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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.09.2019

Einstieg ins Intervallfasten mit veganen Rezepten

Das Kochbuch zum Intervallfasten
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Intervallfasten, das bedeutet eine (mindestens) 16stündige Essenspause. Die restlichen 8 Stunden des Tages stehen für zwei bis drei Mahlzeiten mit Genuss zur Verfügung. Die Einhaltung dieser Aufteilung, ...

Intervallfasten, das bedeutet eine (mindestens) 16stündige Essenspause. Die restlichen 8 Stunden des Tages stehen für zwei bis drei Mahlzeiten mit Genuss zur Verfügung. Die Einhaltung dieser Aufteilung, verbunden mit einer veganen Ernährung und unter Verzicht von Zucker und Weißmehlen, verspricht laut der Medizinerin Dr. Petra Bracht und der Rezeptautorin Mira Flatt ein körperliches Wohlgefühl bis hin zur Heilung von verschiedenen Krankheiten sowie die Lösung bei Gewichtsproblemen.

Der erste Teil des Buches füttert den Leser mit dem theoretischen Hintergrund dazu, ein weiterer Teil ergänzt die Ausführungen um Rezepte für drei schmackhafte Mahlzeiten am Tag sowie Süßes auf gesunde Art, jeweils für zwei Personen berechnet. Das Buch enthält auch den Hinweis, dass sich das Intervallfasten nicht für jeden eignet, besonders Kinder und Jugendliche sollten nicht fasten, bei manchen Krankheiten sollte das Fasten mit dem behandelnden Arzt abgeklärt werden. Doch im wesentlichen bietet das Buch einen guten Einstieg in die Theorie und die Praxis des Intervallfastens mit veganen Rezepten.

Die Rezepte bieten eine gute Möglichkeit, diesen Einstieg auszuprobieren. Allerdings wurde mir erst beim Durchlesen klar, dass die Rezepte rein vegan sind, aus dem Titel und dem Klappentext geht das leider nicht hervor. So geraten die Rezepte sehr „gemüselastig“, und viele der Gemüsesorten kommen bei uns nicht auf den Tisch, weil wir sie nicht mögen. Wer sich damit jedoch leichter tut, erhält hier einfache Rezepte, die gut beschrieben (und bebildert) sind. Man kann wohl vieles schon auf Vorrat zubereiten, um das Fasten auch während der Arbeitswoche durchhalten zu können. Andererseits empfinde ich den Ansatz als wenig familientauglich, denn wenn Kinder am Tisch mitessen, wird es schwierig, die 16stündige Fastenzeit durchzuhalten. Hand aufs Herz, mir würde das nicht gelingen.

Insgesamt fand ich den Ansatz recht interessant, aber wirklich überzeugen konnte mich das Buch nicht, um mit dem Intervallfasten zu beginnen. Vielleicht würde ich es schaffen, wenn ich Single wäre, so genau kann ich das allerdings nicht sagen.
Wer sich jedoch gerne mal darüber informieren oder gar einsteigen möchte ins Intervallfasten, ist mit diesem Buch gut beraten. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 24.08.2019

Zu oberflächlich

Aufbruch in ein neues Leben
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Die drei jungen Frauen Luise, Margot und Edith beginnen 1917 in Berlin ihre Ausbildung zur Hebamme. Ihre Herkunft ist sehr unterschiedlich, doch alle drei sind sehr motiviert zu dieser Arbeit. Sie finden ...

Die drei jungen Frauen Luise, Margot und Edith beginnen 1917 in Berlin ihre Ausbildung zur Hebamme. Ihre Herkunft ist sehr unterschiedlich, doch alle drei sind sehr motiviert zu dieser Arbeit. Sie finden sich als gute Freundinnen, die sich gegenseitig in ihrer Ausbildung und ihrem Alltag unterstützen. Dies ist nicht immer leicht in Zeiten des Krieges, wenn die Nachrichten über gefallene Ehemänner und Brüder das Leben dominieren und der Alltag von Krankheiten und Hunger überschattet ist.

