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Veröffentlicht am 15.09.2016

Durchgehend spannend

Denn mir entkommst du nicht
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„Denn du entkommst mir nicht“ ist der vierte Band in der Kriminalromanreihe von Christine Drews mit den Münsteraner Kommissaren Charlotte Schneidmann und Peter Käfer und ihren Teamkollegen. Charlotte ist ...

„Denn du entkommst mir nicht“ ist der vierte Band in der Kriminalromanreihe von Christine Drews mit den Münsteraner Kommissaren Charlotte Schneidmann und Peter Käfer und ihren Teamkollegen. Charlotte ist gerade erst aus der Elternzeit zurück im Beruf als sie zur Fundstelle einer weiblichen Leiche gerufen wird, der bestialisch mit einem Messer in den Unterleib gestochen wurde. Schnell wird vermutet, dass der anonyme Anrufer, der den Leichenfund gemeldet hat, der Täter sein könnte. Zunächst wird ein Sexualdelikt vermutet, später führt eine Spur auch in die Drogenszene. Eifersucht kann ebenfalls als Motiv nicht ausgeschlossen werden.

Viele kleine Hinweise führen in verschiedenste Richtungen. Obwohl mehrere Tatverdächtige schnell gefunden sind, reichen die Beweise nicht aus, um einen Täter zu überführen. Stets im Hintergrund steht der begründete Verdacht des ermittelnden Teams, dass der Mörder erneut aktiv werden könnte. Die Autorin lässt den Leser an den Gedankengängen von Charlotte teilhaben. Er rückt nah heran an ihre Überlegungen, welche der Spuren am erfolgversprechendsten sind, und vor allem, welche Gefühle sie plagen, wenn sie sich von ihrem kleinen zweijährigen Sohn verabschieden muss, um zur Arbeit zu fahren. Denn neben der Krimihandlung darf der Leser auch am Privatleben der beiden Protagonisten teilnehmen.

Christine Drews schildert nicht nur die Ermittlungen, sondern verschaffte mir als Leser einen Vorteil vor den Kommissaren, weil ich vom ersten Kapitel an wusste, dass der anonyme Anrufer, der den Leichenfund gemeldet hat, nicht der Mörder ist. Weitere Szenenwechsel führen immer wieder zu ihm. Diese Nebenhandlung bringt ein weiteres Spannungselement dadurch ein, weil man hofft, dass diese sympathische Figur eines früheren Kriminellen es schafft, sich aus dem Tatverdacht zu befreien.

Ich habe bisher keinen der vorigen Bände gelesen und die Autorin hat auch nicht viel darüber verraten. Jedoch war es mir ohne Probleme möglich, der Handlung zu folgen, weil Christine Drews an passenden Stellen entsprechende Hintergrundinformationen gegeben hat. Der Krimi liest sich leicht und flüssig. Die Ermittlungen schreiten zügig voran ohne Längen, wenn auch schon mal das Glück und der Zufall bei den Überlegungen zum Vorgehen im Fall behilflich waren. Der Spannungsbogen ist anhaltend und endet in einem furiosen Finale, das förmlich nach einer Fortsetzung schreit.

Ich fühlte mich durch das Buch sehr gut auf spannende Weise unterhalten, zumal ich einige der Handlungsschauplätze persönlich kenne. Gerne gebe ich eine Empfehlung an Leser des Genres Krimi.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wunderbares Ferienhaus auf einer kleinen Insel zum Träumen

Sommertraum mit Aussicht
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Bereits das Cover des Romans „Sommertraum mit Aussicht“ von Brenda Bowen gibt dem Leser ein Urlaubs-Feeling. Man möchte direkt dort sein, am Meer, am Strand. Doch zunächst begegnet man im Buch den beiden ...

