbetonten Schreibweise konnte die Autorin dabei sehr authentisch und atmosphärisch zum Ausdruck bringen, wieviel Leid, Sorgen, Ängste, Zwänge, aber auch Hoffnung, Freude und Liebe in der persönlichen Entwicklung der einzelnen Charaktere stecken. Wie in einem Bann bin ich durch die Geschichte geflogen, konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und hatte die ganze Zeit ein unvorstellbares Kopfkino beim Lesen.

Mit Sonja, Kurt und Fanni hat Michaela Grünig drei sehr facettenreiche und lebendige Figuren erschaffen, die es einem leicht gemacht haben sie zu mögen und mit ihnen alle ihre Gefühlsregungen intensiv durchzuleben. Ich empfand es als erschreckend, wie schnell gerade Sonja und Kurt mit ihren anfangs 14 und 15 Jahren durch ihre Lebensumstände erwachsen werden mussten. Von allen drei Handlungssträngen, die im Laufe der Geschichte wunderbar miteinander verwoben wurden, hat mich der von Kurt am meisten mitgenommen. Er wurde ein Jahr zuvor über die deutsch-jüdische Kinderhilfe nach England in Sicherheit gebracht und musste sich dort, fernab von seiner Familie, ein neues Leben aufbauen. Schicksalhafte Zufälle, eine Lüge, Glück und seine Willenskraft, Entschlossenheit und Wissbegierde haben ihn dazu angetrieben und führten dazu, dass er seine Liebe zur Fliegerei bei der Royal Air Force entdeckte, die ihn neben seiner Sorge um seine Familie später in große Gewissenskonflikte gebracht hat. Doch auch Sonjas Erzählpart hat mich voll eingefangen. Zusammen mit ihrer Mutter Leni kämpft sie um den Erhalt der Reederei ihres jüdischen Vaters und stellt dabei ihre persönlichen Wünsche und Sehnsüchte zum Wohle der Familie und des Unternehmens hintenan. Die Autorin hat mir ihr so eine wagemutige, durchsetzungsstarke, innovative und vorausschauende Persönlichkeit geschaffen, die ich für ihr Handeln nur bewundern konnte. Genauso wie Fanni steht sie mit ihren Gefühlen zwischen zwei Männern, die nicht unterschiedlicher sein könnten und ich war gespannt darauf wie diese Konstellationen sich entwickeln werden. Fannis Erzählpart ist am Anfang etwas ruhiger und wird bestimmt durch ein ständiges Auf und Ab der Gefühle. Erst im letzten Drittel nimmt er so richtig Fahrt auf, als eine lang vermisste Person wieder nach Hamburg zurückkommt und sie nach dem Krieg ein kleines Wunder in einem Kinderheim entdecken, das viel Einfühlungsvermögen und Liebe von ihnen fordert.

Für alle drei Hauptcharaktere und ihre Familien scheint der Blick in die Zukunft rosiger zu werden, doch es gibt noch so viele lose Enden und ich habe mich riesig über die Nachricht gefreut, dass ihre schicksalhaften Wege in einem dritten Band noch weitererzählt werden.

Mein Fazit:
Genauso wie der erste Band der Zeitenwende-Reihe wird mir auch dieser hier lange in Erinnerung bleiben. Ein Roman, der wieder einmal zum Ausdruck bringt, dass die furchtbaren Geschehnisse der nationalsozialistischen Zeit zur Mahnung für nachfolgende Generationen nicht vergessen werden dürfen. Für mich war es allerbeste Leseunterhaltung und ich vergebe eine absolute Empfehlung und 5 Sterne mit Krönchen.

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  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 20.02.2024

Ausgezeichnete Erzählkunst! Der Auftaktroman zur dreiteiligen Reihe hat mich begeistert!

Töchter des Aufbruchs
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Kennt ihr das, wenn ihr traurig seid, wenn ihr die Geschichte zu Ende gelesen habt und am liebsten sofort den nächsten Band suchten möchtet? Mir ging es so bei diesem wunderschönen Roman, der mich durch ...