Wie die Autorin Linda Winterberg (Nicole Steyer) im Nachwort zu diesem ersten Band der Hebammen-Saga erzählt, ist der Beginn der Hebammen-Schule in Berlin 1917 historische Grundlage für diese Geschichte. Es ist interessant zu erfahren, wie diese drei Frauen sich zusammenfinden in einer unruhigen Zeit und dabei unbeirrt ihr Ziel verfolgen, den Beruf der Hebamme zu lernen. Sehr gerne hätte ich noch mehr über die historischen Hintergründe jener Zeit gelesen, doch oftmals hatte ich das Gefühl, dass diese eher blass blieben. So sympathisch ich die drei Frauen fand, mir fehlte die Tiefe dieser Personen, und je mehr der Roman fortschritt, umso mehr vermisste ich ihre konstante Eingebundenheit in die Zeit der letzten Kriegsmonate. Die Hebammenschule kommt mir doch sehr abgehoben vom Rest der Gesellschaft vor, so wenig ist da z.B. von Mangel zu lesen. Sehr schwierig fand ich die teils sehr verschachtelten Sätze zu lesen, zum Glück dominierte jedoch ein eher flüssiger Schreibstil.

Obwohl ich das Thema des Buches sehr interessant fand, fehlte mir insgesamt die Tiefe der Geschichte, meines Erachtens blieb zuviel an der Oberfläche. Vielleicht werde ich dem zweiten Band der Geschichte noch eine Chance geben, wirklich überzeugt hat mich dieser Roman nicht.

Veröffentlicht am 10.08.2019

Düstere Verzweiflung

Dunkelsommer
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Seit drei Jahren sucht Lelle nach seiner Tochter, jede Nacht fährt er systematisch mit seinem Auto durch die Gegend. Als ein weiteres Mädchen verschwindet, ahnt er Parallelen zu Linas Verschwinden. Doch ...

Seit drei Jahren sucht Lelle nach seiner Tochter, jede Nacht fährt er systematisch mit seinem Auto durch die Gegend. Als ein weiteres Mädchen verschwindet, ahnt er Parallelen zu Linas Verschwinden. Doch auch Hannah ist nicht aufzufinden. Derweil schlüpft die 17jährige Meja in der Familie ihres neuen Freundes unter. Zwar sind alle Familienmitglieder etwas seltsam und schotten sich ab, doch hier erlebt sie endlich den ersehnten familiären Zusammenhalt.

Düster ist die Grundstimmung in diesem Buch, man spürt in jeder Zeile Lelles Verzweiflung auf der erfolglosen Suche nach Lina. Düsternis herrscht auch in Mejas Leben, die bereits mit ihren knapp 18 Jahren dreißigmal mit ihrer Mutter umgezogen ist. Dieser dunkle Grundton der Erzählung ist schwierig zu ertragen beim Lesen, mehrere Male wollte ich das Buch weglegen und überhaupt nicht weiter lesen, vor allem weil diese Düsternis schier kein Ende nehmen möchte und sich ziemlich in die Länge zieht. Erst mit der Auflösung gelang es dem Buch, mich richtig zu fesseln, obwohl (oder vielleicht auch weil?) ich bereits ahnte, wer der Täter ist und welches Motiv ihn animierte. Vor allem Lelles Handeln konnte ich nicht immer nachvollziehen: Trotz seiner Verzweiflung ist er mir letztendlich zu sehr überzeichnet in seiner an Wahnsinn grenzenden Trauer mit dem gleichzeitigen Auftrag, seine Tochter wiederzufinden.

Wirklich überzeugen konnte mich das Buch nicht. Man kann es lesen, muss aber nicht.

Veröffentlicht am 30.07.2019

Verwirrend

10 Stunden tot
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Ein Mörder wählt seine Opfer scheinbar zufällig aus. Das Helsingborger Kommissariat tut sich schwer, hier Zusammenhänge zu finden. Währenddessen versucht Kommissar Fabian Risk für seine eigene Familie ...

