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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.03.2022

Eher ein Buch für Erwachsene?

Brummps
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Jonny Ameise hat es schwer bei den Ameisen. Er ist viel größer als sie, er mag andere Sachen, er kann nicht das, was Ameisen gut können. Er wird dafür tüchtig gehänselt, nur seine Freundin Butz hält immer ...

Jonny Ameise hat es schwer bei den Ameisen. Er ist viel größer als sie, er mag andere Sachen, er kann nicht das, was Ameisen gut können. Er wird dafür tüchtig gehänselt, nur seine Freundin Butz hält immer zu ihm. Als Jonnys Körper zu zittern anfängt und man das ansteckende Brummps bei ihm diagnostiziert, verlässt er die Ameisensiedlung, und Butz folgt ihm. Da zeigt sich auf einmal, welche Stärken Jonny hat…

Ein Mistkäfer in einer Ameisensiedlung, ein Mistkäfer, der sich für eine Ameise hält und auch dafür gehalten wird, trotz aller Unterschiede zu den Ameisen: nein, Jonny hat es wirklich nicht leicht. Dabei möchte er so sehr Teil der Ameisenfamilie sein… Erst viel später, ohne die Ameisenfamilie, kann Jonny zu sich selbst finden. So entsteht ein Buch über Freundschaft und Mut und vor allem über das Anderssein. Die Geschichte ist mit leichter Hand erzählt, die Illustrationen ergänzen das Buch besonders gut. Schwer getan habe ich mich mit dem Stil der Erzählung, er erscheint mir etwas zu aufgesetzt, zu gewollt lässig. Zudem gibt es einige unverständliche Wörter, die den Lesefluss beim Vorlesen und evtl. Selberlesen doch sehr stören können. Insgesamt habe ich eher den Eindruck, dass dieses Buch sich vom Stil her eher an Erwachsene wendet, die Empfehlung ab 6 Jahren kann ich nur bedingt nachvollziehen.

Mich konnte das Buch trotz seiner wichtigen Thematik nicht wirklich überzeugen, ich kann es nur bedingt weiter empfehlen. Leider kann ich nur 3 von 5 Sternen vergeben.

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Veröffentlicht am 15.03.2022

Roman um ein älteres Liebespaar

Leo und Dora
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Leopold Perlstein soll auf Anraten seiner Agentin und Freundin Alma einen Sommer in Sharon, Connecticut verbringen, um seinen neuen Roman zu beenden. Denn Leo hat eine Schreibhemmung, auch nach zehn Jahren ...

Leopold Perlstein soll auf Anraten seiner Agentin und Freundin Alma einen Sommer in Sharon, Connecticut verbringen, um seinen neuen Roman zu beenden. Denn Leo hat eine Schreibhemmung, auch nach zehn Jahren als Exilant in seiner neuen Heimat Palästina hat er nicht wieder richtig Fuß fassen können in seinem Leben. Doch als Leo in Sharon ankommt, erfährt er, dass Almas Haus in der Nacht zuvor abgebrannt ist und Leo den Sommer im Gasthaus Roxy verbringen wird. Das Haus entspricht so gar nicht seinen Erwartungen, auch nicht der Ort oder die Wirtin selbst. Und doch wird dieser Sommer, werden das Haus, der Ort und vor allem die Wirtin sein Leben für immer verändern…

Leo ist mit seinem Leben so unzufrieden, dass es mir überhaupt nicht leicht fiel, in seine Geschichte hineinzufinden. Die Liebesgeschichte zwischen Leo und Dora braucht eine Weile, bis sie entsteht, es ist eine äußerst leise Geschichte zwischen den beiden, fast so, als würden die beiden selbst drauf und dran sein, sie zu verpassen. Das entspricht dem Naturell der beiden, geht aber meines Erachtens auf Kosten der Spannung. So richtig warm wurde ich weder mit Leo noch mit Dora. So konnte mich diese Liebesgeschichte um ein eher älteres Paar nicht wirklich unterhalten.

Deshalb kann ich leider nur eine verhaltene Empfehlung für diesen Liebesroman aussprechen. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 10.03.2022

Fragwürdig

Lange Krallen
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Leonie und ihr Kater Bobby sind ein eingespieltes Team. Auch wenn Bobby nicht sprechen kann, weiß Leonie immer, was er ihr sagen möchte. Und er weiß, was sie von ihm will. Doch warum knurrt er immer, wenn ...

Leonie und ihr Kater Bobby sind ein eingespieltes Team. Auch wenn Bobby nicht sprechen kann, weiß Leonie immer, was er ihr sagen möchte. Und er weiß, was sie von ihm will. Doch warum knurrt er immer, wenn er die neuen Nachbarn sieht? Ein bisschen seltsam sind sie, übertrieben ordentlich und pingelig pünktlich, aber sonst doch ganz harmlos. Und doch gehen da seltsame Dinge vor sich. Leonie will das nun ganz genau wissen.