Kennt ihr das, wenn ihr traurig seid, wenn ihr die Geschichte zu Ende gelesen habt und am liebsten sofort den nächsten Band suchten möchtet? Mir ging es so bei diesem wunderschönen Roman, der mich durch Marie Pierres unglaublich warmherziger und bildreicher Schreibkunst begeistert hat. Er ist ein toller Mix aus einem historischem Wohlfühlroman mit Spannungselementen, dessen Brillanz die einzigartig kreierten Charaktere und deren Einbindung in das gesellschaftliche Zeitgeschehen des Reichslandes Elsaß-Lothringens im Jahr 1910 ausmacht! Als geborene Saarländerin spürt man die Liebe und Verbundenheit der Autorin zu diesem Landstrich, der es dadurch exzellent gelungen ist die Geschichte unglaublich lebendig und authentisch darzustellen. Jeder Charakter in diesem Roman wächst mit seinen gemachten Erfahrungen und Aufgaben im Laufe der Geschehnisse, lässt mehr Gefühle zu, wird mutiger, überdenkt Vorurteile, lernt aus Fehlern und falschen Einschätzungen, geht Wagnisse ein und erlebt, was Zusammenhalt, Hilfe und Freundschaft im Leben ausmachen können. Mir sind sie, bis auf eine bewusste Ausnahme, alle ans Herz gewachsen, haben meine Achtung gewonnen, mich zum Schmunzeln gebracht und bei mir Mitgefühl, Entsetzen, Widerwillen und Schadenfreude erzeugt. Sehr reizvoll fand ich, dass einige von ihnen ein Geheimnis mit sich herumtragen und ich unbedingt erfahren wollte, was dahintersteckt.

Mein Lieblingscharakter im Roman war Pauline Martin, die es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, das Pensionat ihrer verstorbenen Tante Adèle in Diedenhofen an der Mosel weiterzuführen und ihre Schutzbefohlenen zu selbstbewussten und eigenständigen jungen Damen zu erziehen, denen sie mit einer guten Bildung alle Wege öffnen möchte. Keine leichte Aufgabe bei so unterschiedlich erzogenen und entwickelten Mädchen. Pauline ist eine bemerkenswerte junge Frau, die couragiert, forsch, engagiert, warmherzig und verantwortungsbewusst rüberkommt und trotz ihrer nach Außen hin kühlen Art so viele Emotionen ausstrahlt. Vor eine besondere Herausforderung stellt sie gerade Suzette, eine Pensionatsschülerin, die sich in einen Leutnant der preußischen Armee verliebt hat, plötzlich spurlos verschwunden ist und damit für eine spannende und dramatische Entwicklung in der Geschichte beigetragen hat. Die Sorge um sie und den Ruf ihrer Institution ist groß und als Pauline Hauptmann Erich von Pliesnitz um Hilfe bittet, beginnen sich die Lebenswege aller zu verändern. Erichs Charakter und seine Entwicklung in der Geschichte fand ich sehr faszinierend. Sein Beruf und seine Vergangenheit haben ihn geprägt und er verfügt über ein gutes Urteilsvermögen, einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und einen immer mal wieder kurz aufblitzenden Humor. Tugenden wie Zucht, Ordnung und Disziplin sind ihm sehr wichtig und ihm fällt es nicht leicht, sich aus seiner Komfortzone herauszubewegen. Als überaus reizvoll empfand ich auch die Figur von Vincent Lehmann, der Geheimnisse und eine schwere Last auf seinen Schultern mit sich herumträgt, über die ich stetig gerätselt habe. Warum hat er gerade im Pensionat von Pauline nach Zuflucht und Arbeit gesucht? Diese Frage bleibt bis zum Schluss noch ungeklärt und ist mit ein Grund, warum ich schon sehr dem neuen Band entgegenfiebere! Viele weitere facettenreiche Charaktere machen dieses tolle Buch noch aus, deren Erwähnung hier aber den Rahmen sprengen würde.

Mein Fazit:

„Töchter des Aufbruchs“ war für mich allerbeste Leseunterhaltung und erhält von mir eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 03.02.2024

Tolle Thrillerkost und eine absolute Empfehlung!

Was im Schatten lauert
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Wer Thriller liebt, in denen Profiler eine tragende Figur spielen, ist bei Dania Dickens „Libby Whitman Reihe“ sehr gut aufgehoben. Bei „Was im Schatten lauert“ handelt es sich um Band 15 dieser Serie ...