Bereits das Cover des Romans „Sommertraum mit Aussicht“ von Brenda Bowen gibt dem Leser ein Urlaubs-Feeling. Man möchte direkt dort sein, am Meer, am Strand. Doch zunächst begegnet man im Buch den beiden Müttern Lottie und Rosie am Anschlagsbrett einer teuren New Yorker Vorschule wo sie beinahe gleichzeitig den Aushang zu einem Ferienhaus in Maine lesen, das im August zu vermieten ist. Beide sind gestresst von Beruf, Haushalt und Kind beziehungsweise Kindern. Doch die Ferienhausmiete ist sehr hoch, so dass sie beschließen, es gemeinsam zu nutzen und nach einer weiteren Überlegung sogar dazu übergehen zwei weitere erholungsbedürftige Personen zu finden, die sich das Haus mit ihnen teilen möchten.

Im Roman finden sich schließlich auf der kleinen Insel Little Lost Island vier sehr unterschiedliche etwas exaltierte Charaktere wieder. Lottie und Rosie haben die beiden weiteren Mieter vorher nicht persönlich kennengelernt. Eigentlich ist das Haus so groß, dass auch jeder für sich bleiben könnte. Die Komplikationen beginnen, als alle bereits verfrüht anreisen und sich die zwei Unbekannten die größten Zimmer mit dem besten Ausblick sichern. Doch Lottie und Rosie sind verständnisvoll und haben ihre ganz eigenen Ansichten darüber, wie man sich am besten erholt.

Es schien mir doch sehr überstürzt und wenig durchdacht, wie Lottie und Rosie, die nur flüchtige Bekannte sind, sich kurzfristig auf eine Urlaubsreise begeben. Ihre Kinder und den Ehepartner lassen sie dabei zurück. Für mich war der Anfang des Buchs befremdlich. Doch nach der Ankunft erfährt man in Rückblicken mehr zu den Handlungsweisen der vier Mieter, ausgerechnet jetzt eine Auszeit zu benötigen. Unleugbar wunderschön ist das Setting auf einer kleinen Insel mit hauptsächlich freundlichen Bewohnern. Die Begeisterung der Autorin für eine solche Umgebung überträgt sich mühelos auf den Leser.

Die vier Hauptcharaktere sind auf ihre Art und Weise sympathisch. Es bilden sich spontane Freundschaften unter gewissen Vorbehalten. Beinahe durchgehend herrscht ein Wohlfühlklima. Gerne möchte man an der Seite von Lottie, Rosie und Co. auf der Insel seinen Urlaub verbringen. Durch gelegentliche unerwartete Wendungen kommt auch ein wenig Spannung auf, ob gewisse Figuren ihre gesetzten Ziele erreichen werden.

Der Schreibstil ist locker-amüsant und lässt sich leicht lesen. Die Handlung plätschert dahin und bietet dem Leser eine entspannende Unterhaltung. Das Buch ist eine passende Urlaubslektüre und sorgt auch zu Hause für ein paar schöne sommerlich verträumte Lesestunden.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gut konstruiert und ansprechend zu lesen

Die große Kälte
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Schnee und Eiseskälte in Katalonien im Winter 1956 spielen direkt in die Handlung des Romans „Die große Kälte“ von Rosa Ribas und Sabine Hofmann hinein. Denn die in Barcelona lebende junge Journalistin ...

Schnee und Eiseskälte in Katalonien im Winter 1956 spielen direkt in die Handlung des Romans „Die große Kälte“ von Rosa Ribas und Sabine Hofmann hinein. Denn die in Barcelona lebende junge Journalistin Ana Marti wird in das kleine Dorf Las Torres in den Bergen Aragoniens geschickt. Der dortige Pfarrer hat sich bei der Zeitung, bei der Ana beschäftigt ist, gemeldet und davon erzählt, dass dort seit geraumer Zeit ein Mädchen Stigmata an Händen und Füßen aufweist. Für die Bewohner ist das ein Wunder, doch Ana glaubt nicht an so was. Sie macht sich auf die Reise mit dem festen Entschluss, den Schwindel aufzudecken. Im Ort stößt sie bei ihren Fragen nur auf Schweigen. Nachdem sie gerade beschlossen hat, wieder nach Barcelona zurück zu kehren, wird ihr über Nacht wegen erneuten starken Schneefalls der Weg abgeschnitten. Dann stirbt ein Kind und es ist nicht das erste in den letzten Jahren. Ana wird dadurch veranlasst, nicht aufzugeben. Wird sie die Geheimnisse um die Wundmale und den Tod der Kinder lüften können?