Ein Mörder wählt seine Opfer scheinbar zufällig aus. Das Helsingborger Kommissariat tut sich schwer, hier Zusammenhänge zu finden. Währenddessen versucht Kommissar Fabian Risk für seine eigene Familie da zu sein, andererseits will er im Geheimen die Ermittlungen seines verstorbenen Kollegen weiterführen. Stress ist für ihn vorprogrammiert.

Dieser Band setzt nahtlos an seinen Vorgänger „Minus 18°“ an. Wer sich an diesen Band wagt, sollte die bisherigen Geschehnisse gut kennen. Das ist das größte Manko an diesem Buch, denn obwohl ich die bisherigen Bände kenne, tat ich mich schwer, in die Geschichte reinzukommen und die verschiedenen handelnden Personen einzuordnen. Der Autor Stefan Ahnhem verbindet hier wieder mehrere Handlungsstränge miteinander. So wird der Leser erstmal ziemlich verwirrt und muss sehen, wie er sich durch das Geschehen kämpft. Das ist schade, denn der Kriminalfall an sich ist grandios zusammengestellt, während die Geschehnisse um Fabian Risks Familie sehr aufwühlend und realistisch erscheinen. Das eher offene Ende allerdings lässt vermuten, dass der nächste Band wieder nahtlos an dieses Buch ansetzt – und viele Leser erstmal wieder ratlos hinterlässt…

Wer die Bänder hintereinander liest, den erwartet viel Spannung und meisterhafte Kriminalistik. Alle anderen Leser werden sich eher schwer tun mit dieser Geschichte, und Quereinsteiger haben vermutlich keine Chance, in diesem Geschehen den Überblick zu gewinnen. Somit kann ich nur 3 von 5 Sternen vergeben, eine echte Empfehlung vergebe ich nur für die Reihe, wenn man die Bücher konsequent hintereinander wegliest.

Veröffentlicht am 27.07.2019

Sehr vorhersehbar

Das Gemälde der Tänzerin
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Helena, alleinerziehende Mutter von 16jährigen Zwillingen, muss eine Arbeitsstelle als Zimmermädchen annehmen im Hotel Kronenberg. Dabei hat sie sich geschworen, nie wieder etwas mit der Familie Kronenberg ...

Helena, alleinerziehende Mutter von 16jährigen Zwillingen, muss eine Arbeitsstelle als Zimmermädchen annehmen im Hotel Kronenberg. Dabei hat sie sich geschworen, nie wieder etwas mit der Familie Kronenberg zu tun zu haben. Doch sie hat keine Wahl, so schlecht ist die Situation auf dem Arbeitsmarkt. Zufällig erfährt sie bei ihrer Arbeit von einem während der Nazi-Zeit verschollenen Gemälde und einem damals ermordeten Zimmermädchen. Als sie sich daran macht, diese Rätsel zu lösen, merkt sie, dass auch Noah Kronenberg nach dem Gemälde forscht. Dabei verbirgt Helena selbst ein großes Geheimnis…

Viele Familiengeheimnisse werden in diesem Buch versteckt gehalten, doch zum Schluss ergeben sie eine interessante Mischung. Trotz all dieser Rätsel und Geheimnisse ist die Geschichte allerdings sehr vorhersehbar, während ich die Handlungen der Protagonisten oft nicht nachvollziehen konnte. So viel Starrsinn, so viele Zufälle, die das Schicksal beeinflussen, und eine so dezidierte Schwarz-Weiß-Malerei bei den handelnden Personen, das ist mir zuviel. Etwas anstrengend waren anfangs die Zeitsprünge, doch wer hier am Ball bleibt, wird sich schnell zurecht finden.

Das Buch lässt sich trotz mancher Längen gut lesen, es wird auch sicher interessierte Leserinnen finden, die sich daran erfreuen. Ich gehöre leider nicht dazu und vergebe nur 3 von 5 Sternen.