Wer Thriller liebt, in denen Profiler eine tragende Figur spielen, ist bei Dania Dickens „Libby Whitman Reihe“ sehr gut aufgehoben. Bei „Was im Schatten lauert“ handelt es sich um Band 15 dieser Serie und wieder einmal hat die Autorin es geschafft mich durch einen großen und nervenaufreibenden Spannungsbogen und emotionsgeladene Szenen komplett abzuholen. Da ich die Hauptcharaktere schon eine ganz lange Zeit begleite fühle ich mich mit ihnen sehr verbunden und umso mehr habe ich dieses Mal mit ihnen mitgefiebert, da Libby von einer großen Veränderung in ihrem Leben erfährt und ein Kidnapping-Versuch auf ihre 12-jährige Schwester Hayley verübt wird, den ihr Vater Matt gerade noch verhindern konnte. Wer steckt dahinter und verfolgen die flüchtigen Täter weiterhin noch ihr Ziel? Die Ermittler in Kalifornien tappen im Dunklen und Libby überredet ihre Eltern, dass Hayley vorrübergehend zu ihr und ihrem Mann Owen nach Virginia kommen soll. Doch ihr Aufenthalt läuft anders ab als erwartet und für Libby und Hayley beginnt ein Alptraum mit ungewissem Ausgang.

Was war das für ein Nervenkitzel, Rätselraten und eine Anspannung pur beim Lesen! Ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen und bin nur so durch die Geschichte geflogen. Dieses Mal gab es keinen Schocker am Anfang, wie es sonst üblich ist bei Dania Dicken, sondern eine Situation, die mich direkt dazu animiert hat im meinem Gedächtnis nach Beweggründen für diese Szene zu suchen. Meine Neugierde und Wachsamkeit wurde per Knopfdruck erweckt. Was dann folgte war ein temporeiches Katz- und Mausspiel, bei dem das FBI und die Polizei immer wieder in die Irre geführt und die Lage immer aussichtsloser wurde. Die Beweggründe der Täter haben mich unheimlich getriggert und Unverständnis, große Sorgen und ein beklemmendes Gefühl bei mir ausgelöst. Wie können Menschen nur so fehlgeleitet, verbohrt und fanatisch sein? In mir brodelte es die ganze Zeit und die Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung von Libby, Hayley und ihren Familienmitgliedern ging mir sehr nah. Ihre schockierenden Erlebnisse haben die Schwestern noch enger zusammengeschweißt und ich fand es so schön, wie sensibel und herzerwärmend die Autorin den gegenseitigen Halt, die Fürsorge und den psychischen Druck beider zum Ausdruck gebracht hat.

Durch den bewundernswerten Mut einer Person hat sich zum Ende hin eine unerwartete Wendung der Geschehnisse aufgetan und die Ereignisse mündeten in einem spannenden Showdown mit einem glücklichen Ende. Wunderbar abgerundet hat für mich schließlich noch das sehr intime Gespräch zwischen Libby und Hayley bei dem sie ihre Erlebnisse aufarbeiten und Hayley ihre Bewunderung für ihre Schwester sehr bewegend in Worte packt.

Fazit:

„Was im Schatten lauert“ hatte alles, was ich mir von einem Thriller wünsche. Tolle, lebendige und facettenreiche Charakter, atemlose Spannung, Emotionen und ein Finale, bei dem man am Ende aufatmen kann. Von mir erhält der Roman 5 Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 16.01.2023

Lesehighlight mit emotionalem Kinofeeling!

Töchter des Glücks
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Mit ihrem 2. Band „Töchter des Glücks“ ihrer Bodensee-Saga hat Maria Nikolai einen hochemotionalen und unglaublich bildhaften Roman erschaffen, der mich noch ein wenig mehr mitgerissen hat wie „Töchter ...

Mit ihrem 2. Band „Töchter des Glücks“ ihrer Bodensee-Saga hat Maria Nikolai einen hochemotionalen und unglaublich bildhaften Roman erschaffen, der mich noch ein wenig mehr mitgerissen hat wie „Töchter der Hoffnung“, mit dem sie mich auch schon sehr begeistert hat. Bei der Geschichte konnte ich vollkommen abschalten, habe Ruhe und Entspannung gefunden und stellenweise richtig Herzklopfen gehabt, da der Roman sich zwischendurch wie ein Krimi liest.