Ana, die unter Pseudonym schreibt, weil weibliche Journalistinnen zur damaligen Zeit nicht gern gesehen sind, fühlt sich der Wahrheit und seriöser Berichterstattung verpflichtet. Es ist für sie nicht leicht, mit den Menschen in Las Torres zurecht zu kommen. Zu tief sind hier Glauben und Gemeinschaft verankert. Tonangebend sind der Bürgermeister, der Pfarrer und vor allem ein Großgrundbesitzer und Unternehmer. Ihren Worten beugen die Einwohner sich, weil sie sonst mit Benachteiligungen für sich und ihre Familie rechnen. Ihre Armut verbunden mit Unkenntnis und der Abgeschiedenheit des Ortes bringen sie in eine nicht revidierbare Abhängigkeit. Politisch stehen sie hinter der Herrschaft Francos, Aufwiegler werden gemeinschaftlich verfolgt. Größere Probleme und Sorgen werden hinter verschlossenen Türen diskutiert, kommen aber unterschwellig ans Tageslicht und manifestieren sich in Sprüchen und Kinderliedern.

Als Prolog und zwischen den Kapiteln finden sich immer wieder kurze Einschübe in kursiver Schrift. Sie geben die Gedankengänge eines der Charaktere wieder und stärken den Eindruck des Lesers, dass neben dem Mysterium der Stigmata ein weiteres Geheimnis über allem liegt. Die Begründungen für die Handlungsweisen der einzelnen Charaktere fand ich glaubwürdig. Das Wunder der Stigmata könnte aus dem unbedeutenden Dorf einen bekannten Wallfahrtsort machen, was gewisse Vorteile für unterschiedliche Personen bringt.

Steht im ersten Teil des Romans die Enttarnung des vermuteten Schwindels im Vordergrund ändert der Tod eines Mädchens alles. Ana kommt ein ungeheuerlicher Verdacht, ein Geheimnis das scheinbar jeder im Ort kennt, aber niemand ausspricht. Immer mehr gelingt es Ana hinter die Fassade des Schweigens zu schauen. Doch von denjenigen, von denen sie Unterstützung erhält und die ihr langsam sympathisch werden, wird sie teilweise enttäuscht.

Der Erzählstil ist angenehm, die Handlung fließt eher ruhig, meiner Meinung nach im mittleren Teil ein wenig sehr gemächlich. Die Autorinnen bauen mit den unterkühlt wirkenden Figuren und der Eiseskälte des Winters einen passenden Rahmen für ihre mysteriöse Geschichte. Ana muss förmlich in jeder Richtung das Eis brechen. Das von allen vertuschte Geschehen wird bereits am Beginn des Romans angedeutet und erst nahezu am Ende des Buchs aufgedeckt. Wer einen gut konstruierten, ansprechenden Roman lesen möchte, ist hier richtig. Gerne gebe ich eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Aufwühlende Story, mitreißender Schreibstil

Die Nacht schreibt uns neu
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Emma und Richard kennen sich seit ihrer Jugend, aus Freundschaft wurde schließlich Liebe. Nach einer kurzen Trennung, die aus dem Wegzug von Emma resultierte, ist ihre Liebe neu entflammt nachdem der Gesundheitszustand ...