Leonie ist ein ganz normales Mädchen, allerdings eines mit einem besonderen Sinn für Gerechtigkeit. Dass bei dem Fest im Tierheim die Reichen im Dorf nur meckern, aber keine Spende hinterlassen, ärgert sie schon sehr. Das ist etwas, das können Kinder im Grundschulalter sehr gut nachvollziehen, ist Gerechtigkeit doch ein Thema, das sie sehr beschäftigt. Dass Leonie dabei mit ihrem Kater Bobby in einen Krimi gerät, hatte sie zunächst nicht geplant. Spannend liest sich die Geschichte an sich. Doch welche Werte will dieses Buch vermitteln, das eindeutig eine kriminelle Handlung (Diebstahl) als sportliches Verhalten ummünzt? Denn Leonie kommt zwar hinter ein großes Geheimnis, doch die Täter werden überhaupt nicht belangt. Das Buch ist empfohlen für junge Leser ab 10 Jahren, die Schriftgröße und der Sprachstil wenden sich auch schon an jüngere (Erst-)Leser, hier würde ich sagen ab ca. 8 Jahren. Gut gefallen haben mir das Coverbild wie auch die Illustrationen im Buch.

Mich hat das Buch etwas ratlos hinterlassen, denn während die Geschichte ganz spannend geraten ist, kann ich mit der Moral des Buches nicht mehr konform gehen. Empfehlen möchte ich es deshalb nicht und vergebe 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 07.03.2022

Dicker Wälzer

Gesammelte Werke
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Der Göteborger Verleger Martin Berg scheint an einem Wendepunkt in seinem Leben angekommen zu sein. Seine Frau ist vor vielen Jahren spurlos verschwunden, sein großes Romanprojekt hat er nie vollendet, ...

Der Göteborger Verleger Martin Berg scheint an einem Wendepunkt in seinem Leben angekommen zu sein. Seine Frau ist vor vielen Jahren spurlos verschwunden, sein großes Romanprojekt hat er nie vollendet, die Verlagsgeschäfte stocken. Währenddessen ist vor allem seine Tochter Rakel immer noch in Erwartung darauf, etwas von ihrer Mutter zu erfahren. Ein Roman, den Rakel in die Hände bekommt, scheint sie auf die Spur ihrer Mutter zu bringen.

Mit diesem Buch legt die Autorin Lydia Sandgren einen dicken Wälzer vor, man kann sich gut vorstellen, dass sich hier die gesammelten Werke eines ganzen Lebens niederschlagen, nämlich die von Martin Berg. Doch Martin hat nie ein Werk vollendet. Geprägt wurde das Leben der Familie Berg vom Verschwinden der Mutter, die ohne einen Abschiedsbrief eines Tages wegging und sich nie wieder meldete. Kann denn eine Mutter einfach so ihre Familie verlassen? Die Geschichte entwickelt sich in mehreren Handlungsebenen und Zeitschienen, wobei mir vor allem zum Schluss nicht immer sofort klar war, in welcher Zeitebene die Geschichte sich gerade befindet. Man hätte die Erzählung sicher noch etwas zusammenstreichen können, aber vermutlich ist die Dicke des Buches dem Hommage an die Literatur gewidmet. Was mich aber gänzlich unbefriedigt hinterlassen hat, nach all den Ausführungen, die ich mit der Autorin mitgegangen bin, ist der offene Schluss – und damit all die vielen Fragen, die nach der Lektüre immer noch unbeantwortet bleiben.

Für dieses Buch muss man sehr viel Zeit mitbringen. Ich habe mich durch all die Seiten gelesen, und doch haderte ich immer wieder damit, ob ich es fertig lesen soll. Ob es sich wirklich gelohnt hat? Das kann ich gar nicht richtig beantworten. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 04.01.2022

Eher Milieustudie, weniger Krimi

Betongold
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Smokey ist ehemaliger Mordermittler, inzwischen in Rente, zu sehr ist er gebeutelt von Morbus Bechterev, einer Krankheit, die ihn zunehmend im Alltag behindert. Eigentlich heißt er Joseph Frey, er lebt ...

Smokey ist ehemaliger Mordermittler, inzwischen in Rente, zu sehr ist er gebeutelt von Morbus Bechterev, einer Krankheit, die ihn zunehmend im Alltag behindert. Eigentlich heißt er Joseph Frey, er lebt in München Giesing. Als eines Tages einer seiner Freunde tot aufgefunden wird, wacht der Ermittler in ihm erneut auf, er muss wissen, was hinter Schanis Tod steckt.

Dieses Buch ist weniger ein Krimi, sondern eher eine Milieustudie. Es geht um die Frage, was mit den Bewohnern einer Stadt passiert, wenn sie sich die unaufhaltsam steigenden Mieten nicht mehr leisten können. Denn Schani hat mit Wohnungen spekuliert, da kannte er keine Skrupel. So fehlte mir denn auch ein bisschen die Spannung, die für einen Krimi unabdinglich ist, es geht hier vielmehr um das Menschliche, es geht um die Freundschaft zwischen den drei alten Männern, dem Smokey, dem Schani und dem Moni, und was diese aushalten kann. So sind denn auch alle Figuren sehr individuell gestaltet, mit ihren Ecken und Kanten. Letztendlich fand ich es schwierig, einen echten Zugang zu den handelnden Figuren zu erhalten, auch zu denen, die für die Handlung unabdingbar sind. Vielleicht deshalb habe ich mich auch etwas schwer getan mit der Auflösung, so richtig wichtig war mir die letztendlich nicht.

Mich konnte die Geschichte nicht wirklich packen, deshalb kann ich auch gerade mal 3 von 5 Sternen vergeben.

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