Die aufregende und süchtig machende Familiensaga der Hoteliersfamilie Lindner mit ihren drei Töchtern Helena, Lilly und Katharina geht endlich weiter. Nachdem Helena im ersten Teil die Hauptfigur im Roman war, erzählt Maria Nikolai hier unvergleichlich spannend, fesselnd, atmosphärisch und warmherzig Lillys Geschichte, die sich in der Zeit von 1909-1920 abspielt und in drei Teile „Gestohlene Träume“, Zarte Erwartungen“ und „Verborgene Sehnsucht“ aufgegliedert wurde. Kurze sich schnell abwechselnde Kapitel und die vielen Schauplätze haben den Unterhaltungswert und die Spannung über den Fortlauf der Geschehnisse die ganze Zeit hochgehalten und mich wie hypnotisiert durch das Buch getrieben. Maria Nikolai hat die Geschichte wieder so gut durchdacht und aufgebaut. Viele kleine Puzzleteile fügen sich mit überraschenden Wendungen zu einem Ganzen zusammen und es war faszinierend zu beobachten, wie vermeintlich nebensächliche Geschehnisse und Personen auf einmal einen großen Einfluss auf Lillys Leben und das ihrer Familie nehmen.

Nach dem Ende des Krieges, dem plötzlichen Tod ihrer Schwiegereltern und der Ungewissheit, ob ihr verschollener Ehemann Arno wieder zurückkommt, muss Lilly den Lindenhof am Bodensee verlassen und sich der Herausforderung stellen, die Seifenfabrik der Reichles in Esslingen wieder aufzubauen. Unterstützung erhält sie dabei durch Arnos Onkel Fritz, der die Firma übergangsweise geführt hat. Lillys charakterliche Entwicklung hat mich in diesem Roman schwer beeindruckt. Mit ihren 19 Jahren ist sie schon sehr verantwortungsbewusst und strebsam. Es hat mich stolz gemacht, wie sie immer selbstsicherer wurde, ihre Grenzen erweiterte, mit Leib und Seele hinter dem Unternehmen steht und ihren Traum, einen eigenen Beautysalon zu führen, in Angriff nimmt. Doch dann wird plötzlich ihr Leben auf den Kopf gestellt und sie muss sich mit Zukunftsängsten plagen. Richtig mitgefiebert habe ich bei Lillys Herzensangelegenheiten. Ungewollt steht sie plötzlich zwischen zwei Männern, von denen der eine ihr zeigt, wie schön und intensiv Liebe und Zusammenhalt sein kann und der andere sie in eine Rolle zwingen will, die ihr überhaupt nicht liegt, sie einengt und ihr Leben in Gefahr bringt. Ausnehmend gut gefallen hat mir Onkel Fritz, ein weltoffener, innovativer Mann mit modernen Ansichten, der ein gutes Gespür für Menschen hat. Doch auch der geheimnisvolle Charakter von Felix Benthin hat mich fasziniert. Auf der einen Seite ein mutiger und intelligenter Draufgänger und auf der anderen Seite ein sensibler, aufmerksamer und liebenswerter Kerl, auf dessen Wiedersehen ich mich auch schon im nächsten Band freue. Für unheimlich viel Reizpotenzial hat ein anderer Charakter gesorgt, bei dem sich meine Nackenhaare aufgestellt haben, da er bei mir nur für Entsetzen und Abneigung gesorgt hat. Namentlich nenne ich ihn hier nicht, da ich sonst spoilern würde. Er ist mit ein Grund, dass sich die Geschichte nach hinten raus zu einem richtigen Krimi entwickelt hat und ich gespannt darauf war, wie die Autorin dieses Desaster zu Ende bringt.

Mit ihrem Epilog hat Maria Nikolai den Roman wundervoll abgerundet und mich schon sehr neugierig auf die Geschichte von Katharina, der dritten Tochter der Lindners gemacht!

Fazit:
Ein rundum gelungener historischer Roman mit wundervollen Charakteren, den ich mit zu meinen Lesehighlights 2022 zählen kann. Für dieses Buch spreche ich eine unbedingte Leseempfehlung aus und vergebe hochverdiente 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 30.11.2022

Absolute Leseempfehlung! Bildgewaltig, emotionsvoll und lehrreich!

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Als Fan von Rebecca Gablés Romanen und insbesondere ihrer Waringham-Saga war Band 7 für mich ein Lesemuss! Wieder einmal kann ich nur sagen, dass sie mich Dank ihrer fesselnden und spannenden Erzählweise ...