Emma und Richard kennen sich seit ihrer Jugend, aus Freundschaft wurde schließlich Liebe. Nach einer kurzen Trennung, die aus dem Wegzug von Emma resultierte, ist ihre Liebe neu entflammt nachdem der Gesundheitszustand der Eltern Emma wieder in ihre Heimatstadt zurückführte. Zu Beginn des Buchs „Die Nacht schreibt uns neu“ von Dani Atkins begegnet der Leser Emma, wie sie sich für ein großes Ereignis zurechtmacht. Geheimnisvoll bleibt bis zum Schluss, worum es sich dabei handelt, bekannt ist ausschließlich, dass es zeitlich nach den anschließend von Emma geschilderten Geschehnissen stattfindet.

Emma ist 27 Jahre als sie mit Richard vor den Traualtar treten möchte. Ein paar Wochen vor dem großen Ereignis verunglückt die Protagonistin mit dem Wagen auf dem Heimweg von einem Abend mit ihren Freundinnen. Amy, Emmas Freundin seit ihrer Kindheit, stirbt kurze Zeit später an den schweren Verletzungen, die sie sich bei dem Unfall zugezogen hat. Emma wird in letzter Minute aus dem Auto durch Jack befreit, der zufällig am Unfallort vorbeigekommen ist.

Schon während dieser ersten Begegnung, empfinden beide trotz der widrigen Umstände Sympathie füreinander, die sich im weiteren Verlauf zu weit mehr ausweitet. Doch auch der benachrichtigte Richard eilt schnellstmöglich an die Seite seiner Verlobten. Das Leben geht weiter, obwohl die Ereignisse Emma schwer getroffen haben und sie dazu veranlasst, die Hochzeit zu verschieben. Dann erfährt sie eines Tages durch Zufall, dass Amy sie in der Vergangenheit verraten hat. Und dann ist da auch noch Jack zu dem sie sich immer mehr hingezogen fühlt, der jedoch nur vorübergehend in England ist und dessen Familie in den USA auf ihn wartet. Emma muss ganz tief in sich hineinhorchen um herauszufinden wen sie wirklich liebt und wer ihre Liebe erwidert: Richard oder Jack.

Dani Atkins schreibt mitreißend und berührend. Auch in ihrem zweiten Liebesroman verarbeitet sie parallel mehrere menschliche Tragödien. Zum einen ist es der Verlust einer besten Freundin durch deren plötzlichen Tod, zum anderen ist es der Verlauf einer schweren Krankheit eines Elternteils der Protagonistin. Hinzu kommt die Feststellung, dass Amy, mit der Emma durch dick und dünn gegangen dieser etwas Schwerwiegendes verschwiegen hat und sich Emma jetzt nicht mehr die Gelegenheit bietet Amy damit zu konfrontieren. Für sie ist nur eine innere Auseinandersetzung mit den widerstreitenden Gefühlen Freundschaft und Hass möglich.

Wie bereits bei ihrem Debütroman „Die Achse meiner Welt“ hat die Autorin auch diesmal die Ich-Perspektive der Hauptcharaktere gewählt. So kann der Leser der Gedankenwelt Emmas folgen und die Auseinandersetzung mit ihren Gefühlen besser nachvollziehen. Emma ist eine liebenswerte Person. Auch Jack konnte meine Sympathie von Beginn an gewinnen, vielleicht auch ein wenig aufgrund seines heldenhaften Verhaltens an der Unfallstelle. Ich konnte es verstehen, dass es Emma nicht leicht fiel sich den Erwartungen ihrer Freundinnen und Freunde sowie Verwandten an ihre Beziehung zu Richard entgegenzustellen und persönliche Freiheiten in ihren Entscheidungen nachzugehen.

Die Geschichte ist realistisch dargestellt. In Bezug auf den Titel lässt sich sagen, dass nur ein einziges Geschehen unseren Lebensplan komplett umwerfen kann, eine Nacht kann alles verändern und uns neu schreiben. Die Geschichte entwickelt ihren eigenen Reiz vor allem aufgrund der aufwühlenden Story und des fesselnden Schreibstil. Die Anfangsszene entwickelt sich in mehreren kurzen Kapiteln bis zum Ende hin weiter und wartet zum Schluss noch mit einer kleinen Überraschung auf. Gerne empfehle ich das Buch weiter.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ungewööhnliches Buch mit einer frischen Idee

Eine Therapie für Aristoteles
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Der Titel des Buchs „Eine Therapie für Aristoteles“ von Melanie Sumner ließ mich zunächst daran denken, dass die namensgebende Person eine zu heilende Verhaltensauffälligkeit hat und der Roman diesen Prozess ...

Der Titel des Buchs „Eine Therapie für Aristoteles“ von Melanie Sumner ließ mich zunächst daran denken, dass die namensgebende Person eine zu heilende Verhaltensauffälligkeit hat und der Roman diesen Prozess beschreibt. Aber das wäre viel zu naheliegend, ist allerdings dennoch ein wenig wahr. Erst das Blatt auf dem Cover, das sich aus der Schreibmaschine rauswindet, führt den Leser in Kombination mit dem Titel zum Inhalt.

Die 12 ½ jährige Aristoteles Thibodeau, kurz Aris genannt, hat von ihrer Mutter Diane, einer Dozentin für Anglistik, das Buch „Romane schreiben in 30 Tagen!“ erhalten. Diane ist neben ihrem Beruf mit der Erziehung von Aris und dem vier Jahre jüngeren Max manches Mal überfordert. Ihr Mann starb, als Max noch nicht geboren war. Aris‘ Bruder ist wegen seiner hohen Sensibilität in therapeutischer Behandlung und eigentlich wäre für Aris eine solche auch angebracht. Weil ihre Mutter aber immer wieder vergisst, einen Termin für sie zu vereinbaren, nimmt sie das geschenkte Buch als Ersatz. Kapitelweise arbeitet sie sich voran, inklusive Schreibübungen. Der vorliegende Roman ist bereits das Ergebnis des Schreibprozesses und so begleitet der Leser Aris bei der Entstehung ihres Erstwerks.

Getreu ihrem Schreiblernbuch beginnt sie mit einem Vorwort, das eigentlich keines ist. In der nachfolgenden Einleitung lässt die Autorin ihre Protagonistin den Leser um Verständnis bitten, dass ihre Schreibweise gelegentlich nicht ihrem Alter entspricht. Obwohl Aris eine große Selbständigkeit von ihrer Mutter zugewiesen wird, ist sie von ihrer Einsicht in Sinnzusammenhänge und im Erkennen von Gefühlslagen her Gleichaltrigen weit voraus. Melanie Sumner nutzt jedoch die Naivität um immer wieder Leichtigkeit in die doch so ernste familiäre Situation zu bringen. Denn die Familie hat es nicht leicht, Diane weiß oft kaum wie sie das Schulgeld für Aris und Max aufbringen soll. Aris wünscht sich daher, schnell einen Bestseller zu schreiben. Das Buch gibt den Zeitrahmen vor, aber so einfach gestaltet sich das Schreiben nicht. Es gilt, bestimmte Kriterien zu beachten, die vorhanden sein sollten.

Aris Erfahrungswerte beschränken sich auf ihre eigene Vergangenheit und die ihrer Familie. Doch was sich eher langweilig anhört, wird im Roman zu einem Spiel der Realität mit Tiefgang. Nicht nur Aris Auseinandersetzung mit dem Tod ihres Vaters, sondern auch mit Themen wie Religionszugehörigkeit und Rassismus machen diesen Roman aus. Und so ganz nebenbei versucht Aris sich auch darin, einen neuen Vater für sich und Ehemann für Diane zu finden.

„Eine Therapie für Aristoteles“ ist ein Buch, dem man das US-amerikanische Setting anmerkt, das aber auch in Europa spielen könnte. Neben der amüsanten und doch nachdenklich stimmenden Lektüre lernt der Leser gleich noch etwas über das Schreiben von Romanen. Das Aris ihr Projekt beenden wird, steht nie in Zweifel, schließlich liegt es in den Händen des Lesers. Ein ungewöhnliches Buch mit einer frischen Idee, das ich gerne weiterempfehle.