Als Fan von Rebecca Gablés Romanen und insbesondere ihrer Waringham-Saga war Band 7 für mich ein Lesemuss! Wieder einmal kann ich nur sagen, dass sie mich Dank ihrer fesselnden und spannenden Erzählweise mit ihrem 926-seitengewaltigen Werk begeistert hat und ich wie in einem Sog durch diese bildgewaltige und emotionsvolle Geschichte gesuchtet bin und ganz nebenbei viel Lehrreiches über Englands Historie in der Zeit von 1238 bis 1265 mitgenommen habe. Eine Epoche, die bestimmt wurde durch Henry III, einem schwachen König und seinem Schwager Simon de Montfort, Earl of Leicester, der für mich eine beeindruckende Persönlichkeit war, da er sich gegen alle Widerstände für eine Reformierung der Machtverhältnisse und auch für die Rechte des kleinen Volkes eingesetzt hat. Eingebunden in die spannenden Geschehnisse der damaligen Zeit wurde die bittersüße Liebesgeschichte von Adela of Waringham und Bedric Archer, zwei jungen Menschen, die als Milchgeschwister schon von Kindesbeinen an eine tiefe Verbundenheit teilen, erzählt. Aussichtslos scheint eine gemeinsame Zukunft zu sein, da eine Ehe zwischen einer Adligen und dem Sohn aus einer leibeigenen Bauersfamilie unmöglich ist. Um einen gleichgestellten und wohlsituierten Partner zu finden und höfischen Schliff zu bekommen wird Adela von ihren Eltern nach Odiham zu Eleanor de Montfort, der Schwester von König Henry geschickt, wo sie sich schnell zu ihrer Dame D’Honneurs mausert und eine Ehe mit Joshua of Meriden eingeht. Bedric bleibt in Waringham und hadert mit seinem Dasein als Höriger und dem auf sich gezogenen Hass von Adelas Bruder Raymond. Für seinen Traum, frei zu sein und seine große Liebe wiederzusehen, geht er viele Risiken und Wagnisse ein, die ihn vorantreiben und in ungeahnte Bahnen lenken.

Sehr ausdrucksstarke und lebendige Charaktere mit Ecken und Kanten und die damalige düstere, entbehrungsreiche und grausame Zeit haben diesen Roman zu einem ganz besonderen und atmosphärischen Leseerlebnis gemacht. Rebecca Gablé ist es hierbei hervorragend gelungen die Lebenssituationen der unterschiedlichen Gesellschaftsschichten darzustellen. Viele Menschen kämpfen ums Überleben und andere für ihre Gier nach Macht und Reichtum. Aufgrund der Vielzahl an Protagonisten und Namen ist ein aufmerksames Lesen erforderlich und ich war dankbar über das Personenregister am Anfang des Buches. Die meisten der Charaktere waren mir sofort sympathisch und ich habe mit vielen mitgefiebert. Am meisten beeindruckt haben mich Bedric durch seinen Mut, seine Zielstrebigkeit und seine Hilfsbereitschaft, aber auch Simon de Montfort, der nicht nur das Wohl seiner Familie, sondern auch das des Volkes im Auge hatte. Seine vorrausschauende, moderne und strategische Denkweise hat mir imponiert. Doch auch Adela und Simons Ehefrau Eleanor habe ich in mein Herz geschlossen. Zwei starke, leidenschaftliche und kluge Frauen, die zusammen durch viel Höhen und Tiefen gehen und sich gegenseitig vertrauensvoll unterstützen. Absolut polarisierend fand ich Raymond of Waringham und König Henrys Halbbrüder de Lusignan, die alle grausam, skrupellos, hinterhältig, raffgierig, rechtslos und nur auf das eigene Wohl bedacht waren. Aber wie immer machen diese Charaktere auch einen großen Reiz in der Geschichte aus.

Sowohl die private Entwicklung der Charaktere als auch die politischen Geschehnisse, die die Historie vorgegeben hat, wurden im Laufe der Geschichte immer dramatischer und spannender und ich fand es sehr gelungen, wie raffiniert Rebecca Gablé den Abschluss ihres Romanes gestaltet hat.

Mein Fazit:

Ein absoluter Pageturner, bei dem mich besonders auch noch das Nachwort beeindruckt hat, in dem die Autorin dargestellt, wieviel Wahrheit und Fiktion in ihrem Roman steckt und mit welcher gefühlten Leichtigkeit und Professionalität sie beides miteinander verwoben hat. Die große und akribische Recherchearbeit für dieses Werk ist die ganze Zeit spürbar. Von mir erhält der Roman eine absolute Leseempfehlung und hochverdiente 5 Sterne!

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